Single-Männer willkommen!

Kann ein Mann alleine einen Tangokurs besuchen? In einem Werbetext erfahren wir gleich am Anfang zu unserem Erstaunen: Ja, das geht! Auch wenn er dann vielleicht gefragt werde, wo seine Partnerin sei. Ich meine, man sollte nur nicht zurückfragen, welche.

Leider sei der Anteil von Frauen ja meist höher – Single-Männer würden zu einem ausgeglicheneren Geschlechterverhältnis führen.

Es falle dann auch leichter, den Partner zu wechseln. Tauchten dagegen Paare auf, komme es leicht zu Eifersüchteleien oder gar dazu, dass manche auf der festen Zweisamkeit bestünden. Zudem beschleunige es den Lernprozess und die Fitness für Milongas, immer wieder mit anderen zu tanzen.  

Zu unserer Verblüffung erfahren wir, es gehe beim Paartanz weniger darum, sich Schritte zu merken, als „Führungs- und Folgetechniken“ zu lernen. Ansonsten könne man sich an die Fehler des Anderen gewöhnen. Und man kriege Feedback nur von einer Person. Wer hätte das gedacht – hält sich das Lehrpersonal da komplett raus?

Sollte es zur seltenen Situation kommen, dass mal mehr Männer anwesend seien, könnten sich die ja in der Rolle des Folgenden üben. Die maskuline Begeisterung hierüber kann ich förmlich spüren!

Leider, so wird zugegeben, lernten in der Praxis eher Frauen beide Rollen – „aus der Not heraus“. So würden die Damen oft zu den „besseren Tänzerinnen“.

Das kann ich nur voll und ganz bestätigen – aber auch, dass dies den meisten Herren egal zu sein scheint! Aber stellt es wirklich eine „Not“ dar, nicht von Anfängern rumgeschoben zu werden?

„Ein Mann, der ohne Partnerin Unterricht nimmt, ist ein Mann, der sich dafür entscheidet, dort zu sein.“

Ein entscheidender Punkt, wie ich finde! Männer, die von den Partnerinnen in den Kurs geschleppt werden, haben eine sehr kurze Halbwertszeit.

Ein (geschäftlich verständlicher) Satz aber jagt mir heftiges Grauen ein:

Also nimm bitte Tangokurse, wenn du auch nur den kleinsten Wunsch oder die geringste Neugierde hast!“

Nein – Gnade und Barmherzigkeit – bitte nicht! Es gibt so schöne andere Hobbys, den Tango sollte man von dieser Einstellung verschonen.

Tatsächlich lehrt uns die Gesellschaftstanzkultur vieles:

Lektionen in Einverständnis, Ablehnung akzeptieren, Selbstvertrauen, Toleranz, soziale Kompetenzen, im Umgang mit anderen Menschen (insbesondere Menschen unterschiedlichen Geschlechts). Menschen, die sich für Paartanz entscheiden, haben die Möglichkeit, bessere Menschen zu werden.“

Na ja, als Blogger bezweifle ich den letzten Satz – aber vielleicht wirkt halt meine Seite speziell als „Deppenmagnet“

Aber diese Spezies gibt es ja  nach Günter Grünwald – ebenfalls beim Metzger oder in der Eisdiele:

https://www.youtube.com/watch?v=VWaojAREQ1c

Fest steht aber:

Auch wenn nicht genug Männer Tanzunterricht nehmen, sind unter denen, die es tun, einige, die von ihren Freundinnen dorthin mitgeschleppt wurden und mit dem Tanzen aufhören würden, sobald diese Beziehungen zerbrechen, aber alle anderen sind entweder diejenigen, die einfach gerne tanzen. Oder Männer, die erkannt haben, dass eine Aktivität, bei der die Frauen die Männer fast 2:1 übertreffen, ein großartiger Ort ist, um Frauen kennenzulernen.“

Es sei aber eine Warnung vorausgeschickt:

„Es stimmt zwar, dass man in Tangokursen viele Frauen kennenlernen kann, aber geh nicht dorthin, um sie anzubaggern. Sie werden sich unwohl fühlen, sich untereinander austauschen und alle anfangen, es zu vermeiden, mit Ihnen zu tanzen.“

Mist – nach dieser Information dürfte sich der Werbezweck des Artikels in Luft auflösen!

Quelle: https://tangoflow.org/de/tango-classes-without-a-partner/

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