Wie Códigos in die Hose gehen können



Das folgende Video stellt das Lustigste dar, was ich jemals zum Thema Tango gesehen und gehört habe. Ob die Geschichte wahr oder nur gut erfunden sein mag, ist für mich sekundär. Aber sie beschreibt wunderbar überspitzt die abstrusen Situationen, zu welchen die ganzen unsinnigen Reglements im traditionellen Bereich führen können.

Für die Leser, welche mit dem Englischen Probleme haben, gibt es nachher eine Übersetzung der Schilderung des Herrn mit der waffenscheinpflichtigen Aspirations-Lache.

Nun aber zunächst anschnallen, das Rauchen einstellen und kleinliche Peinlichkeits-Bedenken überwinden:




Ich habe auf einer Milonga in einem Restaurant getanzt. Ich forderte eine hinreißende Frau auf: „Hallo, Süße, komm, tanz diese Tanda mit mir! Sitzt du immer noch? Beeil dich!“
Wir gingen aufs Parkett. Ich war ein bisschen unruhig, weil ich keine Zeit hatte, mein Jackett zu schließen. In der Mitte der Tanzrunde musste ich aufs Klo.
Mein Tangolehrer hat mir immer erzählt: NIE eine Tanda unterbrechen! Ich fühlte mich ein bisschen unwohl, weil ich keine Milonga-Regel verletzen wollte, aber unglücklicherweise kriegte es meine Tanzpartnerin mit und sagte: „Hey, wenn du willst, kannst du auf die Toilette gehen!“ Aber mein Tangolehrer saß da und machte mir mit einer Geste klar: NEIN! Besser pinkelst du auf der Tanzfläche! Er wollte nicht, dass ich die Ronda unterbrach.
Ich bat ihn: „Bring mir ein leeres Glas!“ Die Dame half mir, in das Glas zu pinkeln. Mein Tangolehrer gratulierte mir am Ende der Runde dazu, die Regeln befolgt zu haben: „Du wirst immer besser!“ Er bot mir ein Glas Weißwein an.
Ich gehe nicht mehr zu seinen Kursen. Und jetzt… wenn ich eine Milonga besuche, vergewissere ich mich, dass es keine traditionelle ist – weil die leben wie im Mittelalter, in der Steinzeit.
Es ist nicht einfach, Tango zu tanzen!

Am Schluss des Videos ein Spruch von Pablo Picasso:
„Lerne die Regeln wie ein Profi, dann kannst du sie brechen wie ein Künstler!“

Biologisch gesehen übrigens ein sehr schönes Beispiel für die Wirkungsweise des Vegetativen (also unbewussten) Nervensystems: Während dessen Alarmbereich (Sympathicus) die Blasenmuskulatur erschlaffen lässt, sorgt das Ruhesystem (Parasympathicus) ab einer gewissen Füllmenge für die Blasenentleerung.

Daher ist anzunehmen, dass die langweilige Musik den Harndrang verstärkt hat. Bei aufregenderen Klängen dagegen wäre unser Tänzer sicherlich noch über die Tanda und hernach rechtzeitig aufs Klo gekommen!

Merke:
Tanze zu moderner Musik, dann brauchst du keine Pampers!


P.S. Wie mir ein Leser mitgeteilt hat (siehe Kommentar), sieht man in dem Video den spanischen Komiker „El Risitas“ (Juan Joya Borja). Ursprünglich erzählt er in einer spanischen Talkshow von seinem Schicksal als Küchenhelfer, als er auf Geheiß des Kochs Paella-Pfannen im Meer einweichte, um sie besser reinigen zu können. Am nächsten Morgen hatte sie die Flut weggespült – und er verlor seinen Arbeitsplatz.


Der Clip entwickelte sich zu einem Internet-Phänomen, da stets wieder neue Texte zur Verulkung von Themen und Personen unterlegt wurden.

Hier das Originalvideo:
https://www.youtube.com/watch?v=WDiB4rtp1qw 

Kommentare

  1. Danke für die Informationen!
    Der unterlegte Text passt hier allerdings wirklich perfekt zu den Bildern. Woran das wohl liegen mag?

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  2. Zwischenergebnis: Nach gerade mal 20 Stunden wurde mein Beitrag auf FB 440 Mal aufgerufen, mein Blog verzeichnete gestern 562 Zugriffe.

    Manche fanden das Video herrlich, andere furchtbar. Zu letzteren gehört ein in Tangokreisen bekannter Berliner Ex-Journalist, der meinen Post auf FB zwar teilte, allerdings mit den Worten:
    „ich hab schon lang nix mehr von Gerhard Riedl geteilt. zu diesem beitrag möchte ich nur sagen: mein humor iss das nich“.
    Ein traditioneller DJ aus dem Mutterland der lockeren Lebensart (Ostwestfalen) musste ihm da gleich zweimal Recht geben.

    Warum mein Berliner Kollege es dann geteilt hat? Wahrscheinlich aus pädagogischen Gründen, zur Abschreckung.

    Nun, wir sind auf dem oberbayerisch-flachen Land etwas rustikaler, ja derber drauf als die feinen Herrschaften in Berlin. Daher überlasse ich es weiterhin meinem dortigen Kollegen, Kühlschränke mit Bierflaschen, Toiletten-Waschbecken, Gorilla-Hintern sowie seine roten Tangoschuhe zu posten.

    Mein Blog teilt halt das Schicksal von Playboy und Bildzeitung: Kaufen tut die ja keiner. Bestenfalls leiht man sich die von einem Kumpel aus – natürlich wegen der interessanten Kurzgeschichten bzw. politischen Kommentare. Die nackerten Weiber überblättert man selbstredend sofort…

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