Stellungnahme

Mein Artikel über unser „skandalöses Tanzvideo“ hat zu einer weiteren Reihe von Unterstellungen und Schimpfkanonaden geführt. Allein in den letzten 24 Stunden erreichte mich zirka ein Dutzend neuer abwertender, teilweise unverschämter Beiträge, von denen ich nur einen Teil veröffentlicht habe. Ich möchte nämlich nicht, dass meine Leserinnen und Leser meinen, auf meinem Blog in einen unappetitlichen Saustall zu geraten.

Bedenkenlos werden mir falsche Namen angedreht, oder man schreibt gleich anonym. Der Respekt, sich den geforderten Gepflogenheiten auf meiner Seite anzupassen, fehlt völlig. Für eine Tangofraktion, die stets betont, wie wichtig Regeln und gegenseitige „Achtsamkeit“ seien, ist das bemerkenswert.

Ich sehe auf diese Weise die „Waffengleichheit“ in der Diskussion verletzt. Ich firmiere hier mit wahrem Namen und Impressum und erwarte von allen, die sich mit mir austauschen möchten, dass sie ihre Identität offenbaren. In Fernseh-Talkshows würde es auch nicht akzeptiert, wenn Teilnehmende nur mit Maske auftreten wollten. Und ich stelle mein Blog nicht als Imponierfelsen" für entsprechend Gestrickte zur Verfügung.

Einer der Kritiker hat sich nun immerhin die Mühe gemacht, die immer wieder vorgetragenen Argumente zusammenzufassen und sich damit an Manuela Bößel zu richten. Ich werde seinen gesamten Text nicht veröffentlichen, da er unter einem längst enttarnten Pseudonym angeboten wird. Und Manuela hat mich informiert, das Ganze nicht beantworten zu wollen.

Ich publiziere (in Rot) die wesentlichen Kritikpunkte und dann meine Stellungnahme dazu:

“Das Lustige daran: Mir ist das völlig egal.“[…] Genau das habe ich bezweifelt, weil Gerhard das Video immer wieder anspricht.

Ich habe zu unserem Video schon lange nichts mehr gesagt. Der Grund für den Artikel war vielmehr, dass meine Kritiker immer wieder höhnische Anmerkungen dazu machen.

Warum wird immer wieder betont, dass es sich um einen privaten, spontanen Tanz handelt, den man deshalb nicht zu kritisieren hätte, weil er Spaß gemacht hat?

Ich habe nie behauptet, dass unser Video „privat“ sei. Das wäre ja auch ziemlich unsinnig, da wir es veröffentlicht haben. Ebenfalls steht nirgends, dass es nicht zu kritisieren sei. Mir kommt es dabei auf den Tonfall an, und ob sich ein Schreiber auch mit Namen zu seiner Kritik bekennt. Und dass es Spaß gemacht hat, ist eine schlichte Tatsache, aus der wir nichts Weiteres ableiten.

Dieses Video bzw. der Tanz wäre niemals öffentlich angegriffen worden, wenn Gerhard nicht ständig mit gleicher Verve auf den Tango der Community einschlagen würde.
Mit Worten wie „Geschleiche“, „Stehtanz“,„Geschiebe“ usw. schreibt er sehr abfällig anhand von Veranstaltungsvideos, in denen Leute auch eine Sphäre genießen möchten, wo sie nicht für den Zuschauer tanzen, sondern für sich. Auch ihren Spaß spricht er diesen Paaren ab.
Außerdem, dass diese Paare nicht selbstbestimmt die Musikrichtung, die Art des Tanzes und die Umgangsformen (cabeceo) selbst auswählen, sondern sie von einer imaginären Tango-Elite dazu gedrängt werden. Diese Aussage ist schon an sich sehr anmaßend, wenn man damit Menschen ihre freie Entscheidungsfähigkeit abspricht.

Dass man Menschen manipulieren kann, ist eine Tatsache und keine anmaßende Behauptung. Und dafür, wie sehr man im Tango Andersdenkende bedrängt und einzuschüchtern versucht, bin ich selber das beste Beispiel. Ich weiß nicht, wie viele andere Blogger sich dem ständigen Gehetze aussetzen. Im Tango kenne ich niemanden.

Es stimmt, dass ich gelegentlich auch Milonga-Videos zum Gegenstand von Satiren mache. Es ist die Entscheidung von jedem oder jeder, sich beim Tanzen filmen und das Ganze dann ins Netz stellen zu lassen. Ich hoffe, man hat dabei das Einverständnis aller Abgelichteten eingeholt. Ansonsten wären die Aufnahmen illegal und könnten kostenpflichtige Abmahnungen nach sich ziehen. Wer hier von „Datenschutz“ und „Privatsphäre“ faselt, sollte sich einmal mit diesem Problem beschäftigen!

Wenn ich in einem Text meine Eindrücke solcher Veranstaltungen schildere, dann eben nicht „mit gleicher Verve“. Erstens mache ich mich dabei nie über ein einzelnes, konkretes Paar lustig, sondern fasse meine Eindrücke zusammen. Und schon gar nicht würde ich in solchen Fällen Tanzende beim Namen nennen, selbst wenn ich sie kenne. Zweitens betone ich stets, dass mein Geschmack halt ein anderer ist, während meine Kommentatoren stets so tun, als stellten sie objektive Tatsachen fest. Damit spielen sie sich zum Richter auf, wie denn der „richtige Tango“ zu sein habe. Das tue ich nie.

Schon gar nicht spreche ich irgendwem den eigenen Spaß am Tango ab. Schlimmstenfalls sage ich, dass es mir keinen Spaß machen würde.

Er (Gerhard) widerspricht ja aus Prinzip jeder negativen Kritik.

Mit Verlaub, das halte ich für ein dämliches Klischee. Erst vor ein paar Minuten habe ich in einem Artikel einen Fehler korrigiert, auf den mich ein Kommentator aufmerksam machte. Ich habe den gesamten Beitrag aber nicht publiziert, da er wieder mit abwertenden Sprüchen garniert war.

Wenn ich versuche, auf kritische Zuschriften mit Argumenten zu antworten, wird von bestimmten Leuten überhaupt nicht darauf eingegangen, sondern mit noch mehr Hohn und Spott reagiert.

Meinungs- und Pressefreiheit sind für mich hohe Güter. Sie beinhalten aber nicht die Erlaubnis, sich aufzuführen wie eine offene Hose! Die Tendenz, das Internet nur noch zur Abreaktion niedrigster Instinkte zu missbrauchen, ist ja allgemein bekannt. Beim Nischenthema Tango kriege ich davon nur die Ausläufer mit. Dennoch könnte einem da manchmal übel werden.

Ich werde daher zu diesem Artikel keine Kommentare – ob positiv oder negativ – veröffentlichen. Wer es dennoch nicht lassen kann, schreibt fürs Spam-Filter.

Und wenn es so weitergeht, werde ich die Kommentarfunktion für das gesamte Blog sperren. Dann bleibt lediglich die Möglichkeit, mir Anmerkungen per Mail zuzusenden, die ich natürlich nur veröffentliche, wenn man die hiesigen Spielregeln einhält. In dem Fall müssten sich die Kritiker wenigstens per Mailadresse offenbaren.

Ich habe das vor einigen Jahren schon einmal durchgezogen – mit dem Erfolg einer weitgehenden Beruhigung. Daher werde ich nicht zögern, es wieder zu tun. Mein Blog hat sich in über neun Jahren immer wieder durch schweres Fahrwasser gekämpft – und wird sich auch in Zukunft behaupten.

Die Hoffnungen, mich mundtot zu machen, werden sich weiterhin nicht erfüllen!

Foto: www.tangofish.de

Kommentare

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