Quiz: Künstlernamen
Im
Gegensatz zu den Pseudonymen im Internet
wollen Künstler ihre Person ja nicht verbergen – im Gegenteil! Der bürgerliche Name allerdings – so fürchten
sie (oder ihre Musikproduzenten) – könnte zu bieder, seltsam oder fremdartig
klingen. Also muss ein Künstlername
her!
Da
ich schon oft Konzerte mit Schlagern
und Evergreens moderieren durfte,
staune ich bei der Recherche immer wieder, welche Kreativität bei der neuen Namensgebung herrscht. Ich bin
mir ziemlich sicher, dass Sie die folgenden Akteure aus diesem Metier kennen –
oder zumindest die Ohrwürmer, mit denen sie Erfolg hatten. Vielleicht haben Sie
ja Spaß daran, einmal mitzuraten, wer
sich hinter den folgenden Namen verbirgt. Die Auflösung gibt es – wie stets – am Schluss des Textes!
1.
Liese-Lotte Helene Berta Beul
2.
Edith
Einzinger
3.
Concetta Rosa Maria Franconero
4.
Gerhard Friedle
5.
Iolanda Cristina Gigliotti
6.
Domenico
Gerhard Gorgoglione
7.
Sara Stina Hedberg
8.
Gerhard Höllerich
9.
Doris Mary Ann Kappelhoff
10.
Ronald Keiler
11.
Horst
Heinz Köhler
12.
Peter Siegfried Krausnecker
13.
Doris Nefedov
14.
Peter Alexander Ferdinand Maximilian Neumayer
15.
Franz Eugen Helmuth Manfred Nidl-Petz
16.
Rolf Erich Osterwalder
17.
Matthias Otto
18.
Erna Liebenow
19. Rosa Mina Schärer
20. Antonio Augusto Schinzel-Tenicolo
21. Harald Walter Bernhard Schubring
22.
Karl Heinz Schwab
23. François Gilbert Léopold Silly
24. Lothar Bernhard Walter
25. Karin Ilse Überall
26. Harry Rodger Webb
Auflösung:
1. Liese-Lotte Helene Berta Beul kennen Sie besser als Lale Andersen
(1905-1972). Die deutsche Sängerin und Schauspielerin verbindet man vor allem
mit dem Schlager „Lili Marleen“. Sie schrieb auch selber Liedtexte, zum
Beispiel den Nachkriegsschlager „Blaue Nacht im Hafen“ – unter dem
Pseudonym Nicola Wilke.
2. Edith Einzinger hatte
große Erfolge als Lolita (1931-2010).
Die österreichische Schauspielerin, Sängerin und Moderatorin machte Karriere
mit Schnulzen wie „Weißer Holunder“
oder „Seemann, deine Heimat ist das Meer“.
3. Hinter Concetta Rosa Maria Franconero verbirgt
sich der Weltstar Connie Francis
(geb. 1937). Sie nahm ihre Lieder in 15 Sprachen auf. Bei uns
wurde sie vor allem mit „Schöner fremder
Mann“ und „Quando,
quando, quando“ populär.
4. Gerhard Friedle hätte mit seinem wahren Namen vielleicht weniger Erfolg
gehabt als mit DJ Ötzi (geb. 1971).
Der in St. Johann (Tirol) geborene Entertainer gehört zu den Bestverdienenden
seines Fachs.
5.
Iolanda Cristina Gigliotti wurde als Dalida (1933-1987) populär. Die
französische Sängerin und Schauspielerin kennt man bei uns mit Titel wie „Am Tag, als der Regen kam“, „Ciao, ciao bambina“, aber auch durch
Chansons wie „Paroles“.
6.
Domenico
Gerhard Gorgoglione kennen Sie sicher
besser als Nino de Angelo (geb.
1963). Er wurde vor allem in den 1980-er Jahren durch Titel wie „Jenseits von Eden“ bekannt.
7. In Wirklichkeit Sara Stina Hedberg hieß die Leinwandgöttin Zarah Leander (1907-1981). Mit ihrer
markanten, tiefen Stimme verhalf sie Filmmelodien wie „Kann denn Liebe Sünde ein?“ und „Der Wind hat mir ein Lied erzählt“ zum Durchbruch.
8. Gerhard Höllerich ist kein anderer als der nahe Augsburg geborene Roy Black (1943-1991). Den Vornamen
hatte er sich von seinem Idol, dem amerikanischen Sänger Roy Orbison,
entliehen. Mit „Ganz in Weiß“
schaffte er 1966 den Durchbruch und agierte in zahlreichen Filmen und Serien.
9. Eigentlich Doris Mary Ann Kappelhoff hieß der amerikanische Filmstar Doris Day (1922-2019). Das Pseudonym
stammt von einem ihrer Schlager: „Day by Day“. Noch heute kennt jeder Evergreens
wie „Que Sera“ aus dem
Hitchcock-Klassiker „Der Mann, der zu viel wusste“.
10.
Nur leicht umgeformt hat Ronald Keiler seinen Namen: Roland Kaiser (geb. 1952). Sein
überragender Erfolg war der Song „Santa
Maria“ (1980). Bis heute gehört der Sänger in diesem Metier zu den
Spitzenverdienern.
11.
Sicherlich
nicht cool genug hätte für Guildo Horn
sein eigentlicher Name Horst Heinz Köhler (geb. 1963) gewirkt. Der gelernte
Pädagoge und Musikerzieher errang mit „Guildo
hat euch lieb“ 1998 beim Eurovision Song Contest einen unerwarteten 7.
Platz.
12. Ebenfalls nicht ganz dem Image entsprechend wäre für Peter Kraus (geb. 1939) sein
ursprünglicher Name Peter Siegfried Krausnecker (geb. 1939) gewesen. Das Jugend-Idol
begründete seine Karriere in den 1960-er Jahren mit Titeln, die auf der Rock’n Roll-Welle
schwammen wie „Sugar Baby“, aber
auch mit Schmusesongs im Stil von „Wenn
Teenager träumen“. Er spielte viele Rollen in Musikfilmen, auch mit dem
damaligen Teenie-Idol Conny Froboess.
13. Doris Nefedov legte als Alexandra
(1942-1969) eine kurze, aber eindrucksvolle Karriere hin. Ihre tiefe, rauchige
Stimme passte gut zu Titeln wie „Zigeunerjunge“
oder „Sehnsucht“.
14.
Hier muss man ja nur die Vornamen betrachten: Aus Peter
Alexander Ferdinand Maximilian Neumayer (1926-2011) wurde Peter Alexander, einer der erfolgreichsten Entertainer deutscher
Sprache. Der in Wien geborene Sänger, Schauspieler und Moderator trat in
zahllosen Filmen und Shows auf. Legendär war sein Komik-Talent, das sich auch bei
Parodien austobte.
15.
Sicherlich nicht mit seinem Image als Interpret von
Seemannsmelodien gepasst hätte für Freddy
Quinn sein bürgerlicher Name Franz Eugen Helmuth Manfred Nidl-Petz (geb.
1931). Den geborenen Österreicher zog es nach Hamburg, wo er mit Liedern wie „Die Gitarre und das Meer“ oder „Junge, komm bald wieder“ zum erfolgreichsten
Schlagerstar zwischen 1955 und 1965 wurde und auch in vielen Musikfilmen
auftrat.
16.
Der
Schweizer Rolf Erich Osterwalder nannte sich als Musiker und Bandleader Hazy Osterwald (1922-2012). Sein
legendäres Sextett bot verjazzte und teilweise sehr komisch präsentierte
Nummern wie den „Konjunktur-Cha-Cha“
und den unvergesslichen „Kriminal Tango“.
17. Bei Max Raabe hätte ich
geschworen, dass es sein echter Name sei! Nein: Matthias Otto (geb. 1962) heißt
der studierte Bariton, der mit seinem „Palast Orchester“ eine fulminante
Karriere hinlegte. Vorwiegend Schlager aus den 1920-er bis 40-er Jahren werden
hinreißend-elegant im historischen Stil geboten – und dazu noch mit Raabes
schlitzohrig-näselnder Moderation präsentiert.
18. Erna Liebenow lautete der bürgerliche Name von Joy Fleming (1944-2017). Die deutsche Jazz- und Bluessängerin wurde
vor allem durch ihren Beitrag zum Eurovision Song Contest 1975 bekannt: „Ein Lied kann eine Brücke sein“, mit
dem sie unverdienterweise nur den drittletzten Platz belegte.
19. Rosa Mina Schärer wurde als Lys
Assia (1924-2018) bekannt. Die Schweizer Sängerin und Schauspielerin gewann
1956 als Erste den europäischen Schlagerwettbewerb mit dem Titel „Refrain“. Den
deutschen Plattenmarkt eroberte sie 1950 mit dem Lied „O mein Papa“ aus dem Singspiel „Das Feuerwerk“.
20. Der Österreicher Antonio Augusto Schinzel-Tenicolo (geb. 1945) nannte
sich als Schlagersänger, Komponist und Musikproduzent Christian
Anders. Von ihm selbst verfasste Schlager wie „Geh nicht vorbei“ oder „Es
fährt ein Zug nach nirgendwo“ begründeten seinen Erfolg.
21. Für den „deutschen Elvis“ hätte wohl
der bürgerliche Name Harald Walter Bernhard
Schubring nicht gepasst. Als Ted Herold
(geb. 1942) schaffte der Berliner 1960 den Durchbruch mit dem Schmusesong „Moonlight“. Der als rebellisch
geltende Rock’n Roll-Sänger wurde lange von den öffentlich-rechtlichen Medien
ignoriert.
22. Karl Heinz Schwab war in der Schlagerbranche als Ralf Bendix (1924-2014) bekannt. Der promovierte Jurist und
Volkswirt finanzierte sein Studium als Jazz-Gitarrist. Allseits bekannt bleibt
aber sein „Babysitter-Boogie“. Bendix produzierte unter anderem auch den
Schlagersänger Heino (bürgerlich: Heinz
Georg Kramm).
23.
François Gilbert Léopold Silly nannte sich als
Chansonnier, Schauspieler und Komponist Gilbert
Bécaud (1927-2001) – wegen seines Temperaments als „Monsieur 100000 Volt“ bekannt. Titel wie „Natalie“ und „Am Tag, als der Regen kam“ machten ihn auch bei uns populär.
24. Lothar Bernhard Walter machte als Michael
Holm (geb. 1943) Karriere. Populär ist sein Nummer 1-Hit „Tränen lügen nicht“ (1974). Weniger
bekannt sind seine Erfolge als Schlagertexter und Musikproduzent.
25. Harry Rodger Webb ist der bürgerliche Name von Cliff Richard (geb. 1940). Der britische Popsänger wurde 1995 als Erster
seiner Branche mit dem Titel „Sir“ geadelt. Auf Deutsch sang er die Erfolgstitel
„Rote Lippen soll man küssen“ und „Das ist die Frage aller Fragen“. Neben
Elton John gilt er als erfolgreichster britischer Künstler.
26. Karin Ilse Überall ist weithin bekannt als Katja Ebstein (geb. 1945). Mehrfach konnte sie sich beim Eurovision
Song Contest platzieren: „Wunder gibt es
immer wieder“ (1970), „Diese Welt“
(1971) und „Theater“ (1980). Sie
erzielte auch als Schauspielerin und in Musicals große Erfolge und engagiert
sich politisch und sozial.
Liebe Leser,
ich hoffe, dieser Ausflug in Nostalgie hat Ihnen
ein wenig Spaß gemacht! Ja, es gab Zeiten, da hatten Schlager noch eine Melodie…
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