Ein Gast im Kabarett
Die
Debatten um Dieter Nuhr haben mir
gezeigt: Die künstlerische Beurteilung
eines Kabarettisten hängt häufig nicht von der ästhetischen Qualität seines Schaffens ab, sondern von den Inhalten, die er zur Zielscheibe seines
Spotts macht.
Einfacher
gesagt: Greift er etwas an, das der Zuschauer ebenfalls furchtbar findet, findet man ihn toll – verspottet er hingegen Dinge, die dem Publikum heilig sind, ist er nur ein „plumper Possenreißer“, der „fade Witze“
oder Schlimmeres macht. Ob er gekonnt
oder darstellerisch und sprachlich unbeholfen
agiert, ist völlig wumpe.
Das
ist aber noch der weniger schlimme Teil der Wahrheit: Auch Räumlichkeiten,
Sitzplatz, Getränke, Blasenfüllung, Alkoholpegel und sexuelle Optionen können einen
Kabarett-Gast maßgeblich in seinem Urteil beeinflussen.
Die
Münchner Lach- und Schießgesellschaft bot
in ihrem Programm von
1965 dazu ein hinreißendes Gedicht,
das von Jürgen Scheller staubtrocken
serviert wurde.
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