Jede Menge Piazzolla
Die momentan
56 Playlists auf meinem Blog helfen
gewissen Experten kaum weiter: Da
müsste man sich ja mal ein paar Stunden Zeit nehmen – offenbar undenkbar, wenn man
sich seine Setlists in der halben Zeit auch aus dem Internet zusammengoogeln
kann…
Da schafft
man vorerst grade mal einen
Piazzolla-Titel aus meinen Vorschlägen (in dem Fall „Marrón y azul“), um sofort seine Beklemmungen zu veröffentlichen:
„Da müsste ich als
sich zur Musik bewegender Tanguero mich und meine Tanguera, im abrupten Wechsel,
wie Marionetten unter Starkstrom zappeln lassen oder uns wie Schilf im milden
Wind wiegen“.
Aber nein, wer will denn das, bitte lasst es,
das wird nix!
Für alle
anderen (und auch für mich selber!) habe ich einmal das zusammengestellt, was
ich an Piazzolla-Titeln in den
letzten fast vier Jahren aufgelegt habe. Meinen „Piazzolla“ Nummer 1“ (nach dem
ich auch gefragt wurde) kann ich leider nicht nennen – das hängt halt von der
Gesamtzusammenstellung ab. (Fragt man eigentlich Maler auch nach ihrer
Lieblingsfarbe?) Und die üblichen „Kracher“ wie „Oblivion“ und „Libertango“,
dosiere ich sehr sparsam, da sie bereits
von etlichen Tradi-DJs als Alibi nachts um halb Zwei verbraten werden.
Alsdann,
hier meine (unvollständige) Liste:
Apropos: Oblivion
gibt es
natürlich in sehr vielen Interpretationen. Besonders gefallen mir die von Ute Lemper, Esteban Morgado und Las Sombras.
Ebenso: Libertango
Selten zu
hören, aber wunderschön ist auch die Version von Carel Kraayenhof.
Astor Piazzolla & Osvaldo
Pugliese: Finally together (das legendäre Konzert der beiden)
Tanguedia
Milonga del angel
La Yumba / Adiós Nonino (11:22, die sich
lohnen!)
Milva canta
Astor Piazzolla (Quintetto Argentino Daniel Binelli)
Los pajaros
perdidos
Annees de
solitude
Che Tango che
La muerte del
angel
Tangoseis feat.
Milva: Hommage à Astor Piazzolla
Verano
porteño
Yo soy Maria
Decarisimo
Esteban Morgado
& Katie Viquera
Nonino
Yo soy María
Chiquilin de
Bachín
Gerry
Mulligan / Astor Piazzolla: Tango Nuevo (die preisgekrönte CD wurde
auch “Summit” genannt)
Close your eyes and listen
Years of solitude
Deus Xango
Tango Harmony: Seasons in Buenos Aires
(ein junges Ensemble,
das in beeindruckender Frische musiziert)
Primavera
porteña
Novitango
Milonga
picaresque
Libertango
Otoño
porteño
Violentango
Escualo
La Vita
Quartet: Tango nuevo
Oblivion
Adiós Nonino
Concierto para Quinteto
(Dauer 8:37, wir haben das Stück
live gehört und einen Flow ohnegleichen erlebt)
Yo-Yo Ma:
Soul of the Tango
Libertango
Tango-Suite:
Andante
Tres minutos
con la realidad
Cuarteto
SolTango: Tango extreme
Cité Tango
Juan Carlos
Cáceres: Tocá Tango
Vuelvo al Sur
Las Sombras:
Tango Café
Milonga del
Angel
Las Sombras:
Milonga de Luxe
Jacinto
chiclana
Astor Piazzolla: Aconcagua (Konzert für Bandoneón und
Orchester)
2. Satz: Moderato (hört sich verrückt an, aber die
Tanzfläche war voll!)
Tango Mandrágora:
Siete Tandas
Poema valseado (eine wunderbare
Ballade)
Julia Zenko
Chiquilin de
Bachin
Yo soy María
Siempre se
vuelve a Buenos Aires
Amelita Baltar
Las ciudades
Preludio para
el año 3001
Milonga en Ay! Menor
Osvaldo Fresedo (Beispiele für „frühe” Piazzollas)
Fugitiva
Triunfal
Tango
Amoratado: Corazón al Sur
Jeanne y Paul
Tanti anni
prima
Collectif
Roulotte: El Siguiente
Balada para un
loco (ebenfalls ein Piazzolla-Hit !)
Raúl Garello
Primavera
porteña
NDR Bigband plays Piazzolla (falls jemand ein „abschreckendes
Beispiel“ sucht: Bitte das nehmen!)
Michelangelo 70
Lo que vendrá
Tres minutos
con la realidad
Daniel Barenboim, Rodolfo Mederos, Héctor Console: Mí Buenos Aires querido
Invierno
porteño
Tzigane Tango
Astor
Piazzolla: Octeto Buenos Aires
Marrón y
azul
Neotango
Ansonsten
wären da noch:
Ave Maria
(Carel Kraayenhof)
Ausencias
(Carel Kraayenhof)
Tanguango
(Quinteto Ángel)
Revirado (Astor Piazzolla)
Café 1930 (Quartango)
Marrón y
azul (Sexteto Mayor)
Lo que vendrá
(Quinteto Àngel)
Fuga y
misterio (Sexteto Mayor)
Villeguita (Astor Piazzolla Qinteto)
Bei der
Fülle von Titeln muss ich schmunzeln, dass man zurzeit versucht, einen „guten Piazzolla” von einem „bösen“ zu unterscheiden. Vom einen spielt
man „Oblivion“, vom anderen nichts.
Was bislang
in der ganzen Diskussion überhaupt nicht erwähnt wurde: Es kommt nicht nur auf
das Stück an, sondern auch auf die musikalische Interpretation – sie kann
sehr konzertant oder rhythmisch motivierend klingen. Und
hierfür gibt es eine riesige Auswahl!
Regeln oder gar Zwänge sind damit nicht verbunden. Wer auf eine Aufnahme nicht
tanzen möchte, darf es gerne lassen. Sitzenbleiben
und zuhören wäre jedoch
zielführender als zur Tastatur zu eilen und seinen Abscheu zu verkünden… Und „jede Menge Piazzolla" spielen wir gar nicht - im Schnitt etwas mehr als eine Tanda pro Termin.
Jedenfalls
war ich selber erstaunt über die Fülle
von Werken, die wir schon tänzerisch interpretierten, und habe Neues (wieder)entdeckt
– beispielsweise die folgende Komposition, die bei uns einmal von der
Gast-DJane Sabine Redl-Thorbeck gespielt
wurde. Es ist eine weitgehend sanfte, schön klingende Ballade – sozusagen „Piazzolla für Anfänger“ – „Leonoras
Song“ aus dem Jahr 1987:
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