Neujahrs-Perspektiven




Es nützt nicht viel, sich rotzuschämen.
Es nützt nichts, und es schadet bloß,
sich tausend Dinge vorzunehmen.
Lasst das Programm! Und bessert euch drauflos!

(Erich Kästner:Spruch für die Silvesternacht“)
  
Wenn man mich nach guten Vorsätzen fürs Neue Jahr fragt, fällt mir nie mehr ein als „Ich wäre froh, wenn es weiter so läuft wie bisher“.

Auch was meine Tango-Aktivitäten betrifft, hat sich dieser Satz wieder einmal mehr als bestätigt!

Das gilt zunächst für meine Aktivitäten als Blogger. Die bislang schon bestehende Aufwärtstendenz hat sich gegen Jahresende eindrucksvoll bestätigt: Im Dezember machten die monatlichen Zugriffszahlen einen nie erwarteten Sprung von fast 8000 auf über 14000 (eine Erhöhung um 84 Prozent - das sind zirka 470 Klicks pro Tag!). Hier die Statistik:

Statistik Zugriffe ab Oktober 2013


Ich weiß nicht, ob dies mit der Werbung für die Neuauflage des „Milonga-Führers“ zusammenhängt. Jedenfalls verkaufe ich seit dessen Erscheinen Ende November dieses Jahres wieder deutlich mehr Bücher – vielleicht auch dank zweier schlechter Rezensionen bei „Amazon“, deren Qualität gegen diese und für mein Buch sprach. So kann‘s weitergehen!

Sicherlich war der Anstieg jedoch einer Steigerung der veröffentlichten Artikel von 119 (2015) auf 192 (2016), also um 61 Prozent, zu verdanken – und der Tatsache, dass wegen der zunehmenden Vernetzung immer mehr Gastbeiträge darunter waren. Herzlichen Dank an alle Autoren und auf weiterhin gute Zusammenarbeit!

Die immer wieder zu lesende Behauptung, auf meinem Blog wolle niemand kommentieren, wird immer deutlicher widerlegt: Allein im Dezember gab es 56 entsprechende Wortmeldungen!

Ein Effekt, den ich mir nicht genau erklären kann, ist die Zunahme der Klicks aus den USA: Im vergangenen Monat lag diese mit knapp 6000 nur wenig unter den Zugriffen aus Deutschland. Wie ich aus anderen Studien weiß, wird in Nordamerika der Tango gerade von einer Welle traditioneller Ansprüche überschwemmt (siehe z.B. „Tango Voice“). Eventuell sucht man auf der anderen Seite im Ausland nach Trost…
Der Anteil der ausländischen Leser liegt insgesamt bei gut 20 Prozent!

Besonders glücklich bin ich über die Entwicklung unserer „Wohnzimmer-Milonga“, die nun bald zwei Jahre besteht. Auch hier ist ein deutlicher Anstieg des Interesses zu verzeichnen:

Die durchschnittliche Besucherzahl stieg von 13 (2015) auf 17 (2016) – somit waren wir bei fast allen Veranstaltungen an der oberen Kapazitätsgrenze angekommen. Manchmal landeten wir mit bis zu 20 Teilnehmern auch darüber, was uns zu der Überzeugung brachte: Mehr als 18 (also maximal 9 Paare auf 20 qm Parkett) dürfen es nicht werden!

So mussten wir in diesem Jahr bei 7 von 12 Milongas Anmeldungen zurückweisen, was uns stets sehr schwer fällt. Daher werden wir es 2017 mit einem dreiwöchigen Turnus probieren, also mit etwa 17 Milongas insgesamt. Hoffentlich kommen dann alle Interessenten zum Zug!

Hoffnungen, diese ganzen häuslichen Tätigkeiten könnten mich immer mehr von Tanzaktivitäten fernhalten, muss ich leider enttäuschen: Ausweislich meiner Aufzeichnungen war ich heuer 144 Mal auf Milongas, also einmal alle 2-3 Tage. Dies wird, schon aus Fitnessgründen, sicherlich so weitergehen!

Am meisten Chancen auf mein Nichterscheinen hat man vermutlich bei Angeboten wie dem folgenden, welches mir aus geheimen Quellen zugespielt wurde (und das ich mit Auslassungen abdrucke, da es mir nicht um die Identität der Veranstalter geht):

Hast Du Lust den Tango Argentino zu lernen?

Freitags von (…) bis (…)
unterrichten wir in der (…)
authentischen Tango Argentino.

Wir vermitteln
Tanztechnik für Mann und Frau,
gewaltfreies Führen für den Mann,
Schrittelemente von einfach bis komplex.

Der Unterricht ist geeignet für Anfänger,
leicht Fortgeschrittene und Mittelstufe.

Schaut einfach mal vorbei.

Nun, da schaue ich sicherlich nicht hin, sondern eher vorbei…

Zu fragen wäre noch, ob nicht auch das Erlernen der deutschen Sprache ein lohnendes Ziel wäre: Dann hätte man die Wahl (inklusive Komma), „den Tango Argentino zu erlernen“ oder „Tango Argentino zu lernen“.

Aber für mich als „schwer Fortgeschrittenen“ ist das wohl eh nix, und außerdem komme ich als Anhänger des modernen Tangos ohne ein gewisses Gewaltpotenzial nicht aus - so wie beim authentischen Tango" der Gründerzeit!

Ach ja, nun hätte ich doch noch einen Neujahrswunsch: Weiterhin zum Thema Tango mit genügend Blödel-Anlässen versorgt zu werden.

In diesem Sinne allen Lesern ein gutes Neues Jahr!
Euer Gerhard

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