Capri Fischer - Max Raabe: wider den "Bierernst-Tango"
Den Text zu der Melodie von Gerhard Winkler schrieb übrigens Ralph Maria Siegel, der Vater des "Grand-Prix"-Komponisten Ralph Siegel schon im Jahr 1943. Das Lied durfte im 3. Reich aber nicht gespielt werden, da zu dieser Zeit Capri bereits von den Amerikanern besetzt war. Nach dem Krieg wurden die "Capri Fischer", gesungen von Rudi Schuricke, ein Riesenerfolg.
Die Inszenierung mit Max Raabe und seinem Palast Orchester ist für mich ein Plädoyer für das oft verachtete Genre der Schnulze - und dafür, dass Tango auch einmal heiter bis albern sein darf. Ich würde die Aufnahme gerne auf einem Encuentro auflegen - nur, um die Gesichter zu sehen...
(Nebenbei: Max Raabe nahm das Lied angeblich auf Bitten von Bundeskanzler Helmut Kohl in sein Repertoire auf - aber das macht ja nichts!)
Den spiel ich sehr gern - in Abwechslung mit "Unter den Pinien von Argentinien" und "Der Rote Mond von Wanne-Eickel". Merke: Der Tango ist ein trauriger Gedanke, den (den Gedanken) man am besten ignoriert.
AntwortenLöschenNa, manchmal möchte man beim Tango schon auch "geheimnisvoll und traurig" sein - hast Du selber mal gesagt.
AntwortenLöschenAnsonsten vielen Dank an den Urheber der Idee, die "letzten Drei" auf einer Milonga nostalgisch zu gestalten!