Unsere Wohnzimmer-Interpreten
Das
wird sicher der längste Artikel in meinem Blog!
In
fünf Jahren habe ich auf unseren „Wohnzimmer-Milongas“ jeweils einen
Tangointerpreten oder ein Ensemble genauer vorgestellt. Zirka 40 „musikalische Specials“ sind es bislang
geworden. Die komplette Liste (die
ich stets aktualisiere) kann man hier sehen:
Häufig
habe ich die Künstler in den Einladungen
genauer beschrieben. Da diese Artikel dem „Aufräumen“ meines Blogs zum Opfer
gefallen sind, habe ich die Passagen herauskopiert und stelle sie nachfolgend
wieder ins Netz. Zu den restlichen Interpreten findet man meist Angaben in den Playlists der Pörnbacher Milongas, die es
im Blog weiterhin unter diesem Label gibt. Weitere Musiker und Sänger habe ich
unter dem Stichwort „Tango-Musik“
präsentiert.
Zu
allen Beispielen sind auf YouTube
Aufnahmen ihrer bekanntesten Stücke verfügbar. Bei Interesse einfach selber
nachschauen!
In
den Jahren ist damit auf meinem Blog ein gigantisches „Who’s Who“ des modernen Tango entstanden – als Leser-Service
kostenlos nutzbar! Leider haben die meisten Interpreten eines gemeinsam: Sie
werden auf den hiesigen Milongas nie
aufgelegt. Gegen diese Kulturvernichtung
werde ich weiterhin anschreiben.
Nun
die Liste:
Roberto Goyeneche
(1926-1994) gilt als einer der größten Tangosänger Argentiniens. Im Alter von
18 Jahren trat er - nachdem er einen Wettbewerb gewonnen hatte - dem
Orchester von Raúl Kaplún bei. Ab 1952 arbeitete er mit Horacio Salgán, ab 1956
mit Aníbal Troilo zusammen. Er war der Erste, welcher eine Aufnahme von
Piazzollas „Balada para un loco“ herausbrachte. In den 80-er Jahren trat er
auch in Filmen auf.
Goyeneche wurde stark von Carlos Gardel beeinflusst,
entwickelte jedoch eine Persönlichkeit, welche die dunkleren, expressiven
Seiten des Tangos verkörperte. In seinen solistischen Auftritten erinnert er
von der Darstellungsweise her an die großen Chansonsänger Frankreichs.
https://www.youtube.com/watch?v=3gNeTXBOhzs
https://www.youtube.com/watch?v=3gNeTXBOhzs
Héctor Pacheco
(1918-2003). Den DJs bei uns scheint er ziemlich unbekannt zu sein. Ich hörte
seine Stimme zum ersten Mal, als ich die CD „Nostalgia“ von Osvaldo
Fresedo erwarb. Sein sanftes, zärtliches Timbre passt perfekt zur samtigen
Spielweise dieses Tangoorchesters.
In deutscher Sprache kann man über den Sänger nicht viel
recherchieren. Im Internet findet sich ein biografischer Artikel von Manuel
Adet:
Der in Marcos Juárez (Provinz Cordoba)
unter dem Namen Antonio Lino Ingaramo geborene Argentinier entdeckte
schon früh seine Liebe zum Tango, zum Gesang, aber auch zu Geige und Klavier.
Nachdem er einen Wettbewerb in Rosario gewonnen hatte, wurde er von
einem dortigen Radiosender engagiert und galt zunächst als akzeptabler Imitator
des Sängers Agustín Magaldi. In der Folge arbeitete er – bald unter dem
Künstlernamen Héctor Pacheco – mit Musikern wie Alberto Pugliese,
Pedro Maffia und Alfredo Attadía zusammen.
1952 wurde er vom Orchesterleiter Osvaldo Fresedo
als Sänger engagiert. In den folgenden fünf Jahren der Zusammenarbeit (sowie einigen
Jahren mit dem Ensemble von Carlos García) entwickelte er seinen
leichten, romantischen und polierten Gesangsstil, für den er von seinen Fans „Der
Prinz von Buenos Aires“ genannt wurde.
Seine Interpretationen von Klassikern wie „Vida mía“,
„Pero yo sé“, „Silbando“ oder „Pampero“ sind für mich
Zuckerstücke, wie sie von keinem anderen Sänger erreicht wurden. Manche
Kompositionen wie "Discepolín" oder "Patotero
sentimental" wurden auf seine Stimme zugeschnitten. Sicherlich muss
man sehen, dass dieser Vortragsstil ganz auf das damalige
„Tango-Oberschicht-Publikum“ orientiert war, welches, wie Pacheco selber,
eine gewisse Dekadenz liebte: „Eine Welt voller Freude zwischen Rauch und
Champagnergläsern“, wie es im berühmten Tango „Sollozos“ der
Gebrüder Fresedo heißt:
Anja Stöhr
(1967-2011):
Die Schauspielerin und Sängerin wuchs in der Nähe von
Hamburg auf, betrieb nach dem Abitur Sprach- und Tanzstudien in Barcelona und
absolvierte dann ihre Ausbildung an der Schauspielschule des Volkstheaters
Wien. Es folgten zahlreiche Engagements an deutschsprachigen Bühnen. Ab 1995
trat Anja Stöhr in zahlreichen Fernsehproduktionen auf, so in der „Soko
Kitzbühel“ als „Gerichtsmedizinerin Dr. Pfaundler“.
1999 begann sie mit Auftritten als Tangosängerin, unter
anderem mit dem Gitarristen Quique Sinesi, dem Sänger und Gitarristen Sergio
Gobi, dem Pianisten Marcelo Raigal und dem „Trio Puro Apronte“.
Ihre Bandbreite reichte vom traditionellen Tango über den Tango nuevo bis zu
südamerikanischer Folklore und Jazz.
Ihre erste CD, „Baladas para el tango“ (begleitet
vom Pianisten Micky Landau), veröffentlichte sie 2001. Bemerkenswert für
mich ist, dass sie dabei klassische Tangos auch in deutscher Sprache sang. Die
CD „Preciso instante“, 2007 aufgenommen, wurde erst nach ihrem viel zu
frühen Tod veröffentlicht.
Anja Stöhr wurde nur 43 Jahre alt.
https://www.youtube.com/watch?v=ZV5fk0VDX-Q
https://www.youtube.com/watch?v=ZV5fk0VDX-Q
María Volonté (María
Cristina Pasquinelli):
Sie wurde 1955 in Ituzaingó (Provinz Buenos Aires) geboren. (Als Künstlernamen wählte sie den Familiennamen ihrer
Mutter.)
In den 80-er
Jahren begann sie ihre professionelle Karriere. Sie stand noch mit Astor
Piazzollas letztem Quintett auf der Bühne und brachte 1996 ihr erstes Album
heraus: „Tango y otras pasiones“ – inzwischen sind es zirka zehn. 2004
wurde sie mit dem „Premio Gardel“ als beste Tangosängerin ausgezeichnet
und für den „Latin Grammy“ nominiert. Auftritte führten sie rund um den
Globus (Südamerika, USA und Europa, z.B. in München mit der Oper „Maria de
Buenos Aires“). Oft tritt sie in dem berühmten Café Tortoni in
Buenos Aires auf.
Mich
beeindruckt vor allem ihr filigranes, sensibles Timbre, mit denen sie ihre
Tangoballaden vorträgt. Sie begleitet sich auch selbst auf der Gitarre (die
erste bekam sie von ihrem Vater mit zehn Jahren). Sie studierte Gesang, Tanz
und Theaterwissenschaften. Von Kindheit an war ihr eine große Bandbreite der
Musik vertraut – von Jazz und Blues über Latin Rock bis zu Bossa Nova. Ihr Herz
aber gehört vor allem dem Tango.
Als „Wanderer
zwischen den musikalischen Welten“ spielt María Volonté selbstredend auf
deutschen Milongas keine Rolle. Das „Songline Magazine“ nannte sie „das
bestgehütete Geheimnis des argentinischen Tangos“, sie kombiniere „die
Urwüchsigkeit Edith Piafs mit der Frechheit von Eartha Kitt“ („Jazz
Perspectives“). Mich fasziniert ihre unglaubliche Ausstrahlung und
Bühnenpräsenz.
Enrique Rodríguez (1901-1971):
Der Bandoneónspieler,
Komponist und Orchesterleiter arbeitete mit diversen Tangomusikern wie Edgardo
Donato zusammen, bis er 1936 sein eigenes „Orquesta de todos los ritmos“
gründete, das nicht nur Tangos spielte, sondern auch Polkas, Walzer, Foxtrotts,
Pasodobles uvm. Sein Ensemble wurde sehr gerne auf Bällen engagiert, da man
sich so ein zweites Orchester für andere Tänze sparte (so „traditionell“ waren
die Milongas auch damals nicht!).
Rodriguez
komponierte auch viele Titel wie „Tengo mil novias“ und „Llorar por
una mujer“.
Gerade seine
Foxtrotts wie „Amor in Budapest“ ziehen die Tänzer auch heute noch
magisch auf das Parkett.
Mercedes Sosa (1935-2009):
Das Repertoire
der argentinischen Sängerin stammt hauptsächlich aus der südamerikanischen
Folklore und dem Protestsong – eher keine Tangos, bestimmt aber mit
„Tangogefühl“ zu tanzen!
Ihre Karriere
begann 1950, als sie einen lokalen Musikwettbewerb gewann. Wegen ihrer linken
Einstellung kam es zu Einschränkungen ihrer Arbeit während der Militärdiktatur.
1980 floh sie ins spanische Exil.
Mecedes Sosa trat weltweit mit vielen Künstlern wie Joan Baez,
Andrea Bocelli, Luciano Pavarotti, Shakira, Sting und Konstantin Wecker
auf. Legendär wurden Songs wie „Gracias a la vida“ und „Toda cambia“.
Weltweit
anerkannt wurde ihr Einsatz für die Menschenrechte, insbesondere die Rechte der
Frauen. Ab 2008 war sie UNICEF-Botschafterin für Lateinamerika und die Karibik.
https://www.youtube.com/watch?v=cIrGQD84F1g
https://www.youtube.com/watch?v=cIrGQD84F1g
Raúl Garello (1936-2016):
Ab 1949 wirkte der
argentinische Bandoneónist, Orchesterleiter und Tangokomponist in diversen
Orchestern mit, 1963 bis 1975 war er Bandoneónspieler und Arrangeur bei Aníbal
Troilo. Er begleitete Sänger/innen wie Roberto Goyeneche, Floreal Ruiz, Eladia
Blázquez, Edmundo Rivero und Susana Rinaldi.
1974 debütierte
er mit seinem ersten eigenen Ensemble, 1980 gründete er das „Orquesta del Tango
de Buenos Aires“. Zusammen mit dem Dichter Horacio Ferrer gab er u.a. das
selbst komponierte Album „Viva el Tango“ heraus.
Garellos
Einspielungen kommen oft wuchtig und symphonisch daher – auch tänzerisch eine
tolle Abwechslung!
https://www.youtube.com/watch?v=l_ABd6fCmIA
https://www.youtube.com/watch?v=l_ABd6fCmIA
Osvaldo Nicolás Fresedo (1897-1984):
Schon
1913 begannen die musikalischen Auftritte des Bandoneónspielers,
Komponisten und Orchesterleiters, zunächst mit seinem Bruder Emilio an der
Violine. Bereits Anfang der 20-er Jahre hatte er ein eigenes Orchester – bis
1980 produzierte er über 1250 Aufnahmen.
Fresedos
„Sound“ erkennt man leicht an der grandiosen Eleganz und Gebundenheit seiner
Interpretation – wunderschön zu vertanzen! Er komponierte Tango-Welterfolge wie
„Vida mía“, „Sollozos“ und „Arrabalero“. Unvergesslich sind auch seine Ausflüge
in den Jazz mit dem Trompeter Dizzy Gillespie.
Fulvio Salamanca
(1921-1999):
Bereits mit 12 Jahren gab der Pianist, Arrangeur und
Komponist Klavierunterricht und gründete 1935 mit anderen Jugendlichen sein
erstes Tangoorchester. Ab 1940 war er für 17 Jahre Pianist im Orchester von
Juan D’Arienzo. Danach formierte er ein eigenes Ensemble mit dem unverkennbaren
hohen Geigensound und romantischen Touch.
https://www.youtube.com/watch?v=h7WSzE7WBSQ
https://www.youtube.com/watch?v=h7WSzE7WBSQ
Das Hyperion
Ensemble wurde 1992 gegründet und hatte seither an die tausend Auftritte.
Sein Repertoire umfasst klassische und moderne Tangomusik – mit einem
Schwerpunkt auf Astor Piazzolla. Es hat mit namhaften Künstlern wie den
Bandoneonspielern Luis Stazo, Juan Josè Mosalini, Daniel Binelli und Alfredo
Marcucci zusammengearbeitet und zahlreiche Tangoshows musikalisch begleitet.
Unter der Leitung von Bruno Fiorentini treten sie normalerweise als Septett
auf. Bislang gibt es von dem Ensemble neun CDs.
https://www.youtube.com/watch?v=XD2LfrfqrK4
https://www.youtube.com/watch?v=XD2LfrfqrK4
Cuarteto SolTango:
Das junge Ensemble (Klavier, Violine, Cello und
Bandoneón) hat mich durch sein frisches, technisch hochstehendes und sensibles
Spiel beeindruckt. „Tango aus der Champions League“ heißt es in einem
Presseartikel. Ein reines Vergnügen, darauf zu tanzen! Bislang sind zwei CDs
erschienen: „Cristal“ und „Tango Extreme“.
Enrique Mario
Francini (1916-1978):
Der argentinische Orchesterleiter, Komponisten und
Geiger begann seine Karriere mit Auftritten im Rundfunk (zusammen mit Héctor
Stamponi und Armando Pontier). Er war Musiker bei Miguel Caló und gründete 1945
das Orchester Francini-Pontier, das in 10 Jahren 120 Platten herausbrachte.
Ebenfalls spielte er u.a. in Astor Piazzollas „Octeto Buenos Aires“, beim
„Quinteto Real“ und in einem Sextett mit dem Bandoneonisten Néstor Marconi.
Die Sängerin María Graña zählt nach dem Urteil der
Fachwelt zu den ganz Großen im Tango. Sie wurde 1953 in Buenos Aires als
Tochter des Tangosängers Carlos Graña geboren und erhielt schon mit 12 Jahren
Gesangsunterricht.
1970 gewann sie
mit „La canción de Buenos Aires“ einen TV-Gesangswettbewerb. Daraufhin wurde
sie von Osvaldo Pugliese engagiert. Ihre weitere Karriere lief vor allem über
viele Fernsehsendungen, Plattenaufnahmen und Konzerte in Südamerika und den
USA. Ab 1983 trat sie in der Show „Tango argentino“ auf – zusammen mit vielen
berühmten Kollegen wie dem Sexteto Mayor, Roberto Goyeneche und Raúl Lavié.
Die vielfach
preisgekrönte Sängerin besticht durch ihre dramatische und ausdrucksstarke Interpretation.
Bis heute ist sie aktiv, wird jedoch auf hiesigen Milongas so gut wie nie
gespielt.
Amores Tangos:
Es handelt sich
um eine argentinische Musikgruppe, die sich der fröhlichen und festlichen Seite
des Tangos widmet. Sie vereint Elemente aus Tango, Milonga, Candombe,
lateinamerikanischer Musik, Cumbia sowie Jazz und lässt Raum für Spiel und
Improvisation.
Das Ensemble wurde im Jahr 2008 als ein Treffen von Musikern und Freunden gegründet, die, nachdem sie in verschiedenen Orchestern und Bühnen von Buenos Aires gespielt hatten, beschlossen, eine Band zusammenzustellen. Bislang haben sie drei CDs veröffentlicht und wurden in Argentinien, Spanien, Brasilien und Italien auf Festivals präsentiert.
Das Ensemble wurde im Jahr 2008 als ein Treffen von Musikern und Freunden gegründet, die, nachdem sie in verschiedenen Orchestern und Bühnen von Buenos Aires gespielt hatten, beschlossen, eine Band zusammenzustellen. Bislang haben sie drei CDs veröffentlicht und wurden in Argentinien, Spanien, Brasilien und Italien auf Festivals präsentiert.
Sexteto Visceral:
Die argentinische
Gruppe unter der Leitung des Pianisten Francisco Ferrero wurde 2011 gegründet
und inzwischen um den Sänger Hernán Fernández erweitert. Was auf ihrer Website
steht, kann ich nur bestätigen:
„Unser Ziel ist
es, einerseits mit dem Tangopublikum in Dialog zu treten, mit den Menschen, die
in Buenos Aires die Milongas besuchen, andererseits aber auch, neue Zuhörer zu
gewinnen, denen dieser Stil noch fremd ist oder die ihn für veraltet halten.
Ihnen möchten wir eine Identität präsentieren, die der aktuellen Ausdrucksweise
der Musik und modernen Kunst entspricht.“
Solo Tango
Orquesta:
Das Quartett (Violine, Bass, Bandoneón und Klavier) wurde 2010 gegründet, sehr rasch international bekannt und spielte auf einer Unmenge von Festivals und anderen Tangoveranstaltungen. Eine ganze Garde von Showtanzpaaren interpretierte die Livemusik, welche neben klassischen Titeln auch Piazzolla und Eigenkompositionen umfasst.
Das Quartett (Violine, Bass, Bandoneón und Klavier) wurde 2010 gegründet, sehr rasch international bekannt und spielte auf einer Unmenge von Festivals und anderen Tangoveranstaltungen. Eine ganze Garde von Showtanzpaaren interpretierte die Livemusik, welche neben klassischen Titeln auch Piazzolla und Eigenkompositionen umfasst.
https://www.youtube.com/watch?v=DJ9li5eKmkw
Das Orquesta Tipica Sakamoto war ab den 1960-er Jahren nicht nur in Japan sehr aktiv, sondern trat auch in Argentinien auf.
Das Orquesta Tipica Sakamoto war ab den 1960-er Jahren nicht nur in Japan sehr aktiv, sondern trat auch in Argentinien auf.
Sein
japanischer Sänger Ikuo Abo (geboren 1937) debütierte 1961 und tourte 1964
durch Argentinien, wo er auch einen Preis der dortigen Autoren- und
Komponistenvereinigung (SADAIC) gewann. Weitere Tourneen durch die USA und
Südamerika folgten in den nächsten 15 Jahren. Er brachte über 200 Platten
heraus. Heute unterrichtet er Gesang und leitet Kulturkurse.
Mich haben sein
warmer Bariton und die gefühlvolle Spielweise der Musiker voll überzeugt!
Rosanna Falasca (1953-1983):
Die Tochter
eines Sängers trat mit 10 Jahren erstmals öffentlich in Argentinien auf und
gewann mit 15 einen TV-Gesangswettbewerb. Ein vierjähriger Fernsehvertrag war
die Folge. Sie spielte in Filmen mit und produzierte etliche Schallplatten,
unter anderem mit dem Orchester von Luis Stazo.
Mich fasziniert
ihre jugendlich-frische Stimme, und sicherlich wäre sie mit zunehmendem Alter
eine der ganz großen Tangosängerinnen geworden. Leider starb sie bereits mit 29
Jahren.
https://www.youtube.com/watch?v=ezcu8wXISQQ
https://www.youtube.com/watch?v=ezcu8wXISQQ
Eduardo Rovira (1925-1980):
Der argentinische Bandoneónspieler, Arrangeur und Komponist kommt wie Piazzolla, mit dem er gerne verglichen wird, aus dem traditionellen Tango und hat mit Musikern wie Alberto Castillo, Miguel Caló, Orlando Goñi und Alfredo Gobbi zusammengearbeitet. Sein Stil des Tango nuevo ist eher kammermusikalisch; zirka 200 Tangos stammen aus seiner Feder.
https://www.youtube.com/watch?v=M36HcTMcI0k
Der argentinische Bandoneónspieler, Arrangeur und Komponist kommt wie Piazzolla, mit dem er gerne verglichen wird, aus dem traditionellen Tango und hat mit Musikern wie Alberto Castillo, Miguel Caló, Orlando Goñi und Alfredo Gobbi zusammengearbeitet. Sein Stil des Tango nuevo ist eher kammermusikalisch; zirka 200 Tangos stammen aus seiner Feder.
https://www.youtube.com/watch?v=M36HcTMcI0k
Carlos Rossi (geb. 1943 in Buenos Aires) ist ein sehr ausdrucksstarker Sänger. Seine
professionelle Karriere begann 1966 mit dem Orchesterchef Ángel Condercuri.
Unter anderem arbeitete er mit José Basso, Omar Valente und Alfredo Belusi
zusammen, trat in vielen Fernsehsendungen und Shows auf – und ist künstlerisch
immer noch aktiv. In seinem Heimatland kennen ihn viele, auf deutschen Milongas
dagegen wird er nie aufgelegt.
https://www.youtube.com/watch?v=WOk92DheB70
https://www.youtube.com/watch?v=WOk92DheB70
Das Sexteto Mayor
ist für mich das beste Tangoensemble aller Zeiten. Es spielte in der Zeit von
1973 bis 2004 in der legendären Besetzung mit Luis Stazo und Pepe Libertella am
Bandoneón. Die vielfach preisgekrönten Musiker traten weltweit auf, auch in
berühmten Shows wie „Tango argentino“ und „Tango pasión“. Mit einer
unglaublichen Frische interpretierten sie klassische Tangos und Nuevo-Titel. Besonders gefällt mir die CD „Trottoirs de Buenos Aires“(1995) mit der
Sängerin Adriana Varela.
https://www.youtube.com/watch?v=b5eWwEo9ZP8
https://www.youtube.com/watch?v=b5eWwEo9ZP8
Jorge Falcón (Luis Ángel
Iglesias, 1949-1987):
Der
argentinische Sänger studierte Gesang, Gitarre und Schauspiel und trat schon in
sehr jungen Jahren auf. 1976 debütierte er mit dem Orchester von Héctor Varela.
Ab 1982 veröffentlichte er zahlreiche Alben. Mit nur 37 Jahren starb er an Krebs.
Seine CD „20 Grandes Éxitos“ stammt aus dem Jahr 1987.
Das Quinteto El
Después („Das Nachher“) wurde 2004 gegründet und bietet vor allem eigene
Kompositionen. Seine beiden argentinischen Gründer, der Bandoneonist Victor
Hugo Villena und der Gitarrist und Komponist Alejandro Schwarz, spielen
zusammen mit Cyril Garac (Violine), Ivo de Greef (Klavier) und Bernard
Lanaspèze (Kontrabass). Musikalisch beziehen sie sich auf Tango-Größen
wie Troilo, Pugliese, Salgán und Piazzolla, haben sich aber der
Weiterentwicklung des Tango verschrieben – sind also weit mehr als die heute
üblichen „Cover-Bands“. Besonders mag ich ihre CD „Calles Lejanas“
mit der Sängerin Sandra Rumolino
https://www.youtube.com/watch?v=EFgs1YUQFOY.
https://www.youtube.com/watch?v=EFgs1YUQFOY.
Über die uruguayische
Sängerin Gabriela Morgare kann ich
nur aus einer Konzert-Ankündigung zitieren:
„Auf ihrer
Suche nach Originalität – verstanden als persönlicher Blick auf den tiefen
Ursprung von Tango und Tango nicht als bloße Neuheit – gelingt es Gabriela,
Texte und Melodien des beliebten Repertoires vom Rio de la Plata mit neuer
Frische zu versehen und gleichzeitig das klassische Repertoire mit Kompositionen
neuer Autoren zu erweitern.“
Nach meinem
Geschmack eine Riesen-Stimme, von der man sicher noch mehr hören wird!
Ich empfehle die Alben „Estación Tango“, „Ácrata“ und „Sin Tregua“.
https://www.youtube.com/watch?v=OiR2iIhTT_k
https://www.youtube.com/watch?v=OiR2iIhTT_k
Susy Leiva (1933 - 1966):
Sie war eine
beliebte Tangosängerin und Schauspielerin und eine der bevorzugten Sängerinnen
des Komponisten Mariano Mores. Die Aufnahme des Tangos „Frente al mar“ („Mit
Blick auf das Meer“) von Mores bescherte Leiva den Durchbruch. Mit ihrer kurzen
und jungen Karriere gilt sie als eine der erfolgreichsten weiblichen
Tangostimmen der 60er-Jahre. Mich beeindruckt ihre dramatische, expressive
Interpretation, die natürlich auf den üblichen Milongas nie zu hören ist.
Leiva war auch
in Filmen zu sehen. Sie unternahm zahlreiche Tourneen in Südamerika. Während
einer starb sie im Alter von 33 Jahren bei einem Autounfall.
Liliana Domínguez (geb. 1956 in Buenos Aires) gewann schon im Alter von 12 Jahren einen
Gesangswettbewerb. Sie trat danach häufig im Fernsehen und bei Konzerten sowie
Festivals auf. Auch im Ausland, zum Beispiel in Spanien und den USA, war sie
sehr erfolgreich. Ihr Repertoire umfasst Popsongs, aber auch Tangos. Mich
beeindruckt ihre kräftige, ausdrucksstarke Stimme.
Natürlich
werde ich diese Liste weiterhin aktualisieren. Und vielleicht verführe ich ja
doch den einen oder anderen DJ dazu,
einmal etwas daraus aufzulegen. Es würde mich freuen.
Lieber Gerhard,
AntwortenLöschendas mag Dein längster Artikel werden - für mich wird's sicher einer derjenigen, an denen ich mich am längsten abarbeite – arbeite im Sinne systematischen Vorgehens, mit Vergnügen arbeite, schöne Stücke genieße. Sicher landen davon einige schon bald in meinen Playlists.
Herzlichen Dank und liebe Grüße aus dem hohen Norden!
Martin Polzer
Lieber Martin,
Löschenherzlichen Dank! Natürlich freut es mich ungemein, wenn manche vorgeschlagenen Titel tatsächlich mal auf Milongas gespielt werden.
Viel Vergnügen auch am zweiten Teil meiner Musikvorschläge, die ich heute veröffentlicht habe!
Liebe Grüße aus Pörnbach
Gerhard
Danke für diese Liste, da sind ein paar dabei, die ich tatsächlich noch nicht kenne.Sehr schön. Bin gespannt, wen ich in meine Liste von Contemporary Tango Musik aufnehme und wen ich demnächst davon auflegen werden.
AntwortenLöschenBitte, gerne! Ich bin gespannt auf Rückmeldungen, wie der eine oder andere Titel ankam.
Löschen