Why not the very best?
Wie bereits
im vorigen Artikel angedroht: Ich möchte – angesichts der inzwischen 260
Beiträge – meinen Lesern eine kleine Hilfestellung
bei der Auswahl geben.
Daher heute
eine Übersicht zu den zehn
meistgelesenen Posts!
Welche Texte fanden in zweieinhalb
Jahren das größte Interesse?
Und wieso?
Worum geht es da jeweils?
Um es vorweg
zu sagen: Keiner ist oft überraschter als ich, welcher Artikel abgeht wie eine
Rakete oder beim Start kaum von der Rampe kommt. Möglicherweise ist eine
Grundregel für den Erfolg: Nicht zu sehr anstrengen und viel mit copy &
paste arbeiten – manchen Blödsinn kannst eh nicht übertreffen…
Nun aber zu
den Charts: Auf Platz 1 liegt ein Beitrag, der erst ein gutes halbes Jahr alt
ist:
Von der Feinsinnigkeit
traditioneller Tangovertreter
Der Chef einer Wiener Tangoschule
und Encuentro-Veranstalter „Satho“
kämpft offenbar mit Haken und Ösen gegen Freigeister aller Art. Zuerst bekam
ich auf Facebook mein Fett ab (teilweise per Fake-Account), anschließend
lieferte er sich hier auf meinem Blog eine Debatte mit Peter Baumgartner und
mir (28 Kommentare!), welche sogar einigermaßen sachlich ausfiel. (Erstaunlich, wie sich manche benehmen können, wenn ihnen klar ist, dass sie andernfalls gelöscht werden...)
Wenig später nahm mich auf dem Forum
„tanzmitmir“ ein Wiener Pseudonym namens „masmas“ in die Zange – mit erstaunlich
ähnlichen Formulierungen. Wie mir beinahe ein „Zwangsouting“ gelungen wäre,
findet man hier:
http://milongafuehrer.blogspot.de/2016/03/verschweigen-ist-gold.html
Wie dem auch sein mag: Die Versuche, mich zu „versenken", gingen jedenfalls kräftig in die gestreifte Hose!
Wie dem auch sein mag: Die Versuche, mich zu „versenken", gingen jedenfalls kräftig in die gestreifte Hose!
Platz 2:
Einfach abschalten?
Dieser Text schaffte den
Spitzenplatz in der Rekordzeit vier Wochen! Das hat mich gerade bei dem Thema
riesig gefreut: Das Löschen unliebsamer Beiträge in sozialen Netzwerken scheint
doch nicht als so „normal“ empfunden zu werden, wie es gewisse Geister gerne
hätten – anders ist die große Aufmerksamkeit für diesen Text kaum erklärbar.
In zwei weiteren Beiträgen habe ich
diesen Umstand beleuchtet:
3. Platz:
Vida Mia - Osvaldo Fresedo Dizzy
Gillespie
Diesen Beitrag, der lange der
Spitzenreiter war, hatte ich (kurz vor einem Milongabesuch) in zehn Minuten
fertig. Letztlich habe ich nur das YouTube-Video der legendären Einspielung mit
dem amerikanischen Jazztrompeter und dem EdO-Orchester gepostet. Diese „furchtbare“
Musik missfiel einem konservativen Tangovertreter, worauf sich eine lange
Diskussion ergab (32 Kommentare!), welche sich allerdings bald mehr um meine
gar lästerlichen Tangobücher drehte…
Platz 4 und
5 erreichten meine Texte, in denen ich es vor einem guten
Jahr wagte, den Cabeceo-Benimm-Unterricht der Münchner Star-DJane Theresa Faus zu verblödeln. Auf deren
Facebook-Account rief man anschließend zum Dschihad gegen mich auf. In einer
Fülle von Kommentaren dort glaubte man selbst auf Nazi-Anspielungen nicht
verzichten zu dürfen.
Zitate aus "Faus I und II"
Das geht ins Auge: Einladung zum
Blinzel-Workshop
Auch die
folgenden Texte beschäftigen sich mit diversen Aspekten dieser Affäre:
Platz 6 (lange Zeit der Spitzenreiter):
Nicole Nau: Tanze Tango mit dem
Leben - Die Geschichte einer leidenschaftlichen Liebe
Der Umstand, dass ich das Buch der
inzwischen mit Luis Pereyra verheirateten Startänzerin nicht so toll fand und
dies nicht nur hier, sondern auch als Amazon-Rezension postete, brachte mir
eine sofortige Konfrontation mit ihrem Fanclub aus Eisenhüttenstadt:
Aber, noch mehr der Ehre, der
Weltstar selber diskutierte mit mir und dem heftig beleidigten Peter Ripota auf meinem bescheidenen
Blog! Mir wurde sogar die Einladung zu ihrer neuen Show zuteil – ich zog es
allerdings vor, mir den Eintritt selber zu finanzieren und ebenfalls eine
Rezension zu schreiben. Ergebnis: Das Ganze war besser als das Buch – vom Stuhl
gehauen hat es mich allerdings nicht.
Platz 7:
Ach, wie gut, dass niemand weiß,
dass ich Rumpelstilzchen heiß
Letztlich habe ich hier eine juristische
Banalität beleuchtet: Alle Blogs, die über die Privatsphäre hinausgehen,
brauchen ein Impressum. Geht nur
leider beim verehrten Kollegen Cassiel
nicht, da er sonst identitätsmäßig die Hosen runterlassen müsste. Folglich
herrschte mächtig viel Aufregung im Hühnerstall – der Chef selbdritt musste
sich nach langer Zeit des Ignorierens mit mir beschäftigen, was ihn mächtig
verdross:
(Sollten Sie übrigens dort einen
Kommentar hinterlassen wollen: Geht nicht, da in urliberaler Weise gesperrt!)
Ich habe darauf noch mit einem
Fortsetzungs-Artikel geantwortet:
Platz 8:
Herz-Schmerz-Milonga
Ich hätte nie erwartet, dass dieser
Bericht von einem meiner Milongabesuche innerhalb eines Monats eine derartige
Resonanz finden würde. Umso mehr freut es mich für meine Kollegin Annette, welche als Veranstalterin und DJane für eine Musikqualität
sorgt, die bundesweit einen Spitzenplatz besetzt. Die hohen Zugriffszahlen
sprechen dafür, dass die Offenbacherin im Rhein-Main-Gebiet über einen großen
Fankreis verfügt – zu Recht! Sie gehört übrigens zu den wenigen, welche (wie
ich) ihre Playlisten veröffentlichen:
Platz 9:
Nie sollst du mich befragen
Warum eine harmlose kleine Satire
über mir unnötig erscheinende Fragen und Gespräche auf Milongas zu 30
Kommentaren und diesem Spitzenplatz führte, ist mir schleierhaft. Vielleicht kam
ich mit dem Lohengrin-Vergleich einem Mitglied der konservativen Szene in die
Quere, welches seit längerer Zeit meine pure Existenz unerträglich findet…
Seine Anmerkungen (soweit er sie nicht wieder gelöscht hat) sind auch ein
germanistisches Vergnügen!
Last but not least und Platz 10:
Unter mütterlicher Überwachung
Auf seinem mazedonischen Tangoblog
verbreitet der dortige DJ und Tangoveranstalter Ivica Anteski seine ziemlich autokratischen Ansichten zu den Do’s und
Don’ts im Tango. Seine „Pflegerichtlinien für die Tangogemeinschaft“ habe ich
übersetzt und ironisch kommentiert, ebenso wie seine Tipps zum Auflegen bei
Encuentros und ähnlichen internationalen Events:
Inzwischen
ergab sich sogar ein (von mir hin- und rückübersetzter) Dialog mit dem Herrn:
Auf eine
Fortsetzung darf man gespannt sein!
Fazit
Ich finde einen Widerspruch sehr aufschlussreich: Während man im Netz mein "Gezicke" öfters kritisiert und von Sehnsucht nach einem friedlichen Miteinander im Tango überwältigt ist, sprechen die Zugriffszahlen eine andere Sprache. Mindestens acht der zehn obigen Artikel sind doch ziemlich konfrontativ! Nach einer Bilanz (http://milongafuehrer.blogspot.de/2015/12/wo-bleibt-das-positive.html) ist immerhin mehr als ein Drittel meiner Texte positiv. Offiziell wünscht man sozusagen „Blümchensex", klickt real jedoch Hardcore an.
Also, Leute, auch mal das Gute sehen, gell?
Fazit
Ich finde einen Widerspruch sehr aufschlussreich: Während man im Netz mein "Gezicke" öfters kritisiert und von Sehnsucht nach einem friedlichen Miteinander im Tango überwältigt ist, sprechen die Zugriffszahlen eine andere Sprache. Mindestens acht der zehn obigen Artikel sind doch ziemlich konfrontativ! Nach einer Bilanz (http://milongafuehrer.blogspot.de/2015/12/wo-bleibt-das-positive.html) ist immerhin mehr als ein Drittel meiner Texte positiv. Offiziell wünscht man sozusagen „Blümchensex", klickt real jedoch Hardcore an.
Also, Leute, auch mal das Gute sehen, gell?
Hallo Gerhard, erstmal muß ich ein bißchen, äh, klug-"Bob in die Bahn setzen". Rein wissenschaftlich-statistisch gesehen ist es nicht effizient, Top-Posts nochmal zu bewerben - die Listenposition haben sie ja gerade bekommen, weil ihr "Marktdurchdringung" schon sehr hoch war...
AntwortenLöschenWas mich aber eigentlich zum Schreiben motiviert hat, ist der Satz kurz vor Schluß - der mit der offiziellen Vorliebe für Blümchensex. Genial.
Muß schon wieder schaffen - aber das wollte ich dann doch noch gesagt haben.
Lieber Yokoito,
AntwortenLöschenim Prinzip schon richtig! Aber irgendwann "verschwinden" viel gelesene Posts im (nicht sehr übersichtlichen) Inhaltsverzeichnis. Und gerade in letzter Zeit ist der Leserzuwachs enorm - da sind wohl auch etliche Neuzugänge dabei.
Die meisten der zehn beworbenen Texte haben dann auch deutlich noch mehr Zugriffe bekommen - ebenso die damit (absichtsvoll) verlinkten Artikel.
Aber gut, ich starte vielleicht mal einen Text "Die zehn größten Flops im Blog" - mal sehen, wie sich das auswirkt...
P.S. Sexvergleiche stimmen im Tango fast immer!