Das Wort zum Samstag
Heute ereilte mich wieder eine aktuelle und ergreifende Tango-Werbung. Ich übersetze und zitiere in vollem Wortlaut:
„Ich war schon zehn Jahre im Tango gelaufen, als ich sie kennenlernte, und ich entdeckte, dass ich nicht zehn Jahre im Tango gegangen war, sondern eher von einem Bein auf das andere hüpfte😅, so wie wir es bei einer schnellen Milonga machen. Und was für eine tolle Erkenntnis!
Es gibt nicht viele Maestros, die so tief in das Gehen eingedrungen sind, dass sie uns den Weg zum Verständnis vereinfachen können, und wir lernen schließlich Sequenzen in den Lektionen. Adrian und Amanda werden uns helfen, Präzision und Intensität in jeden Schritt zu legen, so dass die Sequenz, die wir machen, zweitrangig wird.
Und natürlich gibt es nicht nur eine Art zu gehen, es hängt davon ab, was ich ausdrücken möchte, von der relativen Position zu meinem Partner, der Bewegung, die dem Schritt folgt, der Position auf der Piste und natürlich der musikalischen Interpretation, die jeder Moment des Liedes inspiriert. Heute werden sie an all dem arbeiten.
Ich träume von einem Tango-Universum, in dem jeder dieses Wissen hat. Das macht es viel angenehmer für unsere Partner und für die Leute, die mit uns die Tanzfläche teilen.“
Quelle: https://www.facebook.com/groups/tangoinamsterdam/permalink/10161927323158279
So wie ich es verstehe, spricht zu uns da nicht der Tangolehrer (der hüpft ja nicht bei den Milongas zehn Jahre von einem Bein aufs andere)), sondern ein dankbarer Schüler, dessen Name wohlweislich verschwiegen wird.
Dass der Maestro wie wenig andere ins Gehen eingedrungen ist, wollen wir hoffen. Ob er auch tanzen kann, wird nicht gesagt. Trotzdem lernen wir auch Schritt-Sequenzen, welche allerdings zweitrangig sind. Und sicherlich können wir beim Gehen auch etwas ausdrücken – man denke nur an den Gang aufs Klo und zurück.
Ob man nun von einem „Tango-Universum“ träumen sollte, wo jeder dieses Wissen hat, lassen wir dahingestellt. Die Folge könnte sein, dass der Maestro dann keine Kurse mehr verkaufen kann.
Wissen und Verständnis jedenfalls kann man hier erwerben. Und das korrekte Laufen. Ob man auch tanzen lernt, wird nicht direkt gesagt.
Auf jeden Fall ist uns nun völlig klar, was zu erwarten ist:
Die „verschiedenen Arten des Gehens“ erlernen wir in 75 Minuten, und anschließend kann man sich in der gleichen Zeit „ultimative Musikalität“ verschaffen.
Hurra, der Tango ist somit gerettet!
Und hier noch ein wenig Werbung für das Lehrerpaar:
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