Die Hep Cats
Aus einer Einladung zum Tangofest im Augsburger „Hep Cat
Club“ am kommenden Sonntag:
„Vier Stunden voller Tango für alle,
die die Musik der Epoca de Oro und den Tanzfluss in der Ronda lieben. Damit
auch ALLE den Abend geniessen können, freuen wir uns über Tänzer, die durch
rücksichtsvolles Tanzen zu einem harmonischen Tanzfluss beitragen und somit für
ein entspanntes Miteinander auf der Tanzfläche sorgen. Wie es in guten,
traditionellen Milongas üblich ist.“
Zu erwarten dürfte mithin ein Anblick dieser Art sein:
Was ich in diesem Zusammenhang amüsant finde: Der „Hep
Cat Club“ ist eine Swing-Tanzschule:
http://www.swing-augsburg.de/allgmein
http://www.swing-augsburg.de/allgmein
Auf
ihrer Website findet sich der schöne Satz: „Wir
möchten Tanzunterricht lebendig machen – Keine verstaubten Klischees, dafür
viel Spaß an der Bewegung. Unsere Schüler genießen die
Jeans-und-T-Shirt-Kultur“
Der
Begriff „Hepcat“ geht auf eine Subkultur des Jazz und Swing zurück:
“Hipster or
hepcat, as used in the 1940s, referred to aficionados of jazz, in particular
bebop, which became popular in the early 1940s. The hipster adopted the
lifestyle of the jazz musician, including some or all of the following: dress,
slang, use of cannabis and other drugs, relaxed attitude, sarcastic humor,
self-imposed poverty and relaxed sexual codes.”
„Der Begriff ‚hep‘ ist als Vorläufer
der Variante ‚hip‘ in den 1920er Jahren in den USA in Kreisen der
afro-amerikanischen Jazz-Szene entstanden. Er diente als vielschichtige
Umschreibung gewisser Lebensweisen und -einstellungen, Geisteshaltungen,
zunächst auch der Verbundenheit zum afro-amerikanischen Jazz und insbesondere
zum jazz-spezifischen Rhythmusgefühl des Swing. Wer diese Einstellungen teilte,
wurde als ‚Hep Cat‘ (oft in einem Wort als ‚Hepcat‘ geschrieben) oder auch kurz
als ‚Cat‘ bezeichnet. (…) In den 1950er Jahren hatte der aus ‚hep‘ mittlerweile
zu ‚hip‘ geformte Begriff Eingang in den Sprachgebrauch auch eines Teils der
weißen US-amerikanischen Jugend gefunden, die in einem stark konservativen
Klima der Gesellschaft bestrebt waren, zu fortschrittlicheren Haltungen zu
finden.“
Und so wurde aus „hep“
schließlich „Hippie“. Also
aufgemerkt, ihr Augsburger Traditionstänzer:
„If you're
going to Augsburgs Tango
Be sure to
wear some flowers in your hair
If you're
going to Encuentros
You're gonna
meet some gentle people there”
Mit einem herzlichen
"Hi de hi de hi de hi
Ho de ho de ho de ho"
Euer Gerhard
Wenn das erste Video ein Film wäre, würde ich als Kritiker schreiben, daß er deutliche Längen hat.
AntwortenLöschenIn meiner Gegend gibt es übrigens eine Milonga (die ich ansonsten durchaus schätze) bei der diese Personendichte noch als "fast leere Tanzfläche" gelten würde. Man achte mal drauf: Das eine Paar ist während des Stücks fast 1/4 Umdrehung weit gekommen.
Wegen dieser Beobachtung habe ich das Video ausgesucht! Vom Originalschauplatz gibt es leider keines.
AntwortenLöschen"Hep Cat Club" - und da spricht man oft vom "Genius loci"...