Wendels Blogroll
Klaus Wendel hat nun seiner Seite eine „Blogroll“ beigefügt, die ich mit Interesse studiert habe. Wem der Begriff nichts sagt: Es handelt sich dabei um eine Liste anderer Blogs, meist zu ähnlichen Themen, welche man seiner Leserschaft empfiehlt.
An erster Stelle findet sich, wie könnte es anders sein, das Blog seines Alter Ego „Yokoito“ (Wolfgang Balzer): „Tangoblogblog“. Besonders viel veröffentlicht der in letzter Zeit nicht – und wenn, dann in Englisch. Seit Anfang August waren es gerade einmal fünf Texte. Na gut, immerhin!
Dann eine Seite, die ich überhaupt nicht kenne: „Tango by Chiche Núñez“. Sie stammt von einem in Berlin ansässigen Tänzer. Dort finden sich genau sechs Artikel, der letzte vom Februar 2019.
https://urquiza.com/index.php/tango-blog/?lang=en
Dann ein Blog, das mir gut bekannt ist: „Berlin Tango Vibes“. Die früher sehr rührige Seite ist seit Jahren eingestellt. Der letzte Artikel („Frühlingserwachen und tschüss“) stammt vom März 2022.
Vom „Ultimate Tango Blog“ habe ich noch nie etwas gehört. Vielleicht, weil es durchgehend auf Englisch geschrieben ist. So richtig aktuell scheint es mir nicht: Der letzte Artikel datiert vom Juni dieses Jahres.
https://www.ultimatetango.com/blog
Mehr zu lesen ist immerhin auf der Seite „Endre Tango“. Sie wird von dem Ungarn Endre Szeghalmi betrieben. Leider nur auf Englisch. Meiner Erinnerung nach habe ich das Blog schon erwähnt:
https://milongafuehrer.blogspot.com/2018/02/der-platz-zwischen-den-stilen.html
https://endretango.com/en/tango-blog/
„The International Tango Machine“ (ebenfalls in englischer Sprache) ist mir leider völlig unbekannt. Vielleicht auch, weil der letzte Eintrag vom November 2021 stammt.
https://internationaltangomachine.wordpress.com/
Das Blog „Tango is alive“ behandelt weitgehend Tangomusik. Klar, der Prager Tomáš Kohl arbeitet als DJ. Auch diese Seite gibt es nur in englischer Sprache. Einen allgemeineren Text habe ich einmal besprochen:
https://milongafuehrer.blogspot.com/2019/03/den-geist-des-tango-einfangen.html
Offenbar erst seit Anfang des Jahres gibt es die Seite „Secretotango Society“ mit einer stattlichen Serie von Artikeln, die ich mir sicher noch genauer ansehen werde, da die Titel interessant klingen:
https://secretotangosociety.com/en/blog/
Und man kann sich eine deutsche Übersetzung zuschalten lassen!
Was mich bei Wendels Blogroll sehr wundert: Weder das Blog von Jochen Lüders noch das von Helge Schütt werden erwähnt – und meines natürlich schon gar nicht.
Nun möchte ich nicht vorgreifen: Vielleicht kommt da noch was. Dann würde ich selbstverständlich hier berichten.
Natürlich darf jeder Blogger eine subjektive Auswahl treffen – und eine geringe Zahl von Artikeln begründet alleine noch kein Werturteil.
Aber wenn man viel gelesene Blogs verschweigt, sollte man gute Gründe haben. Nicht für die Ignorierten, sondern für das lesende Publikum.
Nach meiner Erfahrung jedenfalls reduzieren fremdsprachliche Texte die Aufmerksamkeit auf wenige Prozent. Klar, die Digitalisierung erlaubt den Einsatz von Übersetzungsmaschinen, aber die Wenigsten nutzen sie. Für mich ist es stets eine Selbstverständlichkeit, meinen Leserinnen und Lesern solche Beiträge zu übersetzen. „Kümmert euch doch selber drum“ ist eine Attitüde, die ich für unterirdisch halte.
Werde ich es selber auf Wendels Blogroll schaffen? Ich bezweifle das. Da wird es mir so gehen wie bei Cassiels Liste, auf der ich bis heute nicht zu finden bin. Wie bei den Zeugen Jehovas werden halt Abweichler nicht mehr erwähnt.
Was man übersieht, wenn man sich derart von seinen subjektiven Wertungen steuern lässt: Wer viel gelesene Seiten ignoriert, bietet zu wenig wirklich Relevantes – wie auch immer man inhaltlich dazu stehen mag. Sprich: Solche Aufstellungen verlieren an Interesse.
Den Schluss-Absatz über Fairness spare ich mir: Er würde nicht zum Thema passen.
Hallo Herr Riedl,
AntwortenLöschenIch wusste doch, dass Sie beleidigt reagieren. Und natürlich haben Sie in Ihrer verletzten Eitelkeit bei der Analyse meiner unfertigen Blogroll übersehen, dass ich die Seitenleiste hauptsächlich zur Würdigung einer verstorbenen Tango-Freundin einfügte. Da ich erstmal ihren plötzlichen Tod verdauen musste – wir haben in einem regen Austausch von Informationen über Tango und Privatem gestanden – war mir die vorläufige Blogroll piepegal.
Was die Erwähnung Ihres Blogs angeht, hätte ich der Verstorbenen bestimmt keinen Gefallen getan, wenn ich Sie in der Liste unter ihrem Nachruf aufgelistet hätte, denn was diese Dame, nach einem Leben mit Tanz und vielen Erfahrungen, von Ihnen, als Blogger und Mensch hielt, erspare ich Ihnen hier. Ich hätte aber die Erlaubnis, es Ihnen privat mitzuteilen.
Und was eine zukünftige Erwähnung ihres … angeht, vergessen Sie’s: da setze ich lieber erloschene Blogs rein, als Ihren B…t. Vermutlich werde ich die eingefügte Seitenleiste sogar wieder herausnehmen.
Und noch eine Frage an Ihrer Leser: Wen interessiert eigentlich, ob meine Blogroll aktuell ist?
Klaus Wendel
Lieber Herr Wendel,
Löschendass ich schon wieder „beleidigt“ sei, ist eine reine Projektion. Ich hätte nie erwartet, dass Sie meine Seite in Ihre Blogroll aufnehmen. Etwas mehr hat mich gewundert, dass auch Jochen Lüders und sogar Helge Schütt nicht der Gnade teilhaftig wurden.
Dass Sie nun auch eine jüngst verstorbene Freundin zur Kronzeugin gegen mein Blog verwenden, halte ich für ziemlich geschmacklos. Aber es bestätigt meine Einstellung, dass man sich zu Lebzeiten äußern sollte. Hinterher ist es zu spät!
Man sollte halt nichts veröffentlichen, was einem „piepegal“ ist.
Die Blogroll wieder herauszunehmen halte ich für eine gute Idee. Sie ist nämlich völlig irrelevant.
Beste Grüße
Gerhard Riedl
Dass in dieser Liste "Tango Is Alive!" auftaucht ist sehr lustig. Auf dieser Website werden Alben z.B. von Solo Tango Orquesta, Tango Bardo und Romantica Milonguera besprochen und z.T. in höchsten Tönen gelobt, zum Beispiel heißt es über "Juntos": "a rare gem of contemporary tango music that is deeply rooted in the dancing tradition while not being beholden to any specific Golden Age influence." (beholden = verpflichtet). Explizit werden "technical mastery and danceability" gelobt. Und das kann ja nun wirklich nicht sein, denn: " Wenn ich ein zeitgenössische Stück höre, ist das wie kaltes, hartes Xenon- oder Leuchtstoffröhren-Licht. Eine Edo-Aufnahme, bei allen technischen Defiziten, wirkt dagegen wie warmweißes, angenehme Beleuchtung." (W. Balzer)
AntwortenLöschenIch finde, man sollte nicht vorschnell davon ausgehen, dass der Autor die empfohlenen Blogs auch gelesen hat.
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