Piazzolla zum Tanzen 2

Montag, Oktober 30, 2023

Piazzolla zum Tanzen 2

„Seit 1940 bis heute hatte ich die schrecklichsten Probleme, nur wegen einer Volksmusik namens Tango …“ (Astor Piazzolla)

Der folgende Artikel dürfte zu denen gehören, die man in gewissen Tangokreisen wieder ignorieren wird: Erstens ist er völlig satirefrei und positiv – und zweitens könnte er das Vorurteil erschüttern, zu Astor Piazzollas Musik könne man nicht tanzen.

Der argentinische Komponist und Bandoneonspieler hatte stets auch ein Faible für den Jazz, den er 1974 mit dem US-amerikanischen Bariton-Saxofonisten Gerry Mulligan (1927-1996) auslebte. Die beiden hatten sich schon 1954 bei Piazzollas Musikstudium in Paris kennengelernt, als Mulligan zu einem Jazzfestival anreiste. Bereits damals spielten die beiden zusammen. 20 Jahre später produzierten sie das legendäre Album „Summit“ (auch „Tango nuevo“ oder „Reunión cumbre“ genannt). Es wurde ein Verkaufserfolg und immer wieder neu aufgelegt.

Die italienische Zeitung La Opinion schrieb dazu:

„Summit“ […] ist nicht nur das wundervollste oder ein von Mulligan schon lange fälliges Album. Es ist auch eine Bestätigung dafür, dass Piazzolla fortfährt, in welchem Kontext oder welcher Stadt auch immer, ein Schöpfer von unbestechlicher Persönlichkeit zu sein. Das Beschämende daran ist, dass er das nicht in seinem eigenen Vaterland kann.

https://de.wikipedia.org/wiki/Summit_(Album)

Von den 8 Titeln stammen 7 aus der Feder Piazzollas, nur „Aire de Buenos Aires“ steuerte Mulligan bei.

„Gänsehautmusik“ ist für mich vor allem das Stück „Years of Solitude“ („Años de Soledad“). Ich habe es noch nie auf einer anderen Milonga gehört, allerdings schon öfter in Pörnbach aufgelegt. Sein Zauber tat jedes Mal seine Wirkung auf die Tanzenden: