Das Wort zum Samstag
Jüngst las ich auf Facebook die Verheißung:
„The Godfather of
german tango teaching is coming to town !
Ticketshop now open: www.tangosmile.de“
Mit dem Großvater… äh Gottvater des deutschen Tangolehrens ist Michael Domke gemeint, der mit seiner Partnerin Eva Graf-Domke Workshops veranstaltet.
Als ich dann auf der verlinkten Website nachsah, entdeckte ich eine atemberaubende Fülle an Tango-Lyrik!
Man starte nämlich mit dem
„Tango Handtuch - dem Tango TOWL - Top Of The World Learning“
https://www.tangosmile.de/los-passos
Eigentlich müsste es „Totwl“ heißen, und „Handtuch" schreibt sich „towel" – na gut, dichterische Freiheit!
Noch schöner: Über dem „Credo“ der Veranstalter räkelt sich ein gar laszives Weib. Darunter liest man:
„Wir haben uns der Beförderung des verzückten und entrückten Tangolächelns der tanzenden Damen verschrieben.
Wir hecken für euch kleine, feine Veranstaltungen aus, die eine Atmosphäre ausstrahlen, die genau diese Geborgenheit ohne Enge ermöglichen, die die Schweizer Sprache treffend mit ‚Wöhli‘ benennt.
Unser Ziel sind wiederkehrende - dabei einmalige - Milongas. Durch wechselnde Themen, DJs und live acts wollen wir einzige aber nicht artige Veranstaltungen schaffen..“
https://www.tangosmile.de/home
Der Kenner ahnt: einmalige Milongas mit wiederkehrender Musik. Über deren Auswahl verliert man allerdings kein Wort.
Dafür findet man zu den Tanzveranstaltungen den Hölderlin-Preis verdienende Wortschöpfungen:
„Hinterhaus reloaded“
„Play it again, Sam – Tango im E-Werk“
„Die Tango Tanke – Gasolinera de Tango“
Auch ein Reiseangebot gibt es:
„Tango-Trance in der Provence“
https://www.tangosmile.de/kopie-von-events
Ich fürchte, das kann man nur noch mit Friederike Kempner (1828-1904) toppen, die als schlechteste deutsche Lyrikerin gilt:
„Paris – ihr wisst wohl, wen ich meine:
Die Stadt liegt an der Seine.“
Gerontolonga * www.tangofish.de |
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