Endlich wieder Wohnzimmer-Milonga!
Nach unserem letzten Tango in Pörnbach am 7.3.20 war mir klar, dass es zumindest eine längere Unterbrechung geben würde. Die nächsten drei Monate habe ich überhaupt nicht getanzt. Nicht so sehr aus „Corona-Frust“ – ich glaube, auch ohne Pandemie hätte ich früher oder später einmal eine Tango-Pause eingelegt: Die vielen Milongas mit der immer wieder gleichen Musik und den geklonten Bewegungsweisen killten bei mir irgendwann die Lust an diesem Tanz!
Meine großen Leidenschaften (Zaubern, Schreiben und Tanzen) haben mich in meinem ganzen Leben begleitet, aber immer wieder mit anderen Schwerpunkten. Nichts wirklich Neues also…
Eigentlich wollten wir mit unserer kleinen Privat-Milonga schon im Sommer letzten Jahres neu starten. Das verhinderten leider die „Corona-Deppen“, welche – ob auf Demos, Urlaubsreisen oder sonst wo – dicht gedrängt für eine zweite Welle sorgten. Auf dem heimischen Parkett tanzte ich gelegentlich mit meiner Frau oder einzelnen Besucherinnen – in den Grenzen der jeweils aktuellen behördlichen Bestimmungen. Zu meiner Lieblingsmusik und mit tollen Tänzerinnen kam wieder Lust am Tango auf.
Am letzten Sonntag wollten wir nun endlich den Kreis erweitern – zunächst in einer reduzierten Form: nur zwei Stunden und höchstens zehn Gäste. Motto „2G“, also vollständig geimpft oder genesen. Glücklicherweise ist die Tango-Population ja eher im reiferen Alter. Das heißt: Wer sich impfen lassen wollte, hat es inzwischen auch geschafft. (Über gesundheitliche Sonderfälle hätte man natürlich reden können.)
Und es blieb jedem und jeder überlassen, ob man nur mit einem festen Partner tanzen wollte oder auch weitere Aufforderungen annahm. Diese Einschränkung blieb aber Theorie: Ich glaube, alle waren sehr froh, nach langer Pause mal wieder ein wenig „altes Milonga-Gefühl“ zu verspüren – für manche war es der erste Tango nach fast anderthalb Jahren…
Ich glaube, wir sind keine unverantwortlichen Risiken eingegangen – schon wegen der kleinen Teilnehmerzahl. Zudem ist für die momentane Steigerung der Inzidenzen ja eher die jüngere Generation verantwortlich, von der ein großer Teil noch nicht geimpft ist. Aber klar: Es bleibt das, was ich „allgemeines Lebensrisiko“ nenne – und das gab es auch schon vor Corona.
Musikalisch hatte ich eine breite Mischung aus modern interpretierten Hits der EdO-Zeit zusammengestellt – kontrastiert mit einigen eher „abgefahrenen“ Aufnahmen wie zum Beispiel Songs von Ute Lemper, Vanina Tagini, ein wenig Piazzolla und das argentinische Frauenorchester Las del Abasto. Plus einige kubanische Rhythmen. Es wurde viel getanzt, jedoch auch festgestellt, dass die Pandemie-Pause der Kondition nicht wirklich zuträglich war…
Hier meine Playlist der 67. Wohnzimmer-Milonga:
Orquesta Romantica Milonguera
Invierno
Mí Serenata
Sin sabor
Sueño Azul
Las del Abasto: De Ida
Tu Cuarto de Hora
Nostálgico
Atenti Pebeta
La Trampera
Ute Lemper
Oblivion
It’s only a Paper Moon
Ich weiß nicht, zu wem ich gehöre
Raúl Garello y su Orquesta
Otoño Porteño
Ojos Negros
Toulouse-Buenos Aires
Pedro Laurenz
María Remedios
Paisaje
Mendocina
Vanina Tagini : Otro cantar
Palermo viejo
Puente de los Suspiros
Marioneta
Klazz Brothers & Cuba Percussion: Tango meets Cuba
Olé Guapa
Por una Cabeza
Kriminal-Tango
Silencio Tango Orchestra
El Violín de Becho
Svp
Los Cosos de Al`lao
Ariel Ardit
Romance de Barrio
Valsecito Amigo
Angelito Gordo
Garúa
Cuarteto SolTango : Cristal
Prepárense
Verano Porteño
Marrón y Azul
Osvaldo Fresedo & Héctor Pacheco
Vida mía
Sollozos
Pero yo séWie wird es weitergehen? Wir planen auf jeden Fall einen weiteren Termin im August (vielleicht mit ein paar Leuten mehr) sowie einige höchst private Treffs mit einzelnen Freundinnen und Freunden. Der Tango in Pörnbach lebt jedenfalls weiter – vor fast anderthalb Jahren war ich mir da nicht so sicher.
Und zur Appetitanregung hier die Damen von Las del Abasto auf den Spuren von Tita Merello – „Se dice de mí“ (komponiert 1943 von Francisco Canaro):
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