Ganz schön auf Vifzack!



Derzeit verfolgen mich die Themen geradezu! Eigentlich wollte ich ja heute nichts mehr schreiben, aber…

Der Reihe nach: Es begann vor einiger Zeit auf dem Tangoforum „tanzmitmir“, in dem Hauen und Stechen geradezu ein Volkssport ist. Unter der Themenzeile „Es muss wohl mal was Durchschlagendes passieren…“ forderte ein Kommentator den Rauswurf eines anderen Teilnehmers:

„Was macht eine Gemeinschaft – sei es eine WG oder eine Hausgemeinschaft –  wenn ein Mitglied dauernd Ärger und Streitgespräche provoziert? Man setzt die betreffende Person vor die Tür – notfalls sogar durch Gerichtsbeschluß. Auch dann – wenn zu vermuten ist, dass diese an einer therapiebedürftigen Persönlichkeitsstörung leidet also in gewisser Weise ‚schuldlos‘ ist. Aber die Gemeinschaft hat auch ihre Rechtsansprüche und wenn es nur der nach Ruhe ist.“

Der hier angesprochene, schon lange unter dem Pseudonym „Tanzliebhaber“ Schreibende ist nach meiner Einschätzung ein vielleicht etwas kauziger älterer Herr, welcher bei weitem nicht so wüst zuhaut wie manche andere. Daher beschloss ich, dem Attackierten zu Hilfe zu eilen und bezeichnete obige Zeilen als eine wirklich unappetitliche Aufforderung zum Mobbing“.

Wie auf dieser Seite üblich, wogte die Debatte hin und her sowie vor allem vom Thema weg. Schließlich bekam ich von einem Kommentator mit dem Pseudonym „Tango Vifzack“, der sich schon länger als Forentroll betätigt, auch mein Fett ab. Der Betreffende schredderte nicht nur dort verschiedene Debatten – im Moment versucht er auch bei den „Berlin Tango Vibes“ Unfrieden zu stiften, welchen die Damen derzeit noch weglächeln. Bin gespannt, wie lange das gutgeht…

Ich reagiere auf solche Attacken inzwischen gar nicht oder nur kurz und freundlich – alles andere führt ja nur zur dem, was ein Troll sich wünscht. Sein neuester Provokationsversuch ist allerdings ein derartiges Muster der Psychopathologisierung des Gegners, wie man ihn als Satiriker nur unter größten Anstrengungen hinbekäme. Daher bin ich froh, mit der Basisarbeit des „copy & paste“ auszukommen und bedanke mich beim Autor herzlich für die geleistete Vorarbeit:

„Werter Riedl, eigentlich gehoert es nicht in ein Tangoforum, aber da Du leider das Thema selbst angeschnitten hast, sehe ich mich widerwillig dazu gezwungen, darauf eingehen.
(…)
Nun zum Begriff der Eitelkeit: Ich bedauere, dass Du dich mit dieser ungenauen Nomenklatur bezeichnest. Ich wuerde den Begriff einer narzisstischen Persoenlichkeitsstoerung verwenden wollen.

Obwohl aus der Stadt Sigmund Freuds schreibend, gilt es hier festzuhalten, dass Freud im Laufe der Zeit verschiedene Korrekturen bei seiner Begriffsbildung zur narzisstischen Persoenlichkeitsstoerung vorgenommen hat, und um Dich nicht weiter mit der Genese der Freud'schen Taxonomie zu ueberfordern, sollten wir -damit es auch fuer Dich verstaendlich bleibt- mit der einfacheren Definition nach R. Bonelli arbeiten.

Die genannte Stoerung laesst sich anhand der drei Kriterien Selbstidealisierung, Fremdabwertung und Selbstimmanenz bestimmen. Lass uns nun unvoreingenommen pruefen inwieweit das auf Dich zutrifft.

Der Gestoerte ...
(Bonelli hat folgendes geschrieben:)       

... macht sich selbst zum Ideal und ist begeistert von allem, was mit dem Ich in Zusammenhang steht. Was man ist, was man war, was man sein wird. ...
Diese Selbstidealisierung laesst keine Korrektur zu.

Nun erinnere Dich mal daran, wie oft Du uns mit Deinem Blog, Deinen famosen Einfaellen (auch wenn sie immer wieder plagiiert waren), Deiner Facebookgruppe, Deiner glorreichen Vergangenheit als Oberschulkommissar (was sollte die eigentlich mit Tango zu tun haben?) .... Man koennte die Liste beliebig lange fortsetzen.
Sicher, Korrekturen nimmst Du gerne vor, allerdings bei anderen und natuerlich sind diese dann nur formaler, z.B. orthographischer Natur, da Du ja mit den inhaltlichen Themen nicht aufwarten kannst.

Damit hast Du die erste Huerde problemlos genommen, und wir koennen nun weitersehen, ob es Dir moeglich sein wird, auch die naechsten Hindernisse zu meistern.
Kommen wir zur Fremdabwertung.

(Bonelli hat folgendes geschrieben:)

Die Fremdabwertung ist ein logischer Schritt, denn wer sich selbst idealisiert, muss andere abwerten....
Ein Narzisst sieht den anderen als Sprosse und nicht als Menschen auf gleicher Augenhoehe. Er wirkt quaelend auf seine Umwelt, weil er den anderen nicht großwerden laesst: ‚So groß wie ich koennt ihr gar nicht werden.' Die ‚Nummer Eins‘ in seinem Weltbild ist er selbst.

Als ob Bonelli Deine Beitraege im Forum mitgelesen haette!
Nein, nicht als Menschen auf gleicher Augenhoehe, sondern kleiner, viel kleiner.
So in Kindergroesse etwa. Vielleicht so gross wie ein Schueler?
Also wenn man bedenkt, dass Du einmal Lehrer warst, und hier andere wie ungehorsame Schueler zu massregeln versuchst, dann kann man zusammenfassen: Auch diese Huerde hast Du mit Bravour hinter Dir gelassen.

Nur noch eine letzte Pruefung wartet auf Dich: die Selbstimmanenz.

(Bonelli hat folgendes geschrieben:)      

Und schließlich die Selbstimmanenz. Der Mensch bleibt in sich selbst stecken.
...
Das Heiligste, das der Narzisst kennt, ist er selbst

Du hast gewonnen ! Das ewige Wiederkaeuen von Non-Tango als Tango, das fehlende Hinterfragen der eigenen Position.... Dass Du Dich zum Thema Heiligsten' hier auch noch gerne als Geistlicher Rat' ansprechen laesst, validiert auch noch diesen Punkt.

Aber damit nicht genug: Unter den typischen Gestoerten ...

(Bonelli hat folgendes geschrieben:)      

... sind viele Politiker, Geschaeftsleute, Schauspieler und Lehrer dabei. Denn da gibt es eine Buehne. ueberall dort, wo man unhinterfragt seine Brillanz praesentieren kann und von vielen bewundert wird.

Lieber G.R., damit hast Du alle moeglichen Punkte erreicht und solltest Dich uebergluecklich fuehlen und Dein phantastisches Resultat in einem Blogeintrag aller Welt kundtun.“

Na, das mach ich doch glatt!

Übrigens ist  Raphael M. Bonelli ein österreichischer Neurowissenschaftler, Psychiater und systemischer Psychotherapeut:
Seine Forschungsgebiete sind Perfektionismus, Narzissmus und Chorea Huntington („erblicher Veitstanz“ – die Pointe verkneife ich mir jetzt schweren Herzens).

Tango Vifzack ist ausweislich seines Forumsprofils (das natürlich ein Fake sein kann) ein „Wiener Milonguero“, 47 Jahre alt, 1,86 cm groß und gibt als Tanzschule „La Academia del Tango Argentino“ an. Nach eigener Aussage hat er im Tango „Showtanz-Niveau“.

Da ich keine psychiatrische Ausbildung habe, möchte ich zu dieser Person eine Diagnose nicht wagen – schon gar auf die Ferne und ohne ein persönliches Kennen, was einem ja bei pseudonymen Herrschaften verwehrt bleibt.

Nur ganz allgemein: Ich habe schon früher Tanzpartnerinnen nach einer Milonga aus Höflichkeit zu ihrem Auto begleitet. Inzwischen sehe ich dies als dringendes Erfordernis!

Quelle:

P.S. Als Student war ich in einem „Sozialarbeitskreis“ der Katholischen Hochschulgemeinde bei der Betreuung von Kindern aus „Obdachlosenwohnungen“ aktiv. Eine der Mütter, um deren zahlreiche Sprösslinge wir uns kümmerten, war eine sehenswerte Erscheinung: abgerissen, ungepflegt, maximal noch drei Zähne im Mund, von weitem nach Alkohol riechend. Als sie hörte, dass wir uns auch des Nachwuchses der Nachbarn annahmen, war sie entsetzt: „Naa, des derfen’s fei net machen, des sind doch Asoziale…“

P.P.S. Da meine Frau Herrn Vifzack" in einem Kommentar (siehe unten) kritisierte, kam nun das erwartbare Verhaltensmuster: Frauen stimmen mir deshalb zu, da sie von mir abhängig sind. Als ich das dementierte, kam (ebenfalls Standard) der Umschwung: Ich stünde unter dem Pantoffel:

„Zum Punkt der weiblichen Verteidigung moechte ich bemerken, dass es psychologisch uebrigens aeusserst interessant waere, ob da ein fruehkindliches Verhaltensmuster vorliegt, wenn ein vorlauter, besserwisserischer Bub, der seine Kameraden stets unertraeglich provoziert und darob nunmehr verdroschen wurde, die Frau, welche ihn unter dem Pantoffel haelt (i.d.R die Mutter, im Erwachsenenalter dann die Ehefrau), um Hilfe ruft und entsprechendes Verhalten auch noch als Erwachsener an den Tag legt.“ 

Männer und Frauen auf Augenhöhe gibt es für solche Zeitgenossen nicht... 

Kommentare

  1. Lieber Gerhard,

    ich mag dazu jetzt nur eine Frage formulieren, die mich angesichts solcher Internet-Attacken schon länger umtreibt (und solche Attacken gibt's sogar in den sozialsten Foren und ist man öfters dort unterwegs, begegnen sie einem immer wieder):

    Würde Vifzack genau das und genau so zu Dir sagen, wenn er vor Dir stünde, die Diskussion REAL statt gefunden hätte und er Dir bei solchen Äußerungen in die Augen schauen müsste?

    Die Anonymität des Internets ist einfach ein Ungeheuer!

    Liebe Grüße
    Sandra

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    1. Liebe Sandra,

      nein, das würde er höchstwahrscheinlich nicht tun. Eher wäre er so gehemmt, dass er kaum ein Wort rausbrächte.

      Und ja, die Anonymität des Internets hat katastrophale Auswirkungen. Ich werbe nun seit bald 8 Jahren für eine personalisierte virtuelle Kommunikation – mit mäßigem Erfolg. Erst neulich musste ich mir wieder sagen lassen, die Anonymität sei ein Recht, das sich aus der Meinungsfreiheit ableite…

      Danke und liebe Grüße
      Gerhard

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    2. Lieber Gerhard,

      ich will Anonymität im Internet per se nicht schlecht reden. Es wäre auf so manchem Forum nicht möglich, sich auszutauschen, denn man würde beispielsweise gegen die Persönlichkeitsrechte anderer verstoßen. Und für etliche Personengruppen - mich eingeschlossen - ist es auch ein gewisser Schutz. Wenn ich mich beispielsweise als Vertreter einer bestimmten Berufs- oder Personengruppe angreifbar mache gegenüber Menschen (v.a. aus dem realen Leben), die nur darauf warten, mich anzugreifen, so hätte ich ohne Anonymität nicht die Möglichkeit, mich im Internet irgendwie auszutauschen.

      Nur: Anonymität bedeutet Freiheit (Meinungs?freiheit? ...hmmm) Es ist nur einfach so, dass sehr viele Menschen mit dieser Art von Freiheit nicht umgehen können (und in anderen Bereichen stet es mit dem Umgang der Freiheit auch nicht besser).

      Liebe Grüße
      Sandra

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    3. Liebe Sandra,

      wie war’s denn vor dem Internet-Zeitalter? Man konnte höchstens Leserbriefe schreiben – und da stand meist der redaktionelle Hinweis: „Anonyme Zuschriften werden nicht berücksichtigt.“ Auch hierbei haben die Zeitungen manchmal Ausnahmen gemacht, wenn die Schutzinteressen des Schreibers plausibel waren. Dann stand drunter: „Der Name des Verfassers ist der Redaktion bekannt.“ Oder man gab ein Flugblatt heraus – nötig war dann ein „Verantwortlicher im Sinne des Presserechts“.

      Ansonsten konnte man noch anonyme Anrufe tätigen, Briefe ohne Absender verschicken oder Klotüren bekritzeln – alles sozial nicht gerade akzeptierte Tätigkeiten.

      Und, hat das die Meinungsfreiheit und Kommunikation so schwerwiegend behindert?

      Klar sollte man auch im Internet Ausnahmen machen – beispielsweise bei einer „Selbsthilfegruppe Hämorrhoidalleiden“. Aber bei einem Gesellschaftstanz wie dem Tango?

      Und, ganz klar, öffentliche Foren können nicht den persönlichen Meinungsaustausch ersetzen. In heiklen Fällen ist da eine bilaterale Kommunikation vorzuziehen.

      Liebe Grüße
      Gerhard

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  2. An Herrn „Vifzack“

    1.Persönlichkeitsanalyse per Ferndiagnose:
    Das Schreiben unter Pseudonym ist für Sie durchaus angebracht.
    Denn sollte sich herausstellen, dass Sie im Bereich der Psychotherapie in irgendeiner Weise beruflich tätig sind, so dürften Ihre Äußerungen zur Persönlichkeit Gerhard Riedls Sie möglicherweise in Bedrängnis bringen.
    Welcher seriöse Psychologe würde, ohne den Menschen je gesehen zu haben, eine derartige „Analyse" über ihn tätigen und diese dann auch noch veröffentlichen? Wohlgemerkt - über eine real existierende Person!
    Einige Verstöße gegen Gesetze und ärztliche Ethik fielen mir hierzu ein…

    2. Bonelli statt Freud:
    Danke vielmals für die begrifflich heruntertransformierte Taxonomie. So wird das Ganze doch richtig allgemeinverständlich, und wir fühlen uns durch die Andeutung unserer möglichen Überforderung auch nicht „fremdabgewertet“! Das „Sortieren“ von Menschen in abstrakte Schubladen erleichtert das Leben, das einem wohl in der unmittelbaren Begegnung mit einem Menschen eine differenziertere Sicht der Dinge abverlangen würde.

    3. Spickmich:
    Leider scheint es für die Ablehnung resp. Angst vor Lehrern keinen Fachausdruck zu geben. Oder kennen Sie als (gelernter?) Psychologe einen? Aber da jeder irgendwann mal mit Lehrern zu tun hatte, weiß auch jeder wie diese sind, sein sollten oder eben auch nicht.

    4. Bloggen als öffentliches Tagebuchschreiben:
    Meines Wissens ist das Bloggen einmal so entstanden. Was ist also daran verkehrt, auf seinem Blog seine persönliche Sicht der Dinge darzustellen – hier des Tango? Was hat das mit einer Persönlichkeitsstörung zu tun?

    4. Nur noch so nebenbei…
    Sollte ich mit einem Menschen seit über 30 Jahren zusammenleben, der an einer „narzisstischen Persönlichkeitsstörung“ leidet – det wüsst‘ ick!

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