Die Riedl-Paranoia
Man muss es der Facebook-Gruppe „KoKo Tango – konstruktiv kollegiale Tangogespräche“ wirklich lassen: Langweilig geht es dort nicht zu, nur völlig bescheuert. Mit dieser Kombination nähert sie sich immer mehr der „Tangoplauderei“ des einstigen Bloggers Cassiel an.
Seit Tagen echauffiert sich dort eine Altherren-Gang um Arthur Dent, Klaus Wendel, Harry Wohlfart und Friedhelm Markus heftigst über meine Berichterstattung aus der Gruppe. Zu den ganzen Verbalinjurien, mit denen man mich überzogen hat, kann ich nur sagen: Ja, so macht man den Tango attraktiv!
Mehrfach täglich wiederholt man das Mantra, ich hätte mich der „Gruppenregel“ zu fügen, nichts von dort veröffentlichen zu dürfen, da man ja privat und geschlossen sei. Nur – wenn man das dort wirklich wäre, könnte ich tatsächlich nichts aus der Gruppe berichten! Was man außerdem übersieht: Eine solche Gemeinschaft kann für ihre Mitglieder bindende Verpflichtungen erlassen, aber nicht für Außenstehende, die sich genau deshalb dort befinden, weil sie diesen Zwang ablehnen!
Meine Leser müssen dennoch nicht befürchten, dass es auf meinem Blog nur noch „Nachrichten aus Kokonesien“ gibt. Den Hauptzweck hat meine Berichterstattung ja längst erreicht: Die oben genannten Herren haben mit ihrem Gehetze derartig die Hosen heruntergelassen, dass dies für jeden, der es möchte, erkennbar ist. Und wer es dennoch nicht einsehen will, der soll es halt lassen!
Eine Entwicklung dort ist aber derartig spannend, dass ich sie veröffentlichen möchte: Da man die Identität des „Riedl“ oder seiner Informanten nicht kennt, beginnt man sich untereinander zu verdächtigen!
Am 12.2. meldete sich in der Gruppe eine „Katja Beifabo“ mit einer harmlosen Anfrage (zum Berliner Tangolehrer Juan D. Lange). Die verdächtigte Arthur Dent dann wohl, in Wahrheit ich zu sein, und postete: „Nice try, Katja G. Riedl“.
Als Herr Dent seinen Irrtum bemerkte, löschte er den Text wieder, was jedoch die (wohl auch pseudonyme) Katja wieder aufnahm:
„Notiz am Rande: Vor ca. 35 Minuten kommentierte Arthur Dent noch spitzzüngig: ‚Nice try, Katja G. Riedl‘. Inzwischen hat er das scheinbar wieder gelöscht und mich ‚angefragt‘… Von ersterem habe ich keinen Screenshot, von seiner dann nachgeschobenen Freundschaftsanfrage allerdings schon …“
Der gute Arthur versuchte, den Schaden mit einer persönlichen Mitteilung zu begrenzen und schrieb: „Fortschreitende Erkenntnisse sind auch anwendbar.“
Das Ganze erschien wohl so heikel, dass es gleich die Administratorin auf den Plan rief.
Wie blank die Nerven bei dieser liegen, zeigt ihre neueste Aktivität. Der Berliner Tangoblogger Thomas Kröter meldete vor einigen Stunden, er sei offenbar aus der „KoKo Gruppe“ entfernt worden. Seine Leser vermeldeten allgemeines Unverständnis.
Nun,
ich fürchte, daran bin (zumindest auch) ich schuld. Man sucht ja in der Gruppe
immer noch verzweifelt nach dem „Verräter“,
der mir weiterhin Informationen über
die Äußerungen dort zukommen lässt. Offenbar hatte man ihn im Verdacht. Er ist es jedoch nicht!
Auch intern regt sich jetzt Widerspruch. Der für seine dezente Diktion tangobekannte Bruno Rogalla schreibt:
„Ich protestiere gegen den Rauswurf von Thomas Kröter aus dieser Gruppe. Macht doch nicht den Riedl!“
Friedhelm Markus, der sich wohl als eine Art Syndikus des Vereins vorkommt, antwortete:
„Bruno Rogalla, wenn Sie gegen etwas protestieren, müssen Sie Ihren Protest inhaltlich begründen, wenn Sie Ihren Protest ‚öffentlich‘ stellen...oder Ihre Protesthaltung bei sich zurückhalten und über persönliche Konsequenzen nachdenken.“
Das sieht Rogalla anders:
„Friedhelm Markus, ich muss gar nichts! Ich möchte wissen, wie weit die Riedl-Paranoia hier eigentlich geht. Thomas Kröter betreibt ein interessantes Blog zum Tango und hat auch hier spannende Beiträge geschrieben. Mich wundert bald gar nichts mehr.“
Markus entdeckt nun die in der Gruppe absolut unübliche inhaltliche Diskussion:
„Bruno Rogalla, wenn es Ihnen um einen anderslautenden Kommunikationsverlauf auch mit mir geht, müssen Sie Ihren Protest inhaltlich begründen. Um nichts anderes geht es in einer Kommunikationsgruppe, wenn Sie sich so aktiv äußern!!! Hier geht es nicht um Ihre Rechte, sondern um das soziale Miteinander.“
Eben: Du bist nichts, dein Volk ist alles…
Die Administratorin, welche sonst nicht zum Filibustern neigt, sieht sich nun doch in der Begründungspflicht:
„Mit Thomas’ Einlassungen hat es mir gereicht. (…) Also: ich habe die Kommentare von Thomas gelöscht, wegen denen ich entschieden habe, dass das hier nicht (mehr) seine Spielwiese ist. Sie waren grob, off topic und nicht geeignet, eine wieder zu etablierende konstruktive Gesprächsführung zu fördern. Mit seinen und anderer Meriten als Blogbetreiber befasse ich mich nicht.“
Bruno Rogalla kommt da ein Verdacht:
„Elijah Nur Filbustan, bist du Gerhard Riedl? Ein klares Nein oder Ja würde mir genügen.“
Echt, das wäre doch der Clou: Die „Zuckerpuppe von der Pöblertruppe“ ist in Wahrheit… der Pörnbacher Blogger!
https://www.youtube.com/watch?v=9zPTLu669jE
Ich bin die Zuckerpuppe aus der Facebookgruppe
von der Arthur Dent-Union!
Ich bin die Admin-Biene mit der Unschuldsmiene
aus der Pöbel-Fraktion!
Oh Leute, oh Leute, es ist doch wie verruckt –
ja, die großen Namen, die in Frage kamen,
hat der Facebook-Sumpf verschluckt.
Da staunt das ganze Tangoland,
da staunt der ganze Tanzverstand,
denn Riedls Mafia verfolgt mich da,
das bringt mir den größten Respekt!
Ja, das haben Klaus und Arthur ausgeheckt!
Man kann Harry Wohlfart verstehen, wenn selbst er da seine Linientreue aufgibt:
„Wunderbar! Der Riedl lacht sich ins Fäustchen, weil jetzt der/die Gruppen-Admin sein Geschäft übernimmt - und das, obwohl es mehr als deutliche Hinweise darauf gibt, hinter welcher (mindestens eine, vermutlich zwei) Identität(en) sich Riedl versteckt.
Hau auf den Sack, du triffst garantiert! (den Falschen).
Damit bin ich hier raus.“
Ich darf allerdings korrigieren: Ins Fäustchen lache ich mir nicht – ich wälze mich unterm Sofa…
Im Ernst: Ich bin der Letzte, der bestreitet, dass Administratoren notfalls auch Mitglieder ausschließen dürfen, wenn der Zweck der Gruppe gefährdet ist. Allerdings sage ich ebenso klar: Verglichen mit den verbalen Ausfällen, die sich die anfangs genannten Herrschaften immer wieder leisten, ist Thomas Kröter ein hoffnungsloser Anfänger.
Nach einem von der Administratorin im Nachhinein veröffentlichem Screenshot schrieb er an Klaus Wendel: „ganz einfach. durchatmen. klappe halten. nachdenken." Ich finde, der könnte das als wichtige Lebenshilfe begreifen, da er ein – bei Männern nicht seltenes – Aggressionsproblem hat.
Nach meiner Überzeugung favorisiert man in dieser Gruppe voreingenommen bestimmte Auffassungen oder wollte schlicht einen vermuteten Informanten loswerden.
Generell versucht man immer wieder, meinen kritischen Texten mit drei verschiedenen Strategien zu begegnen:
· Ignorieren stellt das übliche Mittel in der Tangoszene dar. Und sicherlich gibt es viele, welche meine Artikel wirklich nicht interessieren. Das ist ja auch völlig legitim. Der Nachteil: Meine Ansichten bleiben dann halt unwidersprochen stehen.
· Pöbeln – meist gegen meine Person. Das zieht eine Menge Publikum an. Der Nachteil: Man zeigt ein blamables Verhalten und steigert die Zahl meiner Leser.
· Kriminalisieren: Gebetsmühlenartig behauptet man, ich würde illegal agieren. Der Nachteil: Wenn es so wäre, müsste man es mir doch wirksam verbieten können. Tja…
Die Debatten in der „KoKo-Truppe“ beweisen allerdings: Durch Kombination der Methoden kann man sich noch dümmer anstellen. Der ritualisierte Ablauf: Irgendwann meint einer, man solle mich einfach ignorieren. Der Nächste gibt mir dann doch verbal noch einen mit. Der Dritte lässt sich nicht lumpen und haut einen noch schärferen Spruch heraus – wonach der Vierte daran erinnert, dass man mich eigentlich ignorieren wollte…
Nein, ihr schwankenden Gestalten: Der Königsweg wäre, mich inhaltlich, also mit stichhaltigen Argumenten, zu stellen. Das wäre jedoch mühsam und würde eine gewisse Intelligenz voraussetzen. Zudem habe ich halt die besseren Argumente…
Daher fürchte ich, die „Riedl-Paranoia“ wird in der Gruppe weiter um sich greifen. Man bleibt auf der Suche nach einem Gespenst, nicht nach Geist.
Daher verstehe ich die Frage eines Gruppenmitglieds:
„Worum geht es hier eigentlich, ich verstehe nichts, und das kann nicht nur an meinem Alter liegen. Gab es eine mehr oder weniger interessante Diskussion irgendwo?“
Ach nö: Just business as usual…
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