Piazzolla zum Tanzen 13

 

„Oblivion“ ist ein Stück, das manchmal selbst konservative DJs auflegen – zumindest nach Mitternacht. Daher werde ich es hier nicht besprechen.

Astor Piazzolla schrieb 1984 die Musik für den Film „Enrico IV" von Marco Bellocchio, in dem Claudia Cardinale und Marcello Mastroianni die Hauptrollen spielten. Der Film beruht auf einem Drama des italienischen Nobelpreisträgers Luigi Pirandello. Neben dem obigen, sehr populären Stück gibt es darin eine weitere Komposition Piazzollas, die weit weniger bekannt, aber ebenso schön ist: „Tanti Anni Prima“ („Viele Jahre früher“). Anfang der 1990er Jahre wurde der Titel des Werks in „Ave Maria“ geändert. Die Gründe sind unklar, vielleicht hängen sie mit dem Tod des Komponisten (1992) zusammen.

Ich musste ziemlich lange suchen, um wenigstens einige Informationen zu diesem Stück zu finden, obwohl es unter Musikern recht bekannt zu sein scheint. Auf den heutigen Milongas spielt es selbstverständlich keinerlei Rolle.

Zum Nachlesen:     

https://www.filmpodium.ch/film/169101/enrico-iv

https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_IV._(Pirandello)

Recht klerikal interpretiert nachfolgend die italienische Sängerin Milva das „Ave Maria“:

https://www.youtube.com/watch?v=vTkYDD5GpxQ

Erschwerend kommt hinzu, dass es unterschiedliche Texte des Stücks gibt. Allerdings wird es meist instrumental dargeboten.

Hier beispielsweise dirigiert Daniel Barenboim das Orquesta Filarmónica de Buenos Aires. Solist ist der legendäre Leopoldo Federico:

https://www.youtube.com/watch?v=R-N_x2vCQzk

Natürlich spielt den Titel auch das „Quinteto Astor Piazzolla“:

https://www.youtube.com/watch?v=xjO259ioFvU

Besonders gut gefällt mir die Version des Quintetts „Beltango“:

https://www.youtube.com/watch?v=h890Rk4Y1_s

Viel Freude beim Hören und natürlich auch Tanzen!

Kommentare

  1. Gestern erreichte mich per Mail ein Kommentar, den ich mit Erlaubnis des Verfassers hier wiedergebe:

    Lieber Gerhard,

    So spreche ich Dich an, obwohl wir uns persönlich gar nicht kennen.
    Aber Du sprichst mir aus dem Herzen mit so vielem seit Langem.
    Gerade habe ich ein wenig (zu wenig) geweint bei dem Video, in dem Piazzolla so wunderbar durch Leopoldo Federico zu Gehör kommt. Vielen Dank für den Hinweis darauf.
    Am Freitagabend in Augsburg haben wir uns kurz die Hand gegeben.
    Ich lese immer wieder aus Deinem Tango-Blog. Es ist eine mir lieb gewordene Gewohnheit. Nach dem Mittagessen, beim Espresso (nebst Grappa). Mir sehr wichtig, diese Zeit.
    Wenn ich dann über Antworten auf Beiträge von Dir lese, wo es einfach nur weh tut, wo es so ist, wie an einem Verkehrsunfall vorbei zu fahren, und das Hinschauen nicht unterdrücken zu können … dann will ich Dir auf diesem Wege einfach meinen Zuspruch zukommen lassen. Ich bin Dir dankbar für so viele Perlen aus der Welt des Tango Argentino, die ich ohne Deine Worte in solcher Authentizität wohl nie erfahren hätte.

    Herzliche Grüße aus Gersthofen,
    Peter Pöllmann

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    1. Lieber Peter,

      es freut mich sehr, dass Du meine Veröffentlichungen mit Interesse und Sympathie verfolgst.
      Was böse Kommentare betrifft: Die bin ich seit vielen Jahren gewöhnt, und wenn ich sie beantworte, dann nicht in der Hoffnung, solche Schreiber überzeugen zu können. Mir geht es um die vielen „stummen“ Leserinnen und Leser, die sich vielleicht für meine Argumente interessieren. Im Endeffekt darf sich jede und jeder sein eigenes Bild machen.
      Was Deine freundlichen Zeilen betrifft: Ich kann sie gerne auf dem Blog als Kommentar einstellen, wenn Du das genehmigst.
      Vielleicht hast Du ja Lust, das Pörnbacher Wohnzimmer-Parkett einmal persönlich zu besuchen? Wir treffen uns gelegentlich mit einigen Freundinnen und Freunden in lockerer Atmosphäre zum Tangotanzen. Ich lasse Dir mal eine Einladung zukommen. Du kannst gerne (mit oder ohne Begleitung) einmal teilnehmen und eine etwas andere Tangomusik kennenlernen.

      Wie auch immer – herzlichen Dank für Deine Zuschrift und beste Grüße
      Gerhard

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  2. Gerade erreichte mich der Kommentar eines notorischen Kritikers. Unter Weglassung einigen Geplusteres schreibt er über mich:
    „Da druckt er ‚mit Erlaubnis des Verfassers‘ einen Text ab – als ob sich Herr Riedl je darum schert, ob es jemanden passt oder nicht, hier abgedruckt und an den Pranger gestellt zu werden. Oder fragen Sie etwa Ihre ‚Gegner'?“
    Falls es noch andere solche Geistesblitze geben sollte:
    Namentliche Zitate aus Mails darf ich wegen des Schutzes der Privatsphäre nur mit Genehmigung des Autors veröffentlichen.
    Wenn man im Netz etwas so publiziert, dass es grundsätzlich jeder lesen kann, dann brauche ich zum Zitieren keine Genehmigung, falls ich es den Text bespreche. Das stellt weder einen Verstoß gegen die Privatsphäre noch gegen das Urheberrecht dar,
    Wer das anders sieht, möge sich rechtlich beraten und mir im Zweifelsfall eine Abmahnung zukommen lassen. Dann buchstabieren wir das in einem ordentlichen Verfahren durch.
    Das Empörungs-Geschwafel dagegen ist völlig unproduktiv.

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