Der Versuch ist strafbar
„Euer
Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein;
alles andere stammt vom Bösen.“
(Matthäus
5,37)
Auf
der Seite „socialdancingblog“ findet
sich eine Reihe sehr interessanter Beiträge – sie bestätigen wieder einmal die
Regel: Wenn es nicht ausschließlich um Tango, sondern auch um andere Tänze oder Gesellschaftstanz
ganz allgemein geht, herrscht ein erstaunlich lockerer und liberaler Tonfall.
Ein
Text, den ich heute mehr zufällig fand, hat es mir besonders angetan:
„Wieso man nicht VERSUCHEN sollte, Tanzen zu lernen“
Der Autor Dada Ibrakovic zitiert dabei den Yoda aus der Kultserie „Star Wars“ („The Empire Strikes Back“):
Warum dieser
Satz so wichtig ist? Des Schreibers Ansicht:
„Manche Psychologen
meinen, wenn man sagt: ‚Ich versuche es‘, hat unser Hirn bereits eine Ausrede
gefunden, warum wir es am Ende doch nicht geschafft haben. Schlussendlich haben
wir es ja nur versucht. Deswegen ist es für uns OK, dass wir es nicht geschafft
haben. Das schützt unser Ego.
Aber nicht doch schon
im Vorhinein!
Wenn wir aber sagen: ‚Ja, ich mach’s!‘, ist eine ganz andere Einstellung dahinter.
Es hinterlässt kaum eine andere Möglichkeit, als dass man die Aufgabe wirklich
zum Abschluss bringt. Egal, was es ist im Leben. Oder etwa nicht?“
Tatsächlich
gehen wir eine Sache ganz anders an, wenn unser Hirn sich nicht von vornherein
dieses Hintertürchen „versuchen“
offen hält. Die gilt übrigens ebenso für die Verwendung des Futurs: „Ich werde Tango lernen.“ Ja klar, halt irgendwann – so knapp vor
dem „Sankt-Nimmerleins-Tag“…
Noch
unverbindlicher gerät das Ganze bei der Verwendung des Konjunktivs: „Ich würde
gerne Tango lernen“. Tja, wenn halt nur nicht diese ganzen hinderlichen
Tatsachen wären… vom maulenden Ehepartner bis hin zur doch nicht so attraktiven
Anstrengung respektive der Angst, sich dumm anzustellen! Doch: Konjunktiv macht depressiv!
Das
Ganze ist mittels Kombination noch
steigerbar: „Ich würde gerne versuchen,
Tango zu lernen.“ Übersetzung ins Realistische: Dran denken ist ja ganz schön – aber in Wahrheit keine Chance!
Aus
meinem Lehrerberuf kenne ich die kollegialen sehr beliebten „Mamüma-Formeln“: „Man müsste mal…“ Ja,
was nicht alles – und wer macht’s denn, wenn wir's schon nicht machen?
Ein
weiteres meiner Lieblingswörter aus der Pädagogen-Schatzkiste ist „eigentlich“ (oder missbrauchbare Synonyme
wie „generell“, „grundsätzlich“, „an und für sich“, „genau genommen“ etc.): „Eigentlich ist das ja verboten.“ Was
nu – ist es verboten oder erlaubt? Sinngemäße Übersetzung: „Ist mir doch wurst, ich mach’s trotzdem!“
Liebe
Tangokollegen, es lohnt sich sehr, einmal bei Verabredungen (ob nun zu Kursen, Practicas, Milongas oder was auch
immer) auf die genaue Formulierung zu achten. Und wenn es dann heißen sollte: „Eigentlich würde ich gerne versuchen…“
– macht sofort reinen Tisch und fragt jemand anderen! Das wird nix. Sagt ganz einfach: „Ich
lerne Tango – ganz bestimmt!”
Eine
solche Ausdrucksweise vertreibt die gerade bei Anfängern weit verbreitete und
lähmende Angst. Meister Yoda hat auch
dies in der Folge „The Phantom Menace“ trefflich formuliert:
“Fear is the path to the dark side…
fear leads to
anger...anger leads to hate…
hate leads to suffering.”
Hallo Gerhard bitte schreibe die deutsche Übersetzung dazu. Es gibt Leute wie mich die ausser Tango und Deutsch keine Sprache sprechen und lesen können.
AntwortenLöschenLG Fredy
Lieber Fredy,
Löschenden Text einfach kopieren und in den Google-Translator eingeben (mach ich manchmal auch so):
https://www.google.de/search?q=google+translate&ie=utf-8&oe=utf-8&client=firefox-b&gfe_rd=cr&ei=GYFLWZDlIurVXp7sobAM
"Machen. Oder nicht Es gibt keinen Versuch."
"Angst ist der Weg zur dunklen Seite ...
Angst führt zu Ärger ...
Wut führt zu Hass ...
Hass führt zum Leiden. "
Beste Grüße
Gerhard