Encuentros? Schon wieder!

 

In gewissen Tangokreisen ist die Begeisterung über das neue Blog von Klaus Wendel inzwischen etwas abgeflaut. Statt der erhofften streng konservativen Linie stellt der Essener Tangolehrer eher Grundsatzfragen zur weiteren Entwicklung unseres Tanzes. „So jedenfalls nicht“ ist fallweise die Tendenz, was natürlich jenen nicht gefällt, welche in Richtung „weiter so“ unterwegs sind.

Erschwerend kommt hinzu, dass der Autor gleich mit zwei Artikeln ein heißes, seit Jahren umkämpftes Eisen bearbeitet hat: die geschlossenen Tangowochenenden mit strenger Gäste-Vorauswahl und striktem Tanz- und Musikreglement – „Encuentros“ geheißen. Erwartungsgemäß sahen da Tango-Eminenzen wie Cassiel und Theresa Faus von weiteren Gratulationen ab und verwickelten den Schreiber in heftige Debatten. Ich hatte genau das vorausgesehen. Solche Leute lernt man ja als Blogger nicht kennen – man zieht sie sich zu.

Insbesondere der fast schon verstummte Autor der „Tangoplauderei“ packte die erwartbaren Textbausteine aus (in meiner Liste die Nummern 17, 19 und 23). Im Gleichklang mit einigen anderen Kommentatoren ventilierte er die Frage, warum es denn keine Encuentros geben solle:

„Ein weiterer Punkt, der die Diskussion mit Dir erschwert, ist der Umstand, dass Du noch nie eine solche Veranstaltung besucht hast. Du genehmigst Dir aber schon, zu kritisieren, wie es dort vermeintlich zugeht; mit anderen Worten: Deine (Vor-)Urteile zu kultivieren.

Warum lehnst Du Dich gegen etwas auf, was Dich eigentlich gar nicht betrifft oder einschränkt?

Was kümmert es Dich, wenn bei Veranstaltungen, deren Besuch Du ablehnst, Musik gespielt wird, die einer besonderen Auswahl unterliegt? Warum stört Dich das so?

Warum schreibst Du gegen eine von Dir vermutete ‚Monotonie im Tanz‘ an, wenn Du gar nicht in die Sphäre dieser Soziotope gerätst? Es kann Dir doch eigentlich vollkommen egal sein, was Deine Mitmenschen machen, Du aber musst den Kampf mit den Windmühlen aufnehmen.

Warum ziehst Du über andere Tangotanzende her? Bekommst Du nicht genug Aufmerksamkeit für Deinen Tango?“

https://www.tangocompas.co/baeume-und-waelder/#comments

Wenn ich dazu mal was sagen darf:

Kein Mensch, der fehlerlos bis drei zählen kann, will Tangokollegen und Kolleginnen die Teilnahme an bestimmten Veranstaltungen vorwerfen. Oder fordert gar, Encuentros abzuschaffen. Das würde schon mit elementaren Grundrechten unserer Verfassung kollidieren, insbesondere der Kunstfreiheit, der freien Entfaltung der Persönlichkeit, der Berufsfreiheit und der Freizügigkeit.

Nur gilt das natürlich für alle. Man muss dann auch nicht über ein Tangobuch herfallen oder Shitstorms wegen einer harmlosen Satire zu einem Cabeceo-Workshop sowie wegen eines blödeligen Zitats lostreten. Ebenso wenig braucht man sich einen Blog-Bußprediger wie den Züricher DJ Christian Tobler zu halten, der die moderne Tangomusik niedermacht – und nebenbei noch die Tangodanza:

„Smarte Typen weiden Tango Argentino seit Jahren aus und machen mit ihrer Beute ihr eigenes, ganz anderes Ding. Dagegen wäre nichts einzuwenden, wenn sie ihre Ergüsse - zB Musik für Spülmaschinentabs oder Katalysatoren für Bacchata - nicht aus Maketing-Überlegungen mit dem Begriff Tango aufmotzen würden. Warum bezieht Tangdanza dazu nie Stellung?“

https://milongafuehrer.blogspot.com/2019/03/anleitung-zum-niedermachen.html

Und dies nicht etwa als persönlichen Geschmack deklariert, sondern als allgemein gültige Wahrheit:

„Wer sich intensiv und lange genug mit der EdO beschäftigt, entdeckt, dass deren Wahrnehmung schlussendlich eben doch nicht Ansichtssache ist. Es taucht allmählich eine allgemeingültige Wahrheit auf, über die aufrichtige Aficionados einer Meinung sind.“

https://milongafuehrer.blogspot.com/2014/01/idiotologie-im-tango.html

Das sind übrigens keine seltenen Ausrutscher, im Gegenteil: Solche Holzereien ziehen sich durch viele Artikel und vor allem Kommentare auf Cassiels Blog. Tja, meine Herrschaften: Was kümmert es eigentlich euch, zu welcher Musik andere tanzen wollen? Und wieso müsst ihr Tangobücher lesen, die euch nicht gefallen? Lasst es doch einfach…

Und warum darf man nur über persönlich Bekanntes urteilen? Keiner von denen, die schon über die Pfaffenhofener oder Pörnbacher Milonga abgelästert haben, war bislang bei uns zu Gast. Obwohl wir bei den Eingeladenen keine Gesinnungskontrolle vornehmen.

Die Wahrheit ist halt: Beide Seiten dürfen das – schon wegen der ebenfalls im Grundgesetz geschützten Meinungs-, Presse- und Kunstfreiheit. In kulturellen Belangen (und dazu wollen wir vorsichtshalber auch den Tango zählen) ist es an der Tagesordnung, dass man über Geschmäcker streitet. Daher ist es kein Skandal, wenn man seine persönliche Ansicht über die eine oder andere Ausprägung des Tangos verbreitet. Das müssen alle aushalten. Freilich tun das intellektuell gehobene Naturen eher mit der spitzen Feder als mittels der verbalen Dampframme.

Ein Kennzeichen der Radikalen ist es jedoch, dass sie die Meinungsfreiheit nur für ihre Ansichten beanspruchen. Gegenteilige Sichtweisen werden jedoch als ungehörig gebrandmarkt. Auch in unserem Tanz gibt es Querdenker, die nach ihren Grundrechten plärren und anderen den Mund verbieten wollen.

Ich verstehe die Motive der Encuentro-Fans durchaus. In der Facebook-Gruppe „KoKo Tango“ beschreibt der Tänzer Veit Sinan sie so: Wenn man an einem mehrtägigen Tanzevent teilnimmt, ist man so drin im Tanzfluss, ohne all die Verspannungen und Sorgen des alltäglichen Lebens, dass man Sonntags wirklich um eine Klasse besser tanzt als am Freitag nach der Anreise. Ich finde diese Art von figurenreduziertem Tango ganz besonders befriedigend.“

Letztlich ist das Ganze eine Art von bewegungsarmer Gruppenmeditation zu einer sehr übersichtlichen Musik. Man fühlt sich geborgen im gemeinsamen Rhythmus der langsam dahinwogenden Ronda. Für mich ist Paartanz allerdings vor allem die gemeinsame Bewegung zweier Menschen zu einer herausfordernden Musik – weitgehend unabhängig davon, was andere Paare machen. Man muss dann natürlich konzentriert navigieren und ist eher gespannt als entspannt.

Letztlich kann man das Ganze auf die dialektische Beziehung zwischen Sicherheit und Freiheit zurückführen: Encuentros setzen auf Sicherheit und müssen daher viele Freiheiten einschränken – bei Contango-Events beispielsweise ist es eher umgekehrt: Da kann man sich schon mal einen blauen Fleck holen, wenn man ekstatisch übers Parkett kugelt. Die üblichen Milongas liegen irgendwo dazwischen: Es gelten gewisse Tanzregeln – man versucht aber dennoch, den einzelnen Paaren ihre freie Interpretation zu ermöglichen. Nicht nur bei diesem Thema bin ich ein Anhänger der Mitte.

Ein weiteres Motiv von Encuentro-Besuchern ist es offenbar, mit möglichst vielen Partnern zu tanzen. Und dies natürlich ohne jede Außenwirkung oder gar Show. Der oben zitierte Veit Sinan bringt dazu einen satirisch interessanten Vergleich:     

Es ist ein bisschen so, als würde man zwei Normalsterbliche beim Sex abfilmen. Die hatten vielleicht grandiosen Spaß, aber als Porno taugt es einfach nichts. Show ist Show und Schnaps ist Schnaps.“

Na, dann sind Encuentros so etwas wie Rudeltanzen im Swingerclub mit ohne nackig…

Allerdings genieße ich Schnaps und Tango gerne unverdünnt. Auf Facebook las ich dazu eine schöne Geschichte:

Eine Gattin, die auf Homöopathie schwört, wird von ihrem Mann ständig mit Gerede über die „Scheiß-Globuli“ genervt. Folglich entschließt sie sich, ihn mit Rattengift umzubringen – damit es besser wirkt, allerdings in einer millionenfachen Verdünnung! Vielleicht ging es dem Männe hernach sogar besser, was sie eventuell als „Erstverschlimmerung“ interpretiert hat…

Abschließend noch ein Video, das Veit Sinan in der Hoffnung vorgeschlagen hat, dass „der Spirit“ zumindest ein bisschen rüberkomme. Das verlinke ich doch gerne! Ab 3:20 ist auch klar zu erkennen, wie abhold man jeder Außenwirkung ist. Bei den übrigen Vögeln jedenfalls sind gespreizte Schopffedern eine Balz-Ausdrucksbewegung. Und statt mobil kann man natürlich auch mit Mobile tanzen!

https://www.youtube.com/watch?v=Fl56ptqsYlc

Kommentare

  1. Lieber Gerhard,
    natürlich hast du völlig Recht damit, daß jeder sich frei zu allem äußern kann und darf. Die Frage ist, wie sinnvol das ist. (Virologen, Fußballexperten, neuerdings Palästinaexperten) Ich selbst würde nur ungern öffentlich über eine Sache referieren, die mir aus eigener Erfahrung unbekannt ist und die Sinnhaftigkeit eines solchen Beitrags, der ja rein aus der sehr persönlichen Phantasiewelt des Verfassers entspringt, wird natürlich von vielen Hinterfragt. Mein Eindruck ist, daß die vielen und teilweise mit unnötiger Schärfe geführten Diskussionen im Netz über das Für und Wider von verschiedenen Stilen, Veranstaltungsformaten und die Gepflogenheiten auf Milongas eine Lagerbildung eher fördern und dem Aufbau einer größeren Tangoszene nicht weiterhelfen. Ich möchte an dieser Stelle gerne für etwas mehr Toleranz und auch Wertschätzung gegenüber Tänzern plädieren, die nicht das Selbe tun, wie man selbst. Viele, so auch ich, besuchen verschiedene Veranstaltungsformate und eine Kategorisierung (Marathontänzer, Encuentrotänzer, Nuevotänzer) wird vielen nicht gerecht.
    Ach, und wegen des Kopfschmucks in dem Video. Da gibt es immer einen Mottoabend und in dem Jahr war es ein "shocking detail". Die Leute mit den Sylvesterraketen auf dem Kopf sind sämtlich Römer, die ja bekanntlich spinnen. :-)

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  2. Lieber Veit,

    also, auf „Römer“ wäre ich bei dem Kopfschmuck nicht gekommen. Aber gut, ist ja lustig. Ich finde nur, es ist schon ein wenig auf Außenwirkung bedacht…

    Aus der „sehr persönlichen Phantasiewelt“ schreibe ich nun wirklich nicht – auch nicht über Encuentros. Ich habe dazu in den Jahren hunderte Seiten Text gelesen und Einladungen, Videos etc. angeschaut. Und es gibt im Leben viele Situationen, wo jemand über etwas schreibt, das ihm (oft glücklicherweise) noch nicht selber zugestoßen ist.

    Mein Artikel betont ausdrücklich, dass man niemand vorwerfen solle, solche Veranstaltungen zu besuchen. Und dass ich die Motive dazu durchaus verstehe. Kategorisierungen wie „Encuentrotänzer“ findet man in meinem Artikel nicht.

    Ich habe in vielen Jahren tonnenweise Toleranz verbraucht, weil Leute wie ich auf der Mehrzahl der angebotenen Milongas nicht die Musik fanden, die sie schätzen. Noch nie habe ich deswegen DJs dumm angeredet. Die Unduldsamkeit kam in den meisten Fällen von der anderen Fraktion, welche bereits nach einer modernen Tanda mit dem Wegbleiben drohten. Andere Beispiele von Hetzereien habe ich im Text zitiert.

    Lieber Veit, du kennst die Situation doch selber seit vielen Jahren und hast sie mit Blick auf mich einmal so beschrieben:
    „Als das Buch dann rauskam hat ihn die Szene, also wir alle, derart mit Katzenscheiße beschmissen, dass man es nicht anders bezeichnen kann als massives Mobbing. (…) Ich schätze, ohne den Shitstorm damals gäbe es den ganzen Blog nicht."
    http://milongafuehrer.blogspot.com/2018/09/gebrauchsanweisung-tango-pegida.html

    Mit Sicherheit kommt die Spaltung der Tangoszene nicht von Leuten wie mir, die stets für Vielfalt plädiert haben.

    Ich finde daher, angesichts der vielen Ereignisse in der Vergangenheit ist meine Art zu schreiben doch ohne verletzende Härten. Selber bist du ja durchaus auch ein Freund pointierter Sprüche. So hast du mal über Manuela Bößel, Peter Ripota und mich geschrieben:

    „Ihr seid derart gut dressiert mittlerweile!
    Regel! Regel! Wöff wöff!
    Cabeceo! grrrr wöff!!
    Pörnbach, Neolonga, so wie früher, jeder mit jedem. Wedel wedel..."
    http://milongafuehrer.blogspot.com/2018/02/am-arsch-vorbei-ist-auch-ein-schritt_3.html

    Habe ich dir auch nicht übel genommen!

    Danke für deinen Beitrag und schöne Grüße
    Gerhard

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  3. Die Abwägung von Sicherheit und Freiheit finde ich einen guten Ansatz. Wenn der Begriff "Encuentro" nicht schon eng mit "EdO" verwoben wäre, dann würde ich Deine Wohnzimmer-Milonga demzufolge als eben solches klassifizieren.
    Freiheit gilt es in einem Wohnunzimmer im wesentlichen für die Eigentümer, nicht wirklich für Gäste. Hier wird diese Eigentümer-Freiheit aber explizit zur Sicherheit bezüglich der bevorzugten Musik und Einstellung zum Tango genutzt, was somit auch den ausgewählten Gästen Sicherheit gibt.

    P.S.: Meditation eigentlich keine Traumreise.

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    1. Lieber Martin,

      schön, dass du so genau über unsere Wohnzimmer-Milonga Bescheid weißt!

      Für Gäste gibt es nämlich viele Freiheiten. Uns ist schon mal völlig egal, welche Einstellung ein Besucher zum Tango hat, er muss auch keine "Reputation" nachweisen. Ein nettes, sozial adäquates Verhalten reicht. Es wird auch nicht nach Geschlechtern oder Tanzrollen vorsortiert. Das ergibt sich schon irgendwie - einige Gäste beherrschen meist beide Rollen.

      Und jeder darf tanzen, wie er will - ob eng oder ausladend, hohe Aktionen oder auch nicht. Und es gibt keine Ronda-Vorschriften. Wir haben bislang erfolgreich darauf gesetzt, dass jede(r) so rücksichtsvoll agiert, dass niemand gerempelt oder gar verletzt wird.

      Und es gibt - siehe unsere Playlists - keine musikalischen Scheuklappen. Ich lege auch mal alte Aufnahmen auf oder erfülle Gästewünsche (meist aber erst beim nächsten Termin, da ich keine Computer-Datei habe).

      Ach ja: Und wie Mann oder Frau auffordert, ist uns ebenfalls egal, so lange er den Wunschpartner nicht an den Haaren aufs Parkett zerrt.

      Ich bin vor allem deshalb gegen den ganzen Reglementierungs-Wahnsinn, weil ich immer wieder erlebt habe, dass es auch ohne geht.

      Danke für die Anmerkungen und schöne Grüße
      Gerhard

      P.S. Und nein, das liegt nicht am kleinen, privaten Format. Ich kenne auch größere Veranstaltungen, bei denen das genauso funktioniert.

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    2. Keine Frage, Gerhard, genau so wie von Dir beschrieben stelle ich mir Deine Wohnzimmermilonga vor und ziehe das auch nicht in Zweifel.
      Du hattest mehrfach bekannt, dass dieses Konzept bei von Dir musikalisierten oder veranstalteten öffentlichen Milongas nicht tragfähig war ... und Du das deshalb ins Private verlegt hast. Und genau das berichten auch die Veranstalter von Encuentros und agieren ganz ähnlich.

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    3. Für diese Behauptung hätte ich schon gerne mal ein Zitat!

      In Wahrheit gab es im Wesentlichen zwei Gründe, warum wir 2009 mit der öffentlichen Milonga aufhörten:

      Zum einen wurde ich zu dieser Zeit schwer krank und mochte mir diese Arbeit nicht mehr antun. Zweitens begann damals die Zeit, in der die Anfeindungen aus der Tradi-Szene zunahmen. Auch damit wollten wir uns nicht mehr abgeben.

      Dass unser Konzept scheiterte und wir es deshalb ins Private verlegten, stimmt also überhaupt nicht. Mit den Wohnzimmer-Milongas haben wir erst 2015 angefangen, als ich gesundheitlich wieder voll belastbar war.

      Außerdem gibt es ein Alter,wo man sich lieber ins Private zurückzieht und den Stress als öffentlicher Veranstalter nicht mehr braucht.

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    4. Hmm, von Deiner schweren Erkrankung wusste ich, aber nicht von dem Zusammenhang - das ist natürlich ein Argument.

      Nach meiner Erinnerung hattest geschrieben, dass die Teilnehmer überzogen Anforderungen an die Räumlichkeiten hatten, dass unqualifiziert über Deine Musik gemeckert wurde, das andere Veranstalter Dich gemieden haben bis hin zu Anfeindungen. Dass das so insgesamt eine undankbare Aufgabe war.

      Mindestens drei (weitere) Veranstalter ziehen ihre Encuentros dieses/nächstes Jahr auch lieber ins Private ("nur auf Einladung") zurück und sparen sich den ganzen Stress im Vorfeld. Ich verstehe das durchaus.

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    5. Lieber Martin,

      es wäre mir sehr recht, wenn man über meine Aktivitäten und Beweggründe nicht vage und teilweise falsche Erinnerungen bemühen würde, sondern auf das einginge, was ich schreibe.

      Ich erlebe immer wieder, dass sich solche falschen Behauptungen in kurzer Zeit verselbstständigen und irgendwann zur „bewiesenen Tatsache“ werden.

      Daher nochmal: Hauptgrund war mein Gesundheitszustand. Wenn man ziemlich angeschlagen ist, verträgt man Anfeindungen und Anspruchshaltungen mancher Gäste schlechter als wenn man gesund und 20 Jahre jünger ist.

      Bei unseren Milongas Ähnlichkeiten mit Encuentros entdecken zu wollen, ist grotesk. Im Gegenteil haben wir stets versucht, einen Gegenentwurf zu solch reglementiertem Tango zu schaffen.

      Was uns übrigens ebenfalls von Encuentros und ähnlichen Massenevents unterscheidet: Wir verfolgen keinerlei finanzielle Interessen.

      Beste Grüße
      Gerhard

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  4. Lieber Gerhard,
    mit meiner Anmerkung, man solle eher über Dinge schreiben, die man aus eigenem Erleben kennt, hatte ich mich auf den verlinkten Artikel von Klaus Wendel bezogen, der ja nach eigenem Bekunden noch kein Encuentro besucht hat. Eine "fachkundige" Leserschaft bemerkt in der Regel vorurteilsbelastete Schreibe sofort, wenn sich aber Anfänger über das neue Hobby informieren wollen, gehen sie bei einem Blogautor wahrscheinlich von einer gewissen Expertise aus und dann sind solche Artikel, wie der von Klaus Wendel und auch viele Artikel von dir, mitverantwortlich für noch mehr Menschen mit Vorurteilen.
    Kurz zu meinen alten Kommentaren, die du oben zitierst. Ich habe in meiner Facebook-Anfangszeit öfter mal schärfer kommentiert, weil ich die Dynamik, die von einem einzigen "moralischen Zeigefinger" ausgehend, in einen Shitstorm ausarten kann, nicht begriffen hatte. Ich achte heutzutage sehr darauf, daran keinen Anteil zu haben und mein Eindruck ist, daß es allgemein besser geworden ist, insbesondere nach der Unzahl fruchtloser "Coronadiskussionen" im letzten Jahr.
    Schöne Grüße
    Veit

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    1. Lieber Veit,

      es steht ja jedem „Fachkundigen“ frei, mir hier per Kommentar mitzuteilen, was ich seiner Meinung nach falsch sehe. Allgemeine Behauptungen dazu reichen mir da nicht.

      Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, was ich vom Tango verstehe und was nicht. Das können auch Anfänger deutlich erkennen. Die Pose des „Wahrheitsverkünders“ findet man auf anderen Seiten.

      Lieber Veit,du hast dich ja auch schon früher um Verständnis und Ausgleich bemüht. Insofern werfe ich dir persönlich nichts vor. Im Moment backt man in der Tangoszene wegen der Corona-Krise allgemein kleinere Brötchen. Wie das in ein, zwei Jahren wieder wird, kann ich nicht voraussagen.

      Beste Grüße
      Gerhard

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