Por la vuelta
Ich
weiß nicht, wann ich diesen Tango zum ersten Mal hörte – es war wohl die
Version mit der Sängerin María Graña.
Auf jeden Fall ließ er mich nicht mehr los, obwohl ich den Text überhaupt nicht
kapierte.
Kein
Wunder: Obwohl es die Zeilen von Enrique
Cadícamo zur Komposition von José
Tinelli schon seit 1937 gibt, findet man im Internet weder eine englische
noch gar eine deutsche Übersetzung. Lediglich Raimund Allebrand hat in seinem Buch „Tango – das kurze Lied zum langen Abschied“ eine deutsche Übertragung angeboten, an der ich mich teilweise orientiert habe.
Por la vuelta
Afuera es noche y llueve tanto!...
Ven
a mi lado, me dijiste,
hoy tu palabra es como un manto...
un manto grato de amistad...
Tu copa es ésta, y la llenaste.
Bebamos
juntos, viejo amigo,
dijiste
mientras levantaste
tu fina copa de champán...
La
historia vuelve a repetirse,
mi
muñequita dulce y rubia,
el mismo amor... la misma lluvia...
el mismo, el mismo loco afán...
¿Te acuerdas? Hace justo un año
nos separamos sin un llanto...
Ninguna
escena, ningún daño...
Simplemente
fue un "Adiós"
inteligente
de los dos...
Tu
copa es ésta, y nuevamente
los dos brindamos "por la vuelta".
Tu
boca roja y oferente
bebió
en el fino bacarát...
Después,
quizá mordiendo un llanto,
quedate
siempre, me dijiste...
Afuera
es noche y llueve tanto,
... y comenzaste a llorar...
Auf die Wende
Draußen
ist Nacht und viel Regen!
Komm
an meine Seite, sagtest du zu mir,
heute
sind deine Worte wie ein Mantel…
ein
angenehmer Mantel der Freundschaft…
Da
ist dein Glas, du hast es mir gefüllt.
Lass
uns zusammen trinken, alter Freund,
sprachst
du, während du
dein
Glas mit feinem Sekt erhobst.
So
wiederholt sich die Geschichte,
mein
süßes und blondes Püppchen,
dieselbe
Liebe… und der gleiche Regen,
das
gleiche, das gleiche verrückte Begehren…
Weiß
du noch? Vor gerade mal einem Jahr
trennten
wir uns ohne Klagen….
ohne
Szenen, ohne Schaden…
Es
war einfach nur ein „Adiós“
im
Einvernehmen zwischen uns beiden.
Da ist dein Glas, und von
Neuem
stoßen wir „auf die Wende“
an.
Dein roter und einladender
Mund
trank aus dem feinen
Kristallglas…
Hinterher bleibt immer
etwas zurück,
vielleicht eine quälende
Klage, hast du mir gesagt…
Draußen ist Nacht und viel
Regen,
und du fingst an zu weinen…
In unserer nächsten "Wohnzimmer-Milonga" widmen wir daher das musikalische Special einer Sängerin, welche nach dem Urteil
der Fachwelt zu den ganz Großen im Tango zählt: María Graña. Sie wurde 1953 in Buenos Aires als Tochter des
Tangosängers Carlos Graña geboren und erhielt schon mit 12 Jahren
Gesangsunterricht.
1970
gewann sie mit „La canción de Buenos Aires“ einen TV-Gesangswettbewerb.
Daraufhin wurde sie von Osvaldo Pugliese engagiert. Ihre weitere Karriere lief
vor allem über viele Fernsehsendungen, Plattenaufnahmen und Konzerte in
Südamerika und den USA. Ab 1983 trat sie in der Show „Tango argentino“ auf –
zusammen mit vielen berühmten Kollegen wie dem Sexteto Mayor, Roberto Goyeneche
und Raúl Lavié.
Die vielfach preisgekrönte Sängerin besticht
durch ihre dramatische und ausdrucksstarke Interpretation. Bis heute ist sie
aktiv, wird jedoch auf hiesigen Milongas so gut wie nie gespielt. Das wollen
wir ändern!P.S. Vorschläge zu einer besseren Übersetzung werden gerne angenommen!
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