Warum wollen Männer nicht tanzen?

 

Eine längere Debatte zu diesem Thema habe ich heute auf der Website „Absolute Beginner Treff“ entdeckt. Die Eigenbeschreibung dieses Forums lautet:

„Der Absolute Beginner Treff ist das größte deutschsprachige Forum zum Austausch erwachsener Menschen, die unfreiwillig keine oder nur geringe Beziehungserfahrungen machen konnten.“

Die Ausgangsfrage lautete:  

„Das Thema hatten wir schon öfters, also Tanzen. Aber jetzt frage ich mal konkret als Mann, warum wollen andere Männer nicht tanzen? Klar, das bezieht sich nicht auf alle, aber auf viele. Ich kann es nicht verstehen, weil Tanzen ist auch die Möglichkeit zu Körperkontakt mit Frauen. :D Aber gerade verpartnerte Männer sind da sehr zurückhaltend. Wieder letztens in Gesprächen gehört, bei einer Freundin und bei meiner Schwester. Beide würden so gerne (wieder) tanzen, aber der Partner/Ehemann sträubt sich. Liegt es auch daran, dass die Männer sich denken ‚Körperkontakt kann ich mir ihr auch im Bett oder sonst im Alltag haben‘?“

Hier einige der häufigen Antworten:

„Ich gehe nicht tanzen, weil ich es nicht kann. So einfach ist das. Wenn ich vor Publikum etwas tue, was ich nicht kann, fühle ich mich immer noch wie ein Schulkind, das an der Tafel oder beim Vorturnen versagen tut.“

Oder im Deutschen versagen tut…

„In solchen Weiten denke ich als Mann gar nicht, der in einer Beziehung lebt. Es fühlt sich vorweg einfach scheiße an, sich auf einer Tanzfläche öffentlich zum Klops zu machen.“

„Ich finde es einfach blöd. Man läuft da sinnlos rum, und dann sind die Schritte auch noch vorgegeben. Ich habe mal einen Tanzkurs gemacht, aber nie verstanden, was daran toll sein soll.“

„Weil ich es nicht kann. Weil es dann bekloppt aussieht. Angst vor Blamage.“

„Mit dem Tanzen ist es bei mir wie mit dem Fußball. Ich kann es nicht gut und fühle mich daher unwohl, wenn ich es mal versuche. (Und andere zusehen)“

„Ich habe schon im Musikunterricht festgestellt, dass ich völlig unmusikalisch bin und kein Rhythmusgefühl habe.“

„Weil Männer nicht gerne hören, wenn eine Frau ihnen sagt: ‚Komm, tanz ab‘."

„Vielleicht liegt es auch daran, dass man nicht gewinnen, niemanden besiegen kann, sondern das Gefühl hat, dass man nur verlieren kann, nämlich seinen Stolz, wenn man sich zum Trottel macht. Man exponiert sich ja beim Tanz und setzt sich den Blicken und Urteilen eines Publikums und auch der Partnerin aus.“

 „Kürzlich haben sie auf ARD ONE einen alten Fernseh-Tanzkurs aus den 60er Jahren gezeigt.
Mir war es sofort unverständlich, wie man sich die Menge an komplizierten Tanzschritten merken soll, und dabei auch noch auf den Rhythmus zu achten. Sich Tanzschritte zu merken, fällt mir unheimlich schwer. Es würde hunderte Stunden dauern, bis ich das drin hätte (also für einen Tanz).
Bei einem Probekurs Salsa habe ich zudem ein schweres Ohrtrauma erlitten
;)

„Die Musik, zu der üblicherweise Paartanz ausgeübt wird, zählt nicht gerade zu meiner bevorzugten Beschallung.“

Na, dann sollte man sich auf jeden Fall vom Tango fernhalten!

„Da bleibt aber eben die Frage, was es soll. Man müht sich ab für absolut nichts. Kuscheln kann ich auch zu Hause oder auf einer Parkbank.“

„Ganz davon abgesehen vermute ich allgemein, dass Männer öfter überzeugt sind, bei rhythmischer Bewegung nicht gut auszusehen. Frauen sind das schönere Geschlecht. Nicht nur für Männer. Auch Frauen untereinander finden sich schön. Männer finden sich gegenseitig nur selten schön. Vielen fehlt die Vorstellungskraft, dass sie für andere auch nur annehmbar aussehen könnten, wenn gerad nichts zählt außer ihrer Bewegung und körperlichen Ausdruck, ihr pures Ich. Wenn sie nicht mit Kraft, geistiger Kompetenz, Macht, Besitz etc. punkten können. Weil das so eine grundlegende, vielen von klein auf eingeprägte Überzeugung ist (kleines Mädchen tanzt: ‚Oh wie schön!‘ Junge tanzt: ‚Was ist mit dir los? Mach nichts kaputt!‘“

„Ansonsten gibt es für mich momentan andere Bewegungsoptionen als Tanzen, die mir mehr nützen und für mich interessanter sind. Vielleicht ist Nützlichkeit sogar hier das Stichwort, um etwas Licht auf das Dunkel dieser Domänenfrage zu werfen?“

Quelle: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?t=23429

Ich finde dieses Meinungsbild hochinteressant!

Abschreckend scheint auf Männer vor allem die Angst zu wirken, man könne vor Zuschauern als Trottel dastehen, der etwas nicht kann. Das war wohl auch der Hauptgrund für den Shitstorm gegen mein Tangobuch, in dem ich ja haufenweise satirisch überspitze Beschreibungen von „Tänzertypen“ lieferte:

https://milongafuehrer.blogspot.com/2022/02/biotope-einer-milonga.html

Bei mir war das genau umgekehrt: Bis zu meinem 16. Lebensjahr hatte ich große Probleme mit meinem Körper – blässlich, lang, schlaksig, schlechte Haltung, unsportlich, oft krank. Ärzte spulten bei meinem Anblick regelmäßig ganze Listen von Befunden ab… In der ersten Tanzstunde entdeckte ich schlagartig, dass mein Gestell doch zu etwas nütze war – für die Bewegung auf dem Parkett!

Daher habe ich es lange nicht verstanden, welche Panik meine Geschlechtsgenossen schoben, wenn sie vor Zuschauern tanzen mussten. Bei unseren Turnierauftritten waren es sogar Wertungsrichter, die hinterher auf Täfelchen anzeigten, wie es ihnen gefallen hatte!

Männer lieben eher (sportliche) Wettbewerbe, wo es um Punkte, Tore und andere mit Spielregeln untermauerte Wertungen geht. Tanzen dagegen ist in vieler Hinsicht Geschmackssache, ein wenig objektivierbares Tun. Wer weiß schon, was die Damen denken, wenn sie einen tanzenden Herrn beobachten? Das macht nervös, da man sich ziemlich nackig fühlt. Kein Wunder, dass gerade die Tangueros auf feste Regeln bestehen und ziemlich aggressiv reagieren, wenn man die anzweifelt.

Man kennt das vom Fußball, wo die männlichen Fans sich stundenlang die Köpfe heiß reden können, ob es wirklich ein Foul war, das zum strittigen Elfmeter führte. Frauen würden eher sagen: „Ach, wenn er’s doch nicht böse gemeint hat…“

Wie einer der obigen Kommentatoren schreibt, verlassen sich Männer lieber auf „harte“ Fähigkeiten wie Kraft, geistige Kompetenz, Macht, Besitz und ähnliches. Daher brechen im Tango immer wieder Debatten kopfgesteuerter Typen aus, die sich hundert Facebook-Kommentare lang über Synkopen, Koaxialkabel oder die Rolle des 4. Bandoneóns bei Troilo fetzen können – während die Tangueras herumsitzen und sehnsuchtsvolle Blicke aufs Parkett werfen. Aber eine unbekannte Tänzerin auffordern und sich eventuell blamieren? Viel zu riskant!

Die Herren haben’s lieber reell: Man kauft sich die besten Tangoschuhe und bucht das teuerste Festival mit den berühmtesten Lehrern – Hauptsache Superlativ.

Entsprechend wählen Männer die Fortbildungsangebote lieber nach ihrer konkreten Nützlichkeit aus. Wenn man was von Autos oder Motorrädern versteht, sie sogar noch reparieren kann, kommt man schneller und lauter von A nach B. Auf dem Parkett herumzuirren ist aus dieser Sichtweise natürlich voll gaga.

Die Rollenerziehung tut ihr Übriges: Falls Mädchen tanzen (egal was), findet man das süß, tanzenden Jungs wird frühzeitig von den Kameraden bestätigt, das sähe „schwul“ aus. Wenn man Pech hat, kriegt man später auch noch einen Tanzlehrer vom anderen Ufer, was die Vorurteile zementiert.

Viele Männer können sich dem Tango leider nur durch Themaverfehlungen nähern: Entweder sie sehen darin ein Mittel, sich ans andere Geschlecht heranzumachen, oder sie befriedigen ihr Rangordnungsstreben durch Einnahme wichtiger Positionen: Tangolehrer, Veranstalter, DJ, Buchautor, Blogger (muss ich mal drüber nachdenken…).

Ich fürchte, die Damen müssen sich damit abfinden, dass unter der Herren die wahren Tanzenthusiasten so selten sind wie eine Blaue Mauritius. Entweder sie geben sich vorwiegend mit der 85 Cent-Einheitsmarke ab oder sie lernen führen.

Zum Trost: Im Standardtanz ist es noch schlimmer, da man dort ja noch vom Axiom des „festen Paars“ ausgeht und eher nicht darauf hoffen kann, als Single zum Tanzen zu kommen.

In einem Artikel der WELT las ich von einem Ehemann, der zum Geburtstag von der Gattin einen Tanzkurs geschenkt bekam (eine besonders hinterhältige Rochade). Vom Unterricht, in dem man feste Schrittfolgen abmarschieren musste, schreibt er:

„Die Männer haben hochrote Köpfe und versuchen, möglichst niemanden anzuschauen. Später wird dir einer deiner Leidensgenossen beim Bier beichten, dass ihm das letzte Mal etwas so peinlich war, als er mit dem Flokati-Teppich seiner Tante behangen beim Krippenspiel ein Schaf spielen musste. Du erinnerst dich eher daran, wie es war, als man dich beim Griechen fragte, ob es deine Mutter sei, die da auf dem Tisch tanzt.“

P.S. Bezeichnenderweise gibt es zu solchen heißen Themen kaum YouTube-Videos. Hier immerhin ein Tanzlehrerpaar, das Rettung im Geschlechterkampf verspricht: 

https://www.youtube.com/watch?v=E38aPJADQZk&t=9s

Kommentare

  1. Wie Fragestellung "Warum nicht?" ist - zumindest für ungebundene Männer - doch nachrangig und auch nachteilig.
    Zu klären ist vorrangig das "Warum?", also was sind die eigenen Ziele. Und wenn mann die Ziele klar hat - wie man diese auch erreichen kann.
    Für mich war das einfach ... ich konnte durchaus positive Erinnerungen an die Tanzschulzeit in der Jugend reaktivieren. Aber das scheint ja nicht die Regel zu sein.

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    1. Ich weiß nicht, ob "ungebunden" für alle Kommentatoren zutrifft - ist ja von den Administratoren kaum zu kontrollieren.

      Der Mehrheit wird es wohl darum gehen, eine Partnerin zu finden. Aber hierzu gibt es ja verschiedene Mittel - tanzen scheint denen zu aufwändig zu sein.

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    2. Na ja, wenn man an einem klassischen Tanzkurs seine Freude hat, dann ist es simpel. Andernfalls kann es je nach Ausgangslage durchaus langwierig, demütigend, aufwendig, auch teuer werden - und ein "Return on Invest" ist keinesfalls sicher.

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  2. Vielleichgt liegt es in unserer Kultur an fehlenden Vorbildern für Männer? Vorbild für viele Mänenr ist der Fußball samt seinen Helden. Ein bedeutender Fußballer, ein gewisser Günther Netzter, hat geinmal gesagt: Wenn Damenwahl ist, verstecke ich mich auf der Toilette. Ein wahres Vorbild für die männliche Jugend! Im übirigen gibt in dem Buch "Männer führen, Frauen folgen?" ein Kapitel über dieses Thema: Warum Mänenr nicht tanzen (können, wollen, dürfen,. sollen, müssen). Gilt aber nur für Europa; in der Karibik ist das ganz anders.

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    1. Wie gesagt, die Rollenerziehung trägt sicherlich etwas dazu bei. Allerdings ist die ja heute auf dem Rückzug - inzwischen nimmt man sogar Fußballspielerinnen erst. Das war zu Netzers Zeiten noch anders.

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    2. Hans-Peter Römer6. Mai 2022 um 08:36

      Ich wage es zu bezweifeln, dass im Allgemeinen Frauenfussball tatsächlich ernstgenommen wird, auch wenn es gelingt, das Camp Nou in Barcelona zu füllen. Die Frage ist, ob Wettkampfsport überhaupt eine Kategorie ist, die heutzutage Sinn macht, angesichts pharmazeutischer Unterstützung und andererseits Diskussionen, welches Geschlecht eine Athlet*In tatsächlich hat. Ich werde jedenfalls den Tag bejubeln, an dem Männer endlich die rhythmische Sportgymnastik für sich entdecken. Wahrscheinlich liegt eher das Problem der nichttanzenden Männer, dass Despoten mit nacktem Oberkörper auf Pferden eher als "role model" angesehen werden. Nicht selten von Frauen!
      Aber anscheinend ist das alles im Wandel: "Ein wichtiger Befund der empirischen Männerforschung ist: Das bisher fraglose Selbstver-
      ständnis von Männern steht zur Disposition; vielen Männern ist ihre Männlichkeit zur Frage geworden; in die Identität und in das Rollenverhalten von Männern ist erheblich Bewegung gekommen. Das noch vor wenigen Dekaden klare, eindeutige, monolithische und allgemein
      verbindliche Bild hegemonialer Männlichkeit und des Mannes als starker Familienernährer wurde relativiert und differenziert in vielfältige Vorstellungen von alter und neuer, attraktiver und unattraktiver Männlichkeit. " (https://www.bmfsfj.de/resource/blob/94088/100b89250f16a96e2100074fc7455e7c/jungen-und-maenner-im-spagat-zwischen-rollenbildern-und-alltagspraxis-data.pdf)

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    3. Über den Frauenfußball gibt es einen Artikel von mir:
      https://milongafuehrer.blogspot.com/2017/12/die-umstellung-von-haushaltsfuhrung-auf.html

      Immerhin hatte der DFB diese Betätigung von 1955 bis 1970 in seinen Vereinen verboten. Da hat sich seither schon einiges getan.

      Wettkampfsport wie Fußball macht im Profigeschäft vielleicht nicht viel Sinn, aber gigantische Umsätze. Schlichtweg, weil viele (vor allem Männer) ihn sehen wollen.

      Wie gesagt, dass Rollenbild der Männer ist derzeit starken Wandlungen unterworfen. Selbst im Tango kommt das in Spuren an. Finde ich gut so!

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  3. Also ich kann durchaus nachvollziehen, warum Männer nicht gerne tanzen.
    Zum Einen sind beim Tanzen mehrere Dinge gleichzeitig gefordert:
    Hören der Musik
    Finden des Rhythmus
    Wissen, was man darauf tanzen will
    Rechtzeitiges Vermitteln an die Tanzpartnerin
    Die eigenen Schritte hinkriegen
    ....ach ja, gut ausschauen soll es ja auch noch.
    Multitasking vom Feinsten.
    Ich bewundere tatsächlich jede/n Führende/n, der/die das hinkriegt!
    Zum anderen, wie kommt Mann zum Tanz?
    Während die meisten Mädchen schon früh vom Ballett träumen und oft genug dann eben zum Kinderballett oder -Tanz gehen, toben sich die Jungs eher draußen aus. Männliche Vorbilder gibt es im Tanz eher nicht....90% (meine Erfahrung, nicht belegt!) sind schwul oder farbig. Wenn dann in der Pubertät das Interesse an den Mädchen erwacht und das Tanzen eine gute Gelegenheit zum Näherkommen bieten würde, haben die Mädels schon einen langen Vorsprung darin, sich zu Musik zu bewegen. Außerdem kämpft man in der Phase eher mit dem eigenen Körper, als sich darin wohl zu fühlen...und wer mag sich in dem Alter auch noch was von einem Lehrer sagen lassen?
    Und überhaupt will man doch ein cooler Typ sein. Dass Mädchen bzw. Frauen Männer, die tanzen können, cool finden, hat sich da noch nicht rumgesprochen.
    Ich muss leider gestehen, dass ich es bei meinen Jungs auch versäumt habe, Ihnen Tanzen beizubringen...aber wenigstens haben sie den Zugang zu Musik und Rhythmus bekommen und keine Scheu, mit Tanzenden umzugehen.

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    1. Da ist sicherlich viel Wahres dran!
      Multitasking ist nicht gerade eine männliche Domäne.

      Ich meine aber, die geschlechterspezifische Rollenerziehung ist heute im Rückgang begriffen. Und auch Mädchen in der Pubertät kämpfen durchaus mit ihrem Körper und fühlen sich darin nicht immer wohl. Der Run auf die plastische Chirurgie nimmt immer mehr zu.

      Allein im Deutschen Tanzsportverband (DTV) gibt es 225000 aktive Mitglieder, und da dort fast nur paarweise trainiert wird, sind sicherlich über 100000 Männer dabei. Ob die fast alle schwarz oder schwul sind?
      https://www.tanzsport.de/de/verband

      Ich meine, der Tanzunterricht ist viel zu sehr auf "Führen und Folgen" zentriert. Und wenn ich als Mann all das beachten müsste, was du aufzählst, könnte ich auch nicht tanzen. Ich überlege mir beispielsweise selten die konkreten nächsten Schritte - die ergeben sich eher im Zusammenspiel mit der Tanzpartnerin und der Musik. Und die Tänzerin vermittelt mir ebenso, wie sie die Musik und den Rhythmus hört.

      Teamwork, aufeinander achten - ich glaube, dieser Ansatz könnte mehr Männer zum Tanzen locken. Aber davon ist der Tanzunterricht meilenweit entfernt.

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    2. An den Punkt, dass sich auch Mädchen in der Pubertät nicht im eigenen Körper wohlfühlen, hatte ich auch schon gedacht. Aber ich meine, bei denen geht es eher um das Aussehen, nicht um Bewegungen (das linkische kenne ich eher von Jungs). Außerdem haben sie da ja schon den Vorsprung im Tanzen.
      Meine 90% bezogen sich eher auf Solotanz, also Ballett, Jazzdance, etc. bis zu HipHop u.ä..
      Vereine wie der DTV sprechen den "normalen Pubertier" wohl eher weniger an. Es ging ja um Vorbilder.
      Um nicht (mehr) über die nächsten Schritte nachdenken zu müssen, braucht es ein gewisses Repertoire und vor allem Übung. Und um mitzukriegen und umzusetzen, was die Tanzpartnerin vermittelt, muss man offen dafür sein und ebenfalls geübt im Tanzen.

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    3. Ja, klar - ohne Übung und Routine geht im Tanzen gar nichts. Daher sollte man Anfängern nicht mit einem Wust von Schritten und Figuren kommen, sondern eher mit einfachen, aber musikalischen Bewegungen. Und Männer generell dazu erziehen, auch mal den Frauen zuzuhören, anstatt "Mansplaining" zu betreiben.

      Noch eine nette Beobachtung: Gestern sah ich zufällig in einer Magazinsendung einen Tanzkurs für Jugendliche - ein gruseliges Rumgetappe, und zwar deckungsgleich von beiden Geschlechtern.

      Ich sagte zu meiner Frau: "Das kommt davon, wenn Kinder heutzutage nicht mehr Indianer spielen oder auf Bäume klettern, sondern den halben Tag in ihr Smartphone glotzen".

      Früher mussten Grundschul-Kinder im Turnen zumindest eine Kerze können. Heute reicht offenbar ein Teelicht...

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    4. Aber "einfache, musikalische Bewegungen" machen doch nix her, dafür zahlt doch niemand ;-)
      Ich finde immer wieder Unterrichtsstunden faszinierend, bei denen man begrenzt wird auf eine, maximal 2 Bewegungen....erst fällt einem nix ein und am Ende ist man erstaunt, was alles möglich ist.
      Mit der Unbeweglichkeit der Kinder/Jugendlichen muss ich Dir leider recht geben, die nimmt offenbar tatsächlich zu.
      Als meine Jungs noch klein waren, haben mich 2 Dinge wirklich geschockt:
      1. Wie oft sich schon im Kindergarten Kinder etwas gebrochen haben....beim einfachen Spielen, nicht etwa, weil sie von einem hohen Baum gefallen sind.
      2. Als ich in der Kinderbekleidungsabteilung eines Kaufhauses einen wirklich großen Ständer mit Hosen in Übergrößen entdeckt habe...für Kinder!
      Ich tue mein Möglichst, um meine Enkel nach draußen zum Spielen zu bringen...und wenn mein Sohn sie an die Playstation lässt, gibt es meistens "Let 's dance"!
      Es liegt an uns, wie unsere Kinder werden ...

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    5. Wohl wahr!

      Ich sehe das Grundproblem von Tanzkursen ebenfalls darin, dass die Kunden meinen, das Erlernen schöner, einfacher Bewegungen sei das Geld nicht wert. Also werden Tanzlehrer gebucht, die ihnen irgendwelche komischen Schrittfolgen beibiegen.

      Dies ist das Prinzip des Kapitalismus: Geschäftsleute, die Blödsinn anbieten, brauchen Deppen, die ihn kaufen wollen.

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