They never come Beck


Eine aktuelle und wahrhaft sensationelle Meldung:

Die Facebook-Gruppe „Tango und Corona“ wird heute eingestellt!

Vor gut drei Wochen erst war sie vom Münchner Milonga-Fotografen Joachim Beck, nach eigenem Bekunden ein misstrauischer Journalist mit Lebenserfahrung“, gegründet worden.

Die damalige Ursache: Seine polemischen Äußerungen in der Facebook-Gruppe „Tango München“ zum Zusammenhang zwischen Tango und der anderen momentan grassierenden Seuche war wohl selbst den dortigen Administratoren zu reaktionär. Beck beklagte sich darüber, dass seine Posts erst nach Vorabkontrolle erschienen oder sogar gelöscht wurden.

Das zunächst große Interesse für seine dann neu gegründete Gruppe flaute schnell ab. Sie hat derzeit nur 89 Mitglieder („Tango München“ aktuell 4255), die Zugriffszahlen für die einzelnen Beiträge bewegen sich im mittleren zweistelligen Bereich. Seit zirka zwei Wochen gibt es keine Neuanmeldungen mehr.

Dass nun sogar Carlos von Geldern eine von Beck beworbene Petition nicht unterschreiben mochte, hat den Administrator wohl schwer getroffen und war vielleicht der letzte Anlass, seine Gruppe jetzt aufzulösen.

In einem erstaunlich selbstkritischen Post bekennt Beck nun, schon das Profilbild eines mit Gasmasken tanzenden Tangopaars habe wohl viele Leser verschreckt und von einer Anmeldung ferngehalten: „Diese Reminiszenzen an Weltkriegs-Szenarien waren alles andere als hilfreich.“

Auch von seinem Diskussionsstil distanziert er sich nun: „Antworten wie ‚Und wieder hast du etwas Wichtiges übersehen, wahrscheinlich wieder zu wenig nachgedacht vor dem Schreiben‘ oder ‚Sag klipp und klar, was du damit meinst, oder hör auf‘ hätten wohl den einen oder die andere bewogen, die Gruppe wieder zu verlassen.

Beck bedauert auch, das Vertrauen der Leser in Politiker, Mediziner und Qualitätsmedien erschüttert zu haben. Posts wie die folgenden seien unüberlegt gewesen:     
„Alexander Kekulé ist der Mann, der seit Beginn der Epidemie schärfere Maßnahmen gefordert hat, um die Situation, in der wir uns jetzt befinden, zu vermeiden. Die Forderungen Kekulés waren Spahn und Merkel zu drastisch, sie haben sich lieber auf Christian Drosten verlassen, der sich bis zuletzt dafür ausgesprochen hat, erstmal alles gründlich durchzudiskutieren. (…) Stattdessen hören wir immer noch auf Christian Drosten, der Persilscheine für Spahn, Merkel und Konsorten verteilt.“

„Dieser Beitrag ist ein brillantes Beispiel für die Corona-Desinformation durch unsere Qualitätsmedien. (…) Was mir völlig unerklärlich ist: Wie kann die FAZ aus diesem Informations-Angebot so eine vollkommen dämliche Überschrift machen?“

Ebenso leid tut es Beck, in der Hitze des Gefechts medizinische Fake-News verbreitet zu haben:

„Die inzwischen klinisch bestätigten Influenza-Fälle 2017/2018 sind über 330.000. Der Impfstoff hat nicht gewirkt.“

Weiterhin seien ihm wohl bei seinen Prognosen unnötige Dramatisierungen unterlaufen. So schrieb er am 20.3.20:

„Wenn wir heute auf die dramatischen Zahlen in Italien starren, dann können wir uns ja schon mal ausmalen, wie dramatisch die Lage bei uns in acht Tagen sein wird. Jedenfalls die Leute, die noch rechnen können. Bei einer Verdopplung der Fallzahlen alle 2,5 Tage sind wir in Deutschland dann bei 55.000, bei einer Verdopplung alle zwei Tage schon bei 100.000 Fällen. Im Klartext: Die Lage ist bei uns viel dramatischer als in Italien.“

Musik, speziell Tangos, hätte bei seinen Lesern sicherlich beruhigend und ausgleichend gewirkt. Wie ihm Sätze wie die folgenden unterlaufen konnten, kann Beck aus heutiger Sicht nicht mehr nachvollziehen:

„Ich lösche, wenn einer Musikvideos einstellt. (…) Das ist keine Gruppe für Musikvideos.“

Auch Becks ehemalige Mitstreiter sind inzwischen kaum noch aktiv. Vom Aktivisten Peter Schauer liest man schon länger nichts mehr, und über Joost Rot verlautet aus gut unterrichteten Kreisen, er habe seinen Platz an der Tastatur nun aufgegeben, um endlich wieder medizinisch tätig zu werden. Und Beke Cordes, welche dereinst als „Mutter Coronage“ viel vom Marketenderwagen aus bewertete, hat offenbar die Gruppe sogar verlassen. They never come back…

Wie Insider berichten, ist Becks Entschluss, die Gruppe aufzulösen, nicht bei allen Mitgliedern auf Zustimmung gestoßen. Ein harter Kern plane nun die Rückkehr zu „Tango München“, um dort einen informellen Zusammenschluss unter dem Namen „Der Hügel“ zu bilden. Die dortigen Moderatoren sollen jedoch bereits Ausschlussverfahren vorbereiten.

Wie dem auch sein – Joachim Beck jedenfalls kommt in seiner letzten Post zum Ergebnis:

„Man kann es drehen und wenden wie man will: Im Endeffekt hatte das Riedl doch recht. Gerade in Krisenzeiten ist es kontraproduktiv, seine Mitmenschen mit immer neuen Schreckensmeldungen zu beunruhigen. Zweifellos hätte es meine eigene Angst reduziert, wenn ich mich an der frischen Luft körperlich betätigt hätte. Ich werde mich daher in Pörnbach als Spargelstecher bewerben. Zu starke Austriebe zu reduzieren wird mich wieder ins seelische Gleichgewicht bringen.“

Quellen (jeweils kursiv gesetzt):

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