Hoch vom Rosse komm‘ ich her…



Wieder einmal war es der Berliner Tangokollege und „Aphorismen-Liebhaber“ Thomas Kröter, welcher mich – bei seiner beständigen Suche in den Weiten der digitalen Tangowelt – auf einen lesenswerten Beitrag aufmerksam machte:

Der in Umbrien residierende Bildhauer und Tangolehrer Wolfgang Sandt befragt neuerdings seine Leser auf der Website „Tango Kurs“ zu immer wieder interessanten „Dauerbrennern“. Diesmal ist das Thema:
 
Nach welchen Kriterien fordern Tänzer die Frauen auf?“

Da er nach eigenem Bekunden nicht von den Kriterien aller Männer weiß, sagt er uns gerne, was für ihn wichtig ist, um eine Dame zum Tanzen einzuladen:

Damen, die er nicht oder nicht gut kennt, fordert er fast ausschließlich per Mirada und Cabeceo auf.

Sorry, aber wenn die Frau sonst wohin gucke, könne er halt auch nichts machen – nicht, weil er ein so „empfindliches Seelchen“ sei und einen Korb nicht verkraften könne, sondern da ihm dann eventuell diese Tanda durch die Lappen gehe – die meisten Frauen wollten ja nicht „zweite Wahl“ sein.

Leider beziffert er nicht, in welchem Prozentbereich er sich gemeinhin Körbe holt, wenn er eine Tänzerin verbal auffordert und dies daher meidet – und ob nicht etliche Tangueras sein vergebliches Gestarre auf eine Konkurrentin mitkriegen und dann ebenfalls nicht mehr wollen…

Immerhin, so seine Verheißung, habe eine Frau, welche códigomäßig alles richtig mache, dann schon „gute Chancen“, dass er ihre Bereitschaft zur tangomäßigen Paarung einmal berücksichtige – wenn nicht gleich, so dann doch höchstwahrscheinlich im Lauf des Abends“: Geduld ist des Weibes höchste Zier!

Ein anderes, wichtiges Kriterium für ihn ist, ob die Dame sympathisch wirkt.

Na klar, wer fährt als richtiger Mann schon auf eine „unfreundliche, sauertöpfische, desinteressierte Miene“ ab? So ahnen wir bereits düster, was nun noch kommen muss:

Er wolle nicht behaupten, dass Aussehen keine Rolle spiele.

Der erste Kontakt erfolge ja mit den Augen – „außer eine Dame mit einem wirklich betörenden Parfüm“ würde „hinter seinem Rücken vorbeischweben“.
Heißt das nun: Wer gut riecht, muss nicht unbedingt auch noch tanzen können? Aber vielleicht gibt es bei manchen Zeitgenossen auch gute Gründe, lieber ihre Rückseite zu passieren…

Immerhin kommt nun doch noch die politisch korrekte Absicherung: „Aber wichtiger als Aussehen oder Alter sind die Dinge, die ich oben beschrieben habe, und wie sich das Tanzen anfühlt, wenn es denn so weit ist.“
Tja, und das merkt man halt erst, wenn man schon auf Tuchfühlung gekommen ist...

Was er auch einzuschätzen versuche, bevor er eine Dame auffordere, sei ihr Tanzniveau.

Er schaue sich im Lauf der Milonga schon an, wie die einzelnen Damen tanzten. Na klar – man kauft die Katze ja nicht im Sack, sondern wartet erstmal ab, bis ein anderer Dödel die Premiere hinlegt!

Mit Anfängerinnen tanze er nicht gerne schwungvolle, dynamische Walzer: „Für die Dame ist das in den allermeisten Fällen eine Überforderung, selbst wenn ich aus meiner Sicht fast nichts mache.“
Ja, beim Zeus, es ist halt von den Hügeln des Olymp sehr schwer, sich in die Probleme des einfachen Fußvolkes hineinzuversetzen – da kann ein tänzerischer Flatus unten wie Donnergrollen ankommen…
Eher sei ein langsamer Canaro oder eine ebensolche Milonga anfänger-kompatibel.

Ebenso muss man sich als tänzerische Gottheit natürlich aus dem ordinären Kampfgetümmel heraushalten: „Damen, die permanent, ohne Anlass und Rücksicht auf andere Tänzer oder die Musik, wilde, riskante Ganchos und Voleos fabrizieren“ haben selbstredend auch keine Chance! Klar: Der Tangolehrer meint Boleos"...

Und natürlich möchte man die genau passende Partnerin zu jeweiligen Musik – also eine nach der anderen und nicht drängeln!

Bei starkem Gefallen kann der Gute allerdings ziemlich klebrig werden: Dann erlaube er sich schon mal, diese Dame „so sie denn will, auch öfters zum Tanzen einzuladen“.
Sauber – was ist denn dann mit dem Código der „one tanda rule“?? Ich bin entsetzt!

Eh wir’s noch vergessen: Tanzschuhe sind auch Bedingung – Damen unten ohne „signalisieren damit, dass sie nicht tanzen wollen“ und kommen so gleichfalls um einen Tanz mit dem Meister herum!

Hier der Originaltext:

In meinem vorigen Artikel habe ich ein Beispiel für die „Willkommenskultur“ in der Tangoszene beschrieben – ich finde, dieser Text ergänzt das Thema eindrucksvoll!

In einem handelsüblichen Märchen muss die Heldin maximal drei Proben bestehen, damit sie den Prinzen kriegt – damit dürfte eine Anfängerin in diesem Fall nicht auskommen:

Möglicherweise hat sie nur Turnschläppchen, Socken oder gar Straßenschuhe an, hält „Cabeceo“ für einen veganen Deoroller, wundert sich nur, wieso der Typ sie so anglotzt, zeigt vor lauter Nervosität eine angespannte Mimik, findet keinen Deppen, der sie dem Maestro erstmal vortanzt, und Förderschul-Tangos werden grade auch keine gespielt – dann hat sie schon fünf Nieten gezogen und kommt gar nicht mehr dazu, keine Boleos zu tanzen…

Es gibt heute kaum noch ein gesellschaftlich honoriges Milieu, in dem verquere Männerträume sich so leicht umsetzen lassen wie beim Tango!

Mir schwebt da allerdings auch ein Traum vor: Dass eine gestandene Frau mit Schmackes mal ins Zaumzeug des Tango-Zossens greift und den hehren Prinzen mit den Worten auf die Erde zurückholt: „Ej, magst an Piazzolla tanzen oder kannst das nicht?“ Ich weiß nicht, ob dem Armen dann noch irgendwelche Pillen retten könnten – nicht mal die von „Fisherman’s Friend“: „Sind sie zu stark, bist du zu schwach!“

Mangels Realität bleibt uns als Tanguera-Ideal nur die Darstellung der Sissi in der Fantasie der „Elisabeth“-Autoren Michael Kunze und Sylvester Levay, wo die Kaiserin nicht nur zur Frage des Cabeceo feststellt:

Ich will nicht mit Fragen und Wünschen belastet sein,

vom Saum bis zum Kragen von Blicken betastet sein.

Ich flieh', wenn ich fremde Augen spür'.

Denn ich gehör nur mir.

P.S. Wenn ich eine Frau auffordere, erwarte ich an ihren Beinen nur eins: Füße!

Kommentare

  1. Tja, lieber Gerhard Riedl,

    mann kann Dinge natürlich auch bewußt falsch verstehen oder interpretieren.

    Trotzdem vielen Dank, dass Du auf meinen Blogpost hinweist.

    Aber jetzt kommt die wirklich interessante Frage: Nach welchen Kriterien forderst Du denn die Damen auf? Was macht denn für Dich eine Tänzerin attraktiv?

    Das war nämlich genau die Frage, die Monika gestellt hat, und die wahrscheinlich auch viele andere Frauen interessiert.
    Also, sag uns Deine Meinung dazu,gerne auch auf dem Tangokurs Blog.
    Und bitte jetzt nicht kneifen.

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  2. Lieber Wolfgang,

    na klar veröffentliche ich Deinen Kommentar, wieso denn nicht?

    Sicher kann man(n) Dinge bewusst falsch verstehen oder interpretieren. Falls damit ich mit meinem obigen Beitrag gemeint bin: Nein, hab ich nicht, jedenfalls nicht bewusst!

    Aber im Artikel steht ja ein Link auf Deinen Originaltext – den kann jeder lesen und sich dann selber ein Urteil bilden.

    Meine Sichtweisen zum Auffordern habe ich wahrlich an vielen Stellen veröffentlicht. Schon mal das gelesen?

    http://milongafuehrer.blogspot.de/2015/08/warum-tanzt-der-nicht-mit-mir.html
    http://milongafuehrer.blogspot.de/2015/06/mein-asozialer-tango.html
    http://milongafuehrer.blogspot.de/2014/08/zehn-tipps-fur-tanzerinnen-die-nicht.html

    Oder in meinem „Milonga-Führer“? Stünde in der neuesten Auflage auf S. 328-342.

    Und ich hatte eigentlich gehofft, dass meine Einstellung in den satirischen Bemerkungen zu Deinen Kriterien zum Ausdruck kommt.

    Aber bitte sehr, gerne auch nochmal im Klartext und in der Reihenfolge Deines Artikels:

    Cabeceo oder nicht ist für mich kein Thema, denn damit kegelt man gerade Anfängerinnen heraus, die davon nichts wissen oder sich komisch dabei fühlen. Wenn ich also mit so jemand tanzen will, gehe ich hin und frage – und ich würde mich freuen, wenn das viele Frauen ebenso handhaben würden.

    Wenn eine routinierte Tänzerin mich konsequent ignoriert, werde ich sie kaum auffordern – ist schon klar. Bei Anfängerinnen kann eine „unattraktive“ Attitüde viele Gründe haben, über die ich nicht spekuliere. Wenn eine Frau sehr lange sitzt, fordere ich sie einmal auf. Tango ist ein sozialer Tanz. Über die miese „Willkommenskultur“ vieler Szenen habe ich im vorigen Text berichtet.

    Das Tanzniveau ist für mich kein Kriterium. Tango ist ein Abenteuer, irgendwie kommt man schon zurecht, zu jeder Musik. Insofern gibt es bei mir auch keine Lieblingspartnerinnen für bestimmte Tangorichtungen. Entweder man kann tanzen oder nicht, fertig!

    Nochmal positiv zusammengefasst: Aussehen ist für mich kein Thema, eher die Begeisterung für die Musik und der feste Wille, sich tänzerisch weiterzuentwickeln. Damen, die nach zwei Jahren immer noch so tanzen wie am Anfang, werde ich eher nicht auffordern. Aber die können ja mich fragen. Körbe gebe ich keine.

    Ein Problem sind für mich Milongas mit langweiliger (meist eher traditioneller) Musik: Um aus dieser noch einen Hauch Leben herauszutanzen (und die ganzen „Stehlampen“ auf dem Parkett zu umkurven), braucht es schon Super-Tänzerinnen. Zumindest eine habe ich meist dabei.

    Mit bestem Dank für Deinen Kommentar
    Gerhard

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    1. Lieber Gerhard,
      zum Thema
      "Wobei mir wirklich der Kamm schwillt, ist diese verengte Alternative „traditionelle Aufnahmen versus Neo- und Nontangos“."

      findest Du eine kurze Antwort in dem Thread auf dem Tangokurs Blog.
      http://tango-kurs.com/nach-welchen-kriterien-fordern-tnzer-die-frauen-auf/#comment-691

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    2. Da man in Kommentaren nicht direkt verlinken kann, gebe ich Wolfgang Sandts Äußerungen hier wieder:

      „Ich weiß nicht, wessen Sichtweise Du hier meinst. Ich habe überhaupt nichts gegen neue Tangoorchester, und auch nicht gegen neue Tangostücke oder schön tanzbare Neufassungen von alten Stücken.

      Aber Neotango ist für mich etwas anderes als von jetzt lebenden Musikern geschriebene tanzbare Tangomusik.
      Neotango assoziiere ich in erster Linie mit Elektrotango, gleichförmigen Elektrobeats und alibihalber drübergelegtem Bandoneongesäusel, damits halt noch irgendwie in die Tangoschublade geschoben werden kann.

      Wers mag kann das gern hören. Mich langweilt es zu Tode.
      (…)
      Natürlich gibt es tolle zeitgenössische Musiker, und ich finde absolut, dass wir diese unterstützen sollten.

      Ich weiß nicht, was Du unter ‚herrschender Ideologie‘ verstehst.
      Falls Du meinst, dass die Mehrheit der Tangotänzer nur die alten Orchester hören will, und Neuem gegenüber verschlossen ist, liegst Du aber, meiner Meinung nach, falsch.

      Das Problem ist doch wohl eher die leidige GEMA Herrschaft in Verbindung mit der ‚Geiz ist geil‘ Mentalität vieler Menschen, die nicht verstehen wollen, dass künstlerische Leistung und das Organisieren von Konzerten auch angemessen bezahlt werden müssen.“

      Lieber Wolfgang,

      es gibt sicherlich viele Elektrotango-Stücke, die mich ebenso langweilen wie Dich. Wenn man meine Playlisten betrachtet, wird man erkennen, dass ich aus diesem Genre eher sparsam Titel auswähle, die interessanter zu vertanzen sind – beispielsweise Otros Aires. Und was ist eigentlich mit dem Tango nuevo (Stichwort Piazzolla)?

      Unter „herrschender Ideologie“ verstehe ich, dass viele Veranstalter die Gäste konsequent von dem fernhalten, was es im Tango nach 1960 gegeben hat und gibt! Ob dies immer im Sinne der Besucher ist, wage ich zu bezweifeln: Erst heute erhielt ich die Nachricht, dass eine Tangogruppe in meiner Nähe offenbar versucht, eine Milonga mit abwechslungsreicher Musik „in den Griff zu kriegen“, welche bislang genau von den Menschen besucht wurde, die eine musikalische Alternative schätzen, und das sind nicht wenige, da hast Du recht.

      Und bitte nun nicht das Argument „wenn es denn klar angekündigt wird“ – ich habe schon einmal dokumentiert, dass dies bei der überwiegenden Mehrheit der Tangoveranstaltungen nicht passiert. Eher wird so getan, als gäbe es musikalisch gar keine Alternativen zu den alten Aufnahmen!

      Und die GEMA mag an vielem Schuld haben, daran aber nicht: Auch traditionelle Aufnahmen fallen in der Regel noch unter diesen Schutz. Die meisten Autoren und Komponisten dieser Werke sind nämlich erst nach 1946 verstorben.

      Danke für Deine Beiträge – macht Spaß, mit Dir zu diskutieren!
      Gerhard

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  3. Haha, lustiger Text!

    Ja, die "Willkommenskultur" scheint in manchen Kreisen nicht so wichtig zu sein.

    Der Cabeceo macht manchen Leuten Spaß, dann finde ich das prima. Aber wenn es dogmatisch wird und verbale Aufforderung verpönt ist, finde ich das anmaßend.

    Neulich ist einem Tradi-Tänzer der alten Schule folgendes passiert: Er geriet in direkten Blickkontakt mit einer Dame, mit der er nicht tanzen wollte und hat es irgendwie verpennt, rechtzeitig wegzugucken. Was macht dann so ein armer Kerl? Die Frage könnte man ja mal in den Fragenkatalog mit aufnehmen.

    Der Herr auf dieser Milonga tat folgendes, ich habe es mit eigenen Augen gesehen: Er schüttelte den Kopf! Ist das jetzt höflicher und einfühlsamer, als einer Dame, die direkt fragt, eine höfliche verbale Absage zu geben, wenn es denn gar nicht geht? Und angeblich kriegen ja andere gar nicht mit, was zwischen Leuten Cabeceomäßig so läuft. Ich habe es aber mitgekriegt! Soll der Cabeceo nur schnöde Egoismen verdecken?

    Der Herr hätte den Mumm haben sollen, der Dame zu erklären, warum er nicht mit ihr tanzen will, z.B. entweder ehrlich "Deine Schuhe gefallen mir nicht", oder "Du siehst mir nicht gut genug aus", "Du hast vorhin einen Boleo gemacht", "Du guckst nicht freudig genug" usw.

    Oder unehrlich: "Habe gerade entsetzliche Kopfschmerzen". "Muß ganz dringend aufs Klo" usw.

    Das Kopfschütteln heißt einfach "ich will nicht mir dir, warum auch immer". Ist natürlich am einfachsten, aber das wäre auch verbal gegangen, hätten genauso viele oder wenige mitgekriegt.

    Der Cabeceo kann auch ein nettes Spiel sein, das Spaß macht, aber dann sollte man darauf achten, dass der Spaß erhalten bleibt.

    Grüße von Annette

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  4. Liebe Annette,

    ich bin ja nicht gerade ein „Cabeceo-Experte“, habe jedoch schon lange den Eindruck, dass die Blickkontakte gerade den Frauen auf einer Milonga nicht verborgen bleiben (was kriegen weibliche Wesen im sozialen Umfeld eigentlich nicht mit?). Sie registrieren dann sehr wohl, dass der Typ nach vergeblichen Hypnoseversuchen bei der Konkurrentin anschließend plötzlich sie anstarrt – gar nicht gut!

    Und was ist denn eigentlich so furchtbar, mal drei Tänze mit einer Person zu akzeptieren, welche man nicht gerade herbeigesehnt hat – vielleicht wird’s ja doch ganz nett, und ansonsten muss ich immer an den Satz der wilhelminischen Frau Oberst bei einem Hausball denken, die zu den jungen Offizieren sagte: „Meine Herren, tanzen! Sie sind nicht zum Vergnügen hier!“

    „Freundlich bleiben und allen ihren Spaß lassen“ ist für mich der einzige Código, den ich akzeptiere.

    Danke für die herrliche Geschichte und liebe Grüße
    Gerhard

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    1. Lieber Gerhard,
      für mich ist es nicht furchtbar, auch mal mit einer Dame zu tanzen, die ich nicht herbeigesehnt habe. Wie gesagt, die Einladung zu einer Tanda schlage ich nur aus, wenn ich mit der Musik überhaupt nichts anzufangen weiß. Und dann biete ich der Dame die mich auffordern wollte immer an, eine andere Tanda mit ihr zu tanzen(aber nochmal: das kommt wirklich äußerst selten vor).

      Aus der Sicht einer Dame würde ich das allerdings etwas anders sehen. Es gibt nämlich wirklich einige unserer Geschlechtsgenossen, mit denen ich als Dame auch auf keinen Fall tanzen wollen würde. Und ich spreche jetzt nicht von Anfängern die sich noch etwas ungeschickt anstellen, sondern von denjenigen die die Damen mit Belehrungen zumüllen http://tango-kurs.com/einfach-mal-die-klappe-halten/
      ihre Arme mit einem Schraubstock verwechseln, oder glauben, ihre Tanzpartnerin durch Kneifen in den Po in die richtige Richtung dirigieren zu müssen.

      Bei solchen "Herren" ist auch ein Tanz schon einer zu viel, und ich ermutige meine Kursteilnehmerinnen und überhaupt alle Tänzerinnen, sich so etwas nicht bieten zu lassen, und diese "Tangokenner" konsequent zu meiden.

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    2. Lieber Wolfgang,

      klar kann man einmal eine Tanda ablehnen, wenn man das mit einem Angebot für später verbindet und dies auch einhält.

      Deine Formulierung „wenn ich mit der Musik überhaupt nichts anzufangen weiß“ amüsiert mich allerdings: Da müsste ich auf traditionellen Milongas viele Tänze ablehnen!

      Und ich weiß ja nicht, auf welchen Veranstaltungen Du verkehrst – aber dass man Tänzerinnen in den Po kneift, habe ich (und ebenso meine Begleiterinnen) noch nicht erlebt. Solche Typen sollte man sofort auf dem Parkett stehen lassen!

      Ansonsten glaube ich, der Anteil von „Horror-Tänzen“ ist gendermäßig gerecht verteilt. Im Extremfall ist da sicherlich ein Korb ok. Diese Probleme sind aber eher selten – wenn man sich nicht der im Tango zunehmenden „Prinz/essin auf der Erbse“-Empfindlichkeit ergibt…

      Beste Grüße
      Gerhard

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  5. Ein Thema das ich, obwohls ein ewiges Dauerthema ist, gerne mag ;-)
    Ich beantworte es mal von mir aus:
    Wen fordere ich auf: Frauen, mit denen ich schon früher schön getanzt habe, sowie alle, die mir sympathisch erscheinen. Und ja: auch mir unbekannte Frauen. Wie eine Frau tanzt ist mir meist eher egal, ich verlange von mir, dass ich mit jeder Frau "zurechtkomme" ;-)
    Wen fordere ich nicht auf: Frauen, die mir früher irgendwann mal "dumm" gekommen sind (z.B. belehrt, dass man diese oder jenes nicht tanzen könne o.ä., die Druck aufgebaut haben, oder welche, die mir nen Korb gegeben haben und unmittelbar darauf zum "Supertänzer" gesprungen sind um mit dem zu tanzen ;-) usw.), Frauen, bei denen ich glaube, sie gerade zu stören (die z.B. intensiv mit ner Freundin quatschen). Bei Frauen, die mir auf den ersten Blick unsympathisch oder zu sehr "gestylt" erscheinen (steh halt mehr auf "natürlich", was auch immer das genau heissen mag), mache ich hingegen immer wieder Ausnahmen und fordere sie trotzdem auf, da hatte ich schon zuviele positive Überraschungen (d.h. mein "Instinkt" ist hier ziemlich fehlerbehaftet).
    Wie fordere ich auf: ich bin faul und mag deshalb Cabeceos, d.h. wenn sie zurückschaut, dann erst steh ich auf und geh hin ;-) Ich versuche tatsächlich erst Blickkontakt (ich gehöre aber auch zu den Männern, die gar nicht so gerne reden bzw. erst "warm" werden müssen)

    Ach ja Körbe: ich vergeb selber keine.

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    1. Lieber Robert,

      vieles sehe ich ganz ähnlich!

      Diese Aussucherei der Tanzpartnerinnen je nach Orchester etc. brauche ich nicht.

      Einen Korb gibt mir jede Tänzerin auch nur einmal (es sei denn, sie begründet dies plausibel).

      Ich finde es auch immer wieder eindrucksvoll, wie manche Frauen ihre tänzerischen Chancen minimieren, indem sie von einem Ort zum anderen rennen bzw. sich ständig neue Gesprächsanlässe suchen!

      Tanzen sollten meine Partnerinnen am besten schweigend - so wie ich auch.

      Und klar, wenn ein Blickkontakt zustande kommt, umso besser. Ansonsten frage ich halt.

      Danke für Deinen Kommentar!
      Gerhard

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    2. Hallo Robert,

      kann ich Deinen Beitrag auf meinem Tangokurs Blog veröffentlichen, oder magst Du vielleicht selbst was dort zur Diskussion beitragen?

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  6. Was ich sehr interessant finde: Wolfgang Sandt hat seine Frage nun in verschiedenen Foren gestellt. Antworten kriegte er genau zwei - von Robert und mir.

    Schon seltsam, dass die meisten Männer mit ihren Kriterien fürs Auffordern nicht rausrücken wollen...

    Ich tu's mal stellvertretend: wenig Tanzerfahrung, blond, blauäugig-naiv, unter 50. Ist doch klar!

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