proTango e.V. – eine Spurensuche

 

Man kann meinen Aktivitäten als Blogger eine gewisse Hartnäckigkeit nicht absprechen – daher erinnere ich daran: Es wurde doch Anfang dieses Jahres eine „bundesweite Interessenvertretung der Tango Argentino Professionals“ gegründet. Schon 2020 gab es aus dieser Ecke etliche Aktionen – beispielsweise ein Video, über das ich eine meiner erfolgreichsten Satiren schrieb.

http://milongafuehrer.blogspot.com/2020/06/verpilcherung-furs-weltkulturerbe.html

Als Thomas Kröter meinen Artikel im Juni 2020 auf seiner FB-Seite verlinkte, gab es 132 Kommentare und jede Menge Ärger für mich. Nicht nur deshalb frage ich heute: Ist denn das „WeltkulturerbeTango“ – so eines der hehren Ziele der selbsternannten Profis – nun gerettet oder doch untergegangen? Wie dem auch sei: Vom Verein selber hört man inzwischen wenig – und schon gar nichts Neues.

Auf seiner Homepage stammt unter der Rubrik „Aktuelles“ der letzte Eintrag vom 25.6.21 – ganze zwei Zeilen lang: Man habe mit einer Versicherung eine Sondervereinbarung für die Berufshaftpflicht abgeschlossen. Aber es gibt inzwischen einen „internen Mitglieder-Bereich“ – vielleicht findet ja die Revolution nun im Saal statt.

https://protango.de/

Ist „proTango e.V.“ auf Facebook präsent? Ich habe nichts gefunden. Aber der 1. Vorsitzende, Jörg Buntenbach, betreibt ja auch ein Tango-Online-Magazin. Aber da konnte ich ebenfalls nichts Aktuelles zum Verein entdecken. Schließlich noch ein Blick auf die Facebook-Seite des Chefs: Dort stammt der letzte Post zu diesem Thema vom 15.4.21. Derzeit betreibt Buntenbach dort lieber Werbung für die Grünen und posiert im schwarzen Unterhemd als Urlaubskapitän seines (solargetriebenen) Motorboots.

https://www.tango-argentino-online.com/

https://www.facebook.com/jorg.buntenbach

Vor über einem Jahr verteidigte der Vereinsvorstand immerhin noch wütend seine Vorstellung, dass vorwiegend die Profis den Tango gestalteten. Auch Hobbytänzern wie mir wurde indirekt Gewinnerzielungsabsicht unterstellt. Die Debatte nahm Fahrt auf, als eine gewisse Astrid Weiske mich auf FB ins Verhör nahm:

„Sagt mal Leute macht ihr eueren beruf auch für umme??“  

Meine ReplikNein, aber ich hab auch noch was Gescheites gelernt“ ließ bei Buntenbach die Sicherungen fliegen:

Der Herr Riedl hat nach eigener Aussage also etwas Gescheites gelernt. Vielen Dank für diese Klarstellung. Aus meiner Sicht ein ziemlich dummes Statement, das jede weitere Diskussion sinnlos erscheinen lässt. Gerade von Ihrer Berufsgruppe hätte ich mir mehr erhofft.“ (…) Die ganze Diskussion ist aus meiner Sicht überflüssig. Oberlehrer Riedl hat m.E. nur ein Ziel: Provozieren! An einem konstruktiven Austausch ist ihm nicht gelegen. Ich werde ihn ab sofort ignorieren.“

Offenbar gilt das Schweigegelübde für den ganzen Verein. Wie ich hörte, kann man sich beim Padrone einen ziemlichen Schiefer einziehen, wenn man noch mit mir spricht…

Buntenbach scheint von Diskussionen auf Augenhöhe wenig zu halten, wie auch ein Wortwechsel mit Manuela Bößel andeutet, deren kritische Anmerkungen er wie folgt beschied:

Liebe Manuela, auch Dein Post zeigt, dass auch Du Dich nicht wirklich mit dem Thema beschäftigt hast. Schade.“

Die antwortete ihm:

Oh, pardon, muss man diesem 'Tango Community Netzwerk'-Club angehören, um sich Gedanken über den Tango, seine sogenannten Profis oder die aktiv Tanzenden zu machen?“

Dessen Replik:

Äh, nein! Muss man natürlich nicht. Ich würde es lediglich begrüßen, sich einmal tiefergehender mit dem Thema und den dahinterstehenden Menschen auseinander zu setzen. Ansonsten darfst Du Dich nicht beschweren, wenn Deine Posts in Frage gestellt werden. Es ist ja völlig in Ordnung Kritik zu üben. Aber die sollte inhaltlich nachvollziehbar sein.“ 

Natürlich von Herrn Buntenbach – wem auch sonst? Nein, lieber Jörg: Widersprechenden Frauen zu attestieren, sie hätten die Materie geistig nicht genügend durchdrungen, kommt im Jahr 2021 nicht mehr so gut an wie zur Adenauer-Ära…

Nebenher wurde ich von Frau Weiske ins Gebet genommen, deren intellektuelle Eignung für die Debatte Buntenbach ungeprüft ließ. Die Dame war wild entschlossen, mir eine Steuerhinterziehung anzuhängen:

„gebt ihr euere einnahmen der hobbyausübeung auch korrekter weise beim finanzamt an, als nebenberufliche Tätigkeit?? Das dann in euerer einkommenssteuer mit berechnet wird??? Zahlt ihr gema für euere hobby tangoaktivitäten?? Das machst du doch auch nicht unbezahlt oder?? (…)

du bist verpflichtet jeden cent der rollt, egal ob in den hut geschmissen oder im wohnzimmer aufzuzeichnen und dem finanzamt mitzuteilen. Ob du daraus gewinne erwirtschaftest oder nicht ist erst einmal nicht von belang. Machst du deine veranstaltungen im heimischen wohnzimmer und nimmst kein geld????? Spielst du gemafreie musikstücke???? Von wem hast du tango gelernt????“

https://www.facebook.com/thomas.kroter.5/posts/3115527448526804

Am 21.6.21 charakterisierte sie mich auf der FB-Seite von Thomas Kröter so:

„Da schreit eben ein kleiner armer Junge. Super artikel Thomas. Denke am besten ist ‚Graue Stein‘ Methode - ihn einfach allein vor seiner Klagemauer stehen lassen und die Buchstabenkot** einfach nich mehr lesen...“

Was mir erst gestern auffiel: Die Dame, welche sich da als zeternde Megäre aufführte, koordiniert bei „proTango e.V.“ die Arbeitsgruppe „Tangokultur intern“. Na, wenn dem so ist, möchte ich die externe Tangokultur des Vereins lieber nicht weiter kennenlernen… Nebenbei: Die Dame engagiert sich für den Queertango, dem sie sicher keinen Gefallen erweist, wenn sie auf eine solche Weise Vorurteile zu bestätigen scheint!

https://protango.de/ueberuns/ 

Insgesamt muss ich schon sagen: Da ist ein hübsches Völkchen beieinander…

Vor fast vier Monaten schrieb ich in einem Offenen Brief an den Verein (der selbstverständlich unbeantwortet blieb):

Die fade Suppe, die ihr euch da angerührt habt, löffelt ihr bitte ganz allein aus! Ich sitze lieber hier in der Holledau vor meinem Wigwam an der Paar und warte gemütlich ab, was da aus großstädtischer Richtung an mir vorbeitreiben wird: eine stolze Fregatte oder einige Trümmer von Rettungsbooten.

https://milongafuehrer.blogspot.com/2021/05/offener-brief-protango-ev.html

Ich sehe momentan nicht mal mehr Trümmer… Gut, es mag nicht ganz leicht sein, mit meiner oft pointierten Kritik umzugehen. Dennoch verantwortet man es halt selber, andere Ideen als abwegig, ja ungehörig wegzudrücken. Es war ein schlimmer Fehler, den Tango weitgehend auf die „Profis“ zu reduzieren und allzu große Sprüche vom „Weltkulturerbe“ zu klopfen, dem man noch dazu selber in keiner Weise gerecht wird. Schade – grundsätzlich war die Idee eines Bundes-Tangovereins gar nicht schlecht. Ich hätte sie bei einem anderen Ansatz unterstützt.

Amüsiert hat mich heute das neue Video des Bloggers Rezo, dem man natürlich ebenso vorwerfen könnte, er solle sich lieber konstruktiv in einer Partei engagieren anstatt im Internet Fehlentwicklungen zu attackieren. Das wird er sicher nicht tun, sondern weiterhin Regierende in seinem unnachahmlichen Stakkato abfieseln. Und das in einer Schärfe, die weit jenseits meiner Bemühungen liegt.

Aber vielleicht bin ich ja so eine Art „Retro-Rezo“, ohne die gefärbte Tolle, den modischen „Rotznasen-Sprech“ sowie die riesige Reichweite. Und in einem weit harmloseren Bereich. Aber sicherlich ebenso hartnäckig und gut recherchiert.

Aber sehen Sie selbst:      


https://www.youtube.com/watch?v=rIj3qskDAZM

Kommentare

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