Video: „Ich habe nichts gegen Autoren…“
Jüngst hatte ich eine längere Debatte mit einem Computer-Experten, der mir nach seiner Ansicht nachwies, mein Blog habe kaum Leser. Alles nur Fake durch Robots etc. Und wenn, dann interessierten sich die Leute – wie er selber auch – vorwiegend für die Kommentare und nicht meine Texte.
Das brachte mich auf die Idee, mal ein Video zu drehen, in dem ausgewählte Leserzuschriften im Mittelpunkt stehen. Da diese teilweise hinreißend blöd sind, gab ich meiner Neigung zu Pennälerhumor freien Raum und produzierte dazu diverse akustische und optische Gags.
Meine Kamerafrau Manuela hatte ich vorher nichts verraten, da ich auf Spontanreaktionen hoffte. Daher musste alles in einem Take klappen. Auf jeden Fall hatten wir alle bei der Aufnahme mächtig Spaß.
Was mich etwas ernsthafter beschäftigt: Selbst wenn es so wäre, wie mein oben beschriebener Kritiker behauptet – mein Blog also viel weniger wirkliche Zugriffe erhielte als ich mir einbilde: Wieso zum Teufel muss er mir das triumphierend verkünden, wiederholt es sogar immer eindringlicher, da ich widersprach?
Der Herr verwahrt sich ausdrücklich dagegen, er wolle meinem Blog schaden – er verbreitet den Eindruck, es ginge ihm nur um Tatsachen, um die Wahrheit. Nehme ich ihm das ab?
Ehrlich gesagt: nein. Wenn eine Bloggerin ein Foto von sich veröffentlicht und dabei von ihrer Schönheit schwärmt – schreibe ich ihr dann in einen Kommentar, das Bild sei sowas von fotogeshoppt, in Wahrheit sei sie mindestens 15 Jahre älter als angegeben? Weise ich ihr per biometrischer Analyse nach, ihr BMI sei sicherlich über 35?
Und wenn ich auf Nachfrage behaupte, mir ginge es nur um Tatsachen und keineswegs darum, ihr zu schaden – glaubt mir das einer? Ach geh…
„Ich habe nichts gegen Frauen, du Schlampe“ nennt Sarah Bosetti ihr Kabarett-Programm, in dem sie bescheuerte Leserzuschriften wunderbar ironisch beantwortet. Daran habe ich mich orientiert – obwohl mir meine Antworten wohl weniger liebevoll gelungen sind. Aber ich bin ja ein Mann.
Dennoch nun viel Vergnügen mit meinem neuen Video:
Mein sehr verehrter Herr Riedel,
AntwortenLöschenich hoffe das Wetter in Bayern ist auch so schön wie hier im hohen Norden. Ebenso hoffe ich, dass es Ihnen, sowie der wehrten Frau Gemahlin, vorzüglich gehe.
Wo wir doch schon so schön am Schnacken sind, wollte ich erwähnen, wie sehr es mich freut, dass meine Kritik doch noch veröffentlicht wurde. Vielleicht bewegt es den einen oder anderen ihrer 8-123 Zuschauer dazu nachzuschauen, wo Sie sich geirrt haben. Bei meiner letzten Milonga habe ich nochmal darauf geachtet und muss sagen, ihre Aussage hat schlicht und ergreifend noch sehr viel Luft nach oben, was den Wahrheitsgehalt angeht. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen noch einen schönen Tag, sowie viel Gesundheit und allzeit hervorragende Verdauung.
Herzlichst, Ihr
Sören Gibser-Jensen
Werter Herr Gibser-Jensen,
Löschenna sehen Sie, es geht doch auch höflicher – so mit Anrede und Grußformel!
Stilistisch wirkt Ihr Beitrag noch etwas unbeholfen (liegt wohl an der mangelnden Übung). Aber keine Sorge – das wird schon noch! Eventuell gelingt es Ihnen in Zukunft sogar, den Familiennamen des Angesprochenen richtig zu schreiben.
Erfreut nehme ich zur Kenntnis, dass meine Artikel und Videos nicht nur neue Erkenntnisse zur Tangomusik vermitteln, sondern auch die Ausdrucksweise in der Muttersprache fördern.
Mit besten Grüßen
Gerhard Riedl
Erwartungsgemäß hat nun auch der im Video anfangs zitierte Herr Lainer sich nochmal gemeldet – allerdings bei meinem „Gaffer“-Artikel:
AntwortenLöschenhttps://milongafuehrer.blogspot.com/2022/05/gaffen-unerwunscht.html?showComment=1652266959815#c1142003411749294244
Übrigens kam mein Blog gestern mit 790 Zugriffen auf den zweithöchsten Stand der letzten 12 Monate. Aber wohl sicherlich nur, weil die Robots Herrn Lainer erkannt haben…
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
LöschenMoin mein geschätzter Herr Riedel,
AntwortenLöschenes freut mich exorbitant, dass ich Sie mit meinen Worten aus meiner letzten Korrespondenz so sehr erfreuen konnte. Bevor ich mit der Tür ins Haus falle, möchte ich mich doch für den etwas ungeschliffenen Stil entschuldigen, welcher Sie ja doch ein wenig betrübt hat- das tut mir aufrichtig leid. Es ist mir ein Anliegen, welches mir schon seit geraumer Zeit auf dem Herzen liegt, meine Verwunderung kund zu tun über die enorme Diskrepanz zwischen den offen auf YouTube einsichtlichen Zugriffszahlen und denen, bei welchen der geschätzte Leser auf Ihre informative Kooperation angewiesen ist. Ich kann es mir eigentlich nur so erklären, dass bei dieser dubiosen Videoplatform etwas schief läuft. Könnte es vielleicht sein, daß der garstige Algorithmus Ihren großen Durchbruch als YouTuber verhindern möchte? Die niedrigen Zugriffszahlen sind, in Anbetracht der außergewöhnlich hohen Qualität der Beiträge, auf jeden Fall unerklärlich. Ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Abend, sowie……. Sie wissen schon. Freundlichste Grüße, Ihr Sören Gibser-Jensen
Ich werde dem Herrn nicht mehr antworten und auch keine weiteren Kommentare dieser Art mehr veröffentlichen.
LöschenErsichtlich geht es nicht um den Austausch von Argumenten, sondern darum, den nächstbesten Knüppel aufzuheben, mit dem man mich zu treffen sucht. Erst gibt man sich als Musikexperte aus, nun springt man zum Thema Zugriffszahlen.
Was kennzeichnet einen Troll? Es sind Menschen, die sich offenbar im realen Leben nicht genügend Beachtung verschaffen konnten und nun von der Popularität Dritter zehren wollen. Natürlich mit der Projektion, eben diese würden nicht wahrgenommen, keiner interessiere sich für ihr Tun.
Natürlich freue ich mich, wenn meine Texte Beachtung finden. Ich habe sie aber auch zu Zeiten und in Fällen veröffentlicht, wo dies kaum der Fall war.
Mir macht es einfach Freude, zu schreiben, fallweise auch gerne für ganz wenige Leser – ein Umstand, den solche Leute nicht kapieren. Traurig, aber nicht zu ändern.
Die Diskrepanz zwischen den Zugriffszahlen Ihres Blogs und den Aufrufen auf YouTube könnte damit zusammenhängen, dass Ihr Lokalkolorit, was zugegebenermaßen recht putzig ist und durchaus urig und gesellig wirkt, nördlich des Mains eher mit einer zünftigen Wirtshaussause und einem herzigen Schuhplattler in Verbindung gebracht wird, als mit Attributen, welche auf Bildung, Kultur und Kunstverständnis schliessen lassen. Wenn Sie von Ihren Mitmenschen erwarten, dass diese die Rechtschreibung beherrschen, ist es doch nicht zu viel verlangt von Ihnen zu erwarten, dass Sie etwas Sprachunterricht nehmen und diesen alten Lappen, auf welchem sie herum kauen, aus dem Mund nehmen, oder? Vielleicht nehmen Sie das gar nicht wahr. Dann schauen sie sich ein paar Reden von FJS, Günther Öttinger oder Lothar Spät an- Kretschmann ginge auch. In den jeweiligen Bundesländern OK, der Rest Deutschlands lacht sich aber schlapp. Da Sie ja weder Bayern noch Pörnbach verlassen um tänzerische Erfahrungen für Ihren Blog zu sammeln, könnten Sie in Zukunft ja über solche Skandale berichten: https://www.youtube.com/watch?v=hDrj0qVZU0Y
AntwortenLöschenSie könnten sich nützlich machen und Übersetzen :-)
Marvin Wenkel
Echt… Marvin? Da hoffe ich doch inständig für Sie, dass dieser Vorname erfunden ist…
LöschenIn welchem Bundesland schädigen Eltern ihren Nachwuchs mit solchen Bezeichnungen? Niedersachsen? Brandenburg?
Nach meinen Recherchen wurde der (walisische) Name erst ab den 1980-er Jahren in Deutschland vergeben. So gesehen dürfte es sich bei Ihnen eher um einen Tango-Grünschnabel handeln.
Aber zur Sache: Ich bin Ihnen dankbar, dass Sie mich an ein anderes Klischee gegen mein Blog erinnert haben – das „Provinz-Argument“: „Pörnbach… hinter den sieben Bergen…“ Mist, hätte unbedingt noch ins Video gehört!
Nun war ich zwar schon in vielen Städten außerhalb Bayerns Tango tanzen (z.B. Hamburg. Lübeck, Köln, Bonn, Offenbach, Dresden, Leipzig…) Aber solche Tatsachen könnten manche verwirren.
Bei „Bildung, Kultur und Kunstverständnis“ musste ich schon ein wenig lächeln… Dann sollte man Namen wie Oettinger oder Späth wenigstens korrekt wiedergeben können.
Ein echter Bayer würde übrigens meinen Dialekt-Anklang etwas verdächtig finden: Wegen meiner Abstammung ist nämlich oberbayrisch auf ein solides sudetendeutsches Fundament gebettet.
Haben Sie nicht erkannt. Aber gut – der „Preiß“, welcher in Bayern aufbaumt, gescheit daherredet und von den Einheimischen verarscht wird, ist spätestens seit Ludwig Thoma eine gern gesehene Komödienstadel-Figur.
Hallo!
AntwortenLöschensiehe:
https://www.akis.at/webalizer/
https://www.novalnet.de/ecommerce-lexikon/hit
https://www.backslash.ch/blog/2009/11/30/Wie-lese-ich-eine-Besucherstatistik
https://wissen.profihost.com/wissen/artikel/zugriffsstatistik-awstats-verstehen-und-interpretieren/
Für alle die wissen wollen, warum Zugriffe auf eine Website mit Besuchern nichts zu tun haben und um ein Vielfaches höher sind.
LG, Simone Löffler
Liebe Frau Löffler,
Löschenvielen Dank - ich werde auf den gesamten Zusammenhang heute in einem neuen Artikel eingehen.
Freundliche Grüße
Gerhard Riedl