Hass und Hetze
Vor
zwei Tagen habe ich mir (spätabends) den gleichnamigen Beitrag in der ZDF-Reihe
„Zoom“
angesehen, der mich tief beeindruckt hat: Er berichtet von den stark
zunehmenden Anfeindungen, denen
heute nicht nur Spitzenpolitiker, sondern auch ihre Kollegen auf Landes- und Kommunalebene
ausgesetzt sind.
Das
beginnt mit kübelweise in den sozialen
Netzwerken ausgeschütteten Beleidigungen
und Bedrohungen mit Gewalttaten bis
hin zum Mord, dem ja die parteilose (!) Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker nur knapp entging.
Längst an der Tagesordnung sind Farbbeutel- und Steinwürfe auf Wahlkreisbüros sowie vandalistische Zerstörungsakte wie das
Anzünden auch von Privatautos – und sogar tätliche Angriffe. Zum „guten Ton“
gehört es inzwischen, wenn in Parteibussen herangekarrte „Wutbürger“ mit Sprechchören und einem Pfeifkonzert die Ansprachen
nahezu unhörbar machen, während in den vorderen Reihen verängstigt wirkende Sympathisanten sich kaum noch zu applaudieren
trauen – und den Rednern (auch der
Bundeskanzlerin) deutlich anzusehen ist, wie sehr sie (nach Ablesen des Textes)
das Ende des Auftritts herbeisehnen.
Mir
ist es völlig egal, aus welcher linken
oder rechten Ecke ein Verhalten kommt, welches ich für unterirdisch halte. Den politischen Gegner ausreden zu lassen und
ihm mit friedlichen, argumentativen
Mitteln Paroli zu bieten, ist Grundlage einer Demokratie, welche sich auf Werte wie Menschenwürde, Gleichberechtigung und freie, geheime Wahlen
gründet. Welches völkische oder antikapitalistische Paradies mir Menschen auch
versprechen, die sich benehmen wie Rotz am Ärmel: Danke bestens, die Vorboten dieses verheißenen Elysiums reichen mir
bereits voll und ganz!
Wer
findet, unsere politische Ordnung sei versifft, korrupt und daher als Ganzes
abzulehnen, sollte sich daran erinnern, dass Begriffe wie „Systemparteien“ oder „Systempresse“
(heute gerne auch als „Lügenpresse“ bezeichnet), zum Vokabular einer
politischen Bewegung gehörten, welche die Verheißung des „Tausendjährigen
Reiches“ nicht ganz einhalten konnte…
Wer
in dem Beitrag des ZDF die ziemlich ratlos wirkenden Justizvertreter und gar unseren verängstigt erscheinenden Bundesjustizminister betrachtet, wird
in seinem Mut, gegen solches Gangsterwesen anzugehen, nicht eben bestärkt. Nun
gut, ein Zwang zum Heldentum besteht – auch in einer Demokratie – nicht.
Was
ich jedoch überhaupt nicht verstehe: Warum lässt man beispielsweise seitenlanges,
schwachsinniges Gepöbel auf „Facebook“ eigentlich stehen? Für mich ist die Verrohung der Sprache das entscheidende
Fundament für nachfolgende, noch schlimmere Widerwärtigkeiten.
Nun
will ich meine bescheidenen Scharmützel
im Tango in keinster Weise mit solchen weit schlimmeren Dingen vergleichen.
Nur steht für mich eins fest: Solche Kommentare auf den von mir redigierten
Seiten hätten keine Chance: Man kann User auf Facebook sperren oder deren Kommentare auf Blogs löschen. Meine Erfahrungen damit sind äußerst positiv: Es
macht Maulhelden nämlich überhaupt keinen Spaß, im Orkus der Nichtbeachtung zu
verschwinden. Und selbst Foren, in
denen unter dem Deckmantel der Beschäftigung mit dem Tango immer wieder übel
mit Andersdenkenden abgerechnet wurde, sind inzwischen tot.
Und
ich erlaube mir, die gröbsten Hetzer gelegentlich in einem speziellen Beitrag abzufieseln. Das mögen sie noch weniger!
Natürlich
wird in solchen Fällen von bestimmter Seite „Zensur“ gerufen und die „Meinungsfreiheit“
bedroht gesehen – speziell von Naturen, welche nicht mal den Hintern in der
Hose haben, sich mit realem Namen zu
ihren originellen Ansichten zu bekennen. Im Moment darf ich mich gerade wieder
mit einer Leseranfrage beschäftigen, welche mich der Löschung eines Kommentars verdächtigt.
Darum
wieder einmal zur Klarstellung: Auf meinem Blog darf jeder ohne „Gesichtskontrolle“ Beiträge schreiben – sofern sein Antlitz
einen Namen hat und er niemanden beleidigt. Dann kann er sogar behaupten, dass
man Tango auf allen Vieren tanzen sollte…
Wer
allerdings lediglich beabsichtigt, andere persönlich herunterzumachen, hat bei
mir keine Chance: weder auf meinem
Blog noch auf Facebook oder in der Wahlkabine. Und dieses Verfahren hat, so jedenfalls meine Erfahrung, Erfolg!
Apropos:
Der ZDF-Beitrag ist in der Mediathek
noch zu finden – man sollte ihn sich vor der Stimmabgabe noch ansehen:
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