Bildchen vom Diffamierer
Es
gibt gewisse Leute, denen mein Blog überhaupt nicht passt. Daher äußern sie
sich gerne über meine Artikel, wenn diese auf fremden Internetseiten verlinkt werden, um dort Stimmung gegen mich
zu machen und andere zu veranlassen, ebenfalls über mich abzulästern. Ich habe
sie daher „reisende Kritiker“ genannt.
Das
Kalkül ist klar: Auf solchen Seiten ist mir der Zugriff verwehrt. Beleidigungen, persönliche Herabsetzungen und Lügen bleiben also
stehen, wenn es den dortigen Verwalter des Accounts nicht stört.
Einer
direkten Diskussion auf meinem Blog
gehen solche Herrschaften eher aus dem Weg, da sie sich dort eines Minimums an Höflichkeit und Respekt befleißigen müssten. Zudem fürchtet man wohl, im direkten
Meinungsaustausch könnte sich die Schwäche
dessen herausstellen, was sie für Argumentation
halten.
Zur
Vernebelung solcher Strategien wird dann gerne behauptet, auf meinem Blog könne
man eben nicht „frei“ diskutieren, da ich Kommentare
löschen würde. Dass ich es nur tue, wenn die Grenzen eines minimalen Anstands verletzt werden oder
man konsequent über alles Mögliche, nur nicht das Thema des Artikels schreibt, wird wohlweislich verschwiegen.
Ich habe mich bereits vor zehn Jahren in der Causa Cassiel dagegen gewandt, dass man auf anonymen Blogs ohne Impressum gegen andere hetzen kann. Damals wurde ich verlacht. Ich sage daher heute: Wäre man einst sensibler gegen dieses Phänomen gewesen, hätte man heute im Netz nicht die riesigen Probleme mit Hate Speech.
Ich habe mich bereits vor zehn Jahren in der Causa Cassiel dagegen gewandt, dass man auf anonymen Blogs ohne Impressum gegen andere hetzen kann. Damals wurde ich verlacht. Ich sage daher heute: Wäre man einst sensibler gegen dieses Phänomen gewesen, hätte man heute im Netz nicht die riesigen Probleme mit Hate Speech.
Weiterhin
beteuert man ohne Kontakt zur Realität, mein Blog sei uninteressant, da dort kaum Kommentare zu finden seien.
Statistiken, dass auf meiner Seite mehr – und auch kontroverse – Leserbeteiligung herrscht als auf allen
anderen deutschsprachigen Tangoblogs zusammen, ignoriert man. Faktenchecks interessieren
halt Verschwörungstheoretiker nicht:
Wer
meinen momentanen Ärger verstehen möchte, sollte sich zunächst meinen letzten Artikel über das
Tanzlehrer-Paar Ernst und Helga Fern
– insbesondere die Kommentare dazu – ansehen:
Der
Berliner Tangoblogger Thomas Kröter
verlinkte den Beitrag auf seiner Facebook-Seite – schon mit dem ironischen
Hinweis, unter US-Journalisten habe es damals (in den 1960er-Jahren, als er
noch zur Schule ging) die Regel gegeben: „No
name jokes“ – eine Anspielung auf den Titel meines Beitrags „Wirklich so
Fern?“.
Ich
musste den Berliner Kollegen erst daran erinnern, dass er in der Vergangenheit
beispielsweise selber von „Pörnos Aires“
(als Anspielung auf Pörnbach) geschrieben habe, was ihm spürbar nicht behagte.
Das
war nun die Stunde eines meiner „reisenden Kritiker“, Christian Birkholz, zu dessen Standardmethode es gehört, auf
fremden Internetseiten meine Texte – besser gesagt: mich – schlecht zu machen.
Was ihm zu meinem Beitrag einfiel, habe ich in die Kommentare zu meinem Artikel
(siehe oben) übernommen.
Was
mir bei Thomas Kröter immer mehr
auffällt: Attacken gegen mich lässt er gerne stehen – nervös wird er erst, wenn
ich mich wehre oder gar Zustimmung erhalte. Auf meine Gegenargumente hin kam schnell seine Ankündigung, „den ganzen Kram“ zu löschen – offenbar, weil er ihn
langweile. Als gar andere Kommentatoren
mich unterstützten, nahm er vor einigen Stunden den gesamten Beitrag von seiner Seite. Man könne ja im Zweifel auf
meinem Blog nachlesen.
Worauf
du dich verlassen kannst, lieber Thomas!
Sicher,
der Kollege verlinkt öfters meine
Artikel, wofür ich grundsätzlich natürlich dankbar bin. Seit längerer Zeit
fällt mir aber auf, dass dies weniger mit deren Thema zu tun hat, sondern eher
davon abhängt, wie oft ich Kröter in
einem Beitrag zitiere. Der Herr ist
nämlich durchaus ehrgeizig. Während ich auf meine Texte nur in eigenen
Seiten hinweise, preist Herr Kröter seine Schöpfungen auf diversen Tangoforen
wie Sauerbier an – gerne auch mehrfach.
Dagegen
habe ich überhaupt nichts – vielmehr habe ich schon kritisiert, dass die
Tangoblogger inzwischen mehr schweigen als schreiben. Und: Konkurrenz belebt das Geschäft – nur sollte sie fair sein.
Wenn
man Texte von mir nur in der stillen
Hoffnung veröffentlicht, dass andere dann auf mich einschlagen, wäre ich froh, man würde es lieber lassen. Wiederholt habe
ich den Kollegen vergeblich gebeten, meine Artikel nicht mehr zu verlinken. Verhindern kann ich es leider nicht, da
mein Blog öffentlich ist und bleibt.
Nicht gelöscht hat Thomas Kröter beispielsweise das
unglaubliche Gezeter, das vor einem Dreivierteljahr über mich niederging, als
ich es wagte, über argentinische Tango-Feministinnen zu berichten. Selbst die
schmutzigen Anwürfe des Berliner Tangolehrers und Musikers Pablo Fernandez Gomez ließ er bis heute stehen.
Schlimmer
noch: Als ich die Parolen dieses Herrn neben die Einladung zur berüchtigten
Ausstellung „Entartete Kunst“ stellte,
meinte Kröter mich belehren zu müssen, auf Nazi-Vergleichen „ruhe kein Segen“.
Auf
DDR-Vergleichen offenbar schon – die findet
Herr Kröter, wie er gestern schrieb, „nich
unintressant...“.
Mein
Kritiker Christian Birkholz (unter Cassiel noch "El Malevo") hat nun
schon mehrfach statt verbaler Argumente zu meinen Beiträgen Bilder gepostet, welche Kontrollszenen
in der ehemaligen DDR zeigen –
zuletzt ein Foto der Berliner Mauer mit einem Wachposten. In seinen
Wortäußerungen zieht er immer wieder Vergleiche zwischen meinem Blog und der „Prawda“ oder dem „Neuen Deutschland“ – auch Nordkorea
musste schon herhalten.
Erst
gestern schrieb er zu einer Kontrollszene
der Volkspolizei an der innerdeutschen Grenze: „Dieses Bild drückt einfach perfekt meine Gefühl aus, das sich
einstellt wen ich mir Vorstelle auf GRs Blog zu ‚diskutieren‘.“ Ah so.
Die
grauenhafte Rechtschreibung könnte ich noch verzeihen – aber:
An
der Grenze zwischen den beiden
Teilen Deutschlands verloren nach Schätzungen mindestens 800 Menschen ihr Leben.
Fast
5 Millionen flohen vor der Diktatur
in den Westen. Unzählige Familien wurden auseinandergerissen, Karrieren
zerstört. Mindestens 200000 Bürger wurden aufgrund politischer Urteile inhaftiert, 221 Todesstrafen vollstreckt.
Was
mich betrifft: Ich verfasse meist Artikel über Gesellschaftstänze.
Klar,
Zeitgenossen wie Christian Birkholz
sprechen den Vergleich ja nicht direkt aus. Dazu sind sie zu schlau. Es werden
halt ein paar schmierige Bildchen
gepostet, welche selbstverständlich die Assoziation
befördern sollen: Wie in einem Unrechtsregime habe es keinen Sinn, auf
meinem Blog zu diskutieren, da nur die „Parteimeinung“
zähle, andere Ansichten unterdrückt
würden. Halt eine Art kommunistischer Diktatur.
Der zentrale Inhalt meiner Artikel ist ihnen dagegen egal, dazu reichen einige oberflächliche Sprüche. Übrigens führen solche Leute oft einen völlig netten eigenen Facebook-Account. Gepöbelt wird nur auswärts. Der Grund ist klar: Man möchte bei der Anmeldung für andere Gruppen harmlos erscheinen.
Der zentrale Inhalt meiner Artikel ist ihnen dagegen egal, dazu reichen einige oberflächliche Sprüche. Übrigens führen solche Leute oft einen völlig netten eigenen Facebook-Account. Gepöbelt wird nur auswärts. Der Grund ist klar: Man möchte bei der Anmeldung für andere Gruppen harmlos erscheinen.
Ich
halte diese DDR-Vergleiche für eine rufschädigende
Diffamierung. Menschen, die sich in dieser Weise als „Freiheitskämpfer“ aufspielen, stellen das exakte Gegenteil dar und
gehören eher zu dem Typus, welcher sintemalen andere wegen „Abhörens von Feindsendern“ oder „Westfernsehens“ denunziert hätten.
Ebenso
fehlt mir jedes Verständnis, wenn ehemalige
Journalisten eine „selektive
Fairness“ pflegen, in der die Auflagenhöhe
wichtiger ist als ein halbwegs objektiver Blick.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Natürlich darf man Vergleiche ziehen – womit auch immer. Aber dann bitte präzise und begründet!
Soll
ich nun die Löschung des Links auf
meinen Artikel (und damit auch der teilweise positiven Kommentare) nun
ebenfalls mit der Pressezensur in autoritären Regimen vergleichen? Ach Quatsch –
auch das Böse ist nur ab einer gewissen Größe imposant.
Und immerhin steht
nun mein Text nicht mehr an einer Stelle, wohin er nicht passt.
Ich möchte hier einmal meine Erfahrungen mit Kommentaren zugunsten der Fairness auf diesem Blog schildern:
AntwortenLöschenIch habe viele Auseinandersetzungen mit Herrn Riedl gahabt und ich habe einen regelrechten Kleinkrieg hier ausgefochten. (Über manchmal unfairerweise aus dem Zusammenhang gerissene Zitate aus meinen Facebookkommentaren mal abgesehen. Ja, Herr Riedl, so fühlt sich das an, wenn man die Auseinandersetzung nicht auf dem jeweiligen Forum (FB) fortsetzt und stattdessen auf einem Nebengleis -auf Ihrem
Blog - weiterführt, wenn der Angesprochene davon manchmal nur zufällig erfährt. So ist es mir ergangen, aber das ist längst verziehen. )
Aber Herr Riedl hat hier nie eine - noch noch so krasse - Antwort von mir zensiert oder eine Veröffentlichung verhindert.
Na, wenigstens etwas - vielen Dank für die Bestätigung.
LöschenIch habe schon viele Diskussionen auf Facebook und anderen Foren geführt.
Meine Erfahrungen haben aber gezeigt: Das hat nur einen Sinn, wenn der Inhaber des Accounts gegen Entgleisungen einschreitet.
Freiwillig auf Hinrichtungsstätten begebe ich mich nicht, daher habe ich auch auf dem Blog des Herrn Cassiel keine Zeile geschrieben.
Zudem geht es ja hier um eine Veröffentlichung auf meinem Blog. Dann erwarte ich, dass man diese in der Regel auch hier diskutiert. Die Verschiebung hierher habe ich klar kommuniziert. Da konnte keiner überrascht sein.
Gerne noch, aus gegebenem Anlass, ein allgemeines Statement:
AntwortenLöschenIch habe im Lauf der letzten zehn Jahre eine Menge Ratschläge erhalten, wie ich meine Veröffentlichungen zu gestalten hätte – zum Teil sogar wohlmeinende.
Man darf sich darauf verlassen, dass ich all diese Ansichten überdenke – nicht dagegen, dass ich mich danach richte. Oft stammten sie von Leuten, welche eigene Blogs führten bzw. begannen oder Bücher planten. Kaum jemand von denen spielt heute bei den Tango-Veröffentlichungen noch eine größere Rolle.
Schwarmintelligenz hält zwar einen Bienenstaat zusammen – beim Menschen dagegen finde ich sie gefährlich.
Daher bin ich froh, mich in all der Zeit stets an den eigenen Überzeugungen, meinem persönlichen Gespür orientiert zu haben. Was ich schreibe, muss sich für mich gut anfühlen. Ich verfasse nämlich Texte, weil es mir Freude macht – und nicht, um Erwartungen anderer zu erfüllen.
Daher bleibt es dabei: Wo Riedl draufsteht, ist auch Riedl drin – und zwar ausschließlich. Das wird den einen freuen, den anderen nerven. Gut so!
Thomas Kröter hat mir vor einer guten Stunde via Facebook mitgeteilt, er werde nichts mehr von mir verlinken.
AntwortenLöschenIch habe mich bestens dafür bedankt.
Das ist sicherlich der geeignete Weg für Blogger, die zwar Links setzen, in denen sie erwähnt werden, um so mehr PR für ihre Seite zu generieren, jedoch nicht bereit sind, den Verfasser eines Artikels dann gegen unfaire Anwürfe in Schutz zu nehmen.
Im Gegenteil hatte ich seit einiger Zeit öfters den Eindruck, dass Thomas Kröter solche Attacken gegen mich nicht nur stehen ließ, sondern sie durch eine ironische Anmoderation sogar herausforderte. Wehrte ich mich dagegen oder sprangen mir Unterstützer bei, kam früher oder später der Hinweis, das Ganze doch zu beenden.
Ganz ehrlich: Solche Spielchen brauche ich nicht. Mein Blog ist bekannt genug, dass es auch ohne zweifelhafte Empfehlungen auskommt. Besser so als anders.