Die Wendelschen Regeln
Nur
kurz, da ich mit der genauen Vorgeschichte
niemanden langweilen möchte: Bis zum August 2018 war ich Mitglied einer geschlossenen Facebook-Gruppe, in der
wirklich teilweise interessante Beiträge zum Tango diskutiert werden. Daher
erlaubte ich mir bisweilen, solche Themen auch auf meinem Blog zu behandeln, teilweise unter inhaltlicher
Zusammenfassung oder mit direkten Zitaten dortiger Ansichten. Gelegentlich – so
ist das halt bei der Satire – kommentierte ich die eine oder andere Meinung mit
nicht ganz ernsthafter Ironie.
Das
missfiel einigen der dortigen Mitglieder, was schließlich zu Anschuldigungen und sogar zur Forderung
nach meinem Ausschluss führte. Auf
meinen Versuch einer Diskussion ging man nicht ein. Daher verließ ich
freiwillig die Gruppe.
Wer
es genauer wissen möchte:
Man hatte damals der Gruppenbeschreibung
sogar eine „Lex Riedl“ hinzugefügt:
„Es
wird darum gebeten, in KoKoTango aufgeworfene Themen hier zu bereden. Es ist
unerwünscht und weder konstruktiv noch kollegial, von hier zu kopieren und
andernorts (private Blogs) über Inhalte oder im Vertrauensraum der Gruppe
gesprochene Meinungen zu referieren/urteilen.“
Kürzlich fragte ein Gruppenmitglied nun dort:
„Ist der Absatz der
Gruppenbeschreibung eigentlich noch aktuell? (…) Ich habe kein Problem damit,
wenn der Absatz gestrichen wird - aber dann auch weniger Lust hier zu
diskutieren.“
Sofort
wurde nach dem konkreten Anlass
gefragt:
„Bitte
derartige Disziplinlosigkeiten hier konkret benennen, damit darauf reagiert
werden kann.“
Daraufhin
verlinkte die Person einen meiner
Blogartikel, der mit der Gruppe wahrlich nichts zu tun hatte. Auf
Nachfragen gab man dann zu, sich geirrt zu haben:
„Ich habe hier die
Verweise gelöscht, um niemandem auf den Schlips zu treten, der es diesmal nicht
verdient hat.“
Aber statt einer Entschuldigung bei mir griff nun offenbar
der Frust um sich, keinen Schuldigen ermitteln zu können. So
schrieb ein Mitglied:
„Also, ich wüsste
gerne, wenn hier wieder Inhalte anderswo verwendet werden - besonders wenn in
der Beschreibung der Gruppe steht, das soll so nicht sein. Gibt es jetzt wieder
so etwas oder nicht?“
Also bat die Administratorin
interessierte Blog-Warte um
Ausspähung von Verdächtigen:
„Eine Möglichkeit
wäre, ihr schreibt mir, wenn ihr glaubt, das ganz genau zuordnen zu können, wer
euch unerwünscht zitiert. In dem Fall wäre es einen Versuch wert, zu schauen,
unter welchem Profil hier gefischt wird und ggf. um Verlassen der Gruppe zu
bitten oder per Admin die Tür nach draußen zu öffnen = Rauswurf. (…)
Ich bitte die fleißigen Leser
anderer Blogs, sich hierzu zu äußern.“
Auf eines
kann ich mich in solchen Situationen, in denen man gegen mich Stimmung macht, fest verlassen:
Irgendwann taucht, wie das andere Ungeheuer in einem schottischen See, einer
meiner Haupt-Widersacher auf, der anscheinend ständig das Netz nach Verbündeten
gegen mich absucht. Und da Cassiel derzeit
etwas schwächelt, war es diesmal der Essener Tangolehrer Klaus Wendel. Ich zitiere, um nichts aus dem Zusammenhang zu
reißen, den vollen Wortlaut:
„Ich weiß genau, wen oder was Du meinst. Es ist aber nicht das Zitieren
einzelner Passagen, das mich stört, sondern das wahllose Herausreißen einzelner
Zitate aus dem Zusammenhang in Verbindung einzelner Antworten, sodass der
Blogleser keine Möglichkeit hat, sich ein objektives Bild zu machen. Da sich
dieser besagte Blogger nicht mit seinen Antworten in die Öffentlichkeit traut,
weil er hier meistens klug gekontert wird, zitiert er einzelne Passagen auf
seinem Blog, um die Autoren dieser Texte unter dem Deckmantel der Satire zu
konterkarieren. Auf seinem Blog hat er dann sein Hausrecht, mit dem er
unliebsame Kommentare unter dem Vorwand der angeblich nicht eingehaltenen
Etikette ausschließen kann.
(Ich möchte die Verbreitung meiner
Antworten für andere Blogs ausschließen. Alles, was ich hier schreibe, ist nur
für diese Gruppe innerhalb dieser Diskussion bestimmt! Herr G.R.!!)“
Ja, lieber
Klaus, ich muss mir nur noch rasch die Hose mit der Beißzange zumachen, dann
beachte ich seffaständlich alle deine Anordnungen!
Hatten wir das nicht grade schon mal?
„Lieber Gerhard
Riedl,
hiermit ‚untersage‘ ich dir schriftlich, mein Bild und Textmaterial, meine Zitate sowie das Bild- und Textmaterial von mir bekannten Personen, wo ich zitiert werde und allen Webseitenlinks, wo ich namentlich genannt werde, auf deinen Tango-Blogs und anderen Publikationen zu veröffentlichen.“
hiermit ‚untersage‘ ich dir schriftlich, mein Bild und Textmaterial, meine Zitate sowie das Bild- und Textmaterial von mir bekannten Personen, wo ich zitiert werde und allen Webseitenlinks, wo ich namentlich genannt werde, auf deinen Tango-Blogs und anderen Publikationen zu veröffentlichen.“
Wie sich die
Sprüche gleichen: Nur nicht über den Sachverhalt
diskutieren – lieber fragen: „Darf
der das?“ Kann gar nicht sein, weil‘s mich stört! Nicht nur die Mendelschen Regeln basieren auf Erbsenzählerei.
Zu den
kümmerlichen Tatsachen-Resten im Wendel-Text
fallen mir die Worte des Physikers Wolfgang
Pauli ein: Das ist nicht einmal
falsch.
Wen die „herausgerissenen Zitate“ stören, kann
sich doch als Mitglied bei der Gruppe
anmelden und nachlesen. Wie ich aus eigener Erfahrung weiß: Die nehmen
jeden, auch unter Pseudonym – Originalton Administratorin:
„Die hier gewählte
Option ist anonym und vertraulich - je nach eigenem Alias.“
Ich dagegen bin
für Nachrichten über mein Impressum erreichbar,
real und persönlich.
Ansonsten Fake News vom Trump-Format: Dass ich
die Öffentlichkeit scheue, ist lächerlich. Mein Blog ist
öffentlich, ebenso meine Facebook-Seite. Als nicht öffentlich wird im Gegenteil
eben diese Facebook-Gruppe betrachtet – darum dreht sich ja der ganze Streit.
Und auf meinem Blog stehen haufenweise kritische
Kommentare, auch von Herrn Wendel – und ich habe alle seine Äußerungen veröffentlicht, auch wenn
sie teilweise starker Tobak waren. Wer einen Beitrag schreiben möchte, muss
lediglich seinen wahren Namen
nennen, sich auf den Inhalt des Artikels
beziehen und halbwegs höflich bleiben.
Tja, wenn das bei einem Tangolehrer schon zu viel verlangt ist…
Ja, und der „Deckmantel
der Satire“… nein, ich mag nicht mehr!
Ich weiß, einige in der FB-Gruppe haben versucht, mich zu verteidigen.
Herzlichen Dank dafür! Aber das wird dort nichts fruchten. Manche Ansichten
über den gesellschaftlichen Diskurs
muten geradezu gespenstisch an:
„Ja - Gedanken sind
frei, Meinungen auch - aber es sollten dann auch wirklich von Grund auf die
eigenen Gedanken und Meinungen sein und nicht auf den Gedanken und/ oder
Meinungen anderer Menschen basieren, um diese zu nutzen, sich selber zu
profilieren.“
Ach so: In einer offenen
Gesellschaft sollte sich niemand herausnehmen, Ansichten auf denen anderer
zu gründen. Ein Aus für jede Presse- oder Doktorarbeit.
Nein, liebe Leute – und auch du, Klaus: Ich werde mich
den „Wendelschen Regeln“ nicht
beugen. Ihr dürft also ohne nachgewiesenen Anlass auf eurer Seite über mich
herziehen, und ich soll das gefälligst alles in stiller Demut erdulden?
Dass ich aus FB-Kommentaren
zitieren darf, habe ich bereits längst – und natürlich von niemandem
kommentiert – dargelegt:
Wer darüber eine juristische
Auseinandersetzung wünscht, kann sie haben. Ansonsten macht, was ihr wollt.
Ach ja: Ein bisschen schämen wäre auch nicht schlecht.
Zwei hohe Rösser (www.tangofish.de) |
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