Gut, dass wir mal diskutiert haben…
Zu meinem Artikel „Aluhut
contra Doktorhut“ erhielt ich vor drei Tagen auf meiner Facebookseite einen
Kommentar. Den Namen der
Betreffenden verschweige ich aus Barmherzigkeit (ist aber wohl eh ein
falscher).
Worum ging es in dem Text? Im Zentrum stand der Offene Brief einer großen Zahl von
medizinisch Tätigen, die sich gegen die vielen Fake News zum Thema Corona
wandten und die Netzbetreiber zu Gegenmaßnahmen aufriefen. Im zweiten Teil habe
ich aus einem Video von BR24 zitiert,
welches erklärt, woran man Verschwörungsmythen erkennt. Bis auf die
Schlusszusammenfassung habe ich weitgehend die Ansichten anderer zitiert.
Dies sollte man wissen, wenn man den folgenden Kommentar liest:
„Ich habe lange nicht
verstanden, was diese ganzen Artikel mir vermitteln sollen, für eine Absicht haben. So langsam verstehe ich
die Absicht dieses Bloges. Unnötige Satire, Anschauung eines Themas von einer
einzelnen Person und dessen eingeschränktes Urteil ... Hey einfach mal
rausgehen, unters volk mischen und mit denen reden, die auf die Straße gehen
und für unsere Grundrechte kämpfen. Es wäre auch angebracht, sich mit dem
aktuellen Corona Thema auseinander zu setzen bevor man irgendein Blödsinn schreibt
und sich ne stoffmaske drüber zieht ohne zu überlegen was diese mit unserer
Gesundheit macht“
Nun gut, aufkeimendes
Verständnis meiner Zeilen (welcher eigentlich genau?) macht ja schon einmal
Hoffnung.
Satire –
zumindest meine – wird als „unnötig“ empfunden: Kann man so
sehen.
Und ja, Autoren äußern meist ihre persönliche Meinung und haben ein subjektiv eingeschränktes Urteil – das ist der Normalfall, der hier
anscheinend zum Vorwurf gereicht.
Ganz klar: Es wäre angebracht, sich mit dem Thema Corona auseinanderzusetzen – habe ich in weit über 20 Texten versucht. So what?
Lustig fand ich auch die Anspielung auf die Maske: Hatte ich bislang nur zum
Fototermin auf – meine arme Frau muss einkaufen gehen. Leidet sie
gesundheitlich durch den Mund-Nasen-Schutz? Sie meint, auf lange Zeit werde es
schon lästig, mehr aber nicht.
Was bei trolligen Botschaften nicht fehlen darf, sind Ratschläge, wie ich mich zu verhalten
hätte. Und:
Aha, ich schreibe also „Blödsinn“ – das, Mädel,
lässt du gefälligst stecken, gell?
Daher antwortete
ich:
„Ach, ich gehe jeden
Abend auf die Straße, zusammen mit den Sängern und Musikern des Pörnbacher
Kirchenchors, um den Menschen ein paar frohe Minuten zu bescheren. Da treffe
ich sehr viele vernünftige Leute.
Ich glaube, die erdrückende Mehrheit unseres Volkes (nach Umfragen 83 Prozent) ist ziemlich weit von dem entfernt, was da einige Sektierer auf die Straße treibt.
Zum Thema Corona habe ich mich auf meinem Blog in 26 Texten genügend geäußert. Sicher haben Sie die alle gelesen und sogar verstanden.
Ansonsten: Wenn Sie sich weiter auf meiner Seite äußern wollen, dann ersuche ich um gepflegtes Benehmen. Im Klartext: Nochmal ein Spruch wie ‚Blödsinn‘, dann lösche ich Ihre Beiträge. Hier habe ich das virtuelle Hausrecht. Und richtig: Das ist Zensur.“
Ich glaube, die erdrückende Mehrheit unseres Volkes (nach Umfragen 83 Prozent) ist ziemlich weit von dem entfernt, was da einige Sektierer auf die Straße treibt.
Zum Thema Corona habe ich mich auf meinem Blog in 26 Texten genügend geäußert. Sicher haben Sie die alle gelesen und sogar verstanden.
Ansonsten: Wenn Sie sich weiter auf meiner Seite äußern wollen, dann ersuche ich um gepflegtes Benehmen. Im Klartext: Nochmal ein Spruch wie ‚Blödsinn‘, dann lösche ich Ihre Beiträge. Hier habe ich das virtuelle Hausrecht. Und richtig: Das ist Zensur.“
So ging der „Meinungsaustausch“
weiter:
„Sektierer? Bitte um
Begriffserklärung
Pörnbach hat wieviele einwohner? 10?“
Pörnbach hat wieviele einwohner? 10?“
„Einfach beides
googeln...“
„Bestimmt nicht“
„Eben. Tatsachen
könnten verwirren.“
Was ich im Kontakt mit diversen Krawallschachteln gelernt habe: Es ist Zeitverschwendung, sich auf Verhöre einzulassen. Vor allem, weil es
nichts nützt. Man interessiert sich ja nicht wirklich für das, wonach man fragt
– eher ist es der Griff zur Dampfpfeife…
Die Dame war daher nicht
zufriedengestellt:
„Mir gefällt ihre
herablassende art nicht. Aber als ehemaliger schullehrer ist das wahrscheinlich
einfach schon ins blut übergegangen und sie merken es nicht einmal. Sobald sie
in irgendeiner Art kritisiert werden, gehen sie auf angriff und kommen mit
ultralangen nichtsaussagenden texten, spionieren die leute aus und zietieren
ihre texte, um sie bloß zustellen, wo dann keiner mehr lust hat zu lesen.
Kommen diskussionen auf, die nicht passen, wird zensiert, tja ... auf fragen
wird auch nicht eingangen, nur blablabla.
Also nochmal zu
meiner ersten frage, was ist der zweck ihres blogs?“
Ich versuchte es nochmal:
„Tja, das soll und
darf jeder sehen, wie er möchte. Ich habe meine Sicht dazu schon im allerersten
Text Ende 2013 dargestellt. Aber, ich fürchte, sie wird Ihnen nicht gefallen:
http://milongafuehrer.blogspot.com/2013/10/zunachst-die-antworten-auf-die.html
http://milongafuehrer.blogspot.com/2013/10/zunachst-die-antworten-auf-die.html
Ein Tipp: Wenn Sie nicht herablassend behandelt werden wollen, empfehle ich, nicht gleich im ersten Kommentar zu verbalen Grobheiten zu greifen.
Inzwischen haben Sie nun fast alle Klischees bedient, mit denen man mein Blog seit Jahren kritisiert: Lehrer, Provinz, unzulässiges Zitieren, Zensur…
Und dann wollen Sie von mir noch alles Mögliche wissen, obwohl ich doch nur „Blabla“ schreibe – um dann anschließend zu behaupten, das interessiere Sie nicht. Dann lesen Sie meine Texte halt nicht.
Was glauben Sie eigentlich, was ich nun tue? Meine Einstellungen ändern, nur weil sie Ihnen nicht gefallen?
Da wünsche ich lieber viel Spaß beim Demonstrieren für die Grundrechte. Ich nehme an, Meinungs- und Pressefreiheit sind da mit dabei. Ich hoffe, Sie sehen das auch als meine Grundrechte – oder darf man die nur ausüben, wenn man bestimmte Ansichten vertritt?“
Die Antwort der
Kommentatorin bestand aus einem einzigen Wort:
„Blubb“
Ermattet möchte ich die Feder sinken lassen. Das kann man
nicht erfinden.
Mir geht es hier nicht um eine persönliche Abrechnung – das Problem ist ziemlich verbreitet. Schon
oft erhielt ich Kommentare, bei denen ich mich ernsthaft fragte, ob die Person
auch nur ansatzweise zum Erfassen von
Textaussagen in der Lage ist. Opfer der Bildungsreformen?
Schon vor Jahren habe ich den studierten Historiker,
Unternehmer und Autor Dr. Rainer Zitelmann
zitiert,
der von seinen Erfahrungen als Hochschullehrer berichtet:
„Bei mündlichen Tests merkte ich,
dass viele Bewerber Textpassagen auswendig gelernt hatten - für mich ein
untrügliches Zeichen dafür, dass sie die Inhalte nicht verstanden. Heute wird
an den Universitäten viel auswendig gelernt, denn das ist die Methode für
diejenigen, die intellektuell nicht in der Lage sind, Sachzusammenhänge zu
verstehen.
Bereits als Dozent an der FU Berlin
Ende der 80-er bzw. Anfang der 90-er Jahre war ich beim Lesen vieler
Hausarbeiten und Abschlussarbeiten verzweifelt. Ich fühlte mich so ähnlich wie
ein hochmusikalischer Mensch, der den ganzen Tag Anfängern zuhören muss, wie
sie auf einem hoffnungslos verstimmten Klavier spielen. Sätze fangen irgendwo
an und hören nirgendwo auf, sind logisch nicht stimmig und zeugen eigentlich
nur davon, dass der Student nicht richtig verstanden hat, was er da überhaupt schreibt.“
„Im Jahr 2000 studierten 33% eines
Jahrgangs, heute sind es 59%.“ (…) „Bis zu 50%
brechen ihr Studium ab. Dass immer mehr junge Menschen Abitur machen und
studieren, ist weder eine Folge davon noch hat es dazu geführt, dass die Zahl
der begabten und intelligenten Menschen gleichermaßen gestiegen wäre. 60.000
bis 75.000 Studenten brechen jedes Jahr ihr Studium ab, das sind 28 Prozent. In
Fächern wie Bauingenieurwesen und Mathematik, wo man sich mit ‚labern‘ nicht
durchmogeln kann, liegt die Abbruchquote bei etwa 50 Prozent.“
Aber vielleicht wollte die laut FB-Profil jüngere Dame
mir einfach mitteilen, dass ihr meine
Ansichten nicht passen – warum auch immer. Oder, dass sie gar keine Lust hat, meine Artikel zu lesen. Was aber nicht
zugeben will, weil es doch ein wenig armselig klingt. Vielleicht hat ihr auch
nur jemand erzählt, dass ich Blödsinn
schreibe. Rätsel über Rätsel…
Foto: www.tangofish.de |
Ja Gerhard, das ist für mich das Erschreckendste an dieser Situation. Wie Menschen, die man eigentlich als vernünftig eingeschätzt hat, sich plötzlich mit AfD-Leuten, rechten und linken Verschwörungstheoretikern etc. zusammen tun und Unglaubliches verbreiten. Eine Kulturplattform, für die ich einst schrieb, ist von solchen Vertretern durchseucht, Diskussion unmöglich! Mein Zahnarzt, der fachlich unbestritten ist und meine Zahnsanierung perfekt machte, will in diesen Zeiten eine eigene Partei gründen, die sich gegen die Persönlichkeitsrechteeinschränkung wehrt und das sich auf G5, Bill Gates, pädophile Zellen usw. bezieht...Das alles macht mir mehr Angst als angesteckt zu werden, noch dazu wo doch jeder mit Huasverstand mittlerweile herausgefunden hat, wo die Probleme liegen. Und ja, beim Tango Argentino wird es noch länger dauern, bis man wieder zu einer "neuen" Normalität zurückkehren kann. Traurig, aber wahr. Aber die Welt stürzt für mich deswegen noch lange nicht ein.
AntwortenLöschenLieber Ernst,
Löschendas kann ich nur unterschreiben!
Die Krise hat Auswirkungen auf die Mentalität mancher Menschen, die ich mir nie hätte vorstellen können.
Ich frage mich: Waren die schon immer so oder hat das Virus es ausgelöst?
Immerhin vermutet man ja, dass es auch das Gehirn angreifen kann.
Liebe Grüße - und bleibt gesund!
Gerhard