Schon wieder ein Kommentar…
„Unter die größten Entdeckungen, auf die der menschliche Verstand in den neuesten Zeiten gefallen ist, gehört meiner Meinung nach wohl die Kunst, Bücher zu beurteilen, ohne sie gelesen zu haben.“ (Georg Christoph Lichtenberg)
Derzeit habe ich es wieder mal mit einem Kommentator zu tun, dem meine Artikel überhaupt nicht gefallen. Oder besser gesagt: meine Person.
Wobei sich der Betreffende zunächst an meiner Zauber-Karriere abarbeitete, zu der er vieles in Frage stellte:
Nachdem er merkte, dass dort wenig für ihn zu holen war, näherte er sich dem viel ertragreicheren Thema Tanzen an. Wobei er sich zunächst auf meinen Artikel über die Kandidatin fürs Bundesverfassungsgericht bezog. Von der war allerdings bei ihm wenig die Rede – klar, wen interessieren schon die Probleme von Frauen – auch außerhalb des Parketts…
Dabei fing ich mir schon mal den Begriff „selbsternannter Aufklärer“ ein:
Meine Schreibe wirke halt „scheinheilig“, da es mir in Wirklichkeit nicht um die Juristin, sondern um mich gehe. Gut, dass es bei meinem Gesprächspartner ganz anders ist!
Flugs wechselte mein Kritiker nun auf meinen aktuellen Beitrag, in dem ich das Video eines Tanzlehrers sehr positiv besprach (so viel zum Vorwurf, ich würde nur Verrisse schreiben). Der bekam nun einige Häme vom Kommentator ab. Dann aber zurück zum Lieblingsthema! Dabei fing ich mir den Begriff „notorischer Technikverweigerer“ ein.
Der Hinweis auf mein Tangobuch, in dem ich dem Thema „Tanztechnik“ immerhin 50 Seiten widmete, verfing bei ihm nicht: Nach „fundierter jahrzehntelanger Berufspraxis als Bühnentänzer“ (so seine Selbstbeschreibung) wirke das ja so, als wolle ein Hobbykoch einen Sternekoch belehren. Na, das lag mir natürlich fern!
Für mich wieder einmal ein Grund zur inneren Einkehr: Betreibe ich ein Blog für professionell Tanzende (oder jedenfalls für solche, die sich dafür halten)? Ist mir bislang noch nicht aufgefallen!
Dazu kam das Argument, auf das ich bei Männern stets warte: Ich hätte was „nicht verstanden oder nicht verstehen wollten“. Na prima, dann hätten wir das auch hinter uns!
Mit meinem Tangobuch wollte sich mein Kommentator nicht befassen: „Das wäre wie ein Architekturkritiker, der sich mit den Bauplänen eines Sandkastens beschäftigen soll.“
Jedenfalls – auch diese Feststellung durfte natürlich nicht fehlen: Ich könne „mit Kritik nicht umgehen“, würde die als „Majestätsbeleidigung“ ansehen. Und das, nachdem ich bislang einen Kommentar nach dem anderen geduldig beantwortet hatte!
Texte, die ihm gefielen, so mein Schreiber, finde er reichlich – nur leider nie auf meiner Seite. Ein Kollege von mir habe da mehr Substanz. Warum der Schreiber nun ständig bei mir kommentiert, aber nicht bei der Konkurrenz, bleibt sein Geheimnis. Die würde sich doch über wahre Experten freuen!
Ich bezweifle, ob ich mir dieses hochnäsige Getue weiter bieten lasse. Wenn der Herr so weitermacht, schreibt er halt künftig fürs Spam-Archiv.
Was ich halt überhaupt nicht verstehe: Wieso liest und kommentiert jemand Artikel, die ihm überhaupt nicht gefallen? Die er nicht mal – wie ich – lustig findet? Und wenn er über derart große Sachkunde verfügt: Wieso macht er nicht selber ein Blog auf? Das Publikum müsste ihm doch in Massen zuströmen!
Wieso dann als Alternative das ständige Genörgel über meine Texte? Glaubt man wirklich, mich damit zur Einsicht zu bewegen: „Danke für die Erleuchtung – nun habe ich endlich erkannt, dass meine fast 2000 Beiträge völliger Mist sind – ich lösche sie und gelobe, dem Bloggen zu entsagen?“
So bescheuert kann doch selbst im Tangomilieu keiner sein!
Ich sehe für solche Attacken zwei mögliche Motive:
Es gibt sicher Menschen, die gewaltig darunter leiden, dass die Welt ihre Genialität nicht erkannt hat. Statt – wie erhofft – den Pas de deux in „Schwanensee“ auf die Bretter zu legen, turnen sie als Kinder-Clown auf der Hüpfburg des Pfarrfests. Das muss die Welt nun büßen – und Lieblingsfeinde sind natürlich Menschen, von denen sie glauben, dass sie (völlig unverdient) erfolgreich sind.
Persönlich hatte ich übrigens nie ein grundsätzliches Problem damit, bei solchen Anlässen zu zaubern. Schließlich habe ich ja noch etwas Gescheites gelernt, das mir meine Pension sichert.
Die andere Erklärung wäre, dass solche Interventionen von Leuten gesteuert werden, die mit dem Tango Geld verdienen (wollen). Die muss es natürlich furchtbar verdrießen, wenn ich immer wieder vorschlage, man könne unseren Tanz ja auch in freien Übungsgruppen lernen respektive müsse dafür nicht unbedingt Lachshäppchen verdrücken oder teuren Urlaub buchen. Neuerdings werden solche Motive ja von der lieben Konkurrenz auch zugegeben. Stichwort: „Geschäftsschädigung“.
Ich meine halt: Ein Geschäft, das man so leicht schädigen kann, sollte man noch einmal überdenken!
Die wenigsten Tango-Verdiener sind natürlich so blöd, sich dann persönlich und öffentlich zu melden. Lieber lässt man dann schreiben – treue und dankbare Schüler gibt es immer! Beweisen kann ich das nicht – vermuten schon.
Also verbreitet man über mich von Verrissen bis zu faustdicken Lügen alles, was die (schlechte) Fantasie hergibt. Das Problem ist nur: Mein „Geschäft“ kann man gar nicht schädigen, weil ich ja keines betreibe, sondern einfach aus Spaß schreibe. Und der wird umso größer, je bescheuerter die Anwürfe ausfallen.
Auch der Physiker Georg Christoph Lichtenberg übte als Physikprofessor einen „ordentlichen Beruf“ aus. Sein Blog nannte er damals „Sudelbücher“.
Schön finde ich, was der Autor über einen schlechten Kritiker sagt:
„Wenn er keine Fehler findet, so macht er einen.“
Und für alle, die mit dem Satiriker so viel Spaß haben wie ich:
Lieber Herr Riedl,
AntwortenLöschenwenn Sie mir schon einen ganzen Blogbeitrag widmen, dann möchte ich auch ganz direkt antworten – schließlich reklamieren Sie für sich ja gern die intellektuelle Auseinandersetzung, solange sie bequem bleibt.
Was mich aber tatsächlich irritiert, ist nicht Ihr Ton (der ist erwartbar), sondern Ihre Haltung: Sie behaupten regelmäßig, Tango-Lehrende würden zentrale Inhalte „nicht erzählen“, suggerieren damit flächendeckendes Versagen – und berufen sich im selben Atemzug darauf, ja „kein Fachmann“ zu sein. Wie passt das zusammen?
Denn wenn jemand öffentlich das Qualitätsurteil über eine ganze Berufsgruppe fällt, stellt sich zwangsläufig die Frage: Auf welcher Grundlage eigentlich? Waren Sie seit Ihrem letzten Tango-Unterricht vor Jahren regelmäßig in aktuellen Unterrichtsstunden dabei? Haben Sie jemals systematisch mit Tanzpädagogen gearbeitet, Tango-Unterrichtskonzepte analysiert? Oder basiert Ihre gesamte Argumentation auf persönlichem Groll und Beobachtungen aus der Distanz?
Sie verweisen gern auf Ihre „50 Jahre Tanzerfahrung“ – aber Tanzen ist keine Glaubensfrage, sondern auch - neben Kunst – ein Handwerk. Und jemandem, der sich selbst zum Technik-Kritiker stilisiert, stellt sich unweigerlich die Frage nach der fachlichen Qualifikation. Ihr „Tangobuch“, Ihre Blogartikel – alles gut und schön. Aber das macht aus Meinungsprosa noch lange kein tragfähiges Fundament. Das klingt eher nach privater Lebensbewältigung mit publizistischem Eifer – nicht nach überprüfbarer Expertise.
Sie werfen mir vor, ich würde auf Sie „als Person“ zielen. Nein – ich ziele auf die Widersprüche, die sich aus Ihrem eigenen Schreiben ergeben. Wer Thesen mit Allgemeingültigkeit formuliert, muss sich auch die Frage nach ihrer Herkunft gefallen lassen. Oder glauben Sie ernsthaft, der Satz „Was Ihnen Ihr Tangolehrer nicht erzählt“ sei keine Behauptung, sondern ein rein poetisches Stilmittel?
Und wenn jemand wie Sie sich zum wiederholten Male aus der Kritik mit der Formel „Ich bin ja kein Fachmann“ herauswindet, dann fragt man sich schon, warum Sie sich dann beständig anmaßen, andere aufklären zu wollen. Wäre etwas intellektuelle Redlichkeit nicht angebracht?
Vielleicht ist die eigentliche Erklärung ja banal: Sie schreiben, weil es Ihnen Freude macht. Das ist legitim – nur sollten Sie dann auch dazu stehen. Aber hören Sie bitte auf, es als „kritische Aufklärung“ zu verkaufen. Dafür fehlt Ihnen schlicht die Substanz.
Horst Soltau, der sich schon im Urlaub befindet - schöne Grüße aus Italien!
Lieber Herr Soltau,
LöschenSie haben leider Schwierigkeiten mit dem Thema: Im Artikel ging es nicht um meine Ideen, sondern um Ihre Kommentare.
Ich habe daher überhaupt keine Lust, dass ich mich nun wieder rechtfertigen soll – und schon gar nicht zu Fragen, die ich schon rauf und runter beantwortet habe.
Nein, wenn schon, sind jetzt Sie dran, ihre komischen Kommentare zu erklären – und vor allem ihr Motiv, sie zu verfassen.
Ich kann mich nur wiederholen. Schreiben macht mir Spaß. Hierfür brauche ich keine Rechtfertigung oder gar Entschuldigung. Wer es lesen will, soll es tun – und wer nicht, es lassen. Und meine „Kompetenz“ mag jeder und jede selber einschätzen. Auch dazu braucht man keine klugen Ratschläge. Ich schätze mündige Leserinnen und Leser.
Manchmal beneide ich Autoren, die schon tot sind und dann nicht immer wieder seltsame Fragen beantworten sollen.
Beste Grüße in den Urlaub!
Gerhard Riedl
Lieber Herr Riedl,
AntwortenLöschenich verstehe jetzt, warum man Ihnen immer wieder dieselben Fragen stellt: Weil Sie nie wirklich antworten. Stattdessen zünden Sie routiniert Ihre Nebelkerzen – und jede ernst gemeinte Diskussion zerschellt daran.
Ich habe Ihnen einfache, aber grundlegende Fragen gestellt. Sie wichen erneut aus. Genau so entsteht der Eindruck, den viele längst haben: Dass es Ihnen nicht um Austausch geht, sondern um Selbstbestätigung.
Kein Wunder, dass man Sie nicht mehr ernst nimmt.
Mit freundlichen Grüßen
Horst Soltau
P.S.: Ich verstehe jetzt die oft geäußerte Kritik an Ihnen aus eigener Erfahrung. Ein guter Grund das Thema "Gerhard Riedl" hinter sich zu lassen. Die Sonne lockt mich auch nach draußen. Viel Spaß noch bei weiterem Kommentargemetzel, Ihre Leser dürften jetzt mehr über Sie wissen.
Na klar, das ist die wahre Triebfeder solcher Kommentare: meinen Ruf zu ruinieren. Wer hier keine Fragen beantworten will und sich hinter Sprüchen versteckt, sind Sie.
LöschenUnter „wirklich antworten“ verstehen Leute wie Sie, dass man ihnen uneingeschränkt recht gibt.
Aussagen, dass „man“ mich nicht mehr ernstnimmt, lassen Sie bitte stecken. Das sind bloße Behauptungen ohne jeglichen Beweis.
Schön, dass Sie das Thema „Gerhard Riedl“ nun hinter sich lassen wollen. Notfalls bin ich Ihnen dabei behilflich.
Herr Riedl,
LöschenIhnen ist aber schon bewusst, dass Sie sich gerade hier selbst öffentlich demontiert haben, oder?
Ach, Herr Wendel, ich würde Ihnen raten, sich erstmal öffentlich zu montieren. Dazu fehlen Ihnen noch über 10 Jahre Bloggen. Und Sie wollten doch mal ein Tangobuch herausbringen... wie steht's denn damit?
Löschen10 Jahre? Nicht nötig, dass habe ich schon nach 36 Fachartikeln geschafft – und Sie nicht einmal in 11 Jahren.
LöschenWass?
LöschenDass ich mich nicht erst 10 Jahre lang montieren muss!
LöschenWieder eine Pointe nutzlos verschossen!
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