Die ersten Zehn
Mein
Blog hat nun ein neues Gesicht! Ich
bekenne, der Abschied von seiner bisherigen optischen Darstellung hat mich
einigen Abschiedsschmerz gekostet. Die Argumentation meiner Illustratorin,
meine Seite sei auf dem Smartphone
schwer lesbar (insbesondere die Sidebar), mochte ich jedoch nicht länger
ignorieren.
Als
Hinweis: Das Archiv und die Labels (oben links) müssen jetzt
gesondert aufgerufen werden, sind aber ansonsten unverändert. Dafür ist die Suchfunktion (oben rechts) nun
schneller zu finden. Auf der Startseite
werden die letzten beiden Artikel (mit Bild, falls sie eines enthalten)
angezeigt, ebenso die Zahl der Kommentare
dazu. An ältere Posts kommt man
unterhalb dieser Anzeigen. Man kann spezielle
Texte jedoch weiterhin über das Archiv, die Labels oder die Suchfunktion
finden.
Klickt
man einen Artikel an, findet man darunter ohne weiteren Aufruf die Kommentare dazu. Anschließend werden
die vier Beiträge angezeigt, welche in den letzten 30 Tagen am meisten gelesen wurden.
Immer
wieder stelle ich fest, dass manche Leser Schwierigkeiten mit dem Handling der Kommentarfunktion haben. Daher wieder
einmal mein Angebot: Schickt mir den Text in diesem Fall gerne als Mail (mamuta-kg@web.de), ich stelle ihn dann für euch
ein! Ich nehme auch gerne Rückmeldungen
an, wenn es Probleme im Umgang mit dem neuen Layout des Blogs gibt!
Last
und auch least gibt es nun oben rechts auch die dem neuen EU-Recht
entsprechende Datenschutzerklärung –
man gönnt sich ja sonst nichts…
Bei
der Gelegenheit habe ich mir wieder einmal die aktuellen Statistiken des Blogs betrachtet und war mehr als
zufrieden. In den letzten Monaten pendelte sich die tägliche Zugriffszahl etwas oberhalb von 450 ein. Mehr als 500 Klicks am Tag gab es bislang nur einmal, im Februar
2018. Insgesamt sind es derzeit etwa 390
000 Aufrufe.
Dass
mein Blog immer mehr Aufmerksamkeit gewinnt, sieht man auch an den zehn meistgelesenen Posts seit Bestehen
dieser Seite (Oktober 2013): Acht
davon stammen aus diesem Jahr (also
den letzten 5 Monaten)!
Sehr
viele Gedanken mache ich mir natürlich darüber, welche Eigenschaften ein Beitrag in meinem Tangoblog haben muss, damit er
Interesse findet. Ich möchte dies an den zehn
meistgelesenen aller Zeiten einmal darstellen:
Die
Plätze 1 und 2 gehen an zwei
Buchvorstellungen: meinen „Milonga-Führer“
und „Männer führen, Frauen folgen?“
von Manuela Bößel und Peter Ripota. Um aber ehrlich zu sein: Da
war etwas bezahlte Facebook-Werbung dabei. Aber die beiden Bücher haben die
Aufmerksamkeit wahrlich verdient…
An
dritter Stelle – und das war für
mich eine große Überraschung – der Gastbeitrag der Berliner Autorin „Quotenfrau“: „Allein unter Weibern“. Sie berichtet darin über ihren ersten
Besuch einer reinen „Weibermilonga“ – mit durchaus positiven Erfahrungen. (Ob männliche
Leser den Text aufriefen, weil sie sich eine eher maskuline Fantasie
versprachen, weiß ich nicht…) Immerhin an achter
Position ein weiterer Beitrag derselben Autorin: „Kreuz und Queer“ handelt von
einer Milonga, in welcher die traditionellen Geschlechterrollen – vor allem,
was Führen und Folgen betrifft – überwunden werden. Sehr amüsant fand ich
die geschilderten irritierten Reaktionen vereinzelter männlicher Besucher!
Beide Texte unterstreichen die Notwendigkeit für Frauen, im Tango aktiver zu
werden, was mich besonders freut.
Auf
Platz 4 der Beitrag „Ein Neanderthaler“ über einen Tänzer,
der einen sehr kraftvollen, dynamischen Tango zeigt. Wirft er die arme Frau nur
hin und her, wie männliche Leser eher meinen, oder nimmt die Partnerin diese
heftigen Impulse sehr gern auf, wie es mehrheitlich die Leserinnen empfinden?
Anhand zahlreicher Kommentare auf meine Facebook-Veröffentlichung stelle ich
die unterschiedlichen, teilweise sehr lustigen Sichtweisen dar.
Position
5 schließlich hat innerhalb von
wenigen Tagen ein Text erobert, der sich unter dem Titel „Die Unaufforderbaren“ mit dem Harems-Getue männlicher Tango-Machos
befasst – und dem krampfhaften Bemühen etlicher Damen, diesem maskulinen
Beuteschema (trotz eventuell vorgerückten Alters) zu entsprechen. Mir hat
dieser Artikel schon beim Schreiben viel Spaß bereitet – und einer größeren
Zahl vor allem weiblicher Leser offenbar auch!
Wie
es „Egon“ auf Platz 6 schaffen konnte, ist mir unerklärlich.
Neben der Ankündigung eines Tangokonzerts des „Duo Tango Varieté“ enthält der Post lediglich ein Video, in
der die beiden Damen mit meiner magischen Unterstützung den Tangotitel von Heino Gaze aus dem Jahr 1952
interpretieren. Ob es daran liegt, dass ich bei der Nummer ebenfalls zu singen
versuche? Rätsel über Rätsel…
An
siebter Stelle landete der Beitrag „Das Geschiss mit dem Auffordern“, in
dem ich mich frage, ob es heute im (zumal großstädtischen) Tango noch darum
geht, tanzen zu wollen, oder eher die Frage im Raum steht, wie man es vermeiden
kann. Angeregt hat mich ein Text auf dem Blog „Berlin Tango Vibes“, in dem der weibliche Wille zum Ausdruck
kommt, „nicht mit jedem Scheiß-Typen“
tanzen zu müssen. Dass dafür natürlich wieder der Cabeceo herhalten muss,
dürfte die Zugriffszahlen nicht verringert haben…
Position
9 hält der Text „Am Arsch vorbei ist auch ein Schritt“ – wobei als Lieferant für
Erfolgsartikel einmal wieder die Facebook-Gruppe „Tango München“ fungierte. Ein Kommentator hatte dort eine „Tanzspur-Benutzungsordnung“
gepostet und damit erneut eine heftige Debatte über rondavernichtende
Freitänzer erzeugt. Früher oder später findet man dann stets den Schuldigen:
mich. Obwohl ich dort seit Jahren nicht mehr tanzen gehe… Der in dieser Szene
übliche Umgangston sorgt dann stets
für hohe Zugriffszahlen.
Nummer
10 der bislang 660 Blogbeiträge: „Zwei, die auszogen, das Verruchtsein zu lernen“. Die Satire befasst sich mit einer Fernsehsendung des WDR, in der
ein Paar einen Tangokurs besucht. Die unterschiedliche Tanzbegeisterung der
Geschlechter kommt dort ebenso wunderbar zum Ausdruck wie alle Stereotypen,
welche Journalisten zum Thema Tango gemeinhin einfallen. Absolut sehenswert!
Welches
Fazit lässt sich ziehen? Alle
Beiträge außer „Egon“ beziehen in
irgendeiner Weise kritisch Position
zu bestimmten Aspekten des Tango. Klar ist dies ein „Markenzeichen“ meines Blogs – obwohl knapp die Hälfte der Texte
deutlich positiver gehalten ist. Eingang in die Spitzengruppe findet von denen
jedoch kaum einer.
Die
Kommentare (auch auf Facebook) fallen überwiegend lobend aus. Die Zeiten,
wo satirische Anmerkungen zum Tango
regelmäßig einen „Dschihad“ hervorriefen, sind weitgehend vorbei. Meine werten
Gegner haben sich offensichtlich damit abgefunden, dass mich Verdammungen nicht
zum Schweigen bringen. Und etliche Fans hat das Blog wohl auch. Beides ist gut
so.
Was
mich besonders freut: Es häufen sich die Eindrücke, dass selbst auf rein „traditionellen“
Milongas die strikte Begrenzung auf Musikeinspielungen
vor 1960 bröckelt. Lange und hartnäckig genug haben ich und andere (auch
durch hartnäckige Veröffentlichung von Beispielen und Playlists) dafür
geworben. Allmählich äußern nun sogar ultimativ konservative DJs, man könne zeitgenössische „Coverbands“ durchaus
einmal auflegen. Immerhin!
Die
ziemlich verstiegene Sorge von Blogger-Kollegen und Kommentatoren, man wolle
sich im Tango lieber nicht persönlich zu
erkennen geben, kann ich überhaupt nicht teilen. Irgendwelche konkreten Nachteile
im realen Tangoleben konnte ich nie feststellen – im Gegenteil: Ich werde auf
Milongas freundlicher und entgegenkommender denn je behandelt. Meines Erachtens
ist es ganz wichtig, als Person greifbar zu sein und nicht nur als Geistwesen
durch den Tango zu wabern.
Und
vor allem: Kritische Beiträge von weiblichen
Gastautoren erregen höchste Aufmerksamkeit. Es wird auch höchste Zeit, den
Tango hierzulande aus dem Ghetto rein
männlicher Betrachtungsweisen zu befreien. Die Bloggerinnen aus Berlin und
meine Autorinnen stellen hoffnungsvolle Beispiele dar. Daher kann ich die
Tangueras nur ermutigen, mir wieder einmal Gastbeiträge zukommen zu lassen.
Eine große Leserschar ist ihnen sicher!
Foto: www.tangofish.de |
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