Vor
fast einem Jahr veröffentlichte ich auf dem Forum www.tanzmitmir.net einen Hinweis auf meine kabarettistischen
Texte zum gerade aktuellen „Cabeceo-Training“:
„Ein solches wird nun in unserer
Gegend zum wiederholten Mal ganz ernsthaft angeboten. Muss ich jetzt nach fast
50 Jahren Tanzen ganz neu lernen, wie man auffordert? Welche Fertigkeiten im
Tango werden uns demnächst noch per ‚Workshop‘ angedreht: ‚Tanzschuhe wechseln
für Fortgeschrittene‘, ‚Wie kaufe ich mir an der Bar ein Getränk?‘, ‚unbegleiteter
Toilettenbesuch für Anfänger ohne Vorkenntnisse‘...? Die Vermittlung von ‚Sachkunde‘
ist kaum mehr zu stoppen!
A bissel Geblödel dazu:
http://milongafuehrer.blogspot.de/2015/04/das-geht-ins-auge-einladung-zum-blinzel.html“
Vor
einigen Tagen legte ich dort mit unserer
„Cabeceo-Fotoserie“ nach:
Ein
sich „masmas“ nennender Kommentator,
der sich auf dem Forum gerade frisch angemeldet hatte (!), lieferte
anschließend eine über 600 Wörter umfassende Suada, in welcher er die
Notwendigkeit des Cabeceo gerade auf Encuentros mit bis zu 250 Teilnehmern
begründete. Titel: „NEHMEN WIR
AN ES GÄBE KEINEN CABECEO UND MIRADA“. In dem Gedränge bei der Cortina wäre
ein verbales Auffordern des Wunschpartners (am Beispiel einer „Susi") kaum
möglich. Bereits in diesem Text wird Andersdenkenden „hohe Unwissenheit“ attestiert.
Da mich bei
einem derartigen Wortschwall der satirische Floh stach, antwortete ich ganz
kurz:
„Lieber masmas,
nehmen wir weiterhin an, es gäbe keine Cortinas, vielleicht nicht mal richtige
Tandas… dann gehe ich einfach, wenn Susi gerade nicht tanzt, zu ihr hin und
frage sie. Aber das ist wahrscheinlich zu einfach?“
Damit hatte ich nun eine Schleuse geöffnet. Das
bedeute ja „keine Zivilisation oder
Kultur“, lautete der fast schon apokalyptische Vorwurf. In
einer Flut ellenlanger Beiträge wurde ich belehrt, wobei der Tonfall – typisch
für Debatten mit den Konservativen – zunehmend schärfer wurde: Als Grund für
meine abweichende Ansichten durfte ich mir schon mal „Dummeit, Unwissen oder nur Freude an Kritik“ heraussuchen sowie
das Niveau geschlossener Milongas zu Kenntnis nehmen: „…dass die Veranstalter eines Encuentros sich sehr bemühen, dass alle
Teilnehmer den ‚Qualitätskriterien‘ entsprechen, die sich die
Encuentroteilnehmer wünschen.“
Mein Bekenntnis „Ich fordere so auf, wie es mir in der Situation am passendsten
erscheint“ reichte wohl nicht aus. Auf Encuentros jedenfalls sei ich fehl
am Platz: „Im Zigarrenraucherklub werden
halt auch keine Haschischpfeifenraucher aufgenommen“ – wobei ich bei
solchen Sprüchen ganz froh bin, dass mich mein Beamtenstatus von Verstößen
gegen das Betäubungsmittelgesetz abhält – brauchen würd‘ ich’s dann eigentlich
schon…
„Da erlebte ich
völlig sinnentleerte, grenzüberschreitende Anwendungen. Auf einen ‚Spassvideo' von dir, Gerhard Riedl, kommt die mißbräuchliche
Verwendung vom Cabeceo und Mirada meines Erachtens hervorragend zum Ausdruck.
Wie auch überhaupt, dieses Video exzellent bestimmte Vorurteile und nicht
verstandene Rituale darstellt.“
Mich erinnerte dies an den früheren
Geldschein-Warnhinweis:
„Wer Cabeceos
nachmacht oder verfälscht, oder nachgemachte oder verfälschte sich verschafft
und in Verkehr bringt, wird mit Encuentro-Ausschluss nicht unter zwei Jahren
bestraft.“
Oh weh, Spaß verstehen gehört wohl nicht zu
den ‚Qualitätskritierien‘ traditioneller Milongas! Nun wurde mein Psychostatus
freudianisch analysiert und mir Befunde wie „halluzinierend“
und „pubertär“ zugedacht. Und die
Freude auf Encuentros bestätigten schließlich – Zitat – „tausende Photos von glücklichen und lachenden Fotos“ (die Reaktion
von „masmas“ bewies, dass er den Gag nicht verstanden hatte).
Auch mein Hinweis, ich hätte mich noch nie um
die Teilnahme bei einem solchen Treffen beworben, wurde feinsinnig analysiert: „Sich
von einer Gruppe ausgeschlossen zu fühlen hat nicht unbedingt als Voraussetzung,
sich um Anschluß an diese Gruppe beworben zu haben. Es genügt oft das eigene
Gefühl des ‚Ungenügens‘.“ Jessas, jetzt wo er's sagt, merk ich's auch!
Schon die ganze Debatte über hatte sich bei
mir ein Verdacht geregt: Diesen opulenten Schreibstil inklusive der
gebetsmühlenartig wiederholten, völlig vernagelten Mantras kannte ich doch…
Zudem schien der Verfasser über profunde Einblicke in die Wiener Tangoszene zu
verfügen! Richtig, da hatte mich doch Thomas
Mayr, seines Zeichens Chef der dortigen Tangoschule „SaTho“, schon einmal auf Facebook zunächst unter Pseudonym
attackiert und schließlich auch auf meinem Blog kommentiert (bis heute der
meistgelesene Beitrag: http://milongafuehrer.blogspot.de/2015/11/von-der-feinsinnigkeit-traditioneller.html)
Ich beschloss, auf den Busch zu klopfen und schrieb nur: „Ist ja gut, Thomas...“
Und was kriege ich als Antwort? Nicht etwa
„Was fällt dir ein?“ oder „Das bin ich nicht“ – nein, er schreibt zurück:
„Ist nicht grad gut, Gerhard!“
Kurz darauf schien ihm dann aufzufallen,
welches „Beinahe-Geständnis“ er da abgelegt hatte, und er verfiel ins
„Winnetou-Deutsch“:
„bei masmas handelt
es sich um masmas
masmas wünscht keinen Dialog auf Gerhard Riedls Seite“
Mit Verzögerung dann die Pflicht-Empörung:
„Versuche Pseudonyme
aufzudecken in einen Forum in dem Pseudonyme erwünscht sind und vom
Betreiber/Administrator des Forums bei der Anmeldung EMPFOHLEN wurden, sind
Grenzüberschreitende Handlungen. Auch wenn Grenzüberschreitungen aus Not und
Hilflosigkeit passieren, sind sie NICHT in Ordnung.“
Na gut, wenn man einen Tanzpartner sucht... Herr „masmas" tat dies ersichtlich nicht, sondern hatte sich kurz vorher wohl zum Zweck angemeldet, mir eine zu verpassen!
In dieser Haltung bestätigten ihn dann noch
weitere Forumsteilnehmer:
„Den Namen zu nennen
-- und dies noch ‚verdachtsweise‘ lt. Schlusssatz .. widerspricht einfachsten
Anstandsregeln. Ist eine Entgleisung.“
„Sehe ich genauso.
Aber diese Entgleisung macht G.R.s Stil-, Spach- und Hilflosigkeit sichtbar: Er
konnte den sachlichen Argumenten von masmas einfach nichts mehr entgegensetzen.“
Ja, ja, meine „Spachlosigkeit“ gegenüber „sachlichen" Argumenten…
Einmal mehr setzt man auf Ausgrenzung: „Es
bleibt zu wünschen, dass das Verbleiben solcher Personen im Forum nicht mehr
lange gegeben ist.“
Ok, inzwischen geht dort das Hickhack zwischen
den Parteien auch ohne mein Zutun lustig weiter. Wie schön: Ich kann mich in altersgemäßer
„Waldorf & Statler“-Manier in meine Loge zurückziehen und gelegentlich mit
Erdnüssen werfen…
Nur eins noch, meine Lieben: Das Gold,
welches konservative Tangovertreter einer bestimmten Musikepoche zuordnen, gilt
nicht für das Verschleiern der eigenen Identität. Bis zu meinem seligen Ende
werde ich daran festhalten, dass bei Dialogen – egal ob virtuell oder analog,
persönlich, fernmündlich oder schriftlich – die Angabe des wahren Namens normal und dessen Verschweigen
problematisch ist. Wenn man mir in Heckenschützen-Manier Dummheit und Ignoranz
vorhält, ist es mein gutes Recht, den Verfasser ausfindig zu machen zu wollen.
Die Methode „Haltet den Dieb“ verfängt daher nicht.
Sicherlich mag es Foren geben (z.B. über
Analfisteln), wo ich für Pseudonyme Verständnis habe – aber bei einer so
harmlosen Sache wie Gesellschaftstanz? Aber vielleicht habe ich bei diversen
Auseinandersetzungen über Tango den Bezug zu Proktologie bislang übersehen…
Neuester Stand: Inzwischen hat der Administrator von „tanzmitmir" die Kommentarmöglichkeiten zum Thread gesperrt und mir mitgeteilt, ich möge keine „verdachtsweisen Zwangsoutings" vornehmen. Von anonymen Attacken war nicht die Rede. Manchmal wünschte ich mir, nichts vorherzusehen... Vielleicht sperrt man demnächst meinen dortigen Account.
Disclaimer: Ich
habe nicht behauptet, dass Thomas Mayr identisch mit „masmas“ ist, sondern nur
einen Verdacht beschrieben, allerdings mit interessanten Reaktionen – der
pseudonyme Kommentator hat diese Einlassung bislang nicht dementiert. Sollte
der angesprochene Tanzlehrer bestreiten, die beschriebenen Beiträge verfasst zu
haben, kann er mir das gerne per altmodischer Post (wegen des Absendernachweises,
gell?) mitteilen. Ich werde dies dann selbstverständlich veröffentlichen.
P.S. (2019): Das Forum, auf dem der ganze Trara stattfand, gibt es längst nicht mehr. Mein Blog dagegen schon.
P.P.S. (2023) Nebenbei: Thomas Mayr ist bis heute wohlgelittener
Chef einer Wiener Tangoschule!
https://www.satho-tango.at
Hallo Gerhard, sag bitte dem Tanzmitmir-Admin einen schönen Gruss von mir...laut einer gerade von mir erfundenen - aber auf eigenen gefühlten Forschungsergebnissen basierenden- amerikanischen Studie heissen 22.3% aller Tangueros Thomas. War also sicher nur ein Zufallstreffer. Ansonsten musste ich bei diesem Always-Cabeceo-Thema
AntwortenLöschenwieder an das alte chinesische Sprichwort denken: "Für den, dessen einziges Werkzeug ein Hammer ist, sieht jedes Problem wie ein Nagel aus".
Mir ging es bei dem Artikel gar nicht speziell um den Cabeceo. Ich habe nur endgültig die Schnauze voll davon, dass man mich anonym beleidigen darf, ich aber nicht versuchen soll, hinter solche Pseudonyme zu kommen.
AntwortenLöschenAber Du hast ja Recht: "Mayr" ist ebenfalls ein sehr häufiger Name...
Gerade als neuer Thementext auf „tanzmitmir“ veröffentlicht – solche Äußerungen sind offenbar dort schon erlaubt:
AntwortenLöschen„masmas Verfasst am: 14. 3. 2016 14:32 Titel: Danke an den Administrator
Herzlichen Dank an den Administrator für die Zurechtweisung des ungehörigen Benehmens von Gerhard Riedl im Threat: Cabeceo-Training (Gerhard Rield nimmt dazu übrigens auf seiner eigenen Webseite in typischer abwertender Weise Stellung, zu lesen auf seinen Tangoblog: http://milongafuehrer.blogspot.co.at im Beitrag "Verschweigen ist gold!
Leider hat sich Gerhard Riedl nicht nur einer seriösen Auseinandersetung hier im Forum entzogen und Grenzüberschreitungen/Regelverletzungen begangen, sondern er schreibt nun auf seinen Tangoblog unter dem Titel: "Verschweigen ist Gold", Falschdarstellungen, die letztlich auch den Administrator dieses Forums einbeziehen.
Da threats dieses Forums im Internet auffindbar sind, machte es Sinn, hier an dieser Stelle auf diese Geschehnisse hinzuweisen und zu empfehlen, sich nicht auf die Falschdarstellung Gerhard Riedls auf seinen Blog zu verlassen, sondern den Originaltext im Forum zur Entlarvung des Lügengebäudes von Gerhard Riedl zu lesen: http://www.tanzmitmir.net/tanzpartner-boerse/viewtopic.php?t=16362&start=60“
"Entlarvung des Lügengebäudes" - früher war es mal üblich, Belege zu bringen, wenn man jemand der Lüge bezichtigte. Scheint im Internet nicht mehr nötig zu sein!
Löschen"Lügenpresse, Lügenpresse!"
Ist ja grad aktuell...
Lieber Masmas (ich schreibe an dieser Stelle an Dich, weil ich keine Lust auf tanzmitmir habe (ach ja, die Kommentarfunktion ist ja sowieso gesperrt): Dein Denglisch tut weh. Es heißt „Thread“ und nicht Threat. Ein Threat bist eher Du, für mein ästhetisches Empfinden. Aber wenn Du Dich an Orten wie tanzmitmir rumtreiben mußt, bin ich schon wieder ein wenig versöhnt – das ist ja schon eine ziemlich harte Strafe.
AntwortenLöschenIm übrigen hätte man zu meiner Schulzeit Leute wie Dich wohl „alte Petze“ genannt. Heul doch, Weichei.
Lieber Gerhard - falls der letzte Absatz zu hart war, bitte löschen - ist okay. Ich kann nur nichts für mein heißes argentinisches Blut (seltsam für einen Japaner, oder?).
Nein, passt schon, Yokoito, der Herr ist offenbar ziemlich schmerzfrei. Inzwischen geistert er durchs Forum und sucht sich neue Opfer, weil ich derzeit nicht zur Verfügung stehe.
LöschenÜbrigens: threat = Bedrohung (sonst kapiert er den Gag wieder nicht)