Encuentro-Bilder

Ich habe in den letzten Tagen viel über den Tango gelernt – hauptsächlich durch die Menge lichtvoller Kommentare, die bei mir eingingen.

Ein besonders schönes Beispiel, bei dem mich ein Tango-Veranstalter belehrte:

„Zunächst zur Begriffsklärung: Als ich geschrieben habe, man wolle ‚auf der Milonga glänzen‘, meinte ich damit nicht, sich zur Schau zu stellen oder zu beeindrucken. Sondern: sich auf einer gut besuchten, hochwertigen Milonga kompetent bewegen zu können – musikalisch, sicher, fein geführt, mit technischer Sicherheit und Klarheit. Denn das macht aus meiner Sicht eine gewisse tänzerische Reife aus.

Natürlich kann man auch einfach ‚eine Runde drehen‘. Das geht auch im Wohnzimmer. Aber auf einer Milonga mit Niveau – mit erfahrenen Tänzerinnen und Tänzern – wird es schwer, wenn man sich tänzerisch nicht entwickelt hat. Dann bleibt man eben doch eher unter sich. Und ja: Ein gutes Niveau macht einen Unterschied. Nicht aus Eitelkeit – sondern, weil man dadurch überhaupt in die Lage kommt, mit den richtig guten Tänzerinnen tanzen zu dürfen. Und das fühlt sich eben noch einmal ganz anders an. (…)

Kompetenz zeigt sich genau da: Wenn Du einzelne Tango-Elemente verstehst, technisch sauber abrufen kannst – egal wo, egal mit wem. Das ist ein ganz anderes Level als das bloße Nachtanzen einer Choreografie. Und genau dieses Niveau erreicht man eben nicht durch Wohnzimmer-Romantik oder freies Herumprobieren, sondern durch präzises Training und jahrelange, bewusste Auseinandersetzung mit dem Tanz.“

Quelle:

https://milongafuehrer.blogspot.com/2025/03/vom-vermeiden-des-tango-frusts.html (Kommentare)

Leider musste ich feststellen, dass manche Gäste auf meinem Blog kaum an den Texten interessiert sind, sondern fast ausschließlich das meist am Ende verlinkte Video gucken und besprechen.

Und es gilt ja die alte Schauspieler-Regel: Bild geht vor Wort." Jeder Mime weiß, was ich meine, wenn er schon mal mit einem Kind oder Hund zusammen aufgetreten ist!

Daher habe ich mich entschlossen, zukünftig mehr Bildbeiträge zu liefern. Dass ich selber noch kein Encuentro besucht habe, schon da man mich dort voraussichtlich nicht als Gast akzeptieren würde, hat manche Lesende schwer enttäuscht. Daher habe ich mich entschlossen, heute eine Menge Bilder dieser Veranstaltungsform zu veröffentlichen. Ich hoffe, dass sich dann jeder (Frauen haben nicht kommentiert) einen Eindruck verschaffen kann:

Im ersten Video sehen wir einen mitreißend schwungvoll getanzten Vals mit einem Herrn mit hellem Hemd über der Hose (dieses bei Encuentros niemals ins Beinkleid stecken!) und einer Dame mit Bildstörung am Hintern. Beide beginnen immerhin schon ab O:18 den Tanz (halte ich in diesem Zusammenhang für etwas übereilt).

https://www.youtube.com/watch?v=m3vdqaRjuUs

Nun ein Encuentro zu Beginn des Vorverkaufs – daher auch die artfremde Musik („Tango to Evora“ – eines meiner Lieblingsstücke!). Ab 0:50 sind nun doch einige Gäste erschienen. Die wenigen Personen verlassen zunächst das Parkett – es fehlt ja die EdO-Beschallung. Anschließend steht man ein wenig ratlos herum, bis man sich dann doch zum Tanzen entschließt. Der DJ versendet Küsse an die Kamera. Mit der Zeit zeigen sich auf dem Parkett schüchterne Dynamik-Ansätze. Ein junger Mann tanzt mit einer schönen, blondierten Pepita (ab 3:22).

https://www.youtube.com/watch?v=guPLEKe8D0o

Auch Pugliese hat manchmal Traniges gespielt – so wie im folgenden Bildbeitrag. Eine leidenschaftliche Tanguera und ihr Partner tasten sich bis zu den gegenüberliegenden Nierenregionen vor (ab 2:25). Gegen Ende sehen wir eine Tanguera mit Asche auf dem Haupt.


https://www.youtube.com/watch?v=uX04Nxx6llw

Eine bemerkenswerte Fußarbeitbietet uns die folgende Quelle (ab 1:05). Insgesamt überzeugt die vorwärtsstrebende Dynamik, mit der das Parkett umrundet wird.

https://www.youtube.com/watch?v=3xqTykgwMLY

Leider mit einer etwas nervösen Schnitttechnik wurde das folgende Encuentro der Nachwelt erhalten. Da vermissen wir doch etwas die Ruhe, welche den Tran-Tango normalerweise auszeichnet. Aber wir können sie uns ja ungefähr vorstellen:

https://www.youtube.com/watch?v=SfW5IRBM4Oo

Wichtig: Bei Kommentaren bitte das Video genau benennen, da wir uns sonst kein Bild machen können! Denn wie wir alle sehen, wird auf diesen Veranstaltungen ja sehr unterschiedlich getanzt.

Viel Spaß beim Gucken!

Kommentare

  1. Servus Gerhard,

    Du erwähnst in Deinem Beitrag unser Encuentro-Video mit der „nervösen Schnitttechnik“. Zur Einordnung: Die meisten dieser Aufnahmen entstehen nicht durch professionelle Filmemacher, sondern werden von Tänzern mit dem Smartphone aufgenommen – spontan, aus der Situation heraus.

    Was dabei entsteht, ist vielleicht nicht immer perfekt geschnitten, aber dafür authentisch und ohne großen Aufwand für alle zugänglich.

    Ein professionell gedrehter Werbefilm würde schnell fünfstellig kosten – das ist für eine Tangoveranstaltung im gewerblichen Nebenerwerb schlicht nicht bezahlbar. Und letztlich geht’s um das, was auf dem Parkett passiert – nicht darum, ob die Kameraführung dem ZDF genügt.

    Insofern: Kleine Wackler gehören dazu. Und manchmal liegt gerade darin auch ein Stück von dem, was Tango ausmacht.

    Habe die Ehre!
    Christian Beyreuther

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    1. Ach, ich fand die kleinen Wackler nicht schlimm. Das gibt den Tänzen eine Prise Beweglichkeit.

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  2. Derzeit überrollen mich die Zugriffe:
    Gestern kam mein Blog auf 2594, und heute steht es um 9:30 Uhr bereits bei 577.
    Ich freue mich sehr über das Interesse, werde aber dennoch auch in Zukunft vorwiegend Texte und nicht Bilder veröffentlichen!

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  3. Wenn ich mir was wünschen darf - ein Bild bitte noch, okay? Ich habe mir echt Mühe gegeben, mir das vorzustellen - ein Blogger, der von Internetzugriffen überrollt wird. Ist mir nicht gelungen. Vielleicht kannst Du helfen, hattest Du nicht mal eine Illustratorin an der Hand?

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    1. Dass du dir sowas nicht vorstellen kannst, glaube ich gerne.
      Ich fürchte, da würde auch keine Illustration helfen.

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    2. Ich dachte mir schon, daß Du sowas schreiben würdest, langweilig. Ich habe Dir ein Bild erzeugen lassen. Ich würde es ja in den Kommentar einfügen, leider geht das nicht. Hier ist der Prompt für ChatGPT: Create an image in widescreen landscape format.
      Scene: A blogger (shown as a character typing on a laptop) lying flat, cartoonishly flattened into the ground by an enormous steamroller labeled "Page Views."

      Colors: Vibrant and high-contrast to highlight both humor and drama.

      Background: Scattered browser windows, numbers, and page-view graphs rising dramatically in the distance, emphasizing overwhelming digital analytics.

      Oder stell Dir einfach eine Cartoon-Szene vor, im Bugs Bunny-Stil. Geht in ChatGPT leider aus Copyright-Gründen nicht.

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    3. Lieber Wolfgang,
      bitte beachte in Zukunft: Auf meinem Blog wird Deutsch geschrieben. Ich möchte nämlich, dass meine Leserinnen und Leser keine Mühe mit Übersetzungen haben.

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    4. Nachtrag: Ich war bei diesem Wortbild etwas verwirrt oder besser gesagt, besorgt. "Überrollt": Das klingt nach Verletzungsrisiko, aber ich vermute, Du hast diese Zahlen genannt, um zu beeindrucken, paßt also nicht. Bei mir sind Seitenaufrufe einfach Zahlen oder Grafiken auf dem Bildschirm. Da ich ja weiß, daß Du technisch noch, wie soll ich es sagen, "traditionell" bist (seltsam eigentlich), dachte ich, bei Deinem Computer muß man vielleicht eine Kurbel drehen, um die Seitenaufrufe zu bekommen (paßt aber vom Bild auch nicht), oder es ist vielleicht so was wie eine Klappe, hinter der eine Rutsche ist. Man öffnet sie, und dann kommen da all die Seitenaufrufe raus, und wenn man nicht rechtzeitig zur Seite springt, überrollen sie einen. Paßt aber auch nicht so richtig. Also dachte ich, ich frage mal nach.

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    5. Lieber Wolfgang,
      ich habe die Zahlen veröffentlicht, weil ich mich einfach darüber gefreut habe, dass der Text (und natürlich die Bilder) so großes Interesse finden.
      Dass ich mir dann einige "Neidhammel-Kommentare" einfange, war einkalkuliert.
      Dass man solche Ergebnisse mit einem alten Computer erreicht, zeigt, wie wenig die Technik ausmacht, wenn man einfach gute Texte hinbekommt.
      Solltest du mal ausprobieren!

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    6. Was immer Du sagst. Ich würde allerdings so unpräzise oder holzhammermäßig gebaute Texte nicht veröffentlichen, auch wenn sie tolle Klickzahlen bringen.

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    7. Wie's beliebt! Dann mach's besser - möglichst nicht in den Kommentarspalten, sondern auf dem eigenen Blog.

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    8. Das sollte nicht allzu schwierig sein. Die Disziplin "irgendwas rausgreifen und gallige Texte dazu schreiben" überlasse ich aber gern weiterhin Dir.

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    9. Na, wenn es so einfach ist... Aber: kein Konjunktiv - einfach machen!

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  4. Man könnte ein Bildschirmfoto einer entsprechenden Statistik einfügen. Wird dann vielleicht doch deutlich, dass es sich um GoogleBot-Zugriffe handelt? Bei den Zugriffszahlen wäre das denkbar. Ich weiß halt nicht, wie das Verwaltungs-Backend von Blogger aussieht. 577 Zugriffe um 9:30h erscheinen mir dann doch so viel, dass es nicht natürlichen (menschlichen) Ursprungs ist.
    "Make my blog great again!" …

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    1. Bei der Qualität vieler Kommentare habe ich schon lange den Eindruck, dass viele Zugriffe nicht menschlichen Ursprungs sind.
      Da ich kein Experte bin, kann ich nur die Relation der Zugriffe beurteilen. Und die steigen schon sehr auffällig.
      Übrigens kriege ich zirka ein Viertel davon aus den USA. Ob das mit Trump zusammenhängt, weiß ich nicht.

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