Von Schwachsinn und Schmonzenz
„Wer will schon trockene Fachartikel, wenn er stattdessen beim metaphorischen Schulhof-Keilerei-Gucken Popcorn essen kann?
Aber genau deswegen hab ich das Thema ‚Gerhard Riedl‘ aus meinem Blog verbannt. Nach einem letzten, abschließenden Kommentar über Gerhard Riedl (…) bin ich raus aus dem Boxring – ich schreib nicht für Fans von verbalen Handgreiflichkeiten.“ (Klaus Wendel, 21.7.25)
https://www.tangocompas.co/in-eigener-sache-warum-ich-blogge-und-fuer-wen-eigentlich/
Ich weiß nicht mehr, wie oft Klaus Wendel nun schon versichert hat, sich nicht mehr mit meinen Texten und (leider auch) meiner Person zu befassen. Geschafft hat er es nie – was ich durchaus als Anerkennung für meine Veröffentlichungen verstehe: Wenn sie nicht so interessant wären, wohl auch als lästige Konkurrenz erscheinen, würde er es tun. Und selber weiß ich: Das Schlimmste für einen Autor sind nicht Verrisse – es ist Nichtbeachtung.
Nun hat der Kollege sich doch noch bemüßigt gefühlt, sich mit meiner 36-teiligen Artikelserie „Was Ihnen Ihr Tangolehrer nicht erzählt“ zu befassen – nachdem er sie bislang nur als wertloses Zeug abqualifiziert hat. Er hatte anfangs sogar große Probleme damit, überhaupt den Titel der Reihe korrekt zu zitieren.
Dabei hätte ich es ihm wirklich leichtgemacht: Kürzlich habe ich einen Übersichtsartikel veröffentlich, in dem alle Veröffentlichungen mit kurzer Inhaltsangabe aufgelistet sind. Aber Recherche ist dem Essener Tangolehrer meist zu mühsam.
https://milongafuehrer.blogspot.com/2025/09/36-tango-lektionen.html
Klar, er hat selber ebenfalls eine ganze Reihe von Texten zum Tangounterricht veröffentlicht (vielleicht aus dem Fundus seines gescheiterten Buchprojekts). Ich habe etliche davon besprochen – und einige sogar gelobt. Wohlgemerkt: einen seiner Texte jeweils in einem eigenen Artikel.
Eine vergleichbare Arbeit macht sich Wendel nicht. Lediglich in einem längeren Kommentar gibt er sich nun die Mühe, meine Arbeit von 9 Jahren mit einem kurzen Rundumschlag abzuqualifizieren.
Das beginnt schon mit Manuela Bößel, von der er „glaubt“, sie sei Heilpraktikerin. Mit etwas Recherche hätte er Näheres herausgefunden: Beispielsweise, dass sie auch als examinierte Krankenschwester in der ambulanten Beatmungspflege arbeitete. Krankheitsbedingt kann sie leider momentan ihre Berufe nicht ausüben.
Wendel bezeichnet sie als meine „Ko-Autorin“. Mehr als Unterstützung billigen Männer wie er Frauen nicht zu. Andernfalls hätte man herausfinden können, dass sie in einem eigenen Blog eine größere Zahl von Texten publizierte. Und eine Reihe von Büchern selbst geschrieben hat. Weiterhin betreute sie als Illustratorin ihre eigenen sowie Bücher anderer Autoren. Und sie tanzt seit einem halben Jahrhundert. Wendel dagegen brauchte längere Zeit, um wenigstens ihren Namen richtg zu schreiben.
https://www.tangofish.de/blog/
Stattdessen delektiert Wendel sich an einigen Zitaten, die er als „Wust an Unsinn“ bezeichnet. Gut, kann er machen – ich fände es nur fair, sich nicht nur auf wenige Text-Schnipsel, meist aus den Anfängen der Reihe, zu beziehen. Zusätzlich muss mein „berüchtigtes Video“ wieder mal dran glauben. Na ja – öfter mal was Neues!
Ergebnis seiner Forschungen: „Der Artikel ‚Energie-Vernichtung‘ oder ‚Binnenkörperliche Aktionen‘ existiert in der deutschsprachigen Wikipedia nicht.“ Okay, dort hätte ich ihn auch nicht gesucht! Aber was sagt das über meine Texte aus?
Den Begriff „Schmonzenz“ kennt übrigens nicht mal der Duden!
https://de.wiktionary.org/wiki/Schmonzes
Meine „Gehirnwindungen“ jedenfalls, so der Autor, mag er sich „lieber nicht vorstellen“. Das wäre auch eine Überforderung.
Insgesamt taucht wieder einmal die gefürchtete Frage auf: Handelt es sich bei meiner Reihe um Satire? Ich mag das aber Leuten nicht beantworten, die im Deutschunterricht offenbar beim Kreideholen waren. Es wäre zwecklos.
Auf der Anklagebank also eine Artikel-Reihe, an der ich – und etliche Gastautorinnen und Autoren – in fast 10 Jahren gearbeitet haben. Dass darin nur Wertvolles vorkommt, haben wir nie behauptet. Wir sind ja keine Tangolehrer.
Faires Verfahren? Kurze Anklageschrift mit einigen „lustigen“ Zitaten, schlampige Beweisaufnahme, Plädoyer durch den Richter, Urteil: „Schwachsinn“.
Klüger jedenfalls, so ist zu lesen, werde man durch mein Blog garantiert nicht. Da stimme ich voll zu und gehe sogar noch einen Schritt weiter: Man sollte es nur ab einem bestimmten Intelligenzgrad lesen.
Leider, so Wendel, leuchte seine Kritik nur denjenigen ein, „die sich mit Tango wirklich beschäftigen und es können“. Ich hoffe, die Lesenden haben diese Drohung verstanden…
Klar: Wer schreibt, muss Verrisse aushalten. Auch solche, bei denen sich der Autor wie eine angeschossene Wildsau durchs sprachliche Unterholz kämpft – stets mit den Keiler-Zähnen voraus.
Sie sind nur eines nicht: relevant.
Quelle: https://www.tangocompas.co/eine-gut-funktionierende-ronda-auf-einer-milonga/#comments
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Foto: www.tangofish.de |
Der korrekte Begriff lautet: examinierte Pflegefachkraft. Krankenschwester ist ebenso nicht mehr aktuell wie Ihr Tangowissen.
AntwortenLöschenEin typischer Klugscheißer-Kommentar.
AntwortenLöschenManuela ist es durchaus klar, wie man ihren Beruf inzwischen nennt. Manuela ist aber die Bezeichnung "examinierte Krankenschwester" lieber - so wie es auf ihrem Prüfungszeugnis steht. Daher verwendet sie diesen Begriff.