Deppen-Post
Wer
mir schreibt, tut das zwar umsonst, jedoch nie vergeblich! Wenn der Kommentator
dies wünscht, stelle ich die Anmerkungen (auch per Mail) gerne auf meinem Blog ein – unter den Bedingungen, die ich wahrlich oft genug
publiziert habe und die unmittelbar unter dem Eingabefenster stehen.
Wenn
nicht, landen sie in meinem Troll-Archiv
– und so ich Lust habe und sie spaßig genug finde, geben sie irgendwann Stoff
für einen neuen Beitrag her. Da sich diese Sammlung derzeit wieder füllt, hier
einige Stilblüten aus der hohen Kunst
des Niedermachens!
Warnung: Alle Zitate sind
vollkommen aus dem Zusammenhang
gerissen… na ja, wenn es den gäbe. Meist aber sorgen irgendwelche Texte von mir
lediglich für den Anlass, mir
unerbetene Ratschläge zu geben – und
natürlich vor allem: meine völlige Inkompetenz
sowie charakterliche Minderwertigkeit
zu bestätigen.
Die
Beiträge sind manchmal anonym, öfters
auch mit Namen versehen, deren
Identität ich normalerweise nicht nachprüfen kann. Da es einem Menschen mit
halbwegs intakter Selbstachtung eigentlich peinlich sein müsste, derartige
Zeilen zu formulieren, verzichte ich hier generell auf Verfasser-Angaben. Ich meine, die Zitate verfügen nicht über die juristisch
nötige „Schöpfungshöhe“, um ein Urheberrecht
beanspruchen zu können.
Dann
mutig hinein ins Haifischbecken!
Die
Generalanklage lautet natürlich: Nicht andere beleidigen mich, sondern meine
Wenigkeit (manchmal assistiert von meiner Gattin) setzt den Rest der Welt böswillig herab:
„Das ist nämlich
genau Deine Methode, andere Menschen ganz bewußt zu beleidigen:
einfach Lügen
über sie verbreiten und sie als Deppen hinstellen.
Eine Spezialität von Dir.“
„Ich weiß jetzt
wenigstens, wie die Riedls ihre Blogs betreiben: Verfasserinnen und Verfasser
unliebsamer Kommentare werden einfach zensuriert, als ‚Gegner‘ bezeichnet und –
auch noch nach vielen Jahren – ‚ironisiert‘ ins Lächerliche gezogen und
diffamiert ohne dass sie darauf reagieren können. Unterste Schublade eben.“
„Und schon startet
die riedlsche Maschinerie: meine Beiträge werden zensuriert, obwohl ich nur
eine (dumme) Frage von Herrn Riedl beantwortet habe. Aber o.k., jetzt
bezeichnet er sich sogar schon als Journalist! An Selbstüberschätzung mangelt's
im Hause Riedl ja nicht ;-) .“
„Und ja: Du richtest
hier in aller Öffentlichkeit Menschen aus und machst Dich über sie lustig, ohne
dass diese sich wehren können. Das ist letztklassig - ah, Verzeihung: das ist
natürlich in Deinen Augen Satire!“
Meine
Kenntnisse, vor allem die
musikalischen (die ich nie beansprucht habe), werden stark bezweifelt. Im Sinne
einer „Sippenhaftung“ betrifft dies manchmal auch meine Frau:
„Experten unter sich!
Ein pensionierter Lehrer, der nicht einmal Dur von Moll unterscheiden kann,
macht sich über eine nicht öffentlichen Facebook-Gruppe lustig, zitiert fleißig,
schreibt eine schülerhafte ‚Zusammenfassung‘ und bezeichnet das alles als Quatsch
mit hinreißend komischen Seiten. Naja, ein Kindergarten ist im Vergleich dazu
eine Universität. Muss das lustig sein!“
„Ein Dreivierteltakt
ist NIEMALS ein Sechsachteltakt! Ob Sie das jemals verstehen werden?“
„Versuchen Sie
einmal, Ihr Gehör zu schulen. Mit ein wenig Übung, können vielleicht auch Sie
Ihren Horizont erweitern. Ich empfehle Ihnen aber gute Lehrer zu nehmen - Ihre
Frau wird dafür nicht geeignet sein (sie hört ja selber recht schlecht).“
Auch
Ratschläge zur sonstigen Gestaltung
meiner Paarbeziehung durfte ich schon entgegennehmen:
„Vielleicht schenken
Sie Ihrer Frau ein paar Blumen und sagen ihr, dass Sie sie lieben und
wenigstens die Hälfte ‚ihres‘ Mülls von Ihnen ist - mindestens ein dazutun
hatte - und deswegen unabhängig der Besohlung, Absatzhöhe und des momentanen
Taktgefühls gerne und ohne zögern von Ihnen runter oder raus gebracht
wird.“
Dass
ich mir speziell in der Facebook-Gruppe „KoKo
Tango“ keine Freunde gemacht habe, lässt sich am folgenden Kommentar
ablesen:
„Was muss in den
Köpfen mancher Idioten vorgehen, sich öffentlich über eine Facebookgruppe
lustig zu machen? Das fragt sich ein - aus verständlichen Gründen!!! - anonymes
Gruppenmitglied.“
Leider
traut sich auch der eine oder andere Fan
von mir nicht, seinen Namen zu nennen. Offenbar darf man heute im Tango nicht
mehr sagen, dass mein Blog für gut befunden wurde. So erreichten mich folgende anonyme Kommentare:
„Einen Fan dazu
gewonnen.“
„Herr Riedl, machen
Sie weiter so, aber darf man ja nicht sagen. Deswegen anonym.“
Obwohl
meine Texte eigentlich keinen Zweifel darüber erlauben sollten, dass ich Radikalismus, speziell von rechter
Seite, leidenschaftlich ablehne, wurde ich öfters mit autoritären Machthabern, ja gar mit Nazi-Tendenzen, in Verbindung gebracht:
„Gott sei Dank sind
Sie nur ein kleiner und unbedeutender Blogger - aber ich muss leider zugeben,
dass Ihre Art in Zeiten wie diesen sehr erfolgreich ist. Ob Trump, Orban,
Erdogan oder der neue brasilianische Präsident: sie alle sind mit der Methode,
andere mundtod zu machen SEHR erfolgreich. Sie beherrschen diesen Stil und
diese Technik perfekt! Und nur weil Sie kein AFD-Wähler sind, heißt das noch
lange nicht, dass Sie genau deren Methoden anwenden! Das gehört eben zur
Verlogenheit dazu.“
„Ich bin entsetzt!
Sie verwenden genau jene Sprache, die ‚das braune Gesindel‘ spricht. Sie
schreiben von Gegnern und Feinden – und fordern von Ihren Lesern ein ‚nachdenkliches
Weihnachtsfest‘. Wann fangen SIE an nachzudenken?“
Die
Frage ist, ob Trolle eigentlich eine Veröffentlichung
wünschen. Wenn man es nämlich nicht tut, wird dies als Beweis betrachtet, wie
sehr mich ein Kommentar getroffen habe – ansonsten ist es natürlich „Zensur":
„…hätte mich
gewundert, wenn Sie meinen Beitrag veröffentlichen. Ihre Zensur beweist
allerdings, dass Ihnen mein Beitrag unangenehm ist und er damit (trotz
Rechtschreibfehler!) seinen Sinn und Zweck erfüllt hat und dementsprechend
wirkungsvoll war.“
Gelegentlich
versucht man sogar, mir eine Publikation
zu verbieten:
„Da Sie mich gesperrt
haben und ich keinerlei Möglichkeit habe, auf Ihre Beiträge zu reagieren,
ersuche ich Sie höflich, sämtliche Beiträge von mir und jene, die meine Person
betreffen, aus Ihrem Blog zu LÖSCHEN. Das betrifft sowohl Text als auch Bild.“
Andererseits
erwartet man dringend, von mir verklagt
zu werden:
„Alles nur Blablabla. Ich warte bis heute auf
die Klage. Dabei habe ich es so einfach wie möglich gemacht und sogar die Kopie
meines Ausweises geschickt.“
Immerhin
originell hingegen ist die Idee, mir (so wie in Thüringen) einen positiven Kommentar zu schicken und
mich dann bei der Veröffentlichung zu „erwischen“:
„Lieber Gerhard
Riedl,
vielen Dank wieder für diese informative Zusammenfassung. Sie lässt einmal mehr deutlich die Dummheit so mancher Schreiberlinge erkennen. Ob das Erdbeben aber wirklich zum Erfolg führt, bezweifle ich doch stark.
Jens Priesner“
vielen Dank wieder für diese informative Zusammenfassung. Sie lässt einmal mehr deutlich die Dummheit so mancher Schreiberlinge erkennen. Ob das Erdbeben aber wirklich zum Erfolg führt, bezweifle ich doch stark.
Jens Priesner“
„Och, Herr Riedl,
tun's doch nicht so viel jammern! Sie veröffentlichen doch eh jeden Schmarrn,
bei dem Sie gelobt und die anderen lächerlich gemacht werden. Wenn der Herr
Jens Priesner schreibt, wie toll Sie sind und wie dumm die anderen, schlägt Ihr
Herzerl doch gleich höher. Blöd nur, dass ich das geschrieben habe - wollte nur
wissen, wie rasch Sie so etwas online stellen und wie sehr es Sie freut, wenn
Sie bestätigt bekommen, dass die anderen Quatsch und Unsinn reden.“
Ob
das nun stimmt, kann ich allerdings ebenfalls glauben oder auch nicht…
Abschließend
einige Tipps für ebenfalls betrollte Kollegen: Diese Spezies fängt
mit ihrer Aktivität oft relativ harmlos an und steigert sich dann ins
Unermessliche. Bereits frühzeitig auftretende Symptome können einen aber warnen:
·
mehrfach
wiederholte Interpunktionen (vor allem Frage- und Ausrufezeichen)
·
Großschreibung
ganzer Wörter
·
unerbetene
Ratschläge, zum Beispiel „dazu sollten Sie mal schreiben“, „denken Sie mal
darüber nach“
·
rhetorische
Fragen („sind Sie wirklich so dumm?“)
·
Subjektive
Sichtweisen werden als objektiv richtig hingestellt.
Und
natürlich:
·
Warum
sachlich, wenn es auch persönlich geht?
Und
mein Tipp an die schreibenden Trolle:
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