Vom Erfolg eines unsäglichen Buches

 

Das kommt davon, wenn man sich wegen des Lockdowns endlich dazu durchringt, sein Arbeitszimmer aufzuräumen! So fiel mir eine Klarsichthülle mit einem größeren Papierstapel in die Hände – vor allem Material aus der Anfangszeit des Erscheinens meines Tangobuches: Teilweise herzallerliebste Mails und Zitate, an die ich mich oft schon gar nicht mehr erinnern kann.

Speziell auf dem Blog „Eine Plauderei über den Tango Argentino“ hatte es ja damals der bis heute namentlich unbekannte „Cassiel“ unternommen, meinen „Milonga-Führer“ in Grund und Boden zu schreiben. Dank seiner damaligen Popularität konnte er damit Dutzende von Kommentatoren dazu bringen, einander in Verwünschungen meines Werkes zu überbieten. Ich hatte das zirka 2012 (also zwei Jahre nach Erscheinen) einmal zusammengefasst und dann im Ordner versenkt. 

Die Zitate finden sich mehrheitlich hier:

https://tangoplauderei.blogspot.com/2010/09/gerhard-riedl-der-groe-milonga-fuhrer.html

https://tangoplauderei.blogspot.com/2010/10/der-grosse-milonga-fuehrer-gerhard.html 

Die meisten Beiträge sind nicht mit (echtem) Namen gekennzeichnet. Wo doch, habe ich den jeweils vermerkt. Texte des Bloggers selbst sind mit „Cassiel“ markiert.

Viel Spaß! 

Zum Buch: 

·         „der leicht größenwahnsinnige Untertitel“, „altkluges verbales Gemetzel“, „mit einer eher abstoßenden Härte“ (Cassiel, 24.9.10)

·         „ARGH! Hört sich nach einem schlimmen Machwerk an“ (Melina Sedó, 24.9.10)

·         „viel zu einseitig und destruktiv geschrieben“ (24.9.10)

·         „Um Himmels Willen! Ich mag jetzt im Einzelnen gar nicht auf das Buch eingehen“ (24.9.10)

·         „Ich habe das Buch inzwischen weggeworfen. Ich konnte es nicht einmal guten Gewissens verschenken.“ (24.9.10)

·         „zu viel Selbstbeweihräucherung“ (27.9.10)

·         „Was für ein unerträgliches Gegockel! Das wohl überflüssigste Tangobuch aller Zeiten“ (27.9.10)

·         „egozentrisch gefärbtes Buch“, „Riedls Häme ist entlarvend“, „Papierstapel“, „Riedls Erguss dazu“ (Anm: zur Tangomusik) toppt alles. So eine verquere Selektion von weitgehend Untanzbarem bis musikalisch Mediokrem ist mir noch nie untergekommen“, penetrante Selbstbeweihräucherung zuhauf“ (Christian Tobler, 28.9.10)

·         „10-Seiten-Entgleisung“, „unerträgliche Selbstdarstellung“ (21.10.10)

·         „wird sich das mit dem Buch in einem, spätestens zwei Jahren erledigt haben“ (Cassiel, 14.10.10)

·         „Selten habe ich so viel Arroganz auf einem Haufen gefunden“ (24.10.10)

·         „Mir geht dieser selbstgerechte Zeitgenosse unglaublich auf den Wecker.“ (24.10.10)

·         „unsägliches Buch“ (Cassiel, 25.10.12)

·         „ein furchtbares Buch“ (19.10.12)

·         „Ich finde das Buch noch viel schlimmer“ (20.10.12)

·         „Pöbeleien gegen viele Aktive der Tangoszene“, „einfach eine Zumutung“ (20.10.12)

·         „absurdes Buch“ (25.10.10) 

Zum Leseverhalten der Kritiker:

·         „Jetzt verwende ich wenigstens nicht meine Zeit mit der Lektüre des Buches“ (24.9.10)

·         „Unbehagen, das sich schon bei der Lektüre der Leseprobe eingestellt hatte (und mich von einem Kauf nachhaltig abhielt)“ (24.9.10)

·         „Ich denke, der Wagner-Verlag besitzt kein Lektorat“ (Cassiel, 24.9.10) Anm.: doch, siehe Impressum S.6 der Erstausgabe!

·         „nach der Lektüre einiger Seiten bei Google Books“ (27.9.10)

·         „innerhalb einer Stunde quergelesen“ (27.9.10)

·         „Hallo Gerhard, Christian Tobler aus Zürich hat Dein Buch gelesen“ (Cassiel, 28.9.10)

·         „Ich habe das Buch nicht von vorne bis hinten gelesen“ (Christian Tobler, 28.9.10)

·         „Ich habe das Buch von Herrn Riedel nicht gelesen“ (20.10.10) Anm.: wohl nicht mal den Autoren-Namen…

·         „Ich kenne (…) so viele schlechte Tangobücher, dass ich (…) das hier erwähnte erst gar nicht näher angeschaut habe“ (23.10.10)

·         „habe erst kürzlich dieses Buch zum ersten Mal zur Kenntnis genommen“ (20.10.12)

Zum Autor:

·         „Gezicke eines vermuteten oder tatsächlichen Lehrers“, „schwadroniert (…) in einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldet“ (Cassiel, 24.9.10)

·         „selbstgerechter Zeitgenosse“, „so kann Gerhard R. weiter sein Unwesen im Tango treiben“, „Hoffentlich wird der Autor reich, er wird sich nämlich zukünftig Taxitänzerinnen mieten müssen. Freiwillig wird hoffentlich keine Tanguera mehr mit ihm tanzen.“ (24.9.10)

·         „so man denn auf einen GröFaZ aus ist“ (Christian Tobler, 28.9.10)

·         „Wer schreitet schon selber zu seiner öffentlichen Hinrichtung“ (29.9.10)

·         „begnadeter Selbstdarsteller, dessen Humor und Süffisanz weitgehend anstrengend sind“, „unverbesserlicher Besserwisser“ (20.10.10)

·         „Er hat sich in seine Betonburg zurückgezogen und schmollt.“ „Hat er allen Ernstes geglaubt, die Tangoszene hat auf sein Buch gewartet?“ (21.10.10)

·         „Ein bedauernswerter Standardtänzer, der sich zur Milonga verirrt hat“ (22.10.10)

·         „Gerhard-bashing“ (23.10.10)

·         „ganz schön feige“ (24.10.10)

·         „ein unangenehmer Mensch“ (19.10.12)

·         „mit welcher Furchtlosigkeit sich Gerhard Riedl auf peinlichste Art und Weise der Lächerlichkeit preisgibt“ (19.10.12)

·         „wir sehen ihn auf der Couch, wo er seine Profilneurose pflegt (…) und sein Charakterdefizit anderen andichtet (…) Möge dem Herrn (…) ein ordentlicher Shitstorm entgegen’spritzen‘“ (20.10.12)

·         „akuter Ausbruch des Tourette-Syndroms bei G.R.“ (22.10.12)

·         „Geisterfahrer im Tango“ (Cassiel, 23.10.12)

·         „seine Phobie vor Diskussionen mit mir nimmt nun langsam pathologische Formen an“, „in seinem Facebook-Profil, das er wie die ehem. Prawda betreibt“ (Cassiel, 25.10.12)

·         „Schickt der feige R… jetzt schon Einpeitscher vor“, „dass das Tourette-Syndrom in R…s Pseudotangobiotop ansteckend ist“, „kann man diesen Gefahrenherd unter Quarantäne stellen, inklusive der Restauflage dieses fürchterlichen Buchs?“ (26.10.12)

·         „Gerhard seine Unverschämtheiten“, „seinen übersteigerten Selbstdarstellungsdrang“ (Cassiel, 26.10.12)

·         „Offensichtlich ist Gerhard unbelehrbar“ (26.10.12)

Selbsteinschätzung der Kritiker:

·         „Ich muss allerdings das Niveau der Beiträge schützen“ (Cassiel, 4.11.10) Anm.: Ich habe auf diesem Blog keine Zeile veröffentlicht.

·         „Hier wird ordentlich debattiert“ (22.10.12)

·         „eine souveräne, respektvolle Diskussion“ (23.10.10)

·         „Hier wird sachlich diskutiert und jegliche Kritik fundiert belegt“ (24.10.10)

·         „Es ist falsch, diesen Konflikt nun auf die persönliche Ebene zu ziehen“ (Cassiel, 26.10.12)

·          „... und noch ein großes DANKE für die zusätzlichen Anmerkungen...“ (Cassiel, 28.9.10) 

Fakten-Check: 

·         Mein Tangobuch gibt es nun seit mehr als 10 Jahren – inzwischen in der 3. Auflage. Insgesamt wurden zirka 6000 Exemplare verkauft.

·         Auf Cassiels Blog erschienen seit 2017 nur noch 6 Artikel, der letzte davon Ende 2019.

·         Mein Tangoblog zählt in derselben Zeit 760 Veröffentlichungen.

      Um Christian Tobler ist es sehr ruhig geworden. Seine eigene Milonga hat er aufgegeben, von DJ-Einsätzen oder Seminaren habe ich schon lange nichts mehr gehört.

·         Außerhalb des Cassiel-Blogs fallen die Kundenstimmen zum „Milonga-Führer“ vorwiegend positiv aus: http://milongafuehrer.blogspot.com/2019/03/der-noch-groere-milonga-fuhrer.html

·         Es gibt mehrere sachliche und differenzierte Besprechungen meines Buches, zum Beispiel hier: http://milongafuehrer.blogspot.com/2016/11/buchbesprechung-der-noch-groere-milonga.html 

P.S. Vermutlich kennt die neuere Tango-Generation mein Buch gar nicht mehr. Zudem droht ein tanzarmes Weihnachten. Wäre der „Milonga-Führer“ nicht ein tolles Geschenk für den Lieblings-Tanzpartner?

Das Werk ist noch zu haben, beispielsweise auch bei mir – porto- und versandkostenfrei: http://www.robinson-riedl.de/buecher.htm

P.S. Zu negativ? Das ändert sich im nächsten Artikel zu diesem Thema:

https://milongafuehrer.blogspot.com/2020/11/vom-erfolg-eines-unsaglichen-buches-ii.html


Kommentare

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