Die Antwort, mein Freund…
Bekanntlich kämpfe
ich seit Jahren für ein personalisiertes
Internet: Wer etwas veröffentlicht, muss mit seinem wahren Namen dazu stehen. Die Anonymität verleitet einen gewissen
Menschenschlag dazu, ihre im wahren Leben unterdrückten Aggressionen in diversen sozialen Foren ungehemmt auszuleben.
Um die Sache geht es nur dem Anschein nach. In
Wahrheit möchte man den lieben Mitmenschen unter dem Deckmantel hochwichtiger Debatten kräftig eins auf die Mütze geben. Eine höhere Motivation entsteht, wenn es
einem gelingt, dann auch noch andere
gegeneinander aufzubringen. Dass in der Folge jedes ernsthafte Thema geschreddert wird, ist eine besonders schlimme Folge solchen Tuns.
Letztlich ziehen sich diejenigen, welchen es um einen wirklichen
Gedankenaustausch geht, zurück und überlassen den Rowdys das Spielfeld.
Die Betreiber solcher Foren haben eine hohe
Verantwortung: Neben der Selbstverständlichkeit
eines Impressums müssen sie die Diskussionen moderieren. Wenn es
eindeutig nur mehr um persönliche Animositäten
geht, haben sie klar abzumahnen und,
falls das nichts fruchtet, umgehend den Account
zu sperren.
Überhaupt nicht
beeindrucken würde mich, wenn es nach solchen Konsequenzen um das gern
bejammerte Thema der „Meinungsfreiheit“
geht. „Wenn jemand etwas veröffentlicht, muss er schließlich mit Gegenwind
rechnen“ lautet da eine gängige Floskel. Richtig – darunter ist allerdings
nicht zu verstehen, dem verehrten Opponenten mit Beleidigungen, Verleumdungen
und üblen Nachreden zu kommen.
In Deutschland gilt
nun seit 1.10.2017 das Netzwerkdurchsetzungsgesetz:
Betreiber sozialer Foren müssen bei klar erkennbaren gesetzwidrigen Äußerungen
diese innerhalb von 24 Stunden löschen. Immerhin. Ich könnte mir vorstellen,
dass nun ausländische Seiten wie www.tanzmitmir.net
für die beschriebenen Pöbler umso
interessanter werden.
Ich verfolge dieses
Forum nun schon einige Jahre und habe durchaus Interessantes und Wissenswertes gefunden. Zunehmend gelingt es aber einer kleinen Zahl von dort aktiven Trollen, jede vernünftige Diskussion früher
oder später zum Erliegen zu bringen. Eine effektive Moderation gibt es nicht. Meist lässt der Administrator alles laufen - in seltenen Fällen wird dann plötzlich ein Diskussionsstrang beendet oder gelöscht.
Seit zirka einem
halben Jahr sammle ich Zitate eines Teilnehmers, dessen Pseudonym „Antwort“ lautet. Selbstredend hat er
sein Nutzerprofil deaktiviert. Besonders gerne prügelt er auf einen anderen
Kommentator ein, welcher sich „Tanzliebhaber“ nennt. Hier ein Auszug der Äußerungen von „Antwort" (ohne Anspruch
auf Vollständigkeit):
„finde ich diese Bemerkung äußerst
geschmacklos“
„Oder sind Ihre Tanzkünste etwa so miserabel,
dass es noch kein Youtube-Video von Ihnen gibt?“
„Dafür brauche ich ein Buch???? - Sorry, aber
das ist KRANK!“
„das ist das Schöne bei euch beiden: Ihr
kapiert wirklich gar nichts“
„Ihr Text erinnert mich in Stil und Inhalt an
einige Profile, die hier manchmal ihr Unwesen treiben“.
„Unser lieber Herr Dr. Erschuttert1 ist
also entweder ein Genie oder leidet an einer scheinbar unheilbaren
Gehirnerschütterung.....“
„Diese Bla-bla-bla-Formulierung ist
aussagelos: Welche Leute haben welche Schwierigkeiten?“
„So ein Verhalten ekelt mich an.“
„Das löst keinen Wirbel aus - lediglich eine
Urheberrechtsverletzung und damit eine strafbare Handlung.“
„Der Hinweis auf die Quelle wurde nicht
gegeben. Eine glatte Lüge. Aber was soll man von jemanden erwarten, der
pietätlos Zitate von Verstorbenen bringt und diese frei interpretiert.“
„Möglicherweise ist dieser Experte selbst
nicht in der Lage, eigene Beiträge zu verfassen, oder er ist
vielleicht zu feig dazu und lässt lieber andere für sich sprechen“
„Möge die saure Gurkenzeit mit seinen
neurotischen Selbstgesprächen bald überwunden sein.“
„ich erinnere an seine Karriere als Hobbydichter,
wobei es bei jämmerlichen Versuchen geblieben ist.“
„Meine Vorstellung dazu: sie hat einen Furz
gelassen – und das stinkt dem Meister.“
„Mit einem Wort: Selbstdarsteller.“
„Alle Jahre wieder ..... kommen nicht nur das
Christkind sondern auch die ausgelutschten Themen von Tanzliebhaber.“
„Kampfgelse Ludwig muss es ja wissen:
immerhin kennt er den Tanzsportler und Weltmeister robertolatindance
höchstpersönlich und kann daher aus erster Hand berichten.“
„ICH spreche hier weder Hausverbote noch
sonstige Sümpfe an. Und schon gar nicht, wenn diese gelöscht sind. Ich kann
leider nichts dagegen machen, wenn du hier so viel Unsinn schreibst. Hast du
das auch verstanden, oder muss ich es dir deutlicher erklären?“
„Ja, Tanzliebhaber, ICH habe kapiert – Du
noch immer nicht. Du kannst noch so viel unterstreichen und farbig schreiben –
Falschmeldungen bleiben eben Falschmeldungen. Du setzt diese ja im
wöchentlichen Takt hier ab, auch wenn's noch so langweilig ist. (…) Bist du
eigentlich wirklich schon so naiv und vergesslich?“
„Aber wie ich dich kenne, wirst du weiterhin
bei der Verbreitung deiner Falschmeldungen bleiben – denn auch das liegt voll
im Trend der Zeit: man wiederholt die Fake-News bis zum Erbrechen, irgendwann
ist es den Personen zu blöd, auf den Unsinn noch einzugehen.“
„Natürlich weiß ich das. Bist du
geisteskrank? Du kannst sogar meinen Vor- und Zunamen herausfinden – falls du
dazu fähig bist. Du darfst den Namen hier auch gerne nennen, denn ich bin kein
so feiges Fake-Profil wie du.“
„Seit vielen Jahren leidet ein TMM-Mitglied
an Verfolgungswahn (…) Dieses Mitglied wurde nun auserwählt, zum Märtyrer-König
des TMM-Forums gekrönt zu werden.“ (Einige
Zeilen darunter wird dann das Bild einer Dornenkrone verlinkt.)
„Ich kann mich auch nicht erinnern, dich
jemals beleidigt zu haben“
Um gleich auf den
wohlfeilen Vorwurf zu antworten, die Zitate seien „aus dem Zusammenhang
gerissen“: Das sind Zitate ihrer Natur nach immer. Es ist jedoch noch viel
schlimmer: Es gibt keinen Zusammenhang.
Verschiedenste Themen mussten schlicht dafür herhalten, immer ärgere Sprüche
abzulassen.
Und nicht vergessen:
Es geht hier um Tango…
P.S. Die Debatte auf
dem genannten Forum geht „fröhlich“ weiter. Heute (1.2.18) schrieb „Antwort“
dort folgendes:
Diese Frage muss man sich stellen, wenn man die Beiträge von G.R. liest.
So stellt er beispielsweise fest, dass meine Beiträge beleidigend sind. Nun, damit kann ich leben, denn im Grunde hat er vollkommen recht. Und ich erkläre auch gerne, warum das so ist: ich passe meine Sprache nämlich immer an meine Diskussionspartner an. Wer andere beleidigt, wird auch von mir beleidigt. So einfach ist das.
Was ich aber nicht verstehe, ist der Umstand, dass Herr G.R. die Beleidigungen von so manch anderen nicht sieht.
Obwohl: auch das kann ich verstehen. Denn Herr G.R. hat eine – ich drücke es einmal vorsichtig aus – seltsame Eigenschaft: findet jemand seine Ansichten gut und sagt, wie toll er ist, freut er sich darüber so sehr, dass sich diese Person alles leisten kann. Diese Person kann sogar Beleidigungen aussprechen, wo G.R. normalerweise Erfolgschancen sieht, diese rechtlich zu bekämpfen.
Hat er als Lehrer auch so gehandelt? Naja, ich will's nicht wissen – Gott sei Dank war er nicht mein Lehrer (aber eigentlich schade – wir hätten's sehr lustig gehabt) ....
Und letztlich stellt sich die Frage: kann man mit dieser Art erfolgreich sein? Klare Antwort darauf: JA. Trump, Orban oder Erdogan leben das vor. Die SIND erfolgreich. Nun ist G.R. nicht annähernd so bedeutend wie diese drei Herren, aber er passt wunderbar in das heutige 'erfolgsorientierte' Weltbild.“
Die Sache ist durchaus zweischneidig.
AntwortenLöschen"#Metoo" und ähnlich hysterische Kampagnen und deren Folgen zeigen, dass man mittlerweile durchaus Ruf und Lebensgrundlage (Job) etc. verlieren kann, weil man vor 20 Jahren irgendwas getan und/oder geschrieben hat, was heute nicht mehr opportun scheint, und deshalb zum "sozialen Tod" führt.
Ein Gesetz wie das "NetzDG" ist ein Zensurgesetz, das für totalitäre Diktaturen passt aber nicht aber nicht für eine Demokratie.
Allerdings kann sich die Regierung da aber rausreden kann, weil sie die Zensur ja nicht selber durchführt (was bedeutet, dass Laien und kein Gericht innerhalb kürzester Zeit die Rechtswidrigkeit einer Meldung beurteilen müssen).
Sorry, aber der alte Spruch stimmt immer noch: "Freiheit ist immer auch die Freiheit des Andersdenkenden". Zensurgesetze verhindern den offenen Diskurs zu umstrittenen Themen.
Beeindruckend, dass du ausgerechnet Rosa Luxemburg zitierst!
LöschenNur bedeutet "anders denken" halt eine abweichende Position zu einer Sache zu vertreten und nicht die Gegner via Beleidigungen und Schlimmerem in die Tonne zu kloppen. Dies zu verhindern hat mit "Zensur" nichts zu tun.
Wie man das im Detail verwirklicht, ist ein weites Feld. Ich habe ja den mir naheliegendsten Vorschlag gemacht, den ich auch praktisch durchführe: Wer mich (oder andere) unsachlich angreift, wird gesperrt.
Aber jetzt mal ganz neoliberal gedacht: Facebook, Youtube etc. sind Firmen, ebenso wie die guten alten Tageszeitungen. Und die drucken auch nicht jeden ausfallenden Leserbrief ab, nicht mal einen anonymen. Und ich habe keinen Rechtsanspruch darauf, ob mich ein digitales Unternehmen als Kunde akzeptiert - ebenso wenig wie mir ein Gastwirt ein Zimmer vermieten oder ein Bier verkaufen muss.
Die momentane Praxis, dass millionenfach übelste Beschimpfungen und Drohungen im Internet stehen, ist jedenfalls für mich unerträglich.
Für alternative Vorschläge zur Behebung dieses Missstands bin ich offen.
Wenn Rosa Luxemburg was richtiges sagt, warum soll man sie dann nicht zitieren?
LöschenUnd natürlich "muss" man weder bei Facebook noch bei Twitter oder sonstwo schreiben.
Das Problem ist allerdings, dass Zensurgesetze gegen "Beschimpfungen" etc ein extrem hohes Missbrauchspotential haben.
Und das zweite Problem ist, dass allzuviele Leute die Zensur nur gegen "die anderen" einsetzen wollen, weil sie selber ja quasi Heilige sind ... (Hast das mitbekommen? Angeblich soll mit Berufung auf das NetzDG eine Twittermeldung von Heiko Maas (der das NetzDG erst auf den Weg gebracht hat) gemeldet und gesperrt worden sein, weil er darin den Sarrazin beschimpft hatte ;-) )
Es gibt leider allzuviele Leute, die eine Kritik ihrer Aussage als Beleidigung ihrer Person betrachten.
Dem Blogartikel zum NetzDG von "Don Alphonso" kann ich jedenfalls ziemlich zustimmen: http://blogs.faz.net/deus/2018/01/09/netzdg-oder-wie-freunde-lernten-das-denunzieren-zu-lieben-4813/
PS: ich habe kein Problem damit, dass Drohungen und Beschimpfungen im Internet stehen. Ist doch nur Text ...
Das hat Rosa Luxemburg garantiert anders gesehen. Nachdem die rechte Presse jahrelang gegen sie gehetzt hatte, wurde sie von rechten Freischärlern bei Nacht und Nebel ermordet.
LöschenGewalt beginnt verbal und endet, wenn man sich dem nicht entgegenstellt, oft genug mit Taten.
Ich kann die Äußerungen von Heiko Maas gerne noch recherchieren. Wenn er Ansichten von Sarrazin kritisiert hat, wäre nichts dagegen zu sagen. Sollte er "den Sarrazin beschimpft" haben, geschieht ihm die Sperrung recht. Er soll sich lieber darum kümmern, dass die Justiz schneller arbeitet, das würde auch diese Probleme verringern helfen.
Ich habe die Geschichte mit Heiko Maas jetzt nachgeschaut:
LöschenEr hat halt Thilo Sarrazin auf Twitter nicht kritisiert, sondern einen „Idioten“ genannt.
Nach § 185 StGB eine klare Beleidigung.
So what?
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/netzdg-heiko-maas-tweet-ueber-thilo-sarrazin-verschwunden-a-1186747.html
Hallo!
AntwortenLöschenJa, dieser Mensch ist wirklich ekelhaft und gehört eliminiert. Er beleidigt in diesem Forum wirklich jeden, der ihm über den Weg läuft – hier noch einige Beispiele:
"Will Dir "Nichts" unterstellen, aber vielleicht tust Du Dir manchmal auch etwas schwer in der Erkennung von Inhalten.
Habe wirklich den Eindruck - Du kannst manche Beiträge nicht "sinnerfassend" lesen!
Jeder darf und soll sich hier frei äussern, du brauchst ja nicht alle Beiträge lesen.
Wenn Du so viele Gedanken in Deine eigene Weiterentwicklung hineinstecken würdest, wie die an Deine Nächsten, könntest Du vielleicht persönlich schon weiter sein?
Habe Sorge um Dich, ob Du die Welt nicht manchmal verkennst und Dein eigenes Spiegelbild wahr nimmst.
Allerdings muss ich schon sagen – bisher habe ich noch nie einen schön getanzten Boleo, Gancho oder Ähnliches bei Dir gesehen,
Glaube der "heilige Geist" hat Dich wirklich im Stich gelassen!
Auffallend war schon damals - die noble Zurückhaltung der sonst sehr schwatzhaften Tangoexperten und jenen die glauben welche zu sein.
Sag über was redest Du eigentlich so wirr!
Können wir Dir irgendwie helfen???
Liest man Deinen Beitrag unbefangen - könnte "man" diesen, aus meiner subjektiven Sicht, als "Schnöselbeitrag" abtun! Vielleicht kommst Du zur gleichen Einsicht, wenn Du Deinen Beitrag nochmals durchliest!
Die Eigeneinschätzung von Dir ist besser geworden, bei der Fremdeinschätzung fehlt es noch etwas!
Vielleicht liegt es an der fehlenden geistigen Beweglichkeit und in der Folge am nötigen Durchblick?"
Und in diesem Stil geht es endlos weiter. Einfach ekelhaft.
LG, Mark Steinbach
Lieber Mark,
Löschenvielen Dank für die weiteren Zitate – sie runden das Bild ab.
Ich muss Dich aber darauf hinweisen, dass Begriffe wie „ekelhaft“ und „eliminieren“ ebenfalls „beleidigende und herabsetzende persönliche Angriffe“ darstellen (siehe Kommentarregeln). Ich bitte dies bei weiteren Äußerungen auf diesem Blog zu unterlassen.
Beste Grüße
Gerhard
Hallo Gerhard,
Löschenmit "eliminieren" meine ich natürlich nur, dass dieses Profil gesperrt werden müsste. Aber auf jeden Fall sind die obigen Zitate beleidigende und persönliche Angriffe - da sind wir uns wohl alle einig.
LG, Mark S.
Lieber Mark,
Löschenna eben, ich hätte geschrieben „sollte man sein Profil sperren“.
Ansonsten ist es juristisch nicht so einfach: Pseudonyme sind schon mal nicht beleidigungsfähig – weiß ja keiner, um wen es geht. Und dass der Betroffene sich ärgert, reicht nicht: Es fehlt die „Kundgabe“ der Missachtung.
Und von den Formulierungen her käme man bei Gericht höchstens mit "Schnöselbeitrag" und „fehlender geistiger Beweglichkeit“ durch.
Aber meine Kommentarregeln orientieren sich gar nicht an rechtlichen Normen, sondern an meinem persönlichen Anstandsgefühl. Und die Kritik an der Sache sollte im Vordergrund stehen.
Beste Grüße
Gerhard
Der gescholtene Herr "Antwort" hat sich nun beschwert, die Zitate in obigem Kommentar stammten gar nicht von ihm, sondern von einem anderen Schreiber auf diesem Forum.
LöschenIch kann das nicht beurteilen, da mir die Quellenangaben fehlen. Allerdings behauptet "Antwort" ja selber: "So stellt er beispielsweise fest, dass meine Beiträge beleidigend sind. Nun, damit kann ich leben, denn im Grunde hat er vollkommen recht."
Was angesichts einer solchen Einstellung das Gedöns nun soll, erschließt sich mir nicht.