Mixed Tandas – meine Beispiele
Mein letzter Artikel hat sich allgemein mit dem Thema „gemischte
Tandas” beschäftigt. Ich möchte nun konkreter werden: Welche solcher
Kombinationen habe ich selber schon
aufgelegt?
Da ich
bekanntlich CDs verwende, bin ich
natürlich froh, während einer Tanzrunde die Scheibe nicht wechseln zu müssen. Daher ergeben sich zwangsläufig viele Beispiele, welche sogar den
konventionellen Vorstellungen einigermaßen entsprechen: mehrere Titel eines Ensembles. Beim
Einsatz digitaler Musikdateien würde
ich wohl noch mehr experimentieren.
Dennoch bin
ich bei der Durchforstung meiner Playlists auf zahlreiche Beispiele von „Mixed Tandas“ gestoßen – einige Ideen
möchte ich hier vorstellen:
Wunderbar
funktionieren nach meinen Erfahrungen Kombinationen von „Ohrwürmern“ verschiedener Interpreten:
The best of tango
Milonguero viejo (Osvaldo Fresedo)
Ninguna (Jorge Falcón)
A media luz (Leopoldo Federico)
Vida mía (Luis Stazo & Monica Lander)
Tangomanía
Barrio de tango (Miguel Caló)
Casas viejas (Francisco Canaro & Juan Carlos Rolón)
Pregonera (Alfredo de Angelis & Carlos Dante/Julio Martel)
Oder in modernerer
Version :
Tangomanía
Bandoneón arrabalero (Raúl Garello)
Mí Buenos Aires (Sexteto Mayor)
Milonga del angel (The New Tango Sextet, Astor Piazzolla)
Oro y gris (Mariano Mores & Nito Mores)
Gerne
stelle ich Kombinationen mit berühmten Sängern
oder Sängerinnen zusammen:
Roberto Goyeneche: Naranjo en flor
Ariel Ardit: Romance de Barrio
Enrique Dumas: Pequeña
Adriana Varela: Pedacito del cielo
Caserón de tejas (María Graña & Orquesta Martin Darré)
La luz de un fósforo (María Volonté & Orquesta Horacio Larumbe)
Fuimos (Susana Rinaldi & Orquesta Julián Plaza)
Arrabalero (Blanca Mooney & Orquesta Osvaldo Fresedo)
Schwungvolle, fetzige Walzer
gibt es von vielen Orchestern – bislang hat sich noch niemand über die Mischung
beschwert (falls sie überhaupt auffiel):
Dichas que viví (Rodolfo Biagi / Andres Falgas)
Cortando camino (Carlos Di Sarli / Roberto Rufino)
Dos que se aman (Osvaldo Pugliese / Alberto Morán)
Flor de lino (Miguel Caló / Raúl Iriarte)
Oder in zeitgenössischer
Machart:
Vals de invierno (Solo Tango Orquesta)
El Paisaje (Lidia Borda & Ariel Ardit)
Barracuda (Quartango)
Oder warum nicht mal Walzer
und Foxtrotts kombinieren? Enríque Rodriguez konnte beides
hervorragend:
Llora corazón – Vals (Sänger: Armando Moreno)
Siempre fiel – Vals
En el vaivén – Foxtrott (Sänger: Ernesto Falcón)
Titina – Foxtrott (Sänger: Omar Quiros)
Eine Kombination alter französischer
Tangos hat Gast-DJane Manuela Bößel
probiert:
Serenade sans Espoir (Lucienne De Lyle)
C'est la Fumée (Jean Sirjo)
Le Tango Chinoise (Jean Lumiere)
Aus Luis Bravos Show “Forever
Tango” habe ich einmal folgende Tanda aufgelegt:
A fuego lento
Gallo ciego
Convencernos
Quejas de Bandoneón
Schöne
Tandas bieten auch die Soundtracks von
Tangofilmen:
Our last tango
Remolino
Ensueños
Yo soy el Tango
Jugando jugando
El último aplauso
Soledad
Ventarron
Volver
Romance de Barrio
Tango-Balladen vom Feinsten
ergeben sich beispielsweise mit
La moza donosa (Daniel Barenboim)
Years of solitude (Gerry Mulligan / Astor Piazzolla)
Poema valseado (Tango Mandrágora)
Die Idee
einer „Krimi-Tanda“ stammt von
einem Geburtstagsgeschenk an meine Frau Karin – einem bekennenden Fan dieses Genres:
The Miss Marple Theme (Ron Godwin)
Midsummer Murders (Jim Parker /
Inspektor Barnaby)
Love Theme from the Godfather (Nino Rota / Der Pate)
Ohne Krimi geht die Mimi nie ins
Bett (Heinz Gietz / Orchester Franz‘L.)
Eine meiner Lieblingstandas, bei der ich oft noch das Original „Tanguera“ in der Aufnahme von Mariano Mores hinzufüge:
Dreimal „Roxane”
Police
George Michael
Moulin Rouge
Und als Schlussrunde spiele ich gerne deutsche „Schnulzeros” von einst, beispielsweise:
Schenk deiner Frau doch hin und
wieder rote Rosen (Fred Bertelmann)
Tanze mit mir in den Morgen (Gerhard
Wendland)
Florentinische Nächte (Rudi Schuricke)
Ich bin mir
natürlich klar, dass ich „Hardcore-Fanatiker“
mit meinen Anregungen nicht erreichen werde. Nachdem man früher versuchte, den „Modernisierern“ jegliche Legitimation
abzusprechen, hat man sich nun in eine ideologische
„Wagenburg“ eingeigelt. Nur nicht von den Reglements abweichen, man würde
sonst umgehend aus dem erlauchten Zirkel fliegen!
Denjenigen,
welche für Argumente noch empfänglich sind, sage ich: Es gibt beim Auflegen
nur zwei Regeln – erstens keine zu starken Kontraste und zweitens keine zu
gleichförmige Aneinanderreihung.
Diesen Antagonismus zu bewältigen ist eine Kunst
– und daher der DJ ein Künstler (und kein Lieferant von nach Interpreten und Jahreszahlen
sortierten Musikdateien).
Die
Kollegen sind herzlich eingeladen, die eine oder andere Idee einmal auszuprobieren und dann hoffentlich zu erleben, dass
kein Blitz vom Himmel fährt!
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