Neujahrs-Perspektiven
Es
nützt nicht viel, sich rotzuschämen.
Es nützt nichts, und es schadet bloß,
sich tausend Dinge vorzunehmen.
Lasst das Programm! Und bessert euch drauflos!
Es nützt nichts, und es schadet bloß,
sich tausend Dinge vorzunehmen.
Lasst das Programm! Und bessert euch drauflos!
(Erich Kästner: „Spruch für die Silvesternacht“)
Wenn man mich nach guten Vorsätzen fürs Neue Jahr fragt, fällt mir nie mehr ein als „Ich wäre froh, wenn es weiter so läuft wie bisher“.
Auch
was meine Tango-Aktivitäten betrifft, hat sich dieser Satz wieder einmal mehr
als bestätigt!
Statistik Zugriffe ab Oktober 2013 |
Ich
weiß nicht, ob dies mit der Werbung für die Neuauflage des „Milonga-Führers“ zusammenhängt. Jedenfalls
verkaufe ich seit dessen Erscheinen Ende November dieses Jahres wieder
deutlich mehr Bücher – vielleicht auch dank zweier schlechter Rezensionen bei „Amazon“,
deren Qualität gegen diese und für mein Buch sprach. So kann‘s weitergehen!
Sicherlich
war der Anstieg jedoch einer Steigerung
der veröffentlichten Artikel von 119 (2015) auf 192 (2016), also um 61
Prozent, zu verdanken – und der Tatsache, dass wegen der zunehmenden Vernetzung
immer mehr Gastbeiträge darunter waren. Herzlichen Dank an alle Autoren und auf
weiterhin gute Zusammenarbeit!
Die
immer wieder zu lesende Behauptung, auf meinem Blog wolle niemand kommentieren, wird immer deutlicher
widerlegt: Allein im Dezember gab es 56 entsprechende Wortmeldungen!
Ein
Effekt, den ich mir nicht genau erklären kann, ist die Zunahme der
Klicks aus den USA: Im vergangenen
Monat lag diese mit knapp 6000 nur wenig unter den Zugriffen aus Deutschland.
Wie ich aus anderen Studien weiß, wird in Nordamerika der Tango gerade von
einer Welle traditioneller Ansprüche überschwemmt (siehe z.B. „Tango Voice“).
Eventuell sucht man auf der anderen Seite im Ausland nach Trost…
Der
Anteil der ausländischen Leser liegt
insgesamt bei gut 20 Prozent!
Besonders
glücklich bin ich über die Entwicklung unserer „Wohnzimmer-Milonga“, die nun bald zwei Jahre besteht. Auch hier
ist ein deutlicher Anstieg des Interesses zu verzeichnen:
Die
durchschnittliche Besucherzahl stieg von 13 (2015) auf 17 (2016) – somit waren
wir bei fast allen Veranstaltungen an der oberen Kapazitätsgrenze angekommen.
Manchmal landeten wir mit bis zu 20 Teilnehmern auch darüber, was uns zu der
Überzeugung brachte: Mehr als 18 (also maximal 9 Paare auf 20 qm Parkett)
dürfen es nicht werden!
So
mussten wir in diesem Jahr bei 7 von 12 Milongas Anmeldungen zurückweisen, was uns
stets sehr schwer fällt. Daher werden wir es 2017 mit einem dreiwöchigen Turnus
probieren, also mit etwa 17 Milongas insgesamt. Hoffentlich kommen dann alle
Interessenten zum Zug!
Hoffnungen,
diese ganzen häuslichen Tätigkeiten könnten mich immer mehr von Tanzaktivitäten
fernhalten, muss ich leider enttäuschen: Ausweislich meiner Aufzeichnungen war
ich heuer 144 Mal auf Milongas, also einmal alle 2-3 Tage. Dies wird, schon aus
Fitnessgründen, sicherlich so weitergehen!
Am
meisten Chancen auf mein Nichterscheinen hat man vermutlich bei Angeboten wie
dem folgenden, welches mir aus geheimen Quellen zugespielt wurde (und das ich
mit Auslassungen abdrucke, da es mir nicht um die Identität der Veranstalter
geht):
Hast Du
Lust den Tango Argentino zu lernen?
Freitags von (…) bis
(…)
unterrichten wir in
der (…)
authentischen Tango Argentino.
Wir vermitteln
Tanztechnik für Mann
und Frau,
gewaltfreies Führen
für den Mann,
Schrittelemente von
einfach bis komplex.
Der Unterricht ist
geeignet für Anfänger,
leicht
Fortgeschrittene und Mittelstufe.
Schaut einfach mal
vorbei.
Nun,
da schaue ich sicherlich nicht hin, sondern eher vorbei…
Zu
fragen wäre noch, ob nicht auch das Erlernen der deutschen Sprache ein lohnendes
Ziel wäre: Dann hätte man die Wahl (inklusive Komma), „den Tango Argentino zu erlernen“ oder „Tango Argentino zu lernen“.
Aber
für mich als „schwer Fortgeschrittenen“
ist das wohl eh nix, und außerdem komme ich als Anhänger des modernen Tangos
ohne ein gewisses Gewaltpotenzial nicht aus - so wie beim „authentischen Tango" der Gründerzeit!
Ach
ja, nun hätte ich doch noch einen Neujahrswunsch: Weiterhin zum Thema Tango mit
genügend Blödel-Anlässen versorgt zu werden.
In
diesem Sinne allen Lesern ein gutes Neues Jahr!
Euer Gerhard
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