Ganz genauso, nur anders

Den Blogger-Kollegen Helge Schütt überrollen derzeit die Erkenntnisse, die er in einer Reihe von „Kurzbeiträgen“ veröffentlicht. Auch zur Tanzhaltung, so schreibt er nun auf Facebook, habe er „inzwischen eine klare Meinung“.

Früher, so räumt er ein, habe er in einer offenen Tanzhaltung die Bewegungsfreiheit gefunden, um sich „in vollem Umfang“ tänzerisch ausdrücken zu können. In den letzten Monaten habe sich für ihn aber gerade dieser Punkt „fundamental verändert“. Schon deshalb, da der tänzerische Abstand nicht von ihm, sondern der Partnerin „festgelegt“ werde.

Ach herrje, muss man denn beim Tango wirklich alles „festlegen“? Irgendwas mit gemeinsamer Abstimmung würde wohl an „Regel-Armut“ leiden?

Oder eine elastische Umarmung, die mal etwas weiter oder enger sein könnte – extremerweise je nach Musik?

Nein, so der Autor auf FB-Nachfrage, da es für die Tänzerinnen, die eine enge Tanzhaltung bevorzugten, wichtig sei, dass diese Tanzhaltung, die sie am Anfang eingenommen hätten, während des Tanzes nicht verändert werde. Anderes empfänden sie als unruhig und eher unangenehm. Vielleicht auch als eine technische Überforderung? Man weiß es nicht…

Auf jeden Fall sei diese Umarmung während der ganzen Tanda beizubehalten. Mitgefangen, mitgehangen…

Da frage ich mich schon, wieso wir Männer da noch rumdiskutieren, wenn es die Frauen eh festlegen und wir die „Challenge“ zu akzeptieren haben? 

Und schließlich hat den Autor eine erfahrene Tangolehrerin, die immer in sehr enger Milonguero-Tanzhaltung tanze, darauf hingewiesen, dass man auch in einer engen Tanzhaltung praktisch alle Figuren tanzen könne. Colgadas und Hebefiguren ausgenommen (obwohl gerade da… aber lassen wir das). Wer würde es schon wagen, einer Tangolehrerin zu widersprechen?

Die Figuren müssten halt anders getanzt werden als in einer offenen Haltung.

Klar – man kann ja auch mit auf dem Rücken gefesselten Händen schwimmen – halt anders, aber im Prinzip genauso. Vielleicht ein wenig mühsamer, aber darauf kommt es nicht an. Sehe ich schon ein.

Übrigens kann man alle Figuren, die in enger Haltung gelingen, auch in weiterem Abstand hinkriegen. Nur so nebenbei...

Durch diesen Lernprozess, so der Verfasser, sei er seinem Ziel ein ganzes Stück nähergekommen, die Musik zusammen mit seiner Partnerin zu interpretieren. Denn wie immer habe natürlich diese die Priorität und nicht die Musik.

Tja, die Musik spielt beim Tango eh keine so große Rolle – die Tänzerinnen dagegen schon. Sollte man bei dem geringen Abstand jedenfalls nicht bezweifeln!

Quelle: https://helgestangoblog.blogspot.com/2024/07/challenge-accepted.html

Illustration: www.tangofish.de

 

Kommentare

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