Zunächst die Antworten auf die entscheidenden Fragen: Warum und wie?



Gerhard Riedl nun nicht nur als Tangobuchautor, sondern auch noch als Blogger? Wieso das?

Es war bisweilen ganz schön nervig, auf Kommentare (zumal im Internet) zu meinem ersten Buch („Der große Milonga-Führer“) nur unzureichend (z.B. mit ein paar Zeilen auf „Facebook“) reagieren zu können. Themen, die sich mir alsbald aufdrängten, mussten auf die Neufassung warten, die jetzt (nach dreieinhalb Jahren) erschienen ist – aber  beim Durchblättern der druckfrischen Ausgabe kommen mir heute bereits wieder Ideen, wie ich manchen Abschnitt anders hätte schreiben können.

Da bietet das Internet ganz andere Möglichkeiten: Man kann jeden Käse, der einem spontan einfällt, sofort und unreflektiert hinausposaunen! Was jedoch noch schöner ist: Es muss gar kein Käse sein, da niemand einen hindert, die Beiträge vor Veröffentlichung ein klein wenig zu überlegen – und auch die Wahl des Instrumentes steht einem frei: Man muss gar nicht auf Blech blasen, es darf auch mal eine Violine oder ein Bandoneón sein…

Daher werde ich mir erlauben, hier immer wieder einmal Aspekte des Tango argentino anzusprechen, die mir gerade aktuell und wichtig erscheinen. Da dies ohne Wertungen nichts sagend und langweilig wäre, lassen sich positive wie negative Einschätzungen nicht vermeiden. Mein Grundsatz hierbei: Je kritischer ein Beitrag ausfällt, desto mehr werde ich versuchen, reale Namen, Daten und Orte zu verschleiern. Je euphorischer dagegen eine Lobpreisung ausfällt, desto weniger ist es wohl im Interesse des Adressaten, ihn zu verschweigen. (Oder ist es gar ehrenrührig, von mir Anerkennung zu erhalten? Damit muss man halt leben…)

Eine Garantie für die perfekte Anonymisierung kann ich natürlich nicht geben. Auch dem Leser kommt die Verantwortung zu, sich die beliebte Frage „Wer ist da gemeint?“ zu verkneifen, denn sie läuft ins Leere. Bei allem Verständnis für den allfälligen „Milongatratsch“: Es bringt den Tango kein bisschen weiter, reale Personen abzukanzeln. Die Zustände werden sich dadurch nicht verbessern – es wird lediglich eine weitere subtile Feindschaft unter dem Deckmantel der „Tango-Bussi-Gesellschaft“ hinzukommen. Verhältnisse dagegen kann man verändern, und das muss nicht einmal wehtun…

Dies soll sich auch im sprachlichen Stil dieses Blogs widerspiegeln: Wenn es der Sache dient, darf Kritik durchaus hart sein, kann eine zugespitzte Satire genau den Punkt treffen, um den es geht. Wo dagegen eine heftige Wortwahl nur dazu dient, Gegner herunterzumachen, ist eine Grenze überschritten, auf deren Einhaltung ich achte.

Weiterhin stehe ich mit realem Namen zu meinen Beiträgen, was mir beim respektvollen Umgang mit anderen hilft. Nicht mehr und nicht weniger erwarte ich auch von anderen. Ich werde daher Kommentare nur dann hochladen, wenn der Verfasser seine wahre Identität nennt und die Grundsätze eines fairen Umgangs nicht verletzt. Wem es vorrangig darum geht, anonym einmal so richtig „Dampf abzulassen“ (oder heiße Luft), der wird im Internet sicherlich Tangoblogs finden, welche seinen Neigungen entsprechen.

Mir geht es um Qualität, nicht um Quantität. Kommentar- und Zugriffszahlen sind für mich kein Kriterium. Dennoch (oder genau deshalb?) würde es mich sehr freuen, wenn hier eine fundierte und gehaltvolle Diskussion entstünde – allerdings unter steter Beachtung der Tatsache:
Das Großhirn kann zwar sprechen, schreiben und bloggen – aber nicht tanzen!

Kommentare

  1. ... wünsche dem Großhirn (Großwesir) viel Erfolg auf virtueller Piste! Dem "Rest", auf realen Brettern tanzend, viel Freude bei tangoglitzrigem Schabernack!
    LG Manu

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    1. Ergebenster Dank! Eins ist völlig klar: Ich werd auch in Zukunft viel mehr tanzen als posten!

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