Willkommenskultur im Tango
Neulich hatte ich über Milko Tansek berichtet, der in der Facebook-Gruppe „Tango München“
fragte, ob er denn „rücksichtslos“ tanze:
Folge: Bislang 135
Kommentare – und die Debatte ebbt bis heute nicht ab. Glücklicherweise haben
einige TänzerInnen Milko sogar bestätigt, dass er sich auf dem Parkett annehmbar
bewege. Die Mehrzahl sieht jedoch – zu meiner fehlenden Überraschung – durchaus
Schwierigkeiten.
Gestern ist nun die Diskussion in ein anderes Fahrwasser
geraten, da sie, wie „Tangoera Müller“
meint, „etwas ins Akademische“ abdrifte.
Daher geht es jetzt vornehmlich um Hygiene, also das Problem, wie man
durchgeschwitzte und schlecht riechende Tanzpartner ertrage. Sollen Männer nach
Deo, Rasierwasser oder doch lieber nach gar nichts duften?
Die Kommentatorin meint dazu:
„Naja, lieber noch
Rasierwasser als den Leichengeruch, den manche verströmen, wenn sie ein Hemd
anziehen, das grade den dritten Zyklus von Durchschwitzen und Trocknenlassen
durchlaufen hat.“
Wohl aus
Gründen der Gleichberechtigung meint Veit
Sinan hinzufügen zu müssen:
„Mit Stinkerinnen tanze ich eine ‚two-in-one-Tanda‘,
also die Erste und die Letzte, und gut ist.“
Peter Neumeier schließlich erinnert sich daran,
dass man ja einen Schuldigen bei der Hand hat und es Zeit wird, dem noch einen
mitzugeben:
„Schwungvoll und raumgreifend tanzen
kannst du nur, wenn andere Leader dir den Platz dazu lassen, d.h. aber, dass
ich als Leader mehr mit DIR beschäftigt bin als mit meiner Partnerin, und damit
störst du ganz gewaltig unseren Tanz. Ich finde, Tänzer wie du haben auf einer ‚normalen‘
Milonga nichts zu suchen...“
Eine
„Milonguera Suave“ verbindet dann
beide Themen:
„Peter Neumeier –
schön ausgedrückt! Außerdem besitzt du, Milko Tansek, zu wenig Wechselkleidung,
und die Schweißschleuder, die aus deiner hinteren Hosentasche hängt, ist weder
optisch ein Hingucker noch irgendwie hygienisch. Leider fällst du nicht gut
auf...“
(Quelle:
FB-Gruppe Tango München, Post vom 21.10.19)
Ich
darf nochmal zusammenfassen:
Dies
sind Äußerungen von Menschen, die offenbar den hoch gepriesenen Werten von Achtsamkeit, Rücksichtnahme
und Respekt im „traditionellen“ Tango
ergeben sind.
Hier
reagieren sie auf einen Tanguero, der sich traute, öffentlich um Rückmeldungen
zu seinem Tanzstil zu bitten. Ich finde das extrem mutig. Wes Geistes Kind sie selber sind, tun sie in aller
Deutlichkeit dar. Sie haben weder Milko
Tansek noch den sich besser benehmenden Teil der Tangoszene verdient.
Lustig und Lesenswert!!
AntwortenLöschenHerzlichen Dank!
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