Única


Auf Anregung meiner Tangofreundin Manuela Bößel habe ich eine Perle ausgegraben: den Tango „Única“. Komponiert wurde er von Roberto Pérez Prechi, Eugenio Majul hat den Text geschrieben.  

Das Stück scheint die EdO-Zeit knapp verpasst zu haben – die Einspielung von Miguel Caló mit dem Sänger Roberto Luque stammt aus dem Jahr 1961, und ebenfalls um 1960 hat ihn Osvaldo Fresedo mit Hugo Marcel aufgenommen. Daher dürfte er natürlich auch auf keiner „traditionellen“ Milonga aufgelegt werden.

Schade – ich bekomme die Melodie seit Tagen nicht mehr aus dem Kopf – der „Schnulzenfaktor“ liegt durchaus in der Gegend von „Vida mía“. Meine Recherchen im Internet haben jedoch zu keiner einzigen Übersetzung des Textes geführt – nicht mal ins Englische. Daher habe ich es in meinem „Holperspanisch“ versucht:

Única

¡Única tú,
en mi existencia al fin,
golpeada por mil vientos!
¡Única tú,
porque supiste ser
canción y rosa y beso!

¡Única tú,
por tu resignación,
por tu honda fe en mi amor y en mí!
Porque no sé olvidar
que en el instante gris
me amaste más y más.

¡Única tú,
pequeña y tibia hoy,
graciosa y tibia siempre!
Dulce rumor,
con aires de la flor,
que a mi me gusta más.

¡Única tú,
aquí en mi corazón,
que sólo en ti logró la sed calmar!
¡Única tú,
aquí en mi corazón
y para siempre o más!



Einzig du

Einzig du,
endlich in meinem Dasein,
von tausend Winden getroffen!
Einzig du,
weil du wusstest, wie es ist -
Gesang, Rose und Kuss!

Einzig du,
für deine Duldsamkeit,
für deinen tiefen Glauben an meine Liebe und mich!
Weil ich nicht weiß, wie ich es vergessen soll,
dass du mich in diesem grauen Augenblick
mehr und mehr geliebt hast!

Einzig du,
klein und warm heute,
heiter und warm für immer!
Süßes Gerücht,
mit dem Windhauch der Blume,
der mir viel besser gefällt.

Einzig du,
hier in meinem Herzen
das nur durch dich schaffte, seinen Durst zu stillen!
Einzig du,
hier in meinem Herzen,
und für immer oder mehr!

Natürlich werde ich dieses Stück morgen auf unserer „Wohnzimmer-Milonga“ auflegen, wobei die Fresedo-Aufnahme schnulzenmäßig unerreicht sein dürfte:


Die Einspielung von Caló hat aber auch was – überirdisch, was da vom Klavier kommt:



Nachdem ich nun einige Stunden an diesem Tango gearbeitet habe, fällt mir eine Bemerkung meines neuen „Fans“ Pablo Fernandez Gomez ein:

„Ich sehe hier so viele Leute die in Tango eine Meinung haben und versuchen, etwas zu verändern, ohne etwas wirklich ‚RICHTIG‘ gemacht zu haben. Kennt ihr die Musik? Ich meine MUSIK? Texte? Wie viel habt ihr getanzt? Geübt? Geleistet? Was könnt ihr wirklich LEISTEN? Erst dann sollte man sich trauen, eine Meinung zu haben.“
(FB-Seite von Thomas Kröter, 13.10.19)

Na ja, Bubi, a bisserle schon:

P.S. Und natürlich nehme ich gerne Verbesserungen meiner Übersetzung an! 

Kommentare

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