Quiz: Operette

 

Es ist längst Zeit für dieses Outing: Mit zirka 12 Jahren bekam ich ein Tonbandgerät plus Mikrofon geschenkt und nahm für einige Jahre begeistert meine damalige Lieblingsmusik auf: Operette. Mit falschen Melodien, aber richtigen Texten sang ich hunderte Titel immer wieder nach. Das hielt meinen Freundeskreis in überschaubarem Rahmen.

Erst im Lauf  der Jahre verlagerten sich meine Interessen über das Musical zum Jazz und Swing. Tango war irgendwie immer dabei…

Dass ich nun in hohem Alter demnächst wieder einmal ein Operettenkonzert moderieren darf, halte ich für eine glückliche Fügung des Schicksals. Und meinen Musikerinnen ist es ganz recht, dass ich die geplanten Titel meist in- und auswendig kenne und ihnen gelegentlich Tipps zur Interpretation geben kann.

Da ich momentan wieder voll in der Materie stecke, gibt es heute ein Operetten-Quiz. Tangomenschen, welche das Rümpfen der Nase in Betracht ziehen, sei gesagt: Die Arien aus diesem Bereich sind kein bisschen kitschiger als die üblichen Tangos. Nur wird in diesen die Geschichte von Liebe und Scheitern in drei Minuten erzählt, während eine Operette um die zwei Stunden dauert. Aber dafür sind die Tänze meist besser.

Die Lösungen findet man am Ende des Textes: Also – viel Spaß!    

1.    Fritz Steppke nennt sich der Hauptdarsteller in Paul Linckes Erfolgsoperette „Frau Luna“. Was ist sein Beruf?

Schneider

Finanzbeamter

Hausmeister

Mechaniker

2.    Der Komponist Franz Lehár brachte 1923 seine Operette „Die gelbe Jacke“ heraus, welche bald wieder abgesetzt wurde. Erst die Neubearbeitung des Stücks erzielte einen riesigen Erfolg. Der Grund lag vor allem in der Verpflichtung das Startenors Richard Tauber und einer neu hinzugekommenen Arie. Wie heißt das Werk in der noch heute gespielten Fassung?

Schön ist die Welt

Die lustige Witwe

Das Land des Lächelns

Der Zarewitsch

3.    Eine der schönsten Melodien aus der „Lustigen Witwe“ ist das „Vilja-Lied“. Welche Stimmlage ist für die Darstellerin der Vilja vorgesehen?

Sopran

Mezzosopran

Alt

4.    Komische Rollen geben vielen Operetten erst die passende Würze – beispielsweise den Werken „Der Vogelhändler“, „Die Fledermaus“, „Der Zigeunerbaron“ und „Im Weißen Rössl“. Ordnen Sie die Rollennamen diesen Werken zu:

Sigismund Sülzheimer

die Professoren Süffle und Würmchen

der Gerichtsdiener Frosch

der Schweinezüchter Kálmán Zsupán

5.    In den obigen vier Werken kommen die folgenden weiblichen Namen vor. Ordnen Sie diese zu!

Christl

Adele

Saffi

Josepha

6.    Eine der vier obigen Operetten hat eine ganze Reihe von Textautoren und Komponisten aufzuweisen. Das führte zu teilweise heftigen Auseinandersetzungen. So klagte Robert Stolz immer wieder vergeblich auf Beteiligung an den Tantiemen. Um welches Werk handelt es sich?

7.    Der Modetanz Tango fand auch Eingang in die Operetten-Literatur. Wer komponierte die Operette „Die Tangokönigin“ (die übrigens in Spanien, nicht in Argentinien spielt)?

Paul Abraham

Ludwig Schmidseder

Franz Lehár

Emmerich Kalmán

8.    In welcher Operette kommt der Tango „Am Rio Negro“ vor?

Ball im Savoy

Maske in Blau

Hochzeitsnacht im Paradies

Blume von Hawaii

9.    Aus dieser Operette stammt auch eine Musiknummer, die bis heute noch regelmäßig dargeboten wird. In welchem Zusammenhang?

von den Fischer-Chören

von den Mainzer Hofsängern

als Vereinslied von Hertha BSC

als Titelmelodie des „Tatorts“ 

10. Männliche Hauptrollen prägen beispielsweise die Operetten „Die Czardasfürstin“, „Gräfin Mariza“, den „Zigeunerbaron“ und „Das Land des Lächelns“. Ordnen Sie diese zu!

Graf Tassilo

Edwin

Prinz Sou-Chong

Sándor Barinkay

11. Zwei der obigen Werke verfasste der Komponist  Emmerich Kalmán. Welche? 

12. Eine Barkarole ist benannt nach der italienischen „barca“: „Barke“ oder „Boot“ und war ursprünglich ein venezianisches Gondellied. Durch die Taktart wird der Eindruck einer wiegenden Bewegung in der Melodie hervorgerufen, die an das Schaukeln einer Gondel in den Kanälen Venedigs erinnert. Johann Strauss ließ sich das in seiner Operette „Eine Nacht in Venedig“ nicht entgehen, als er „Komm in die Gondel“ komponierte. Von wem aber stammt die berühmteste Barkarole?

Jaques Offenbach

Leo Fall

Carl Millöcker

Franz Lehár

13.  Wie alt ist welche Operette? Ordnen Sie den folgenden Werken diese Jahreszahlen der Uraufführung zu: 1874, 1882, 1899, 1932 

Frau Luna

Der Bettelstudent

Ball im Savoy

Die Fledermaus

14. „Mister X“ ist ein für Operetten ungewöhnlicher Rollenname. In welchem Werk von Emmerich Kalmán bezeichnet er dennoch den männlichen Haupdarsteller?

Der Zigeunerprimas

Die Zirkusprinzessin

Ein Herbstmanöver

Das Veilchen vom Montmartre

 

Lösungen:

1, Fritz Steppke konstruiert als Mechaniker das Fluggerät, mit dem er auf dem Mond landet.

2. „Das Land des Lächelns“, in dem Richard Tauber die wohl berühmteste Operettenarie sang: „Dein ist mein ganzes Herz“.

3. Scherzfrage! Das „Waldmägdelein“ Vilja tritt in der Operette gar nicht auf, sondern wird nur besungen – von der „Lustigen Witwe“ Hanna Glawari.

4. Der Sigismund, der nichts dafür kann, dass er so schön ist, tritt im „Weißen Rössl“ auf, die Professoren Süffle und Würmchen haben den Vogelhändler Adam zoologisch zu examinieren, Frosch geistert durch den dritten Akt der „Fledermaus“, und Zsupán bekennt im „Zigeunerbaron“, „das Schreiben und das Lesen ist nie mein Fach gewesen“.

5. Die „Christl von der Post“ spielt im „Vogelhändler“, das Kammermädchen Adele in der „Fledermaus“, das Zigeunermädchen Saffi im „Zigeunerbaron“, und Josepha Vogelhuber ist die Wirtin des „Weißen Rössl“.

6. Um das „Weiße Rössl“, zu dem Stolz zwei Erfolgsnummern beigesteuert hatte: „Die ganze Welt ist himmelblau“ und „Mein Liebeslied muss ein Walzer sein“. Seine Klagen gegen den Regisseur und Intendanten Erik Charell hatten aber keinen Erfolg.

7. Mal wieder Franz Lehár!

8. „Am Rio Negro, da steht ein kleines, verträumtes Haus“ komponierte Fred Raymond für seine Operette „Maske in Blau“.

9. „Sassa, Sassa!“ heißt es jedes Jahr im Finale der Mainzer Fernsehfastnacht – natürlich mit den Hofsängern.

10. Graf Tassilo von Endrödy-Wittemburg ist der Gutsverwalter der Gräfin Mariza, Edwin Lippert-Weylersheim gehört in die „Czardasfürstin“, der Chinese Sou-Chong natürlich ins „Land des Lächelns“, und Sándor Barinkay ist der Held im „Zigeunerbaron“.

11. „Die Czardasfürstin“ (1915) und „Gräfin Mariza“ (1924)

12. Natürlich die Barkarole aus „Hoffmanns Erzählungen“ von Jacques Offenbach!

13. „Die Fledermaus“ hatte 1874 Premiere, „Der Bettelstudent“ 1882, „Frau Luna“ 1899, und „Ball im Savoy“ 1932.

14. In Kalmáns „Zirkusprinzessin“ spielt der Kunstreiter „Mister X“ die Hauptrolle – mit bürgerlichem Rollennamen Fedja Palinski, in Wirklichkeit der enterbte Neffe eines Fürsten (eine in Operetten gängige Stellung).

Gelegentlich wird dieses Werk auch heute noch aufgeführt – unvergessen ist aber eine der schönsten Kalmán-Arien daraus: „Zwei Märchenaugen“. Die Schilderung des Künstlers zwischen Pflicht und Neigung finde ich ziemlich zeitlos. Hier singt das Lied der zirka 70-jährige Rudolf Schock:

https://www.youtube.com/watch?v=cwGwQeUddac

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