Was bleibt von unseren Lieben?
Heute durfte unser „Duo Tango Varieté“ (Bettina und Karin) bei der Milonga im Münchner Kulturzentrum „Interim“ für die Livemusik sorgen. Wir waren natürlich gespannt, wie das Publikum in der Landeshauptstadt auf die „Pörnbacher Dorfkapelle“ reagieren würde.
Hier die Playlist, die klassische Titel aus Tango, Vals sowie Milonga umfasst, aber auch Musik, die man auf den üblichen Veranstaltungen kaum hört:
1. Set:
A media luz
Bandoneón arrabalero
Mí Buenos Aires querido
Vida mía
Cortina: Jingle Bells (1. Advent!)
Pedacito del Cielo
Romance de Barrio
Palomita blanca
2. Set
Naranjo en Flor
Por una Cabeza
9 de Julio
Cortina: Jingle Bells
El Porteñito
Ficha personal
Amor en Budapest
Paris Canaille
3. Set
Vierteljahrhundert Dreiviertler
La Foule
L’Accordeoniste
Cortina : White Christmas
Adiós Nonino (Solo Bettina)
Oblivion
La Mer
Zugabe : Que reste-t-il de nos amours ?
Obwohl zu dieser Milonga nur privat eingeladen wird, war der Laden voll – vorsichtig geschätzt kamen 50 Gäste, die sich auch das mitgebrachte Fingerfood schmecken ließen (das Ganze fand um die Mittagszeit als „Tango-Brunch“ statt).
Bettina (Akkordeon) und Karin (Violine und Gesang) boten das Programm, das sie schon bei unserer letzten „Wohnzimmer-Milonga“ am 23.10. gespielt hatten – damals sozusagen als „Generalprobe“. Dennoch trafen sie sich (bei ihnen selbstverständlich) vorher noch mehrmals zum Üben. Und das, obwohl sie im Moment von einem Musiktermin zum anderen fahren!
Bettina und Karin |
Ich bin immer bemüht, die beiden Damen auf „musikalische Abwege“ zu führen – und gerade das 3. Set kam unglaublich gut an. Ich konnte Bettina überreden, sich trotz ihrer Terminbelastung den Übungsaufwand für den Piazzolla-Klassiker „Adiós Nonino“ anzutun. Er war das Glanzlicht des Auftritts – und natürlich wurde auch dazu intensiv getanzt.
Obwohl die Musikerinnen sich weiterhin der „Varieté“, also Vielfalt, widmen werden, stelle ich immer wieder fest: Wenn sie Chansons interpretieren, entsteht eine ganz besondere, zauberhafte Atmosphäre.
Auch die beiden Charles Trenet- Stücke am Schluss hatte ich ihnen dringend empfohlen. Sie haben nicht nur eine Ohrwurm-Melodie, sondern auch wunderschöne Texte.
„Que reste-t-il de nos amours ? “ - „Was bleibt von unseren Liebschaften?“ ist Nostalgie pur:
Bonheur fané, cheveux au vent
Baisers volés, rêves mouvants
Que reste-t-il de tout cela
Dites-le-moi
Un petit village, un vieux
clocher
Un paysage si bien caché
Et dans un nuage le cher visage
De mon passé
Verblasstes Glück, Haare im Wind,
gestohlene Küsse, bewegende Träume:
Was bleibt von alledem?
Sag es mir!
Ein kleines Dorf, ein alter Kirchturm,
eine Landschaft, so gut versteckt,
und in einer Wolke das liebe Gesicht
aus meiner Vergangenheit
Karin hat in ihren Schlussworten darauf hingewiesen: Was bleibt nach all den Krisen der zurückliegenden Jahre von unseren Lieben? Wir haben in München heute viele Menschen wiedergesehen, die uns in weit zurückliegenden Tangozeiten begleitet haben.
Deshalb kann ich nur sagen: Es bleibt oft mehr, als man meint.
https://www.youtube.com/watch?v=DEmQSeNQrh4
Daher unseren herzlichen Dank an die Gäste und ihren tollen Applaus, der sehr freundlichen Gastgeberin Gosia und ihren Helferinnen und Helfern, allen voran dem DJ Gatti, der kongenial aufgelegt hat. Wir kommen sicher mal wieder!
Kommentare
Kommentar veröffentlichen