Manuela Bößel: Die mobilisierende Fußmassage
Schmerzende Füße sind für Tänzer ein
absolutes „No Go“. Nachdem ich in
den ersten Jahrzehnten meiner Aktivitäten auf dem Parkett damit keine Probleme
hatte, erwischte es mich vor zirka anderthalb Jahren: Bereits das Kopfsteinpflaster auf dem kurzen
Fußweg zu einer Milonga war eine Qual!
Und auf dem Parkett konnte ich zum ersten Mal nachvollziehen, wieso manche
Zeitgenossen sich gerne zu schleppender Musik mit ebensolchen Schritten
bewegen…
Natürlich
wehren sich die Füße gegen unnatürliche Belastungen
mittels verstärkter Verhornung an
den entsprechenden Stellen – vulgo mit Hühneraugen.
Klar kann man denen per Tinkturen, Feile und Druckpflastern zu Leibe rücken,
aber wenn die Ursache weiter besteht, kommen sie garantiert wieder. (Eine
radikalere Lösung bietet, wie ich einige Zeit vorher feststellen durfte, eine
Chemotherapie, welche ziemlich allen Horngebilden den Garaus macht – diese ist
jedoch wegen des Preises und der Nebenwirkungen nicht unbedingt
empfehlenswert…)
Glücklicherweise
bot mir Manuela Bößel, welche meine
Schwierigkeiten beim Tango ziemlich hautnah mitbekam, eine Fußmassage an. Ich war zunächst skeptisch: Was konnte eine
Viertelstunde Herumkneten an meinen Füßen langfristig schon bringen? Schaden
konnte es jedoch auch nichts – also ging ich darauf ein.
Sehr
erstaunt war ich schon einmal, wie viele Verbindungen zum restlichen Körper von
unseren Gehorganen aus bestehen. Wahlweise kribbelte es an meinen Ohren oder
trafen mich „Stromschläge“ in fast beliebigen Regionen! Klar, die Fußreflexzonen-Theorie – sie hat aber
noch viel überzeugendere praktische Seiten. Eindrucksvoll auch, welche Unzahl
von Muskeln und Gelenken an Füßen und Unterschenkeln verspannt bzw. blockiert sein
können, und wie diese Fehlregulationen sich nicht nur dort, sondern auch in den
oberen Körperabschnitten negativ auswirken. Und ich erfuhr, dass mein
Würfelbein sich entschlossen hatte, wieder an seinen angestammten Platz
zurückzukehren – und mein Fußgewölbe sich daran erinnerte, einmal eines gewesen
zu sein…
Kurz
und gut, mir ging es nach der ersten Behandlung schon deutlich besser, und nach
einem halben Dutzend Anwendungen waren meine Füße wieder so einsatzfähig wie
vor dem ersten Auftreten der Beschwerden. Derzeit gönne ich mir etwa einmal im
Monat eine Massage – einfach, um kleine Rückschläge aufzufangen und neuen
Problemen vorzubeugen. Und da Manuela ja Heilpraktikerin
ist, übernehmen bei mir Beihilfe sowie private Krankenversicherung den Großteil der Kosten. (Nebenbei: Was
hätte ein Orthopäde veranstaltet, und zu welchem Honorar? Bereits für Röntgen und
CT dürfte Manuela wahrscheinlich ziemlich lang massieren…)
Und meine Therapeutin überzeugte mich davon, beim Tango Sneakers (für meine Generation „Turnschuhe") zu benutzen - anstatt meiner bisherigen „Lederkästen"...
Und meine Therapeutin überzeugte mich davon, beim Tango Sneakers (für meine Generation „Turnschuhe") zu benutzen - anstatt meiner bisherigen „Lederkästen"...
Die
Bestellmöglichkeiten für dieses PDF (das man sich auch ausdrucken kann)
hat sie auf ihrem Blog bzw. ihrer Website beschrieben (auf letzterer gibt es
auch ein Inhaltsverzeichnis):
Der
Text geht weit über eine reine „Massage-Gebrauchsanleitung“ hinaus: Man erfährt
viel zur allgemeinen Bedeutung gesunder
Füße, speziell auch für bettlägerige
Patienten und zur Sturzprophylaxe
bei älteren Menschen, sowie die Auswirkungen auf das vegetative Nervensystem inklusive der von ihm gesteuerten Zustände. Ein besonderes Anliegen ist der Autorin die Einbeziehung dieser Behandlung in die Pflege.
Ausführlich
beschreibt sie den Stütz- und
Bewegungsapparat der Füße inklusive der daran beteiligten Knochen, Gelenke, Muskeln, Sehnen und Bänder. (Da war auch für mich als gelernten Biologen noch viel
Neues dabei!)
Beeindruckt
hat mich vor allem, wie überlegt
Manuela Bößel bereits vor Beginn der Massage vorgeht: Was gibt es alles zu beobachten und zu bedenken, bevor man „Hand anlegt“? Hier zeigt sich für mich der
auffallendste Unterschied zur „Drei-Minuten-Medizin“!
Im
Anhang findet man nützliche
Informationen zur richtigen Wahl von Schuhen, Stützstrümpfen bzw. Wickeln,
Manuelas Patentrezept für „Magnesiumöl“ und vieles mehr. Auch die Meridiane und
Reflexzonen werden mit Bildern dargestellt.
Insgesamt
ist die Autorin erfreulich unideologisch
eingestellt: Man muss nicht an Akupunkturpunkte, Reflexzonen, Meridiane und Chi
glauben – sie benützt einfach das, was erfahrungsgemäß wirkt, unabhängig vom
Fachbegriff!
Wer
Manuela kennt, den wundert es nicht, dass auch ihr schräger Humor nicht zu kurz kommt, mit dem sie den Text immer
wieder auflockert. Entspannung und Gelassenheit sind wichtige Faktoren der
Heilung.
Und
da sie ausdrücklich um ein „Feetback“
bittet: Ich meine, dass sie ein ganz wichtiges Thema gekonnt, ja souverän
behandelt hat. Und wer trotz allem mit ihrer Anleitung nicht zurechtkommt, kann
sich ja eventuell einmal persönlich schulen oder behandeln lassen.
Ja,
ich weiß… was so ein Heilpraktiker kostet – und schließlich gibt es doch
hierzulande Medizin kostenlos auf Krankenschein!
Ja,
sicher, aber diese Art von Therapie nicht! Ich jedenfalls verdanke ihrer „Schatzkiste", dass ich mich weiterhin – auch auf dem Tangoparkett – einigermaßen elegant
bewegen kann und nicht auf Encuentros ausweichen muss.
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