Man müsste es nur auflegen…



Es ist nun schon gut drei Jahre her, dass die Sängerin Annette Postel in der Zeitschrift „Tangodanza“ (Nr. 2/2013) ihren Aufreger-Artikel „Stoppt die Tango-Taliban!“ veröffentlichte:

Sie beklagt darin, dass auf vielen Milongas keine nach 1960 produzierten Aufnahmen mehr gespielt würden. Ihrer Ansicht nach entspricht das nicht dem Wunsch der Mehrheit der Besucher – vielmehr werde das konservative Programm den Veranstaltern und DJs von der deutlich aggressiveren Traditions-Fraktion aufgedrückt. Andersdenkende würden gezwungen, sich auf „kleinen Geheim-Milongas mit gemischter Musik“ zu treffen. Zudem fordert sie von den Tangolehrern, schon die Anfänger mit modernen Tangostücken vertraut zu machen.

Die Autorin scheut dabei keine kräftigen Ausdrücke: Sie spricht von „Schrummeltango-Frust“, „Dreimal-von-der-Schellack-Platte-kopiert-Schleifklang“, „erpressen“ – und als Höhepunkt kommt der Titel-Vergleich mit arabischen Extremisten. Der Aufschrei bzw. das Schenkelklopfen in den verfeindeten Tangolagern war erheblich.

In der gleichen Ausgabe der Zeitschrift habe ich zehn Seiten vorher eine Satire von Horst Stegmüller (nach meiner Recherche kein DJ) gefunden, welcher – analog zu Tucholskys „Ratschlägen für einen schlechten Redner“ – ziemlich kräftig über solche DJs herzieht, die sich erlauben, abseitiger aufzulegen als der brave Durchschnitt. Irgendwelche Reaktionen hierauf waren für mich nicht wahrnehmbar.

Die Ursache für diesen Unterschied? Sicherlich erreichte letzterer Text um Längen nicht das Vorbild des großen Satirikers (aber wer schafft das schon?), und vielleicht ist halt auch die Toleranz im Tradi- bzw. Neolager unterschiedlich ausgeprägt.

Der Hauptgrund liegt für mich aber darin: Wer journalistisch etwas bewirken will, muss neue, noch unbesetzte Begriffe schaffen – oder, etwas drastischer –  „Kampfparolen“, welche das, worum es geht, auf den Punkt bringen. Man kann das Wort vom „Tango-Taliban“ übertrieben oder unfair finden – es beschreibt aber plastisch den Vorwurf der dogmatischen Unbelehrbarkeit und Rigidität.

In der nächsten Ausgabe der „Tangodanza“ findet sich eine Replik von Ralf Brand, der seit mehr als 20 Jahren in Osnabrück Milongas veranstaltet, Tango unterrichtet, als DJ arbeitet und Tangoreisen anbietet. Natürlich verbittet der sich schon in der Einleitung den inkriminierten Begriff: „Hier wirft keiner Bomben, hier gibt es keine Selbstmordattentäter. Annette Postel muss wegen ihres Artikels nicht um ihr Leben fürchten.“

Bei allem Verständnis frage ich mich schon, ob nicht andersherum ein Schuh draus wird: Eben weil kein halbwegs vernünftiger Mensch annehmen kann, hier wären echte Terroristen gemeint, ist doch die satirische Überspitzung klar, welche auf eine engstirnige, Vernunft- und Toleranzgründen unzugängliche Mentalität abzielt. Wenn man uns im Gegenzug vorschlägt, wir sollten moderne Milongas doch „Mamborambo“ nennen, kann ich darüber lächeln – und muss nicht vermuten, dort tanzten wirklich Rambos einen Mambo!

Nun gut, mag es jeder sehen, wie er will – ich habe den bösen Begriff, soweit ich weiß, nur ein einziges Mal verwendet, und das ist schon Jahre her.

Mir geht es hier um die relativierende Betrachtung von Ralf Brand, welche ich in Teilen durchaus nachvollziehen kann. Er findet, Annette Postel habe zum Teil Recht, ziehe jedoch die falschen Schlussfolgerungen. Ich dagegen meine, die Künstlerin beweise zwar nicht immer großes Fachwissen im Tango, ziehe aber meist die richtigen Schlussfolgerungen.

Befremdlich ist mir schon Ralf Brands Selbsteinschätzung: Sein persönlicher Tangomusikgeschmack sei eher traditionell/konservativ. Nur wegen des Publikums lege er halt pro Abend eine oder zwei Tandas mit Non- oder Elektrotangos auf. Mir persönlich wäre es dann lieber, er würde den ganzen Abend nach seinem Gusto gestalten. Ich kann durchaus mit einem rein traditionellen Programm leben, wenn es gut gemacht ist – und gehe zum nächsten Termin halt auf eine modernere Veranstaltung. Die eine Alibi-Tanda nachts um halb eins (die meist zeigt, dass der Tradi-DJ von dieser Sparte keine Ahnung hat) brauche ich wirklich nicht!

Immerhin gibt der Autor zu, es gäbe „tatsächlich unglaublich langweilige Tangos aus den 20er- bis 40er-Jahren“. Aber zugleich seien „insbesondere die 40er-Jahre der größte Fundus der noch immer mit Abstand besten Tangotanzmusik, die es gibt.“ Der Grund: „Weil die großen Orchester in dieser Zeit praktisch jeden Abend für Tänzer gespielt haben. Sie hatten dadurch eine unglaublich enge Verbindung zum Tanzpublikum und bekamen sofort ein Feedback darüber, welche Stücke beim Publikum ankamen und welche nicht.“

Diese „Symbiose“ der großen EdO-Orchester mit dem Tangopublikum kann man nicht bestreiten – ebenso wenig wie die des von mir hoch verehrten Hugo Strasser mit den Standardtänzern. Die besteht jedoch darin, nun aber auch wirklich jede Komposition (ob Volkslied, Schlager, Musical, Chanson oder Oper) so zu arrangieren, dass der Rhythmus glasklar und konstant ist und die von der Turnierordnung geforderten Taktzahlen eingehalten werden. Doch rühmen wir Aficionados uns nicht, im Tango sei das ganz anders, da wäre jeder Titel quasi einmalig und ganz individuell zu vertanzen?

Das schafft die EdO-Musik tendenziell nicht – und daher auch die Langeweile, die gerade fortgeschrittene Tänzer oft befällt. Beispiele habe ich auf dieser Seite genügend eingestellt – neulich erst zwei Versionen von „Malena“: http://milongafuehrer.blogspot.de/2016/07/gerlinde-ubt-jetzt-tango.html
Oder könnten wir hinsichtlich der Qualität moderner Tangogruppen mal über die 16 Playlists diskutieren, die ich bislang veröffentlicht habe? Doch trotz zahlreicher Aufforderungen schweigt sich das traditionelle Lager hierzu beharrlich aus. Beim Begriff „Tango-Taliban“ heulen sie wenigstens auf…

Wenn man, wie Ralf Brand, stets nur an der einen Stelle sucht, kann man natürlich locker behaupten, man finde woanders nichts: „Wer Phrasierungen, Rhythmus, Melodie sowie den Kitsch und das Drama traditioneller Tangos in Bewegung umsetzt, findet in alten Tangos eine überbordende Quelle tänzerischer Inspiration, die niemals langweilig wird.“ Mit Verlaub, das findet man bei Piazzolla, Mederos, Salgan & Co. erst recht – man müsste solche Stücke halt mal auflegen und es probieren!

Ich schließe mich gerne der Forderung des Autors an, „musikalisches Tanzen“ von Anfang an beim Tangounterricht einzubeziehen. Aber das kann nicht geschehen, indem man seinen Schülern – wie offenbar immer noch üblich – stets die gleichen musikalischen Di Sarli-Endlosschleifen serviert.

Ein bisschen frech, lieber Herr Brand, finde ich dann schon Ihre folgende Einlassung: „Annette Postel fordert, dass die Lehrer ihre Schüler zu moderner Musik führen sollen, damit Tango nicht zum verstaubten Museumsstück Ewiggestriger wird. Da irrt sie: Wir Lehrer müssen die Schüler zu traditioneller Tangomusik führen. Dann können sie auch beurteilen, ob moderne Tangos (oder Nontangos) wirklich zum Tanzen taugen.“
Aha, die Anfänger erstmal darauf konditionieren, was „richtiger Tango“ sei, um sie anschließend selber beurteilen zu lassen, ob sie zu etwas dann ganz anderem, fremd Klingendem tanzen wollen? Das nennt man, glaube ich, „Erziehungsdiktatur“…

Und natürlich gibt es „kleine, feine Milongas mit gemischter Musik“ – zum Beispiel die unsere. Nur: „Geheim“ sind die nicht, da irrt Annette Postel. Ralf Brand unterläuft in seiner Gegenrede allerdings eine bemerkenswerte Naivität: „Wenn die Mehrheit der Tänzer diese Musik will, dann geht sie da auch hin. Die Leute sind doch nicht blöd. Wenn diese Milongas „geheim“ und „klein“ sind, so hat das viel mit der Entscheidung der Tänzer zu tun. Denn wenn die Mehrheit diesen Stil wollte, dann wären diese Milongas groß, öffentlich und unglaublich hip.“

Irrtum, die Leute sind „blöd“! Das Musikwissen der durchschnittlichen Tangotänzer passt in einen Fingerhut. Deshalb beeindruckt es sie ja so, wenn die Cassiels, Toblers, Lavocahs und Fausens dieser Welt sie mit Telefonbuchwissen zu den „Gran Orquestas“ zuschwallen – Experten widerspricht man schließlich nicht!

Und die Ellbogen, dabei bleibe ich, sind in den beiden Lagern unterschiedlich spitz. Einen DJ oder Veranstalter kann man sehr leicht auf Spur bringen: Gäste, die es gerne etwas bunter hätten, ertragen nach meinen Erfahrungen einen ganzen Abend mit Museumsgedudel, während die Freunde von der Traditionsfront nach drei Chansons am DJ-Pult randalieren und fünf Minuten später beim Veranstalter stehen, um ihr unwiderrufliches Wegbleiben anzudrohen. Was kommt dabei heraus? Die nächste Milonga mit rein traditioneller Musik! Marktwirtschaftliche Gesetze? Soll ich mich dann auch danebenbenehmen?

Na, immerhin dürfen die paar Veranstaltungen, die sich diesem „Trend“ hartnäckig widersetzen, laut Ralf Brand dann „einen schillernden Mosaikstein im Gesamtbild dessen, was Tango ausmacht“ bilden – falls man uns überhaupt noch erwähnt: Warum fehlte zum Beispiel im Tangodanza-Artikel „Bodenseer Tangoparkett“ (Ausgabe 2/2016) ausgerechnet die „Milonga Lagerhäusle“ – so gut wie die einzige mit gemischter Musik in der Region? Es bedurfte eines Leserbriefs von mir, um darauf hinzuweisen. (Hat Annette Postel mit geheim" dann doch recht?)

Immerhin gesteht Ralf Brand zu, dass es „in der Gegenwart hervorragende Tango-Orchester gibt, deren Musik man auch auf den Milongas spielen kann.“ Meine Gegenfrage ist nur: Was hält euch ab, die Fülle der einschlägigen Produktionen endlich mal aufzulegen? Insofern werden DJs nicht „überbewertet“, wie der Autor meint. Für diejenigen, welchen es heute im Tango noch ums Tanzen geht, sind sie – neben den Partnern auf dem Parkett, die wichtigste Person im Saal! „Aber von den DJs werden wir keine Erneuerung und Erweiterung des Tango erwarten können.“
Ja, von wem denn sonst? Die Musik ist doch da auch viele neue Kompositionen (siehe z.B. Otros Aires") ihr müsstet sie nur mal spielen!

Und gerne auch Live-Musik, da sind wir uns einig. Ob die zurückgehenden Engagements für Musiker aber wirklich am Geld liegen oder nicht doch an der Unlust der Tradi-Fans, auf Einspielungen zu tanzen, die sie nicht schon hundertmal exakt so als Konserve gehört haben?

Wie gesagt, Annette Postel mag vom Tango eher oberflächliche Kenntnisse haben, sonst könnte sie nicht Troilo, Pugliese und Gotan Project in einem Atemzug nennen oder die Angst vor dem Neuen mit GEMA-Problemen begründen. Ihren Appell aber unterschreibe ich mit voller Überzeugung: „Und bitte führt eure Schüler und euer Publikum zu dieser Musik – damit Tango nicht zum verstaubten Museumsstück für ein paar unflexible Ewiggestrige wird, sondern sich Tradition und Moderne verbinden können.“

DJs wie Ralf Brand lassen sich wenigstens zu detaillierten Diskussionen hierüber bewegen. Daher habe ich seinen Artikel gerne besprochen. In voller Länge findet man ihn hier: http://tangofuego.de/Images/Musikalische%20Abwechselung%20auf%20Milongas.pdf

Kommentare

  1. Liebe Leute

    Vielleicht muss sich Gerhard deshalb mit Satire und vielen vielen Argumenten und Recherchen um die eigentlich selbstverständliche Vielfalt und Freiheit bei der Auswahl von Musik und Tanzstil auch in der Sparte Tango Argentino bemühen:

    Ich „vertanze“ nicht Musik (Übrigens im mehrfachen Sinn des Wortes) auch tanze ich nicht "auf" die eine oder andere Musik.

    Vielmehr: ICH TANZE einfach mit allen meinen Möglichkeiten und freue mich auf die Möglichkeiten meiner Partnerin (Vor allem mit dem Wechsel von Führen und Folgen, übrigens nicht hintereinander und abwechselnd sondern in einer Gleichzeitigkeit, die dadurch zur Quelle von Kreativität für Tango Argentino wird. Nur so spiegelt sich im Tango Argentino ein modernes Verhältnis zwischen Frau und Mann. Das Führen des Mannes und die damit verbundenen Verhaltensanweisungen an die Frauen (Die ja ihrer Position in der Gesellschaft diametral widersprechen, jedenfalls sollten sie nicht die Position der Frau in der Gesellschaft von heute beschreiben) sind für mich zum kotzen).

    Von der Musik erwarte ich, dass sie meine Stimmung beflügelt und meine Schritte kreativ und spontan werden lässt. Was vor allem durch die Improvisation und die gesamte Methodik im Tango Argentino möglich wird.

    Die Begriffe vertanzen und auf etwas tanzen (ich weiß, ich bin hier überempfindlich) erinnern mich an Gewerbe, Industrie und Vereinsmeierei. Sie erinnern mich überhaupt nicht an Kreativität und Freude.

    Vielleicht ist dort eine der Kreuzungen und Abzweigungen zur deutschen Neigung, die Dinge durch zu organisieren und zur österreichischen Freude an der Bürokratisierung. Dann hat alles seine Regeln und Ordnungen und die immer neue Bemühung um Kreativität und das Finden neuer Möglichkeiten kann durch die Freude am Treffen von gleich gesinnten Menschen und die Bequemlichkeit der genauen Regeln ersetzt werden. Einschließlich der VERBREMSUNG bei den Tanzschritten.

    Diese Einstellung hat mit Tanzen in Verbindung mit Kreativität und der Schaffung von neuen Möglichkeiten und der damit verbundenen übergroßen Freude über spontane Erlebnisse beim Improvisieren nichts mehr zu tun (Die ich dem Tango Argentino verdanke).

    Ist alles gar nicht so leicht zu erklären, aber mit Ein bisschen gutem Willen kann man/Frau verstehen, was gemeint ist.

    Übrigens auch nicht mit der ganz wissenschaftlichen Bearbeitung von Tango Argentino (viele Beispiele im Internet).

    Viele Grüße aus dem Salzkammergut

    Peter Baumgartner

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    1. Tango "argentino"? Nein!!! Tango ist auch deutsch, finnisch, türkisch, französisch, italienisch.... Ich mag gute EdO-Stücke, aber EdO ist tote Musik. Musik der Toten. Tango ist lebendig! Und wie! Yeah!

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    2. Lieber Peter,

      da hast sicher recht: "Vertanzen" klingt schon sehr gewerbsmäßig - insofern ist Deine Beschreibung natürlich besser!

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  2. Seit etwas mehr als einem Jahr lege ich mit meiner Frau einmal im Monat 50/50 auf. Was ich in den ersten Veranstaltungen erlebt habe, kann man nur als Hass bezeichnen. Ein Tango-Taliban kam zu unserer ersten Veranstaltung und brüllte vor der Lokalität herum, dass man das SO nicht machen kann und redete auf Gäste ein, die Milonga zu wechseln und auf eine gleichzeitig laufende klassische Milonga zu gehen. Auch einen Monat später kam der gleiche Gast und führte sich genau so auf.
    Müßig zu erwähnen, dass diese Person noch nie aufgelegt hat.
    Einige wenige Tangotänzer, die auch schon mal in Argentinien waren, haben sich darüber geäußert, dass man SO nicht auflegen kann. Aber die bleiben dann einfach weg.
    Zum Glück ist der Veranstalter ruhig geblieben und hat Nerven bewiesen. Zwischenzeitlich hat sich unser Programm etabliert und ist immer gut besucht, auch wenn taggleich klassische Konkurenzmilongas laufen. Es hat eine Abstimmung mit den Füßen stattgefunden. Vielleicht liegt es daran, dass wir für unsere Gäste berechenbar sind und unser Programm über die Monate die gleich Struktur hat.
    Wer es nicht mag, bleibt weg. Wer es mag, wird nicht enttäuscht.
    Mir würde es jedenfalls nicht im Traum einfallen eine EdO-Milonga zu kritisieren und den Kastenteufel vor der Halle zu spielen. Das schaffen nur Taliban.
    Grüße aus Heidelberg
    Werner Albrecht

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    1. Lieber Werner Albrecht,

      herzlichen Dank für diese Geschichte!

      Ereignisse solcher Art bekomme ich immer wieder erzählt. Leider darf ich sie nicht abdrucken oder nur unter Weglassung von Namen und Orten in Ansätzen wiedergeben, da die Betroffenen nicht öffentlich dazu stehen wollen.

      Natürlich kann ich das nachvollziehen: Die lokalen Tangoszenen sind oft ziemlich klein, und wenn man sich derart exponiert, kann es für einen ziemlich ungemütlich werden. Man fürchtet den Ruf, „Unfrieden“ in der werten Tangogemeinschaft zu stiften.

      Mir wurde ja schon kurz nach dem Erscheinen meines ersten Tangobuches attestiert, ich sei nun sozial isoliert, niemand werde noch mit mir tanzen wollen etc.

      Natürlich ist das reiner Blödsinn, da es glücklicherweise sehr viele Menschen im Tango gibt, welche mutige Standpunkte und deren freimütige Äußerung durchaus respektieren, ja sogar schätzen.

      Natürlich kenne ich die konkreten Ereignisse, die Du hier schilderst, nicht aus eigener Anschauung. Es steht daher jedem aus Deiner Szene frei, hier auf meinem Blog (und ebenfalls unter Nennung seines realen Namens) eine Gegendarstellung zu schreiben.

      Ich ahne allerdings: Das wird nicht passieren. Solche Sauereien funktionieren nicht nur im Tango besser im Schutz der Kulissen. Keiner wird sich dazu bekennen, vor der Milongatür herumgepöbelt oder andere Besucher zum Weggehen animiert zu haben.

      Daher ist es extrem wichtig, wenn Zeugen öffentlich zu solchen Erlebnissen stehen. Die Erfahrung zeigt, dass man sich dann zumindest scheut, weiterhin derartig dreist aufzutreten. Und man braucht als DJ einen Veranstalter, der zu einem steht und sich nicht verrückt machen lässt. Dann haben auch Milongas mit vielfältiger, abwechslungsreicher Musik großen Zulauf. Ich verfolge gerade mehrere solcher Beispiele aus meiner engeren Umgebung.

      Nochmals vielen Dank für Deinen Kommentar! Da er zu einem weiter zurückliegenden Text erfolgte und daher schwerer aufzufinden ist, habe ich ihn auch in einer aktuellen „Tagebuch-Notiz“ verwendet.

      Weiterhin alles Gute und viel Erfolg!
      Gerhard Riedl

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