Worte, Schall und Rauch
„Nenn es dann, wie du
willst,
Nenn's Glück! Herz! Liebe! Gott!
Ich habe keinen Namen
Dafür! Gefühl ist alles;
Name ist Schall und Rauch,“
(Goethe: Faust)
Wird im Tango zu viel geredet? Auch Theresa Faus, konservatives DJ-Urgestein, hat nun offenbar diesen Eindruck. In einem Facebook-Forum deutet sie ihn zart an: Man solle Tangos mit einem Intro (also einem Sprecher, der zu Beginn einige lauwarme Verse deklamiert) nicht nur als erstes Stück einer Tanda spielen, sondern auch im weiteren Verlauf.
„Dann würde das Intro halt während der 30 Sekunden zu hören sein, in denen die Leute so laut sprechen, dass es unmöglich ist, den nächsten Song zu hören und zu erkennen.“
Die DJane kam bei einem Encuentro auf diesen Gedanken. Na gut – wo sonst?
https://www.facebook.com/groups/TangoDJForum/permalink/3115348411965672
Als Kronzeugen für solche Unsitten zitiere ich gerne den Kollegen Jochen Lüders:
„Erstaunlich ist, dass gerade glühende EdOisten offenbar kein Problem damit haben, dass man ihre wunderbare Musik vor lauter Lärm oft kaum mehr hört. Herrje, was werden da ständig die ‚feinen Phrasierungen‘ und die ‚unnachahmliche Intonation‘ der alten Original-Aufnahmen gerühmt (‚Moderne Orchester können diese Feinheiten ja gar nicht mehr spielen‘). Oft wird dann auch noch ein erheblicher technischer Aufwand betrieben, damit alles nur ja optimal klingt. Man möchte meinen, die TänzerInnen und alle anderen Anwesenden würden der Musik andächtig lauschen – stattdessen hört man oft kaum etwas, weil die Leute so laut reden (der DJ quasselt oft noch lauter als die Tänzer). Vielleicht imitieren sie aber auch nur die Sitten in Buenos Aires, wo es ja offenbar üblich ist, am Anfang eines neuen Stückes erstmal eine gehörige Zahl von Takten zu verquasseln. Auf diesem Encuentro quatschen Paare z.T. deutlich länger als eine Minute, bei einer Gesamtlänge von 2:56 ist das mehr als ein Drittel des Stückes! Und dieselben Leute schwadronieren von der ‚einzigartigen‘ Musik und dem ‚kreativ künstlerischen Prozess‘, mit dem sie diese Musik ‚interpretieren'“.
https://jochenlueders.de/?p=13650
Unter dem Titel „Tango-Hirnakrobatik – eine Replik auf Kritik“ schildert nun auch Tangolehrer Wendel seine Sichtweise:
Wie man überhaupt auf den Gedanken komme, in seinem Unterricht werde zu viel geredet?
Na, ich doch nicht – selber habe ich seinen Unterricht ja noch nie erlebt. Und es gibt auch keine Video-Zeugnisse davon – leider!
Immerhin stellt er aber fest: „Doch Worte haben im Unterricht eine zentrale Bedeutung. Ich möchte zeigen, wie wichtig präzise Worte im Unterricht sind.“ Sie seien „manchmal Voraussetzung für jede Technik“.
Als Beispiel nennt er eine Frage, die man sich selber beantworten solle: „Warum gehen wir beim Tango?“ Na ja, keine Ahnung… vielleicht, weil Rumstehen doof aussieht?
Und er weiß als gelernter Chemiker: „Analyse erklärt das Molekül“. Und ich dachte bisher, Analysen würden etwas nachweisen...
Sorry, Satire!
Präzise Worte erleichterten das Lernen. Das habe ich jetzt verstanden.
Sie sollten halt nicht in einem Dauer-Gesabbel enden, welches man in vielen Lehrvideos erleidet. Aber klar, im richtigen Unterricht wird es dann ganz anders sein…
Selber kann ich mich noch gut an Zeiten erinnern, wo wir beim Üben ziemlich viel rumdiskutierten. Das endete meist mehr im Krampf denn als Entspannung. Und man achtet dann weniger auf die Musik. Inzwischen versuchen wir, das Meiste via Körpersprache auszudrücken. So gelingt die Verständigung besser.
In einem Kommentar kommt Wendels Kompagnon Yokoito dann wieder mal ganz zwanglos auf mich:
„Wenn ich für besagten Blogger mal einen Vergleich aus der Autowelt heranziehen darf: Seine pauschalen Sprüche vom Typ ‚Tangolehrer sind doof‘ sind etwa so, als hätte jemand das letzte Mal vor 40 Jahren in einem VW Käfer gesessen (wobei es auch damals schon andere Autos gab) und würde dann heute behaupten, alle Autos seien laut, eng und langsam.“
Na ja, immerhin bevorzuge ich keine Tangomusik aus den Zeiten, als man die Autos noch mit einer Kurbel startete.
Das bringt Klaus Wendel dann auf meine Artikel-Reihe, die er „Was Dir Dein Tanzlehrer nicht erzählt…“ nennt:
„Das ist wie ein Blinder, der behauptet, die Tricks der Optiker zu kennen.“
Vielleicht sollte er selber mal seine Sehschärfe testen lassen. Diese Textsammlung von mir betitelt sich nämlich ironisch: „Was Ihnen Ihr Tangolehrer nicht erzählt“.
Ob der Kollege zumindest einen der 36 Artikel gelesen hat? Ich will dazu keine Vermutungen äußern.
Halten wir lieber fest: „Präzise Worte zum Verständnis sind manchmal Voraussetzung für jede Technik!“
Fürs Bloggen übrigens auch...
Bravo, durchgefallen, denn es geht ja im Tango wohl nicht um Fortbewegung, obwohl eine Strecke dabei schon zurückgelegt wird, wenn man seine Füße (natürlich mit seiner seiner Körperachse) in Reihe vorwärts oder in andere Richtungen setzt. So ist die Fortbewegung von A nach B nur eine Begleiterscheinung, aber nicht notwendig. Dass es etwas mit der Musik und mit der Akzentuierung der Taktschläge zutun haben könnte, darauf sind Sie natürlich nicht gekommen, denn so wie Sie auf der Piste "herumschlurfen", kommt es bei Ihnen ja sowieso nicht darauf an. Und Sie halten das Gehen im Tango ja deshalb auch nur für "Geschleiche" und nicht für das entscheidende Ausdrucksmittel im Tango. Prima, dass Sie ihre Wissenslücken so offen hier darlegen.
AntwortenLöschenMit verbindliche Grüßen
Klaus Wendel
Aha, es geht um Tango also nicht um Fortbewegung, obwohl man schon eine Strecke zurücklegt. Bei Ihren Texten geht es auch nicht um Deutsch, obwohl Sie Wörter verwenden.
LöschenSeltsam, meine Schüler verstehen es, nur Sie nicht. Sie benutzen bei soviel Begriffstutzigkeit gerne das Wort "Depp". Vielleicht haben Sie auch noch nie wirklich über Tango nachgedacht.
AntwortenLöschenAber noch etwas zu Ihrem Text:
Erst reiten Sie auf einem lächerlichen Wortwechsel herum („Ihnen“ statt „Dir“) und halten das für einen genialen Schlagabtausch – in Wahrheit ist es nichts anderes als ein Armutszeugnis. Nur ein Depp feiert so eine Banalität als Pointe.
Und dann Ihre Antwort auf meine Frage „Warum gehen wir beim Tango?“: „Na ja, keine Ahnung… vielleicht, weil Rumstehen doof aussieht?“ – ernsthaft? Das ist das Niveau eines Pausenclowns, der im Unterricht keine Ahnung hat, aber schnell einen Spruch bringen muss, damit es witzig klingt.
Genau damit zeigen Sie, dass Sie die Grundessenz des Tangos nie verstanden haben. Wer den Kern nicht begreift, aber dumme Witze darüber macht, hält das vielleicht für originell – in Wahrheit ist es nur platt. Sie machen sich damit selbst zum Deppen, und zwar vor Publikum.
Mit verbindlichen Grüßen
Klaus Wendel
Oh nein, jetzt muss ich den Gag erklären – fürchterlich! Sie haben zudem „Tanzlehrer“ statt „Tangolehrer“ geschrieben.
LöschenDas ist symptomatisch für Sie: Sie können sich halt nicht auf das einlassen, was andere schreiben oder gar denken.
Deshalb würde ich Ihren Kursteilnehmenden auch nicht raten, zuzugeben, dass sie was nicht verstehen. Ein cholerischer Anfall könnte folgen.
So, und damit Schluss der Debatte! Dass wir noch zum Thema kommen, halte ich für ausgeschlossen.
Oje. Das Rumreiten auf unwichtigen Details aus Mangel an inhaltlicher Substanz wird immer peinlicher. Gerhard, Du solltest entweder wirklich langsam in den Blogger-Ruhestand gehen oder ernsthaft überlegen, ob Du Dir nicht doch KI-Hilfe holst. Wenn ich Zeit habe, erzeuge ich vielleicht mal einfach ein paar alternative "Riedl-Repliken" (dafür habe ich ja meine CRAP-Seite).
AntwortenLöschenViele Grüße
Yokoito
Gut, dann reden wir mal von „inhaltlicher Substanz“:
LöschenMeine Reihe „Was Ihnen Ihr Tangolehrer nicht erzählt“ umfasst aktuell 36 Artikel. Nun verlange ich ja gar nicht, dass man alle gelesen hat, wenn man darüber urteilt und sie als „Gipfel der Absurdität“ bezeichnet.
Wenn man dann aber nicht mal den Titel halbwegs korrekt zitieren kann, finde ich das intellektuell erbärmlich.
Deiner „Ankündigungs-Politik“ sehe ich ebenfalls gefasst entgegen.
Herr Riedl, es macht zwischendurch richtig Spaß, bei Ihnen in Kommentaren nicht original zu zitieren, Namen falsch zu schreiben oder Tip-Fehler einzubauen, ob absichtlich oder versehentlich. Sie reiben sich dermaßen daran auf, dass fast schon putzig wirkt, wie Sie dabei jede argumentativ Linie verlassen und darauf herumreiten. Die Verwechselung einer Höflichkeit-Formulierung ist ja keine Inhaltliche Verwechselung und keine Sehschwäche. Und wenn für Sie meine Kommentare nicht in Deutsch verfasst wurden, dafür reagieren Sie aber heftig darauf. Sie haben doch auch verstanden, dass man auf Autobahnen schnell fahren darf, obwohl es dort nicht um ein Rennen geht. Nach Ihrer Logik geht es beim Kochen also auch nicht ums Essen, obwohl man es am Ende verspeist. Oder beim Schwimmen nicht ums Wasser, obwohl man darin nass wird.
AntwortenLöschenWer so argumentiert, verwechselt Spitzfindigkeit mit Verstand – und macht sich damit unfreiwillig zum Kabarettisten.
Klaus Wendel
Nur zur Info: "Tip-Fehler" ist ein Tippfehler.
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